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3S. Iahrgrug Landmanns Wochenblatt Mlgemelne Leitung für LanavMrcftatt, «artenbau uns staurwlmedaN Beilage zur Weitzeritz-Zeitung Tchriftleitung: Oelonomierat Srundmann, Neudamm J«der NachdruL aui dem Inhalt dieses Blatter wird gerichtlich verfolgt (Gesetz vom IS. Juni 1801) 1930 ZeMlandr AelordM, eia aeaer veaMr Mchieiftaaarrelord. Bon Garfeld. (Mit Abbildung.) Äls erste deutsche Rekordkuh kann nian die Kuh „Frohsinn* vom Verein Ostfricfischer Stammviehzüchter, Besitzer Landwirt H. Jder- Hoff-Greetsiel, bezeichnen, die eine Jahresleistung von 10S35 KZ Milch mit 4,07 Prozent Fett und 445 KZ Fett aufwies. Aber schon nach wenigen Tagen war deren Leistung überholt. Mit den drei R 'ordkühen „Peluschke*, „Dahlie*, „Else* hat die Ostprcußische Hcrd- buchgesellschast in Königsberg dreimal hinter einander Höchstleistungen aufzuweisen gehabt. Es lieferten die Rekordkühe: „Peluschke* (Palm nicken) 11372 KZ Milch, 4 do Fett, 455 KZ Fett; „Dahlie* (Bledau) 11691 KZ Milch, bereits durch die Prüfung im Kontrollverein festgestellt. Sie gab in den Jahren: 1626/27 9390 KZ Milch. 3,56 Proz. Fett, 334 kg Fett 1927/28 9458 KZ Milch, 3,71 Proz. Fett, 351 kg Fett 1928/29 9633 KZ Milch, 4,72 Proz. Fett, 455 kg Fett Die Herdbuchgesellschaft für die Oberlausitz mit ihrem Sitz in Görlitz wurde im Jahre 1922 gegründet. Ihr Verbreitungsgebiet umfaßt die preußische Oberlausitz mit den Kreisen Görlitz, Lauban, Rothenburg, Hoyerswerda (zum Teil), Bunzlau und Sagan. 550 Mitglieder mit 135000 eingetragenen Tieren gehören ihr an. Es wird in dem genannten Bezirk, wie der zweite Teil des .Taschenbuches für Landwirte*, Verlag von I. Neumann, Neudamm (Bez. Ffo.), 1930, Preis Teil I und II 3 KN, angibt, die Züchtung eines robusten, mittelschweren, prak tischen Rindes durchgeführt, das aufgebaut ist demselben Kreise stets mehrere Massen vertrete«, und es wird noch eines weiten Weges bedürfe^ bis die Landesrinderzucht in einheitliche Bahne« gelenkt sein wird, die allein in der Viehzucht Erfolg versprechen. Es herrscht allenthalben in Schlesien eine rege züchterische Tätigkeit. Wenn auch die wünschenswerte Vereinheitlichung aller Zuchtbestrebungen noch nicht ganz erreicht worden ist, so steht doch das Ziel, dem du schlesische Rindviehzucht entgegenarbeitet, doch schon klar Umrissen da. In der Vereinheit lichung bei besserer Aufzucht und Haltung wird die höhere Leistung nicht ausbleiben. Sie ist auch schon, wie Deutschlands neueste Rekordkuh beweist, auf dem besten Wege dazu. Biel leisten hierbei die Kontrollvereine. Vergleicht man überhaupt im ganzen Reiche die Erträge der in den Kontrollvereinen be findlichen Kühe mit den früheren Erträgen, so sind sie derart gestiegen, wie man sie vor wenigen Jahren für unmöglich gehalten hätte. Sie^sind ein erfreulicher Beweis dafür, daß di« deutsche Rinderzucht über eine große Anzahl von Tieren verfügt, die eine ungewöhnlich« Leistungsfähigkeit besitzen. Andererseits beweist sie auch, daß heute erheblich besser und richtiger gefüttert wird. Die Anpassung deS FutterS an die Leistung ist aber entschndend flir di« Rentabilität des Rindes. Damit diese jedoch bei erheblich mehr Rindern eintritt, ist aa. einem weiteren Ausbau des Kontrollvereins« Wesens zu arbeiten. Höher aber als Milch« leistung steht Konstitution und Gesundheit deS Tieres. Es darf daher von den Tieren nicht mehr verlangt werden, als sie ohne Schädi gung ihrer Konstitution und Gesundheit ver tragen können. Leistungsfähig sein und dabei kerngesund bleiben, das sei auch in Zukunst LaS erstrebenswerte Ziel unserer Rinderzucht. Rekordluh „Erle". 4,36 °/o Fett, 510 KZ Fett; „Else* (Bledau) 10809 KZ, 4,80 °/<> Fett, 518 KZ Fett. Aber auch diese höchst bewunderungswerten Leistungen, über die wir in Nr. 15, 1929, dieser Zeitschrift berichteten, die uns einen Beweis für den hohen Stand de» Ostpreußischen Rinder zucht erbringen, sind abermals übertroffen durch Vie Kuh „Erle*, die sich im Besitze des Ritter gutsbesitzers Freiherrn von Durant-Wolfshayn befindet und der Herdbuchgesellschaft für die Oberlaufitz in Görlitz angehört. Diese Kuh „Erle* (vergl. Abbildung) gab in 365 Tagen 11094 KZ Milch mit 5,04 Prozent Fett und 557 KZ Fett. Sie übertraf somit die Rekord kuh „Else* um 39 KZ Fett. Dieser neue Rekord ist als eine ganz gewaltige Leistung anzusprechen, er dürste nicht so leicht zu brechen sein. Die Kuh „Erle* ist im Jahre 1917 geboren, steht mithin im zwölften Lebensjahre. Sie hat bis her sechs gesunde Kälber gebracht und zeigt einen formvollendeten Bau, den unsere Zeichnung vortrefflich wiedergibt. Daß es sich bei der „Erle* um eine Kuh handelt, die zu außer ordentlich hohen Leistungen befähigt ist, wurde auf die besten ostfriesischen Blutlinien, wobei höchste wirtschaftliche Milchleistung und auch gute Fleischleistung angestrebt wird. Neben schwarzbuntem Niederungsvieh gibt es auch einige sehr gute rotbunte Niederungsherden. Schlesien ist überhaupt die Provinz starker Gegensätze. Wir finden hier die allerverschiedensten Bodenarten und Wirtschastsverhältnisse. Es gibt Gegenden, die hinsichtlich Bodenbeschaffenbeit und Wirtschaftsintensität den Vergleich mit den besten Gegenden Deutschlands aushalten, ebenso aber auch Landstriche, die zu den geringsten unseres Reiches gehören. Die beiden Extreme vermitteln zahlreiche Uebergangsstufen. Und dementsprechend steht es auch mit der Rinder zucht. Wir hatten noch vor dem Kriege in Schlesien eine Büntscheckigkeit in der Rassenftage zu verzeichnen, wie sie wohl einzig dasteht. Nach dem Rinderraffenverteilungsplan von 1925 ist das schlesische Rotvieh in 32, schwarzbuntes Nicderungsvieh in 42, rotbuntes in 44, rotes Niederungsvieh in 31 Kreisen von insgesamt 58 Kreisen zur Körung und Prämiierung zu gelaffen worden. Es sind daher in ein und Zwergbaum ober Hochstamm? Von Gattenbaudirektor Janson. (Mt 2 Abbildungen auf der zweiten Seite.) Die Hochstämme mit Kronenansatz btt etwa 1,80 m Höhe über dem Erdboden, die sogenannte« Halbstämme mit Krone bei etwa U m erreiche« ein viel größeres Außmaß und höhere- Alter der Tragkronen als die sogenannten Zwergbäume. Ihre Kronen erreichen im Durchschnitt den LS- bis 3mal so großen Durchmesser, tragen erst E bis zehn Jahre nach der Pflanzung. Ihnen nach deshalb ein viel größerer Raum zugebilligt werden, man muß länger auf die Ernten Watten, die damr aber wesentlich größer ausfallen. Auch lebe« derartige Bäume etwa dreimal solange wie Zwerg bäume. Daraus geht hervor, daß große Lm- täuschungen und auch Mißerfolge unausbleiblich find, wenn man statt des verlangten ZwergbaumeS einen Hoch- oder Halbhochstamm erhält. Man hat für die letzteren den Platz zu eng bemessen, fie stehen zu eng, tragen infolgedessen schlecht unter ihnen will das Gemüse nicht mehr gÄtthe« und was die üblen Folgen sonst find. Die Zwergbäume, wie Buschdäume, Pyramide«, Spaliere, wachsen viel schwächer, tragen schon nach wenigen Jahren, find aber mit 25 bÄ SO Jahren abgelebt, tragen mit ihren kleinen Kronen 4 22.-26.1.