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Unanzstagen zwischen «eich und Ländern i Ttelln«-«ahme der sächfijchcu Rekierung zu der Denkschrift des Professors Nawiasky. Die sächsische Regierunü nimmt in einer soeben herausgegebenen Denkschrift Stellung zu der Denk schrift des Professors Nawiasky: „Grundsätzliche Betrachtung über die finanzielle Auseinandersetzung zwischen Reich und Ländern". Sie beschränkt sich aus besonders anfechtbare Runkle und sagt u. a.: Der von Professor Nawraöky vorgejchlagene Läu- derschlitsfel muß schon aus Erwägungen grundsätzlicher Art mit aller Entschiedenheit abgclehut werden. Tie Länder würden bei Annahme des von Professor Rawiaöky vorgeschlageuen LäNdcrschlüssels ans eigen- staatlichen Ländern z» subventionierten Lan- desteilen herabsinkcn. Er musi, solange die Länder noch Länder sind »nd Länder bleiben wollen, ab- gelchnt werden. Die Reichsverfassung iu ihrer jetzigen Form bietet zur Herbeiführung eines Lastenausgleichcs zwischen den Ländern keine Grundlage. Dem Reich ist keine Befugnis gegeben, das finanzielle Verhältnis zwischen den einzelnen Ländern herbeiznfiihren und dem einen Land auf Kosten des anderen Landes und des Steueraufkommens des anderen Landes Einnah men zuzufiihren. Run must aber zugegeben werden, daß leider für- einzelne Ueberweisungsstencrn sUmsatzsteuer, Kraft fahrzeug- und Renuwettstcuers reichsgesetzlich bereits ein vom Aufkommen abweichender Länderschlüssel fest gesetzt worden ist. Der Umstand scdoch, daß die Reichs gesetzgebung hier Wege gegangen ist, die in staats- rechtlicher Hinsicht vom Standpunkt der Eigen staatlichkeit der Länder aus nicht unbedenklich waren und das Verhältnis vom Reich zu den Ländern etwas verschoben haben, kann ein Weiterschreiten aus diesem Wege und den von Professor Nawiasky vor- , geschlagenen Bedarfsschlüsscl nicht rechtfertigen. Die Verhältnisse in den einzelnen Ländern sind ' viel zu ungleich, als daß «in gerechter Lastens ausgleich durchführbar wäre. Nur wenn die Verhältnisse in den einzelnen Ländern > einander angeglichen werden könnten, was aber nicht möglich ist, könnten die tatsächlichen Grundlagen für einen Lastenausgleich zwischen den Ländern geschaffen werden. Kommt die sächsische Regierung zu einem grundsätzlich ablehnenden Standpunkt, w prüft sie in längeren Ausführungen den von Professor Nawiasky vorgeschlagenen Länderschlüssel auch noch daraufhin, ob er tatsächlich einen möglichst objektiven Maßstab des sachlichen Bedarfs dar stellt. An Hand von Zahlenmaterial erbringt die Re gierung den Nachweis, daß der von Professor Nawiasky vorgeschlagene Länderschlüsscl hierzu völlig ungeeignet ist. Vor allem würde eine Berück sichtigung der Gebietsgröße im Länderschlmsel im höchsten Maße unsozial wirken. Ein so unsachlicher Verteilungsschlüssel würde den finanziellen Zu sammenbruch des Landes Sachsen zur Folge haben. Die sächsische Negierung wendet sich weiter gegen die Einführung eines kombinierten Länder schlüssels, der Bayern stark begünstige, Sachsen aber noch weiter benachteilige. Die Ausführungen des Professors Nawiasky — so schließt die sächsische Regierung ihre Stellungnahme zu der Denkschrift, die dem zweiten Unterausschuß des Vcrfassungsausschusscs der Lünderkonferenz im Juni 1929 vorgelcgt wordeu ist — können ferner die oon den Ländern schon seit Jahren erhobene und als derechtigt anerkannte Forderung, ihnen ein selbstän diges Zuschlagsrccht zur Einkommen- und Körper schaftssteuer zu gewähren, in keiner Weise entkräften. Jedenfalls kann ein Zuschlagsrccht. wenn es gewährt wird, nur für die Länder und die Gemeinden in Frage kommen, aber nicht für die Gemeinden allein. . Vor der Gerichtsverhandlung in den Tod. Ein Vater verübt mit seinen beiden Kindern Selbstmord. In Magdeburg hat sich der Lberpostsekretäi Richard Rennert mit seinen beiden drei- und sechs jährigen Kindern durch Gas vergiftet. Rennert war wegen Unterschlagungen von Erweiterten Schöffengericht in Magdeburg am 29. März 1928 zu einer Z u ch t h a u s st r a f e von einen Jahr und sechs Monate und 1S0 Reichsmark Geldstrafe verurteilt worden. Die veruntreute Summe belief sich auf etwa 1800 Reichsmark. Gegen dieses Urteil hatte Rennert Berufung eingelegt. Die Berufungs verhandlung sollte jetzt vor der Strafkammer des Landgerichts Halberstadt stattfinden. Kurz vor der Hauptverhandlung hat es Rennert vorgezogen, mit seinen beiden Kindern aus dem Leben zu scheiden. O«erf«tt. Ans dem Wege von Lauchstädt wurde der Geschtrrführer Otto Zorn aus Gatterstedt von einem Mann und einer Frau überfallen. Der Mann warf einen Knüppel ins Fahrrad, so daß der Geschtrrführer stürzte. Darauf hielt ihm der Räuber die Hände fest, während die Frau dem Ueberfallenen die Taschen leerte. Dann entfernten sie sich, lieben f aber einen dressierten Schäferhund zurück, der Miene machte, sich auf den Ueberfallenen zu stürzen, sobald - dieser sich bewegte. Erst nachdem sich die Wegelagerer entfernt hatten, riefen sie den Hund zurück. Der lieber- fallens meldete den Vorfall bei der Landjägerci iu Querfurt, der es auch gelang, beide Wegelagerer in , einer Feldscheune fest zunehmen. k Wie erkennt man Falschgeld. Da zur Zeit wieder da und dort Falschgeld ru den Verkehr gesetzt wird, seien nachstehend einige Winke zur Erkennung von falschem Gelds durch hierin un- geübre Personen gegeben. Bet dem deutschen Silbergeld wiegt je eine Mark Nennwert fünf Gramm. Es wiegen also Einmark stücke fünf Gramm, Zweimarkstücke 10 Gramm, Drei markstücke 15 und Fünfmarkstücke 25 Gramm. Das falsche Silbergeld ist meistens gegossen, seltener ge prägt und zeigt in ersterem Falle in der Regel mehr oder weniger ausgeprägte Gußfehler. Als Metall wird in den meisten Fällen eine Zinnlegierung gewählt. Ent hält die Fälschung viel Blei, so kann man mit dem Falschstück wie mit einem Bleistift schreiben. Die Rau- delierung gelingt den Fälschern in den meisten Fällen gut. Insbesondere falsche Dreimarkstücke erkennt man, auch wenn sie sonst täuschend gelungen sind, daran, daß die Buchstaben der Randschrift nach Größe und Richtung ungleich und mangelhaft ausgeführt sind. Fälschungen sämtlicher Reichsbanknoten erkennt der Laie, auch wenn sie sonst gut gelungen sind, am besten an den fehlenden oder mangelhaften Wasser zeichen. Das echte Wasserzeichen der Reichsbanknotcn läßt sich leicht ins Gedächtnis einprägen. Es besteht aus einenc über- und nebeneinanderliegenden bogen förmigen Muster mit dem Worte: „Reichsbank". Falsche Rentenbankscheine sind dagegen für den Laien am Wasserzeichen nur schwer zu erkennen, da dieses je nach der Ausgabe verschieden und außerdem nicht so leicht einprägbar ist, weshalb auch die Fälscher irgend ein frei käufliches Wasserzeichenpapier für ihre Fäl schungen wählen. Im übrigen kann auch der Laie falsches Papier geld im allgemeinen an der mangelhaften Ausführung der Kopfbilder erkennen. Es empfiehlt sich, das Kopf bild der gangbarsten Noten an der Hand echter Scheine sich ins Gedächtnis einzuprägen, dann wird man sich nicht leicht durch falsche Noten täuschen lassen. Verschwundenes Gold. Bon 2000 v. Ehr. bis heute für SO Milliarden Gold gewonnen. Immer neue Mengen von Gold und Silber werden aus dem Erdinnern zutage gefördert, aber nie ist es ge lungen, festzustellen, wo diese Ausbeute geblieben ist. Große Mengen dieser edlen Metalle wurden den mäch tigen Königen des Altertums ins Grab mitgegeben und verschwanden aus diese Weise aus dem sichtbaren Be stand der Welt. So sind ungefähr für 8 Millionen Mark Gold verlorengegangen. Außer wertvollen Goldgegcn- ständen wurden erst kürzlich Gold und Edelsteine im Wert von 40 Millionen Taels aus den Gräbern der chinesischen Kaiser geraubt. Man hat nun berechnet, daß in der Zett von 2000 v. Ehr. bis 1492 n. Chr. für 35 Milliarden, von 1492 bis heute aber für 60 Milliarden Mark Gold und Silber aus der Erde gewonnen worden sind. Wohin sind nun diese 95 Milliarden gekommen? Der Goldbestand von Europa und Nordamerika be trägt augenblicklich 19 Milliarden, der an Silber 15 Milliarden, in Südamerika und Australien gibt es Gold im Werte von dreieinhalb Milliarden. Insge samt besitzt die Welt heute für 37^/, Milliarden Gold und für 19 Milliarden Silber, wovon 12 Milliarden in Form von Geld, 19 Milliarden als Schmuck oder Werkstoff vorhanden sind. Ueber den Rest läßt sich nichts Näheres ermitteln. Soviel steht aber fest, datz jährlich für 300 Mil lionen Mark Gold und Silber verschwinden, während Gold im Werte von 800 Millionen Mark neu in Um lauf gelangt. Nach neueren statistischen Berechnungen gibt es in Indien für 7V-> Milliarden Gold in Form von Geld und Schmuck. In China und Vorderindien wurde allein von 1852 bis 1857 Silber im Wert von 1'/- Milliarden vergraben. Scherz und Ernst. tk. Butter vom Baum. Datz Butter auf Bäu men wachsen soll, das klingt etwas verdächtig nach der bekannten Mär vom Schlaraffenland, wo Milch und Honig fliehen und die gebratenen Tanken einem in den Mund fliegen. An der Geschichte vom Butter baum ist aber doch etwas Wahres. Es ist ein wenig mehr als zwei Jahrzehnte her, datz in den Savannen des Sudans ein Baum entdeckt wurde, der dort wild wächst und von Hoch-Casamanca und Gambia bis zum Nil durch etwa drei bis vier Breitengrade verbreitet ist. Es ist etn ausgesprochener Wüstenbaum» Feuch tigkeit behagt ihm wenig, darum trifft man ihn in der Küstenzone sowie an den Flußufern und in den lleberschwemmungsgebieten nirgends an. Dieser But terbaum Caritö, wie er benannt ist, trügt -vielfache, reiche Frucht. Die Früchte sind Beeren, die fleischig und eßbar sind. Der Kern liefert 40 bis 50 v. H. einer saftigen Substanz, die sogenannte Caritö-Butter, die durchaus schmackhaft ist und in den Gebieten des Vor kommens der Butterbäume sehr begehrt wird. Die Caritö-Butter soll nicht etwa nur für den afrika nischen Gaumen ein ausgesprochener Leckerbissen sein, vielmehr auch Europäern munden. In den Gebieten am oberen Senegal und mittleren Niger ist dieses fetthaltige Pflanzenerzeugnis ein nicht unwichtiges Handelsobjekt. Obst hilft gegen Grippe. Die gegenwärtige Witte rung bedeutet das richtige „Grippe-Wetter". Das gibt englischen Blättern Veranlassung, an die beachtens werten Versuche zu erinnern, die bereits vor zehn Jahren ein Norwooder Schularzt mit Apfelsinen ge macht hat. Aus seinen Antrag hin ließ die Leitung den Kindern der Armenschule in Norwood Apfelsinen liefern, und die Kinder — es waren ihrer 600 — sollen in der Tat durch reichlichen Apfelsinengenuß tm allgemeine» von der Krankheit verschont geblieben sein. Eine Autorität auf dem Gebiete der Hygiene erklärte damals, datz die Verabreichung von etwa zwei Orangen am Tag in der Tat ein nicht zu unter schätzendes Praeventionsmittel gegen Infektionskrank heiten darstell«, um so mehr, als der Apfetttnen- genuß auch dann zuträglich sei, wenn er im Kampf gegen die Grippe versage. Zumal die Kinder würden — immer nach der Auffassung des erwähnten Hygie nikers — ungleich weniger der Ansteckungsgefahr aus gesetzt sein, wenn sie mehr Obst ätzen. Der ObMunger der Kinder sei längst als etn natürliches Verlangen des Organismus erkannt, und seine Befriedigung set nötig, wenn man dem Körper die Vorbedingungen zur Erhaltung der Gesundheit sichern wolle. tk. Vernichtung des deutsch.böhmischen Elbe-Para» dieses. Durch die Errichtung des großen Elbe-Stau- werkeS bei Schreckensteiu durch die Tschechoslowakei sind die landschaftlichen Schönheiten diese« alljährlich, namentlich aber zur Baumblütenzeit, von vielen Tau senden besuchten Gebietes ernstlich gefährdet. Nach den Fertigstellung der Staumauer wird allmählich der Elbe spiegel oberhalb Aussig um rund fünfeinhalb Meter auf neun Meter gehoben werden. Da die nächsten Ort schaften Wannow und Salesel nur wenige Meter übe« dem Wasserspiegel liegen, werden große Ufermauern errichtet werden müssen, da sonst in beiden Ortschaften die am Strande liegenden Häuser bis zum ersten Stock werk unter Wasser stehen würden. Aber auch nach der Errichtung der mächtigen Ufermauern sind die beiden Ortschaften durch das natürliche Steigen des Grund wassers stark gefährdet. Der berühmte Elbbadestrand bei Salesel und die Elbebäder Lichtowitz, Klein- und Grotz-Tschernosek werden hinter Ufermauern verschwin den, hinter denen das angestaute Elbewasser übel riechend dahinfließen wird. Das wird das zukünftige Elbeparadies zu Füßen des Dublitzer Kirchleins sein. Sächsisches. /X Normformat für Schreibhefte. Durch die Fach presse gingen in letzter Zett Notizen, in denen darauf hingewiesen wurde, daß die Normformate für Schreib hefte nicht in Frage kämen und daß diese Fragen füp Deutschland endgültig erledigt seien. Demgegenüber- set festgestellt, daß dis Normung der Schulschreibhefte in Deutschland in Bearbeitung ist. Das Reichswirt schaftsministerium und auch einzelne Länderregterungerr beschäftigen sich eingehend mit diesen Fragen. Matt will durch praktische Versuche erfahrener Schulmänner dis kür die Praxis wichtigen Fragen klären lassen, um sie dann im Fachausschuß zu Normen zu verdichten. In der Schweiz sind seit längerem Schulschretbhefte in unseren Din-Formaten A4, A5 und A6 in Verwendung und haben sich gut bewährt. In Deutschland haben Din-Formate für Schreibhefte bereits in Gewerbe schulen und kaufmännischen Berufsschulen Eingang ge- sunden. — Um ein re^formatorifches Zentrum in Athen Die besondere Bedeutung Griechenlands mit seiner Hauptstadt Athen im geistigen Ringen der Vergangenheit kommt wohl kaum stärker zum Ausdruck als in dem Auftreten Paulus' in der damaligen geistigen Metropole. Deshalb nimmt es vielleicht wunder, wenn man feststellt, datz die Re formation erst 1834 dort Fuß gefaßt hat. Die evangelische Gemeinde hatte in einer Schlotzkapelle ihren Mittelpunkt. Die politischen Wechselfälle brachten Erschütterungen, das Gememde leben stand vor dem Zusammenbruch. Wohl stellten ziel- bewutzte und tatkräftige Männer das deutsche Glaubensleben alsbald wieder auf eigene Füße. Die Gottesdienste wurden in die deutsche Schule verlegt. Aber das war nur ein Not behelf. Der Gemeinde fehlte ein Mittelpunkt, der allein Kraft geben konnte: Das Symbol ihres Lebens, die Kirche. Je länger, je mehr wird dieser Zustand unerträglich. Und io wird schließlich, von starkem Glaubensmut getragen, der Ge danke lebendig: Wir brauchen ein Gotteshaus. Die Gemeinde ist noch klein. Sie ist auf die Hilfe der Heimat angewiesen. ! Und diese selbst ringt schwer genug um ihr Dasein. Tausend ' Einwände stehen der Verwirklichung des Planes entgegen, i Gustav-Adolf-Verein und Deutscher Evangelischer Kirchenans- - schuß haben den Anfang mit namhaften Spenden gemacht. ! Um aber den Anforderungen, die an ein deutsches resorma- ! torisches Zentrum gestellt werden, genügen zu können, sind v-e 28 deutschen evangelischen Landeskirchen einmütig mit einer Kollekle eingesprungen, die in Sachsen am 26. Januar gesammelt wird und auf deren Ergebnis das evangelische Deutschtum in Athen hofft. — Der Präsident des Landesfinanzamts Dresden teilt mit: Wie bereits -bekannt gegeben worden ist, haben die Arbeitnehmer, für die der Steuerabzug vom Arbeitslohn tm Jahre 1929 im Mar- kcnverfahren durchgesührt worden ist, spätestens bis zum 15. Fe bruar 1930 ihre «Steuerkarte 1929 und die Einlagebogen, -die im Kalenderjahre 1929 znm Einkleben und Entwerten von Steuer- marken verwendet worden find, an -das Finanzamt abzuliesern, in dessen Bezirk sie Mr Zeit der Ablieferung ihren Wohnsitz (gewöhn lich Aufenthalts haben. An «Stell« -des Arbeitnehmers kann der Arbeitgeber die Einsendung oder Uebelgabe der Steuerkarten und Einlagebogen übernehmen; in «diesem Falle sind die Skenerkarlen und Einlogebogen dem für -den Arbeitgeber zuständigen Finanzamt zu übersenden. Die Finanzämter geben kostenlos ein Merkblatt aus, das über alle Einzelheiten Auskunft gibt. Es wird besonders- - darauf hingewiefen, «daß alle Arbeitgeber ohne Unterschied ver pflichtet find, eine öffentlich« Aufforderung zur Abgabe der Steuerkarten und Eintagebogen, -die Anfang Januar 1930 in den Tageszeitungen erging, in den Arbeits- und Geschäftsräumen durch Anschlag bekannti zu machen, und «daß «die Versäumnis der Einlieferungsfrist mit Strafen bedroht ist und Zwangsmaßnahmen zur Folge Hoven «kann. — In den nächsten Wochen wird sich für viel« Menschen die Frage entscheiden müssen, w el ch« n Beruf sie ergreifen wollen. Die Frage- ist schicksalsschwer und kann nicht ernst genug genommen «werden. Entscheidend für ihre Beantwortung ist nicht nur Neigung und Begabung, sondern auch die Ueberleguno, welche Aussichten - in dem M ergreifenden Berufe bestehen. Erfahrungsgemäß greisen - viele junge Leut« und Eltern «dabei gern zum Gemeindebeamten beruf. Bet vielen «Gemeinden stand die Lehrlingszüchterel schon« von jeher in hoher Blüte. Besonders kleiner« Gemeinden erblickten häufig in den Lehrlingen und Anwärtern lediglich «die unentgeltlich tätige und deshalb willkommene Arbeitskraft, «die «während der Lehrzeit möglichst ausgenützt wurde. Wenn dann nach beendeter Lehrzeit die Weiterbeschäftigung und damit eine geregelte — wenn auch geringe —.Bezahlung in Frage Kani, wurden die jungen Leut« vielfach kurzerhand entlassen, nm neuen Lehrlingen Platz zu machen. Mancherlei Vorkommnisse in der letzten Zeit «deuten «darauf hin, «daß solche Mißstände noch immer bestehen. Dazu «kommt, «daß «die Anstellungsmöglichkeit in allen Gemeinden außer ordentlich gering ist. Viele Gemeinden sind gezwungen, ihren Personalbestand immer mehr zu vermindern, onderenleils find ein großer Teil der freien Stellen Versorpungsanwärtcrn Vorbehalten. Mit Rücksicht aus di« bevorstehende Schulentlastung und di« Be- f rufswahl «ist es «daher dringen«!» geboten, «vor «der Ergreifung des.