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Weißeritz-Zeitung : 08.01.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193001080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19300108
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19300108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-01
- Tag 1930-01-08
-
Monat
1930-01
-
Jahr
1930
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 08.01.1930
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Berwaltungsbericht der Stadt Dippoldiswalde für das Jahr 1S2S ' . > (Schluß.) 315 202,— AM. von 20 8,3 1,1 0,2 24,0 5,8 3. Gewerbesteuer 4. Grunderwerbsteuer 5. Hundesteuer 6. Musikinstrumentenskeuer 7. WasserzinS 8. Wertzuwachssteuer 9. Durchschn-iftlich-er Wegfall 33,0 15,7 1. Auswertungssteuer (noch nicht abgeschlossen zufolge mimst. Verfügung) voraussichtlich 2. Grundsteuer Slabisteueramt. Die Gemeindefleuerovdnung hat Im Berichtsjahre den 46. Nachtrag erhallen, der die Zuschlagsteuer stir die Gewerbe- und Grundsteuer im Rechnungsjahre 1929 aus 150 v. H. festsetzt. Durch diese Festsetzung nach Ablaus von fast -deS Rechnungsjahres war wle-Ler eine in Bezug aus die Höhe nicht unwesentliche Nach zahlung durch die Steuerpflichtigen notwendig. Hierbei mußte, wie in den Borjahren, beobachtet werden, wie sehr eine solche nachträgliche Erhebung höherer Beträge den -Steuerzahler belastet. Es wäre zur Vermeidung solcher Härten sehr erwünscht, wenn die städtischen Körperschaften die für die nächsten Jahre nachweisbar leider unvermeidliche Erhöhung dieser Zuschlagssteuern so recht zeitig beschließen würden, daß Nacherhedunoen ausgeschlossen sind. Das Jahr 19-28 hat es -bewiesen, daß auch bei übereinstimmenden Beschlüssen der städtischen Körperschaften gegen die Erhöhung der Staat mit seinem Aussichtsrechte diese unter Umständen er zwingt, und dann sind die erforderlichen Nacherhebungen für die Steuerzahler gewissermaßen als doppelte Belastung fühlbar. Eine Erleichterung für die Grundsteuererhebung hatte daSCe- samtmlnisterium mit Notverordnung vom 11. 5. 1929 verfügt. Es sind dort als Berechnungsgrundlage für die Grundsteuer 1929 die aus den 1. 1. 1925 sestgeslellten Einheitswerte bestimmt worden, während nach dem Gesetze die wesentlich höheren Werte am 1. 1. 1928 hätten gelten müssen. Die Bestimmungen über Steuerbegünstigung von Klein wohnungen (Wohnungsneubauten) sind durch Landesgesetz vom 15. 3. 1929 -infolge zeitlicher -Ausdehnung der Geltung des Grund gesetzes vom 27.5.1926 und durch Erweiterung der Begünstigungs- dauer zu Gunsten der Steuerpflichtigen nicht unbedeutend ver bessert worden. Die im Borjahre durch Ministerialverordnung bei -der Aus wertungssteuer verfügte Stundung von 4*/, des NutzungSwerteS ist noch nicht Gesetz geworden. ES ist aber die Erwartung begründet, daß diese Maßnahme des Finanzministeriums noch gesetzlich sank tioniert wird und daß Nachzahlung gestundeter Beträge kaum in Frage kommen sollte. Der WasserzinS mußte von 30 auf 35 Rpfg. erhöht werden. Hierzu zwangen vor allen Dingen die durch die groß« Winterkälte verursachten Ausgaben für Erneuerung und Reparatur des- Lei tungsnetzes. Hiervon ist eingehender bereits oben gesprochen wor den. Zur Zeit prüft der Sladtrat, ob und in weichem Umfange «irr« Umlegung des WasserzinseS auf die Mieter möglich ist. Weiter befaßt sich der Sladtrat gegenwärtig mit der Wieder einhebung der Katzensteuer. Ein wesentlicher finanzieller Ertrag ist nicht zu erwarten und auch nicht beabsichtig. Dies« Steuer soll in der Hauptsache darauf abgestellt sein, die Singvögel zu schützen und bet diesem Ziele eine Unterstützung der für diesen Zweck be reits erlassenen polizeilichen Borschriften sein. 3m 3ohre 1929 sind zur Durchführung der Steuerverwaltung insgesamt 88 Beiordnungen und -sonstige Beifügungen ergangen. Es wurden 3229 Mahnungen und 2988 Pfändungsaufträge erteilt. Leider mußten auch einige Lohnpfändungen vorgenommen werden, wozu sich der Sladtrat nur sehr schwer entschließen konnte. Die für den Stadtrat dem Staate gegenüber bestehenden Ha-fiungsvor- schrisl-en zwangen aber auch hierzu. Es dürfte interessant -sein, noch zu erfahren, daß zur Durch führung der jetzt geltenden Steuergefehe Mr Zeit 277 Ausfüh rungsverordnungen und sonstige Durchführungsverordnungen und Verfügungen erlassen worden sind, die fast alle noch Geltung haben. Ausschußsihungcn fanden 12 mit 332 Beratungs-gegen- ständen statt. Bei den im Jahr« 1928 abgeschlossenen Steuern sind gegen über dem veranlagten Soll folgend« Ausfälle auS gesetzlichen und Billigkeitsgründen in Hunderlsähen zu verzeichnen: ES hieße an der Wirklichkeit ängstlich vorbeigehen, wenn nicht auf die Tatsache hingewiesen würde, daß in Zeiten der Steigerung der allgemeinen Not gerade die Anforderungen an die Gemeinde (Fürsorge, Notstand Sa r beiten u-sw.) in gleichem oder gar größerem Maße wachsen. -Hieraus ergibt sich bei der Steuerverwaltung die weiter« Tatsache, -daß der auf „besonderer Härte" beruhende -Er- laßgrund eine entsprechende enger« Begrenzung erfahren muh. Mit den allgemeinen Verhältnissen verglichen, ist eine solche Praxis -durchaus eine steuerliche Gerechtigkeit. Die weise und richtig« Handhabung dieses Grundsatzes wird, wie in der Ver- ganHenheit, auch künftig ein« der wichtigsten Aufgaben der städti schen Körperschaften sein. Sparkasse. Der Gesamtumsatz bei der städtischen -Sparkasse belief sich im Zahr« 1929 auf 1897 650,— RM. An Einzahlungen erfolgten in 6056 Posten 705 555,— RM. während an Rückzahlungen in 1635 Posten 300 353,— RM. geleistet worden sind, so daß ein Einlagenzuwachs erfolgt ist. Das Einlegerguthaben beträgt 1169 618,— RM. Ende 1928 und 315 202,— RM. Einlagenzuwachs 1929 1 484 820,—RM. Der Aufwertungsstock ist im vorstehend genannten Einleger- outhaben nicht mit enthalten und weist eine -Höhe von 307 865 R.- Mark auf, wonach- mit einer Answertungsquöie von etwa 21 Pro zent gerechnet" werden kann. An neuen Sparkassenbüchern wurden 634 ausgestellt, wäh rend 108 erloschen sind, so daß Ende 1929 3038 Bücher bestanden. Der Zinsfuß für Spareinlagen beträgt seit 1. Juli 1928 5 bei täglicher Verfügung, 6 bei monatlicher Kündigung und 7 bei einvierteljährlicher - Kündigung. An Goldmark-Hypotheken waren Ende 1929 an 296 Schuldner zusammen 1 200 000,— GM. und an Gemeinden 137 000,— GM. ausgeliehen, während 239000,— GM. in Goldkredit- und Pfand briefen der Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden in Dresden sowie sächsische SchatzanweisungSanIeihe angelegt sind. Di« neue Sp-arkassenord-nung vom 30. März 4929 hat unter dein 22. Juni die Genehmigung deS Ministeriums deS- Innern ge funden und ist am 4.I-uli 1829 im Krost getreten. Dt« Verzinsung der Aufwertungsguthaben beginnt am 1. Ia- rwar 1930. Stadtgirokaffe. Die Sladtgirokasse (Stadtbank) hat im Bcrichisjahre unter den außerordentlich ungünstigen -wirtschaftlichen Verhältnissen zu leiden gehabt. Dies trifft insbesondere auf das zweit« Halbjahr 1929 zu, wo sich di« Verhältnisse am Geldmarkt immer mehr und mehr zugespltzt haben, so daß die Kass« bei Gewährung von Kre diten sowie bei der Diskontierung von Wechseln sehr zurück- halteno sein mußte. Trotzdem haben sich die zur Verfügung stehenden Kreditoren seit 15. Dezember 1928 so gut wie nicht ver ändert. Der Scheck- und Ueberwe-isungsver-kehr hat dagegen wei ter an Ilmsang zugenommen. Der Kreditausschuß ist in 15 Sitzungen zusammengetreten. Revisionen haben zwei stattgefunden und zwar eine -durch den Vertreter -des Veroandsre-visors und eine durch die Girozentrale. Von der im Berichtsjahre geleisteten Arbeit mögen die fol genden Zahlen ein Bild geben. Es betrugen (die -in Klammer ge setzten Zahlen bedeuten die vorjährigen Umsätze): der Gesamtumsatz in 181148 Posten 57638 18-9,36 RM. (168647 Posten 57 550 941,28 RM. davon der Bargeldumsatz in 42 085 Posten 15849 881,05 RM. (38 766 Posten 13766719,11- RM. der Umsatz mit Ler Zentrale 77 845 Posten 30 414 81-7,13 RM. (73618 Posten 31077 132,82 RM. der Umsatz im Ortsverkehr 58 508 Posten 10098 159,82 RM. (53736 Posten 14 604634,66 RM. -der Umsatz im Postscheck-ver-kehr 2-638 Posten 1 243 048,97 RM. (2 428 Posten 1070 006,44 RM. der Umsatz mit der Landst. Bank- 72 Posten 32 282,39 RM. (99 Posten 32 448,25 RM. Die Kreditoren betrugen am 14.12. 1929: 1 153 777,72 AM. An Personalkrediten -waren' ausgeliehen: 84 517,10 RM. für Rechnung der Girozentrale, 619 564,87 RM. für Rechnung -der eigenen Kaffe, 311920,91 RM waren von eig. Kaffe an- Wechseln -diskontiert. Die Kredite sind alle gut gesichert. Der Wechselverkehr -hat im Jahre 1929 erfreulicherweise Keine größeren Formen angenommen. Inkassowechsel, also -solch« zum Einzug, lagen der Kass« 7211 Stück vor (8029). Zum Diskont wurden der Girozentrale -eingereicht 1536 -Stück (1441). Von der Kass« -selbst sind diskontiert worden 3350 Stück (3276). Insgesamt mussten also 1929 12 097 Wechsel bearbeitet werden gegen 1-2 746 im Jahre 1928. Die Rentabilität der Sk-adtban-k ist daher nach wie vor ge sichert. Der Zinsfuß für -Kredite beträgt gegenwärtig- 12 Proz., bei -der Girozentrale 12fi- Proz. Er war infolge der gespannten G-eld-verhältniss-e vorübergehend höher und zwar E/- Proz. beider hiesigen Kasse und 13^/, Proz. bei der Girozentrale. Ihre Pflicht, dem Wirtschaftsleben in schwerster Zeit, insbe sondere auch dem kleinen Manne zu dienen, hat die hiesige Stadt bank auch im Berichtsjahre wieder völlig erfüllt. Ihr Segen -konn- nicht genug anerkannt werden. Sie -bedeutet für Dippoldiswalde eine Lebensn-otwen-digkeit. Elektrizitätswerk. In der Zeit vom 1. 12. 1928 bis 30. 11. 4929 wurden 467 078 Kilowattstunden abgegeben. Die höchste Belastung ergab sich im November 1929 mit 252 -Kilowatt. Angeschlossen wurden 5 neu« Grundstücke. Es werden somit 472 Grundstücke mit 1475 Ab nehmern mit Licht- und Kroststrom versorgt. Störungen in der -Stromzuführung waren nur in beschränktem Maße zu verzeich nen, ein Beweis dafür, -daß -die Aktiengesellschaft Sächs. Werke als -Stroml-ieferant -immer mehr bemüht ist, durch Verbesserungder Leitungen usw. für eine einwandfreie Lieferung zu sorgen. Auch durch -das in letzter Zeit in Betrieb genommene Umspannwerk Ulberndorf wird eine weitere Verbesserung erwartet. Etwaig« -Störungen -durch Sturm, Gewitter -oder Rauhfrost können nur noch von -kürzester Dauer sein, da Divpoldiswo-lde «ine besonder« Zu leitung von Ulberndorf her erhielt und somit nicht mehr mit den Leitungen zusommenhängt, die nach dem Gebirge führen. Der Strompreis für -Licht und Kraft wurde in -der oberen Staffel von- 50 Pfg. auf 45 P-fg. herabgesetzt, -ist also billiger, als der -in den umliegenden Ortschaften, -La -dort noch Zählermieten be zahlt werden müssen, die hier im- Strompreis eingeschloffen sind. Der verbilligte Nachtslromtarif in Höhe -von 8 Pfg. -für die Kilowattstunde wurde auch- für Mühlenbctri-ebe und die städtische Straßenbeleuchtung eingeführt. Die befriedigenden finanziellen Ergebnisse des Werkes wur den aber keineswegs durch anormal hohe Strompreise erzielt, son dern das Werk ist immer bestrebt gewesen, «ine gesunde und den Umsatz fördernde Tarispolitik zu betreiben. And-so geht aus -der Entwicklung -des immer steigenden Stromabsatzes -hervor, -daß die Tari-fgestaltung -den wirtschaftlichen Erfordernissen der Abnehmer jederzeit Rechnung trägt, und daß auch -hierzu eine ständige Aus- Klärung und Werbung nicht gefehlt hat. Forst- und Flurverwaltung. Die städtische Gesamtfläche nach -dem Flurbuch (BesihstonLs- verzeichnis) beträgt 161,58 Hektar. Davon sind landwirtschaftlich genutzt 69,53 Hektar, lediglich forstwirtschaftlich- genutzt 92,65 -Hek tar. Das Bödchen umfaßt 63,71 Hektar, -davon ist Holzboden 62,24 Hektar, Nichlholzbcden 4,47 Hektor. 1929 sind mit Fichte bestanden 58,08 Hektor, mit Kiefer 2,85 Hektar, unang-cbaut ist 1,31 Hektar. Der jährliche Derbholzhiebsotz beträgt noch dem neuen Mirtschaftsplan, welcher vom 1. April 1929 ab auf 10 Jahre, also biS 1. April 1939, neu festgelegt ist, 300 Festmeter, auf den Hektar mithin 4,82 Festmeter. Nach Eingang des WirtschoftS- planes sind im Bödchen die im Hauungsplan zum Abtrieb vorge sehenen Flächen eingeteilt worden. An Nutzholz erbrachte der im Frühjahr in Abt. 4 in Angriff genommen« Schlag 221,6 Festmeler, gegen 300 Festmeter, wie angenommen wurde. Infolge Durch forstungen verschiedener Abteilungen wurden weitere 191 Meter Brennhölzer und Astmeter, 189 Meter Rersig, 41 Flurstücke -Stöcke, Reisig und Hackstöck-e gewonnen. Aus vorstehendem Er- gebniffe ist zu ersehen, daß die im Mirtschaftsplan angegebenen Nutzho-lz-m«ngen nicht erzielt werden -konnten, da -die Hölzer aus der Abt. sehr wandelbar waren und zum großen Teil mit ins Brennholz o-efchniften werden muhten. Die geschlagenen Hölzer sind verkauft und erbrachten eine Gesamteinnahme von 9069,— R.-Mar-K, der ein« Ausgabe von 6492,89 RM. gegenübersteht. Mit dem Schlage parallelgehend hatte sich die Forstverwaftung -im Frühsahr zunächst mit der Pflanzung der auf Wokframsdorfer Flur frei gewordenen Flurstücke von zusammen 2 Hektar 42,7 Ar, ferner mit der Pflanzung im Bödchen Abt. 3 zu beschäftigen, wozu rund 25000 Stück Pflanzen erforderlich waren, die sämtlich un seren Pflanzcngärien entnommen werden konnten. Diese Kul ¬ turen haben sich trotz des überaus trockenen Sommers sehr gutbe stockt und erholt. Auch die vorhandenen und neu angelegten Saatkämme, welche uns die jungen Pflanzen liefern, befinden sich ebenfalls in bestem Zustande. Die Fluren sind oll« verpachtet, erbringen jedoch infolge der überaus schlechten Laa« der Landwirtschaft nicht den erhofften Ge winn, so daß -Ler Flurausschuß sich wiederholt mit Pachtzins- ermäßigungsgesuchen zu befassen Haft«. Die Obstnutzung hat in diesem Jahre bei weitem nicht den Er trag erbracht, mit dem gerechnet worden war. Durch den überaus strengen Winter sind, -soweit bis seht festgestellt werden konnte, 85 Stück Obstbäume erfroren. Die übrigen Bäume befiel im Früh jahr der Frostspann-er, -welcher nicht nur Blätter, sondern auch Blüten und Fruchtansätze vollständig vernichtete. Diesen Obst baums chädl-ingen ist -durch Bespritzen zu -Leibe gegangen worden, wodurch sich die Bäume erst im Laufe -des Sommers wieder erholt haben. Die «rsrorenen Bäume sind bereits beseitigt, und es erwachsen durch Neuanpslanzung nicht unbedeutende unvorhergesehene Aus gaben. Auch unser Stadtpark hat durch den Frost 11 Stück Pappeln eingebüht, welche im Frühjahr ersetzt werden müssen. Wabtschule. Bei der Stadtschule ging die -Schülerzahl, die durch die star ken Nachkriegsjahrgänge im allgemeinen «ine steigende Tendenz zeigt, von 543 auf 533 zurück. Im -Lehrerkollegium traten folgende Veränderungen ein: Ostern -1929 schied der ständig« Lehrer Jesch auS dem Lehrkörper, um seine Stelle mit der des- Lehrers Kadner in Rabenau zu vertauschen. Wegen -längerer Krankheit muhte -Lehrer Tränkner von -Ostern biS zu den großen Ferien Erholungs urlaub nehmen, während welcher Zeit «r von dem nichtständigen AushilfÄebrer Herbert Schmaus aus- Colditz vertreten -vurde. Nach MichaeliS mußte Oberlehrer Anger wegen Krankheit auf länger« Zeit beurlaubt -werden. Die Vertretung konnte durch Kombination der betreffenden Klaffen geregelt werden. Unter -der Schuljugend -traten besonders in der unwirtlichen -Herbstzeit Ma-fern- und Scharlachfälle in starker Zahl auf. Dem Gesundheitszustand der schwächsten -Kinder konnte auch in diesem Jahre durch eine Milchs-petsung und durch den Aufenthalt Bedürf tiger in Erholungsheimen ausyeholsen werden. Im Schulgebäude wurd«n die Instandsetzungsarbeiten der letz ten Jahre fortgesetzt. U. a. wurden die Erneuerungsarbeiten der Turnhalle veendet. Im Sommer wurden zwei Zimmer erneuert, eins davon mit Linoleum belegt. Verschiedene Zimmer erhielten neue Zugvorhäng«. Die Fenster an der Westseite der neuen Schule wurden neu gestrichen. Ein Zimmer wurde mit neuen Kasten- senstern aus-gestattet. Die dadurch entstandenen verhältnismäßig erheblichen Kosten muß die Stadt leider allein tragen, da daS Ministerium für Volks bildung die Beihiis-e-gesuche der Stadt mangels verfügbarer Mittel obgeleynt hat, obwohl die Gesuch« rechtzeitig eingereicht worden waren. Der -Schulausschuh hielt 5 Sitz-Ingen ab, bei -denen mehrfach über den Aufbau -des 9. und 10. Schuljahres aus die -bestehenden 8-Klassen verhandelt wurde. Handels-, Gewerbe- und LandwirtschafiSschule. Me städtische HonLelS-, Gewerbe- und LandwirtschafiSschule umfaßte in diesem Jahre 4 Handels-, 7 Gewerbe- und 6 Land- wirtschafiSklaffen, die insgesamt von 377 -Schülern (im Vorjahre 332) besucht wurden. Davon waren 306 auswärtige -Schüler auS ca. 50 Ortschaften -deS Bezirks. Me Grenzen des Schulbezirks reichen jetzt bis Zinnwald, Altenberg, Glashütte, Kreischa, Theise witz, Bannewitz, Hänichen, Lübau, Höckendorf, Hennersdorf und Seyde. Auf -die einzelnen Abteilungen verteifi sich -die Schülerzohl wie folgt: Handelsschule 88 Schüler, davon 52 auswärtig«, Gewerbeschule 165 Schüler, davon 136 auswärtig«, Landwirtscha-fis-schule 124 -Schüler, davon 118 auswärtige. An der -Schul« waren 5 hauptamtliche, 4 nebenamtliche, 3 nebenberufliche Lehrkräfte und 3 Handwerksmeister tätig. Infolge Krankheit mußte Direktor Riekert vom 1. Januar bis 31. März 1929 und vom 15. Juni biS Ende dieses Jahres beurlaubt werden; mit der Vertretung wurde Gewerbeooerlehrer Michael beauftragt. Der Unterricht wurde zum Teil von nebenamtlichen Lehrkräften erteilt. AuS dem Kollegium trat Frl. Wolf aus, deren Unterricht im Sommer -die Gewerbelehrerin Frl. Busch, -im Minter di« tech nische Lehrerin- Frl. Scheuing übernahm. Im Laufe des- Jahres wurden wieder verschieden« Kurse und Vorträge, im Winterhalbjahr ein Meislerkursus zur Vorbereitung für -die Meisterprüfung obgehalten. Einzelne Lehrkräfte nahmen selbst an Fortbildungs-Kursen teil. Durch weitere Beih-lsen des Wirlfchastsm-inisteriums konnten in -der Schlosser- und Tilchlerwerkstaft noch einige Maschinen-aus gestellt werden. Die Malerwcrkslatt -im Dachgeschoß der Gewerbe schule wurde im Sommer vollständig ausgebaut und eingerichtet, so -daß mit Beginn -des Winterhalbjahres -die Malerlehrlinge durch Obermeister Tyeden, Glashütte, an zwei Tagen -der Moch« prak tisch unterrichtet werden konnten. Landwirtschaftsrat Throm war wieder als sachverständiger Berater der Ellern und Lehrherren -der Landwirtschastssch-üler, so wie als Leiter des landwirtschaftlichen Verfucksringes tätig und wurde dabei durch einen Diplomlandwirl unterstützt. An die be reits bestehenden Beispiels-Wirtschaften -in Ooersrauen-dors und Reichstädt, die weiter ausge-baut wurden, -konnte eine Lehr- und BeispielSwirtschafi sür Geflügel-Kunde in Dippoldiswalde ange- gliedert werden. Deutsche Müllerschule. Die Schülerzohl betrug im Winterhalbjahr 1928/29, II. Teil, 132, im Sommerhalbja-Hr 1929 122, im Winterhalbjahr -19-29/30, l. Teil, 112. Da Direktor Gewerbcobersludienrat Meller während -des ganzen Jahres noch -beurlaubt war, log die Leitung der Schule n den Händen -des Gewerbestudienrates Wolf. Gcwerbeober- tudienrat -Schreck erkrankte am Schluss« -des- Winterhalbjahres -928/29. Ms sein Vertreter wurde Diplom-handelslehrer Schneider bestellt. Am 3. Januar 1929 erwiesen die Lehrer und eine Abord nung der Schüler dem am 31. Dezember 1928 verstorbenen Ing. Keftenbach, -der seit 1. Oktober 1923 als Lehrer im Nebenamt« in >en Fächern Müllerei und Mühlenbau unterrichtete, zur Trauer eier in Tolkewitz die letzt« Ehrung. Am 15, August schied Dr. »hil. Edm. Wagner, -der seit 1. 1. -1922 im Nebenamte an der Schule tätig war, auS dem Lehrkörper aus. Der -Schulleiter sprach ihm für sein« erfolgreiche Tätigkeit den Dank -der Schule aus. Aus folgenden Müllerversammlungen war die Deutsche Müllevschul« vertreten: Hauptversammlung -deS Sächs. Mü-Hten- verbandes in Dresden am 27. Mai; Hauptversammlung deS Ver bandes Deutscher Müller in Eisenach am 3. und 4. Juli. Dom 21. bis 24. Juni hielt der AH.-Verband vom Verein „Glück Ml" fei nen 9. VerbandStag in unserer Stadt ab. Dippoldiswalde, -den 6. Januar -1930. Dr. Höhmann, Bürgermeister.
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