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Zschapa»«, N«. »or Verden an der Aller, di« grschichtsreich« Stadt im Mittelpunkt de» ni«d«rsächfischtn Kernland«», nennt sich mit Recht «ine Reiterstadt, denn di« Freude am Pferd ist hier wie in kaum einer anderen Stadt lebendig. Im Herzen des Han« noverfchen Zuchtgebietes hat Verden vor dem Kriege nicht nur durch seine internationalen reiterlichen Veranstaltungen von sich reden ge« macht, es besitzt auch als einzige Stadt Deutsch lands «in Pserdemuseum, das unter sachkundiger Leitung ständig erweitert wird. Als wir in Verden ankommen, herrscht in den Dassen der Altstadt mittägliche Ruhe, aber schon ein paar Stunden später — es ist an einem Connabend — ist in den Straßen reges Leben and Treiben zu spüren, denn Verden führt kei neswegs «in verträumtes Kleinstadtleben, son dern ist vom Pulsschlag der Zeit ersaßt. Wie überall im deutschen Vaterland tritt auch hier die Uniform stark in Erscheinung. Das war 'chon immer so. Verdens Geschichte ist eng mit den ruhmreichen Taten der Verdener Regimen- nr verbunden. In alt-hannoverschen Zeiten lagen hier außer Infanterie nacheinander Dra goner und Eardehusaren, in preußischen Zeiten den zahlreichen Bildern, di« die Wände schmük- ken, werden hier die Schicksale berühmter Pferde lebendig. Die Abenteuer „Herodotv" — des Leibpserdrs Napoleons Als die hart« Faust des Korsen über Deutsch- Vo» Earl Düft«rdi«ck land lastet«, marschierten seine Trupp«» auch durch Mecklenburg. Auf dem Gut Pvenack b«i Etavenhagen hatte di« Schwadron «in«« pan- zöstschen Kavallerieregiment« Quartier genom men. An diesem Morgen war der Befehl her ausgekommen, Pferde zu requirieren. Recht? Wer fragt« hier viel nach Recht. Der Befehl Napoleons war Gesetz. In den Stallungen von Pvenack standen hochgezüchtete Pferde. Der Gutsherr Graf Albrecht v. Plellen war ein be geisterter Pferdeliebhaber. Heimlich gab er seinem Stallmann «inen Wink. Der führte am Abend, als die Dämmerung über di« uralten Eichen von Pvenack herabsank, den berühmtesten der Hengste, Herodot, aus dem Stall und ver barg ihn in einem ausgehöhlten, uralten Baum- stamm. Lästerlich schallte am nächsten Tage das Fluchen der französischen Soldaten über den Eutshof. Herodot, der Hengst, den sie dem Kai ser zum Geschenk machen wollten, war ver schwunden. Doch sie gaben das Suchen nicht auf, sie durchforschten die Stallungen und Nach barhöfe, keinen Winkel ließen sie außer Acht. Aber erst am Abend hatten sie Erfolg. Als sie Hengst Le Neron und ritt ihn mit Stolz zu Schlachten und Paraden. Doch der Stern des Korsen begann zu sinken. Die Armee Blüchers hielt ihren Einzug in Paris. Gerade an jenem Tage, als man Le Neron nach Algier entführen wollte, traf auch der Graf v. Plessen in der französischen Hauptstadt ein. Er erkannte sei nen Herodot, verhinderte die Entführung und ruht« nicht eh«r, als bis durch eine Ermächti gung von Blücher der Hengst nach Pvenack zu rückkehrte. Den Mecklenburgern war der Hengst so ans H«rz gewachsen, daß noch Fritz Reuter meint, seine Landsleute „herodotten", wenn sie von Pferden sprechen. Reiche Tradition — große Zukunft! Das ist die Odyssee eines berühmten Pferdes, die sich mit dichterischer Phantasie zu einer No velle ausspinnen ließe. Durch ein Bild im Verdener Pferdemuseum wird sie wieder gegen wärtig. Äit einigen Jahren ist dieses Pferde museum in Aufbau. Es ist das Ziel des Hip- pologen Erich Clausen, der als Museumsleiter Forsch«» wiederholt in feinem Heim in Blan- k«n«se besucht, so daß, wenn «r sich h«ute mit d«m Gedanke» trägt, «in Ehrenzimmer für den v«r- storbenen Lehrer und Fr«und im verdener Pserdemuseum einzurichten, er nur «ine Danke«. Pflicht erfüllt. Es klingt «in wenig methodisch, wenn man von den «inzelnen Abteilungen d«» Museum» spricht. Und doch ist «» notwendig, st« zum allgemeinen Verständni« kurz anzudeu- ten. Jen« Abteilung, die den Ahnen des han noverschen Pferdes vorbehalten ist, sucht den züchterischen Vorgang bildlich zu «»läutern und über di« Etammtiere selbst «in klare» Bild zu geben. In d«n meisten Fällen steht man daher neben den Bildern auch die Ahnentafeln. Drei Pferdebilder beherrschen den Raum, die der Hengst« Jellachich, Z«rn«bog und Norfolk, die in den Jahren 1848—68 in Otersen im Kreise Ver den di« Blutgrundlag« des hannoverschen Pfer des abgegeben haben. Das Wundrrpserd „Sclipfe" Wieder sellelt «in Bild di« besondere Auf merksamkeit, unter das unsichtbar jener uralte arabische Spruch zu stehen scheint: „Du sollst fliegen ohne Flügel und siegen ohne Schwert." Ls ist das Bild des Wunderpf«rd«s Eklipse, das aus der Zucht des Herzogs von Cumberland stammte. Von dem Hengst heißt es, daß er als Rennpferd nie geschlagen wurde, obgleich er sehr viel lief. Er hörte weder eine Peitsche bei dem Rennen über sich pfeifen, noch spürte er jemals Sporen. Am 1. April 1764, am Tage der großen Sonnenfinsternis, wurde Eklipse geboren. Diesem astronomischen Ereignis ver dankt das Wunderpf«rd auch seinen Namen. Eklipse war ein Fuchs von robuster Gesundheit, sehr lang und von breit ausladenden Schultern, aber er war oftmals bösartig und mußt« daher immer mit der nötigen Vorsicht behandelt wer den. Nach seinem Tode wurde der Hengst von einem französischen Tierarzt seziert. Es stellte sich heraus, daß das Herz dieses Pferdes 14 eng lische Pfund wog, zwei Pfund mehr als bei einem gewöhnlichen Rennpferd. In der Abteilung der Nollblutahnen der Han- noveraner lohnt es sich ein wenig länger zu ver weilen und die Bilder an den Tafeln zu studie ren. Hier findet man auch eine Sammlung von Münzen, Briefmarken und Handwebereien, die mit Pferdeköpfen geziert sind. In großen Map pen sind die mit viel Liebe und Kleinarbeit zu sammengebrachten Spezialsammlungen unter gebracht, die nur dem Titel nach angegeben werden sollen: Das Pferd in d«r Kinderzeich nung, in der Gottheit und Vorgeschichte, das Kleinpferd, das Pferd und die Gaststätten — hier spielt der Gasthausname „Zum weißen jjviirr u»v >» an den Eichen vorbeiritten, wieherte der Hengst Kürassiere, Ulanen, dann Artillerie und Jnfan« und verriet sich damit selbst. Herodot wurde irrie. Man kann also sagen, daß Verden schon das Leibpferd Napoleons. Er nannte den oon altersher das Gesicht einer Earnisonstadt trägt. Wir haben Freude am Pferd Bei einem Spaziergang durch die Stadt blei ben wir vor einem alten Bürgerhaus stehen, das , in Stein gemeißelt die Worte trägt: „Gaudea mus equis" — Wir haben Freud« am Pferd! Dieser Satz ist znm Wahlspruch Verdens gewor- ven. Das Pferd — das ist auch heute noch das Gesprächsthema Verdens. Auf den Höhen, auf venen seit Jahrhunderten niedersächsische Bauern sitzen, werden gute Pferd« gezüchtet. Auf den Wiesen vor der Stadt sehen wir kräftige Mut ierstuten, deren Fohlen sich im kindlichen Spiel ,ummeln. Man ist in Verden Pferdezüchter aus lleberlieferung und Passion. Es gibt kaum einen Bauern, der nicht die Stammbäume, der oon ihm gezüchteten Pferde im Kopf hat. So ist es auch gewiß kein Zufall, wenn sich in Ver den das einzige Pferdemuseum Deutschlands be findet. Wenn dieses Museum auch erst im Auf bau begriffen ist, so gibt er doch schon heute durch bildliche Darstellungen und durch Samm- In 6er Keiter8ta6t Ver6en SN 6er ^.Iler , „m.. mit wissenschaftlichen Eifer die züchterische Er rungen aller Art einen mterest^ d» Blutverbindung betreibt, das das umfangreiche Gebiet der Pferdezucht. In Ps„demuseum später einmal, wenn die Samm- lung noch reichhaltiger als heute geworden ist, cs zu einem Forschungsinstitut für Pferdezucht auszubauen. Er bezeichnet sich selbst als «in Schüler von On A. de Chapeaurouge, dellen Name mit der Zuchtwill«nschaft unzertrennbar verbunden ist. Er hat diesen unermüdlichen Röhl" natürlich «in« Hauptroll« — da» Pferd al, Spiel^ug, in Humor und Witz, in b«r Bauern- und Volkskunft und in der Heraldik. Auch «inig« Mod«ll« von Holst«in«r und Hann», «rschen Pferden, «in Schlitt«nfloll «u, dem Jahr« 1790, «inig« Reit«runiform«n, «in Ehren buch d«r bäuerlichen Rennr«it«r, in d«r Haupt- fache aber Bilder und nochmals Bilder lenk«» die Aufmerksamkeit auf sich. Da» Pf«rd«. museum kann heute noch nicht Anspruch aus Vollständigkeit erheben. Dafür ist es noch viel zu jung. Der Krieg erschwert naturgemäß di« Arbeit in erheblichem Maß«. -«tzritt z»m Duell Und zum Schluß noch «ine Geschichte, di« nach Hamburg hinüberspielt. Auch st« wird durch «in Pserdebild geweckt, das im Verdener Muse um hängt. Robin Hood hi«h das Pferd, um das es hier geht. Es war im Besitz de» Baron» v. Biel zu Weidendorf und Zi«row, der um da» Jahr 1825 in Hamburg in «in« Duellaffair« ver wickelt war. Der Baron, ein guter Pferdeken ner und ein beherzter Reiter, schwang sich in den Satt«! seines Vollblütlers Robin Hood und ritt, da in Hamburg ein Duellverbot bestand, in einer Karriere von Hamburg Lis Grevesmühlen. Der gewaltsame Ritt, den der Hengst tapfer durchgehalten hatte, hatte dem Baron die Kehle ausgedörrt und so wurde an jenem Ahend seiner Ankunft in Grevesmühlen gewaltig gebechert. Die Wirtschaft erhielt den Namen „Robin Hood", der noch spätere Geschlechter an den rassigen Hengst und an den duellwütigen Baron erinnerte,-der im übrigen einer der tatkräftig sten Vorkämpfer für die Vollblutzucht in Deutschland war. Auf dem grünumsponnenen Turnierplatz in Verden, auf dem in Friedenszeiten Zehntau send« den internationalen Reit- und Fahrt turnieren beiwohnten, steht ein Denkmal des hannoverschen Pferdes. Diese schlanke Säule, die auf wuchtigem Fundament ruht, ist ein Wahrzeichen der Reiterstadt Verden, di« mit der Errichtung des Pferdemuseums die Aufgabe er kannt hat, «in Zentrum züchterischer Forschung zu schassen. Gewiß, «in Unterfangen, da» tat- krästigste Förderung verdient. Die heutig« Nummer umfaßt 12 S«i1«< Verlags- und Hauptschriftleiterr Heinz Voigt länder. Rotationsdruck und Verlag: Wochen blatt für Zschopau und Umgegend Richard Voigtländer, sämtlich in Zschopau. Abonne ments Preis: Das „Zschopauer Tageblatt" erscheint werktäglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 RM., Zustellgebühr 20 Pfg. Bestellun- gen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie den Postanstalten ange nommen. — Anzeigenpreis«: Die 46 Millimeter breite Millimeterzeile 7 Pfg.; die 69 Millimeter breite Millimet«rzeile im Textteil 19 Pfg., Nachlatzstaffel k; Ziffer- und Nachweisgebühr 25 Pfg. zuzüglich Porto. Zur Zeit ist Preisliste 10 gültig. Lu Koklvnklaul Lin „Knips" - und rooo^srr Arabien aut - «o was wär« gefundener kresscn kür Koblcakiau. ^der - reingekaUen, aller Lösewicbr. 8o durum sind vir längsr nidu mehr, daü du uns mir der Lerieascdalrung drankriegen Kanarr, kür keslbeleucbrung irr Sparer vieder Teil, ^errr rcbrauben vir (um nidir etva durdi unrere Ledankenlorigkeir den Koblenklau au mäuen) alle enr- bekrlicben Qlüblampen lore.vor allem die oberen Rampen lm Kronleuchter, die Wandleuchten und die Lotkitten in der Diele und im Laderimmer. 8o, nun bar Koblenklau da, dladrrdkeo. Vkenn clu und ic. und vir alle dem Koblenklau immer auk die kioger bauen, vo vir ibn rreEen, dann rparen vir eine riesige bieng« Noblen, die unrerer Küriungrindurtri« rugure kommen. Denn davon Kong» dor goto Ootdrmodr al». Korken §io «isskoib nock dsn 3 KbiOKK-Kot- SuppM rickliy kocken/ «ekiögvn: 1. vor Wasser richtig abmassen. 2. vis Korkrei» genau vinkoston - und do» Uborstockon verhüten. 3. kiork dem Korken etwa 10 stäin. »U- gerierst» rioken lassen-rio» erköktdenWoklgerckmocst. 5ost lakkrokmen kockwerNgs Präparat» rvr LrkoltUng de» täglichen >VokIb«rlncI«n» und rvr Vorbeugung gegen ^nrtsclkvno der oberen Ouiata-Worko Qmdkl. veutscke krauen un6 I^LäeH tteM mit! 1 knapper Ssrlüstal » Sg auk 1 (.Her kaltes Wasser und 3 Minuten koobon. Oskük Nessm wlk KaffßS-LkSLdr-^lSOtwnZ l^öetpei-Is in bester Sssobatfenhsit. Die Deutsch« Zeicbsport ist rur Bewältigung Ihrer ^ukgadsn, die kür krönt und Heimat gleich wichtig sind, auk kure Liitarbeit dringend angewiesen. Lei Remtern in 8tsdt und band könnt Ihr in allen Dienstrweigen eingeretrt werden, insbesondere im Kries- und?sketru8telldien8l, Kriek-u. Psketver1eildien8l. 8chslterdi'en8t bei den ?o8tsmtern, Pelegrspstendienst (Kern8chreiber) kernsprecti-u Kentenreclinunß8dien8t, Po8t8checkdien8t, Po8t8p3rks88endien8t (nur in Wien), Kern8precbvermltt- iunL8dien8t, Krsktzvsgenkührerdien8t, Kürodien8t(3chreldms8ckine — Kurr8clirikt) sowie in rein technischen Dienststellen, kall» Ihr leichte hand werkliche Arbeiten übernehmen wollt. Die Ausgaben der Deutschen Keichspost sind so vielseitig, daü jede krau und jede» Llädel eine ihrer Neigung und begadung entsprechende Arbeit erhalten kann, kür den äuüendienst wird schmucke Dienstkleidung gestellt. Ikr könnt rur äushilksbesckäk- tigung (such tage- und stundenweise) Im Angestellten- oder är- deiterverkältnis oder sur vauerdeschSktigung mit Aussicht auk 8e- rukung In das Leamten Verhältnis (Aufstieg dis aur Oderpostsekretärin) eingestellt werden. Tsrikmäüige Vergütung such während der Ausbildung. LierkdIStter mit genauen Ledingungen erhaltet lkr bei jedem Postamt. 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