Volltext Seite (XML)
Aett,p» Sers»»« «e» »eLir»» Der<mw«M»« «edalUemz »eNr Seh«» - »ruck «nö Verlag r 6«r »«»>« i» Vl»»»lri«oaU«. 96. Jahrgang Donnerstag, am 30 Januar 1930 Nr. 25 Lazelgenprett: Dl« 42 Millimeter breite PetitzeA« rv RetchSpsennige. Eingesandt und Reklamen SV Reich-pfennig« «ese« »la« enlhiUk Kr s-rMchrs Selrsrurr«schNsges »e» Amkshauolmannschasl» »es Amtsgericht» »mtz tesStaStrat» v» Dlppoltiswat», eitzeritz-Jeitung rageszeilung m» «nzei-er siir Dippoltiswalöe, Schmiedeberg «.L Be^agSprelt^Fü^^r«r^M»n<ü^20^M^ mit Zutragen, einzeln« Nwmmern IS Reichs- l Pfennige :: Gemeinde - Verband- - Girokonto l Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde I Nr. -03 :: Postscheckkonto Dresden 12548« Invalidenversicherung. Nachdem durch die sächsischen Versicherungsämter der Durch- schnittSwert freier Verpflegung erhöht worden ist G 160 Abs. 2 'der Reichsversicherungsordnung), gelten für Versicherte mit Dar und Sachbezügen vom 1. Januar 1030 an folgende Beitragssätze: ts geiiören 2 wöckenti. monotl. 35.35 VII 200 53.— 12.23 usw. tätig sind) bei einem lisr- lokn bis ru II I» IV V VI 2.Versicherte üb.16Zahre, soweit sie nicht unter Nr.1 gehören (tnsbes. auchMäd- chen.die überwiegend in ge- werbl. Betrieben wie Gast wirtschaften, Bäckereien, Fleischereien, Kliniken, Sanatorien, Pensionaten 1. Versicherte bis zu 16 Zähren, ferner weibliche Haus- und Wirtschaftsge- bilfinnen,Aufwarterinnen, Lehrlinge u.kreier stell, ivok- nung, keuerung, Oeleucktung Im be- KSrdi.kelsgelebrlen üurckkeknltkverte von 53- 53.- 53.— 53.— I« MW- -ll LNdMeWllWAlliW SMl NM. 35.35 35.35 35.35 35.35 35.35 NM. 8.15 8.15 8.15 8.15 8.15 LZ b DZ 'Z Rpf. 60 00 120 150 180 200 90 120 150 180 8.15 12.23 12.23 12.23 12.23 rvöckenil. RAI. 3.84 9.84 15.84 21.84 27.84 über 27.80 5.77 11.77 17.77 23.77 über 23.77 VII III IV V VI mono». NM. 16.65 42.65 68.65 94.65 120.65 über 120.65 25.- 51.— 77.- 103 — über 103.- Unter Hausgehilfinnen find Personen zu verstehen, die in einer Hauswirtschaft beschäftigt sind bezw. Dienste verrichten, die geeignet find, einen Haushalt in Gang zu hallen. Dabei ist als Haushalt nur eine nicht auf Erwerb gerichtete Lebensgemeinschaft onzusehen, wie sie sich hauptsächlich in der Familie verkörpert. Bei teilweiser Beschäftigung im Haushalt und im Gewerbe, z. B. bei Gastwirten, Bäckern, Fleischern, ist die überwiegende Tätigkeit maßgebend. Dresden, Januar 1930. . Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Es ist feit einer Reihe von Jahren zur Ge pflogenheit geworden, daß unsere Volksschule mit einer Schul- aufführung an die Oeffentlichkeit tritt. Es würde im Jahres lauf etwas fehlen, wenn solche einmal unterbleiben müßte. Nicht nur die Elternschaft freut sich darauf, wenn die Zeit der Auf führung gekommen ist, wie viele andere freuen sich mit. ES schlummern, daS hat man ja in all den Jahren daher gesehen, in Iden Kindern so viele schöne musikalische und vor allem auch mi mische und darstellerisch« Kräfte, die geweckt, Herz und Sinn der Alten erfreuen, di« in frischer Natürlichkeit sprudelnd «in Brunnouell reinst«r Freude für Zuhörer und Zuschauer sind. Auch dieses Jahr war wieder fleißig geübt und geprobt worden, und gestern abend war di« erste Aufführung. Eines freilich war ver wunderlich an diesem Abend: daß trotz der allseitigen Nachfrage, wenn die Veranstaltung komme, der Reichskronensaal nicht Hesse r besetzt war. Gewiß, er war besetzt, aber doch nicht so, wie man hätte erwarten können. Und daS Eintrittsgeld (eS ist ja beinahe keines — 1.— oder —,50 M s konnte es doch wirklich nicht aus gemacht haben. Man darf wohl hoffen, daß die zweite Auffüh rung am Sonntag besser besucht ist. Schulleiter Hesse wieS in fei nen Eingangsworten auch auf di« Schwierigkeiten hin, di« jetzt für solche Aufführungen durch di« schwach besetzten Oberklassen seine Folge deS Krieges) entstehen, wie aber die Aufführungen auch dazu dienen sollen, einen Fonds zur Beschaffung von Lehrmitteln gründen zu helfen: «in Kino-Apparat, der gut« Dienste leistet, konnte schon früher angeschafft werden. Manches fehlt noch, waS dringend nötig ist, und doch kann man mit dessen Kauf daS Siädk- säckel nicht damit belasten. Der Dank und Gruß feiten derLehrer- fchaft kam aus freudigem Herzen, und die Bitte um Erhalt d«S Wohlwollens wird von der Elternschaft gern erfüllt werden. Doch nun zur Aufführung selbst. DaS Programm sah im 1. Teile ge sangliche Darbietungen, im 2. Teil« eine Märchenausführung vor. In drei Nummern des ersten Teiles wurden Kinderchör« geboten, ein Lied immer besser als dos andere. ES war ein« Lust, dem frischen Lborgesang zuzuhören, war er doch von außerordentlicher Klangreinheit, guter Aussprach« und taktlich ganz vorzüglich. Auch an den Liedern mit Klavierbegleitung war nichts auszusetzen, das schönste aber waren ohne Zweifel die beiden letzten Lieder „Dorn röschen spinnt" und „Engelwacht", in denen die Kleinen ihr gan zes, nicht geringes Können, -ihre gute Ausbildung zeigten. Lehrer Bernau hat den Schulchor zu einem glanzvollen Instrument der Volksschule gestaltet. Recht nett und beifällig ausgenommen waren auch drei Lieder mit Lautenbegleitung, von drei frischen Mädchen- stlmmen vorgetragen. Ein Lehrerquartett, Herren Bernau, Eidner, Hess« und g«ymann, bot ebenfalls drei Lieder in prächtiger Ton- schönheit. Eines nur war schade, daß sie nicht von einem erhöhten Standpunkte aus gesungen wurden. Ihre Wirkung wäre dann noch packender gewesen. Di« Märchenaussührung war der Glanz punkt deS Abends. Ausg«führt wurde „Der Froschkönig" von Holst, Musik von Ernst, ein heiteres Märchenspiel in zwei Auf zügen. Das Märchen vom Froschkönig ist ja allbekannt. ES ist in dieser Bearbeitung frisch und natürlich, die Musik ist an sprechend, der Reigen flott und die Maleret der Bühne, die von Lehrerhäwden hergestellt ist, von feinem künstlerischen Empfinden. Viel Arbeit hat eS sicher wieder gekostet, bis alles zur Aufführung fertig war, bis jeder und jede di« zugeteilt« Rall« beherrscht«, ober eS war auch ein« wirkliche Freude, di« Kleinen sich so frei be wegen, so flott spielen zu sehen. Niemand versagte, all« waren sie ganz bei der Sache. Dank «der kleinen Schar, Dank vor allem auch dem Lehrerkollegium, idaS es sich wieder so viel Mühe hat kosten lassen. Möchte vor allem di« Sonntagsvorstellung noch mit helfen, 'daß ein ansehnlicher Reingewinn alles daS belohnt. Dippoldiswalde. Tagesordnung zur 2. Stadtverordneten sitzung Freitag, den 31. Januar 1930, abends 8 Uhr. Oeffentliche Sitzung: Kenntnisnahme von einem Schrift sätze über Strahenpflasterung. Desgl. von der Feststellung des Fluchtlinienplanes Heideweg. Desgl. von des Feststellugen betr. Umlegung des Wasserzinses. Desgl. von einem Bescheide betr. abgelehnte Notstandsarbeiten. Desgl Austritt ans dem Landeswohnungsverbande. Neuwahl der Ratsmitglieder. Desgl. der Bezirksvorsteher. Desgl. von drei gemischten Aus schüssen und Ergänzungswahl für weitere drei Ausschüsse. 8. Nichtöffentliche Sitzung. Dippoldiswalde. Di« «rste Vorstandsfitzung des Wohltälig- keitsvereinS „Sächsische Fechtschule" sand gestern im Fremdenhof,-Stadt Dresden" hier unter dem Vorsitze des Fabrik besitzers Arthur Reichet statt. Mit herzlichen Begrüßungsworten und den besten Wünschen für -das neue Jahr wurde dies« Sitzung eröffnet. Von der Amtsniederlegung -deS 1. Schriftführers nahm man Kenntnis, die Wi «derbes« hu ng dieses Postens der Hauptver sammlung überlassend. Schatzmeister Kart Straßberger gab sodann die Abrechnung' über den Advents- und Weihnachtsbaum unseres Marktplatzes bekannt. Bei 164,10 M. Einnahmen und 180,75 M. Ausgaben konnten nur 43,35 M. Ueberfchuh gebucht werden. Dieser steht in keinem Zusammenhang« mit 'den gebrachten Opfern an Zeit und Geld. Anerkannt wurden mit Worten herzlichen DankeS wiederholt die Darbietungen deS Posaunenchors, des Mannergesangverein, 'der Gesangverein« „Liederkranz" und „Ein tracht" sowie der Chorvereinigung. Beschlußfassung über Bei behaltung des „Weihnachtsbaumes für alle" setzte man zwar aus, neigte aber stark zu der Meinung, daß bei der geringen Gebe- freudigkeit diese Veranstaltung künftig besser unterbleibt. Anläß lich der Neujahrsgrabulationsablösung lagen 17 Listen aus. In einer war überhaupt kein Beitrag gezeichnet worden, die anderen enthielten solche von 1 RM. bis zu 1H AM. 112 RM. Einnahmen standen 58,60 RM. Ausgaben für Inserate gegenüber, so daß mit 53,40 RM. Heberschuh abgeschlossen werden konnte. Jener sowohl wie auch dieser sind' der Antersbützungskasfe für unsere Hilfsbedürf tigen überwiesen worden. Der Londesverein der „Sächsischen Fechtschule" wird vom 22.—27. März eine Geldlotterie <LoS 1 M.) veranstalten. 200 Lose sollen zum Vertrieb übernommen werden. Mit Befriedigung wurde davon Kenntnis genommen, 'daß die zu Weihnachten 'den Beteiligten in die Wohnung gebrachten Spen den allenthalben große Freude bereiteten. Die Jahresversamm lung soll am 22. Februar im Fremdenhof „Goldene Sonne" ob- gehalten werden. — Im Anzeigenteil dieser Nummer veröffentlicht die LandeS- versicherur^sanskait Sachsen eine amtliche Bekanntmachung über die ab 1. Januar 1930 gültigen Beitragssätze in der Invaliden versicherung, wenn neben Barlohn freie Kost, Wohnung usw. ge währt wird. — AnS wird geschrieben: In 23 sächsischen Orken sind heute Vereinigungen ehemaliger G« werbef chü le r beheimatet, wovon sich bis jetzt 10 dem im Frühjahr 1926 in Dippoldiswalde begründeten Landesverband angeschlosftn haben. Stand im Anfang der Entwicklung die Geselligkeit im Vorder grund, so sind jetzt Berufsfortbildung und Förderung der All- gemeinkenntnisse ausschlaggebende Faktoren geworden. Wo Jugendfreundshast und Kameradschaft di« zukünftigen Gewerbe- treibenden und Handwerker vereinigen, wird ernste Arbeit ge leistet. Wie oft findet man noch heute, daß Vorteile im Berufe als ein Geheimnis gewahrt werden, obwohl kein Grund zur Heim lichkeit vorhanden ist. Eine veraltete Anschauung ist es, wenn Gewerbetreibende denken, sie züchten sich durch gegenseitigen Aus tausch und Aufklärungen Widersacher oder di« Konkurrenz groß. Denken und Arbeiten, die Vorteile anderer Berufe auf den feinigen anwenden, ermöglichen 'dem wahrhaft Strebsamen «in Vorwärtskommen. Wenn in den 'Zusammenkünften dieser V.e.G.- er eine Berufsfortbildung betrieben wird, dann hilft 'das mit, die Kenntnisse des Einzelnen zu erweitern, in der Gesamtheit den allgemeinen Fortschritt fördern. Wie bisher -das Handwerk ein Träger deutscher Kultur und Wirtschaft war, so wird «S auch weiter bleiben, wenn «S mit der jetzigen Zeit Schritt hält. Der im Beruf Stehende 'darf nicht verzweifeln, sondern muß in geeinter «Kraft das Verbliebene Verteidigen. Viel« haben dies noch nicht erkannt. Vergnügungen und Sport bieten im fetzigen Zeitalter der Jugend weit mehr Abwechslung, so daß di« Mehr.zahl ihren beruflichen Interessen mit Widerwillen' nachgeht. In der V.e.G. aber regt einer den anderen an und bringt ihm direkt oder in direkt mancherlei berufliche oder sonstige Vorteil«. Di« in unseren Mauern beherbergt« V.e.G. „Saxonia", welche in dem Landes verband wohl die kleinst« (zirka 20), 'dafür aber die führende in deren Bestrebungen ist, Hot im Stillen schon Hervorragendes ge leistet. Die Ausstellungen zu den Stiftungsfesten zeugten von echtem Handwerkergeist und Forlbildungsdrang. Mit wenigen Mitteln, etwas Scharfsinn und Kunstgefühl haben die Mitglieder besagter Vereinigung Wert« geschaffen, die nicht unbeachtet bleiben dürfen. Es gibt unter diesen jungen Leuten kein Ge heimnis vor dem anderen. WaS schafft nicht eine solche Aus stellung für Anregungen und Betrachtungen? Auch Vorträge jeder Art sind ein guter Behelf, den Zielen gerecht zu werden. Es ist bedauerlich, daß sich im Bezirk unserer hiesigen Gewerbe schule noch nicht mehr zu der obengenannten V.e.G. gefunden haben. Die V.e.G. in Zwickau darf mit Stolz auf ihre nahezu 300 Mitglieder blicken. Dort ist «S «in« Lust, Gewerbeschule und Lehrerschaft, Handwerk und ehemalige Gewerbeschule! Hand-in- Hand-Arbeiten, Unternehmungen wagen zu sehen, die sich mancher Ort niemals leisten kann, dort liegt Tatkraft, Einigkeit und Auf stieg. Di« V.e.G. „Saronia", di« demnächst ihre Haupt versammlung abhalt«n wir», plant, im kommenden Vereinsjahr an größere Problem« heranzutreten, di« trotz ihr«S geringen Mit- gfieoerstandeS beachtenswert sein werden. Mögen ihr recht bald noch viele ehemalige Gewerbeschüler, ält«rcn und jüngeren Se ¬ mesters, beitreten, damit sie ihre Aufgaben leicht erfüllen kann zum Wohle 'des Einzelnen und zum Gedeihen des Handwerks. — In unseren Bergwäldern, besonders auf Kalboden, blüht im ersten Frühling, oft schon wenn alles noch in tiefem Winterschlaf« liegt, der Seidelbast oder Keller hals (Daphne Meze- rium). In guter Lage kann er 1 Mieter hoch werden. Meist bleibt er aber kleiner und wird in der Zeit zwischen Blüte und Frucht meist übersehen. Zum Glück! Denn er ist gar selten geworden in unseren Breiten und deshalb hat man ihn unter die Pflanze n- schützlinge aufnehmen müßen, so daß ein jeder, der ihn beschädigt, sich strafbar macht. Botanisch gehört er zu einer s«hr wichtigen Gruppe. Dem Naturfreund ist er daher besonder- wertvoll: der wird ihn schonen und schützen, wo immer er ihm begegnet- Dem Laien wiederum sollt« seine Giftigkeit zu denken geben, denn in den meisten Fällen genügt 'die Berührung mit 'der Rinde, um sich eine blasige Entzündung der Haut zu holen. Wer ihm im zeitigen Frühjahr begegnen sollte, 'der schone feiner, denn die mittelalter liche VerfolgungSwut, di« -b-iS in die siebziger Jahre deS 19. Jahr hunderts hinein dauerte, hak den freundlichen duftigen Gesellen schon soweit ausgerottet, daß man ihn nur noch an sehr geschützten, verborgenen Standorten findet. Vor allem laste man sich nicht durch di« paar fliederduftenden Blütchen verführen, um dl« Fe bruar-März-Wende das Sträuchlein zu schänden, denn erstens ist die Freude an der VorfrühllngSpracht von gar kurzer Dauer, zweitens genießt man sie nur um den Preis eines schlechten Ge wissens und drittens macht inan sich strafbar, wenn man dem seltenen und seltsamen Seidelbast etwas tut. Freue dich, Natur- sreund, der du chm begegnest, aber heg« 'ihn und kläre andere darüber auf, 'daß er unter behördlichem Schuhe steht, weil er schon gar zu selten geworden ist. — Vom 1.—15. Februar wird die Plan-Modell- und Bild- schau des ReichsverbandeS der Kleingartenvereine Deutschlands in Dresden im Lichthof 'deS neuen Rathauses Aufstellung finden. Diese Schau stellt das Kleingartenwesen in seinen mannigfachen Verzweigungen dar. Sie zeigt in einer großen Anzahl packender Bilder die volksgesundheitliche und kulturelle Seite der Klein gartenbewegung. Der Kleingarten wird hier dargestellt als eine Stätte der Erholung, der Entspannung 'der Kräfte, als ein Arzt für Leib und Seele, für jung und alt. Glashütte. „Kampf ist der Vater aller Dinge", so klang un gefähr daS Referat aus, daS der nationalsozialistische Redner Hartwig, Zittau, vor einer so großen Anzahl Zuhörer hielt, wie inan sie in politischen Versammlungen jetzt selten sieht. Mit kräf tig klingenden Vortragsthemen hat man die vielen Enttäuschten, Verärgerten und politisch Entgleisten aller Parteien angelockt, die denn auch im Lause des Abends auf ihre Kosten kamen. Die Kri tik galt vor allem dem Parlamentarismus und seinen Verfechtern, die nur ein Zerrbild besten gemacht hätten, was einige Idealisten gewollt haben. Redner erklärte, daß zu allen Zeiten — und «in Blick in di« Geschichte beweise eS —, einzelne Persönlichkeiten ihr Volk zur Höhe geführt und zum Teil gegen das Parlament re giert haben, wie z. B. Bismarck. Anler dem heutigen System ist dos garnicht möglich: ein Mißtrauensvotum der Mehrheit — und der Minister habe in der Versenkung zu verschwinden. Weiter wandte er sich scharf gegen di« Erfüllungspolittk -der regle rungs- bildenden Parteien und vor allem gegen die Kreditwirtschaft der Reichsregierung, -das uns beides in di« unbedingt« Abhängigkeit der internationalen Hochfinanz gebracht hat. Dabei rechnete er besonders mit den Sozialdemokraten ab, die dieser Auslieferung an Morgan und Genosten die besten Handlangerdienste ««leistet hätten. Ein« einigermaßen gewagt« Behauptung gegen Hilferding tat er insofern, als er diesem nachsagt«, während seiner Minister- tätigkeit 1923 die Inflation herbeigeführt zu haben. Nachdem «r olles genügend kritisiert hatte und in 'der Aussprache sich niemand zum Wort meldete, gab Redner noch einige Erklärungen illrer die Zinstheorie, einig« Beispiele über die Wirkungen des Zinses in der Wirtschaft und forderte zum Schluß den Abbau 'der Banken und die Schließung der Börsen. Leipzig. Am Mittwoch mittag wurde in der 'Harkortstraße «in jugendlicher Radfahrer von einem Lastkraftwagen überfahren. Der Verunglückte war sofort tot. Er hat das Auto überholen wollen, ist aber scheinbar infolge der Schlüpfrigkeit der Straß« zu Fall und unter den Kraftwagen zu liegen gekommen. Klaffenbach. Beim G«h«n auf der hiesigen Bahnhofstraße ge riet eine Frau, die von den Scheinwerfern eines entgegenkom menden Kraftwagens geblendet worden war, in den Straßen graben und fiel so unglücklich, -daß sie sich zwei komzlizierle Knöchelbrüche zuzog und 'dem Rabensteiner Krankenhaus zuge- führt werden mußte. Gelenau. Ein« eigentümliche Einstellung gegenüber der Feuer wehr nimmt der hiesige Bürgermeister Möckel ein. ES ist bisher immer so gewesen, daß die Wehr der Gemeindebehörde die Jubi lar« meldet«, worauf die Gemeindebehörde beim Landesverband die übliche Auszeichnung beantragt«, die dann auch der Bürger meister den Ausgezeichneten überreicht«. Die Wehr hat in diesem Verfahren immer «ine Anerkennung ihrer Dienste an der All gemeinheit durch di« Gemeindebehörde erblickt. Unter Bürger meister Möckel hat der Rot nicht nur di« Beantragung, sondern auch die Aushändigung der Auszeichnungen obgelehnt, so daß die Ueberrcichung der Auszeichnungen — ein wohl in ganz Sachsen einzigartiger Fall — nunmehr durch den Kreisvertrcter des Säch sischen FeuerwehrverbandeS hat erfolgen müssen. OelSnik i. E. Infolge der jetzigen allgemeinen schlechten Wirt schaftslage sowie des milden Winters hat sich- auf den Schächten ein großer Kohlenvorrat angesommelt, wie er seit 30 Jahren nicht vorhanden war. Di« Grubenteilungen stehen deshalb vor der Not wendigkeit, in Zukunft Feierschichten einzukeaen, und zwar vor läufig wöchentlich nur eine Feierschicht. Am Montag, 27. Januar, würbe zum erstenmal gefeiert. weftep kill' morgen: Bedeckt bis wolkig, vereinzelt etwas Niederschlag, vorwiegend oder ausschließlich als Schnee. Temperaturen «in wenig zurück- gehend und damit im Flachland schwacher, im Gebirge mäßiger Frost vorwiegend. Schwach« Minde auS östlichen Richtungen.