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MM Müssten! „Unser Schlesien", schon im Titel die ungemein traurige Feststellung, daß ein unerbittliches Schicksal uns von dem ehemaligen „Oberschlesicn" nur einen Rest übrig gelassen, das wir jetzt zwar schmerzlich, aber doch herzlich „unser Schlesien" bezeichnen. Die heutige Pro vinz Oberschlesien war bis Ende 1919 als Regierungs bezirk Oppeln verwaltungsrechtlich ein Bestandteil der Provinz Schlesien. Im Hinblick auf den Artikel 88 des Diktats von Versailles, der bestimmt, daß in einem nä her umgrenzten Teil Oberschlesiens die Bewohner auf- gerusen werden sollen, durch Abstimmung zu entschei den, ob sic zu Deutschland oder zu Polen zu gehören wüufch'cu, ist das Preußische Gesetz vom 14. Oktober 1919 entstanden, das aus der Provinz Schlesien die beiden Provinzen OberschLesien und Niedcrschlesien bil dete. Die endgiltige Abgrenzung sollte durch Volksab stimmung entschieden werden, die am 20. März 1921 stattfand, wonach eine Teilung des obcrschlesischen Vol kes vorgcnommen wurde und die heutige Provinz Ober- schlcsicu entstand. ES bildete sich dadurch auch das j Lauerns Lilöft bsi l-osl.su „Problem Oberschlesien", denn daß Oberschlesien heute Noch eine „Frage" ist, deren Beantwortung der inter nationalen Welt zufällt, insbesondere dem Völkerbund, der die Teilung zu verantworten hat, ist von den bei -er Teilung verantwortlich mitbeteiligten führenden Politikern bereits anerkannt worden. Bei der Abstimmung trat der unzweideutige Wille Der übergroßen Mehrheit der oberschlesischen Bevölke rung zutage, zu Deutschland zu gehören, trotzdem wur den 30o/o des Abstimmungsgebietes mit 980 000 Ein wohnern Polen zugesprochen. Das oberschlesische In dustriegebiet, in dem sich bei der Abstimmung eine Mehrheit für Deutschland ergeben hatte, wurde geteilt. „Oberschlesien ist der am höchsten organisierte Industrie« dezirk in Europa. Jede Teilung wäre ein wirtschaft- -liches Verbrechen, nicht allein gegen die Provinz selbst «und gegen Deutschland, sondern auch gegen Polen und das übrige Mitteleuropa." So schrieb das Mitglied des LUglischen Unterhauses Kennworthy am 10. Oktober 11921 in der „Times". Trotz dieser und anderer war- znenden Stimmen erfolgte die Teilung dennoch. Der § QiLiwitL englische Volkswirtschaftler C. I. C. Street brachte in l einer Abhandlung „Oberschlesien, ein wirtschaftliches ^Trauerspiel" die wirtschaftlichen Folgen der Teilung Eaus die Formel „Absatzmangel - Arbeitslosigkeit — Geldnot — Zusammenbruch". Die wirtschaftliche Ent ¬ wicklung in den beiden Teilungsgebteten hat ihm Recht gegeben. Ueber die politischen Folgen der Teilung sei nur ein Ausspruch von Lloyd George vom 24. März 1925 erwähnt: „Man hat sich der Entscheidung über die Bildung Oberschlesiens nur unterwerfen müssen, weil man sie dem Völkerbund übertragen hat." In Wirklichkeit hat besonders Lord Curzon daran festhal ten wollen, daß die Gesamtabstimmung für Deutsch land ausgefallen sei, weshalb Oberschlesien deutsches Gebiet hätte bleiben müssen. „Oberschlesien würde nun mehr das Elsaß-Lothringen der Zukunft sein, wenn nicht England dafür sorge, daß eine Entscheidung ohne Blutvergießen rechtzeitig herdeigeführt werde." Diesen Ausführungen spendeten Arbeiterpartei und Liberale lebhaften Beifall. Mac Donald, der damalige (und krskidsr.Uei-rnit eisp jetzige) englische Premierminister, urteilte ebenso. Das gleiche sagte der frühere amerikanische Botschafter in Berlin, James W. Gerard, am 1. Dezember 1926 in einem Schreiben an eine Berliner Zeitung: „Auch schrieb ich in meinen Memoiren nicht, weil es noch nicht erfolgt war, daß die Einverleibung irgend eines Teiles von Schlesien ein Fehler und eine Ungerechtigkeit war und uns eine Elsaß-Lothringen-Frage in Europa aus werfen würde; aber ich habe seit der jetzigen Teilung oft so gesprochen und geschrieben." Englische und ita lienische Zeitungen stimmten dem zu. Die „Westminster Gazette" sagte, daß zwei Drittel aller Engländer die Meinung MacDonalds teilen, daß die oberschlesische Frage nicht im Sinne des Versailler Vertrages gelöst worden sei, daß eine Zerreißung Oberschlesiens nicht hätte kommen dürfen. (Dr. F. Fischer im Völkerma gazin.) Das oberschlesischc Volk hat mutig und mann haft, ungebeugt von dem maßlosen Leid und Elend und dem ihm zugefügten Unrecht, die Folgen der neuen Bevölkerung an den Neuaufbau ihrer Heimat gegan gen, die der Oberschlesier heiß liebt. Aber viel, sehr; viel ist noch zu tun. Es gilt n.och viele neue Klagen, zu beseitigen, so beim Verkehrswesen. Es fehlen Schu len und Lehrkräfte, in manchen Klassen müssen noch heute,70 und mehr doppelsprachige Kinder unterrich tet werden, Krankenhäuser, Jugendheime, Parks, Spiel- und Sportplätze, Turnhallen, Büchereien und Wochen endstätten, vor allem aber endlich großzügige, billige und ausreichende Wohnungsbauten, während heute noch überall die nackte Not hervorlugt und z. B. die größte Stadt Oberschlesiens noch großenteils ohne Kanalisation und Wasserleitung ist. Hier Wandel zu schaffen und zwar bald, wird weder leicht noch billig sein. Das Binnenland wird aber zu diesen oderschlcsischen Grenzlandsvrgen Stel lung nehmen und dabei bedenken müssen, daß Ober schlesien heute der Reichster! mit dem stärksten Gebur tenüberschuß, aber auch mit der höchsten Kriminali- täts- und Sterblichkeitsziffer ist. Und schnelle Hilfe ist eben doppelte Hilfe. Es muß vom politischen Stand punkt aus dabei noch bedacht werden, daß eine wirt schaftlich schwacy gestellte Bevölkerung immer national wandelbar gewesen ist und daß es deshalb aus rein na« tionalen Gesichtspunkten heraus nötig ist, alle Mitte« zur wirklichen Erhaltung der Südostmark herzugeben^ Das schöne oberschlesische Land mit seinen Naturschön-» heiten, seiner fleißigen Bevölkerung und seiner Kultur; verdient alle Hilfe, und seine Heimatliebe wird ihm dann Kraft und Ausdauer geben, an dem Wiederauf-« bau Oberschlestens unverzagt weiterzuarbeiten, bis eins Lösung der oberschlesischen Frage erfolgt, die nach ei nem Ausspruch von Lord Curzon nicht nur gerecht ist« sondern auch als gerecht empfunden wird. r-, Bezi mit pst" Nr. Nr. Nr. 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