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Nr. 285 Zschopauer Tageblatt MUlwoch, 7. Vtt0d«k u« ^U8 Lsckopsu Mick 8»ÜI86» Am 7. Oktober 1942 VeräunkelunL Nealon: 7. virloder W.Sl Udr Ln<Ie: S. vttoder K.15 vdr Lar Zührer-Valet sür „Maltern" Die Rede Hermann Görings hat im ganzen deutschen Volk tiefsten Eindruck gemacht, weil sie das Führer-Wort vom letzten Mittwoch, daß es auf drin Ernährungssektor von jetzt an nur besser wessen kann, durch eine ganze Reihe von Einzelheiten erläuterte. Mit besonderer Ge nugtuung wurde die Mitteilung des Reichsmar schalls ausgenommen, datz ab sofort jeder Ur lauber von der Front an der Reichsgrenze ein Lebensmittelpaket ausgehündigt erhält, das gleichsam als Mitbringsel des Urlaubers für seine Angehröigen daheim gedacht ist. Diese Maßnahme ist der persönlichen Initiative des Führers entsprungen, dessen persönliche Erfah rungen und Beobachtungen während des ersten Weltkrieges hierbei die Anregungen gaben. Wie war es denn im Weltkrieg? Die Froturlauber kamen, besonders in den beiden letzten Kriegs jahren, durch die Frontverpflegung nicht gerade verwöhnt und also nicht zur Wohlbeleibtheit neigend, nach Hause, wo seit langem Schmalhans Küchenmeister war. Aber man wollte doch dem Urlauber daheim etwas Gutes tun, der oft gar nicht wußte, wie knapp es in der Heimat war. Die Angehörigen sparten es sich regelrecht vom Munde ab und machten dann nachher noch ma gere Wochen durch. Heute kommen unsere Ur lauber trotz ihrer außergewöhnlichen kämpfe rischen Beanspruchung aus einer guten Ver pflegung nach Hause. Das, was man ihnen „überplanmäßig" zugute kommen läßt, soll durch Vie Führer-Pakete wieder ausgeglichen werden. Hierin offenbart sich die innere Verbundenheit des Führers mit seinen Soldaten und seinem Volk in überzeugender Weise. Neue Leistungsabzeichen in Sachse« Mit Wirkung von . 1. September, zum Teil auch 1. Juli, hat der Reichsorganisationsleiter an eine Anzahl sächsischer Betriebe im Rahmen des Leistungskampfes der deutschen Betriebe Lei stungsabzeichen in Silber verliehen, und zwar 4 für vorbildliche Heimstätten und Wohnungen, 15 für vorbildliche Sorge um die Volksgesund heit, 10 fürv orbildliche Berufserziehung, 4 für vorbildliche Förderung von KdF. Dazu gesellen sich 16 Leistungsabzeichen /.Vorbildlicher Klein betrieb". Damit wurden im Laufe des am 1. Mai begonnenen neuen Leistungskampfjahres bereits wieder 33 Leistungsabzeichen in Silber und 16 Leistungsabzeichen „Vorbildlicher Klein betrieb" im Gau Sachsen verliehen. Hochzeit in Singapur heißt unser neuer Roman, mit besten Abdruck wir heute beginnen. Er spielt in der Zeit kurz vor Ausbruch des jetzigen Weltkrieges. Deutlich zeichnen sich im Hintergründe einer spannenden Handlung die politischen Spannungen ab, die wenig später zu kriegerischen Auseinander setzungen führten. Unsere Leser werden in die ferne ostasiatische Welt eingeführt, die heute aber nicht mehr unter englischer Herrschaft steht, sondern Lurch die Japaner erobert wurde. Taube» und Herbstaussaat Die Tauben müssen zum Schutze der Herbst- aussaat vom 1. bis 31. Oktober so gehalten wer den, daß sie die bestellten Felder nicht aufsuchen können. „GSrlen des Führers" der kludergruppen Gau Sachsen Seit Jahren schon ist es das Ziel der Kin dergruppen des Gaues Sachsen, möglichst für alle Gruppen einen eigenen Garten oder ein Stück Ackerland zu haben. Durch das Be bauen des Gartens, das Pflanzen und Ern ten soll in den Kindern die Liebe zur Natur, aber auch die Freude am Wachsen und Ge deihen der Pflanzen geweckt und die Verbun denheit zur Natur gestärkt werden. Aus diesem Gedanken heraus sind zum grüßten Teil mitten im Kriege die Gürten der Kindergruppen entstanden, die später Kunde davon geben werden, daß in den schwersten Jahren des Krieges schon die Klein sten des Volkes zur Scholle und den in die sem Begriff wohnenden Werten erzogen wurden. In vielen Städten und Orten haben Orts gruppenleiter, Landräte und Bürgermeister diese wichtige Erziehungsarbeit erkannt und den Kindergruppen einen eigenen Garten, Acker- oder Wiesenland, das dann durch die Kinderhände das Gesicht eines Gartens be kam, geschenkt. Wer nun einmal in einen solchen Garten der Kindergruppen hineingeschaut hat, er kennt, daß sehr lustiges und betriebsames Leben hinter seinen Zäunen sich entfaltet. Die Jungen und Mädel, di« diese Gärten bearbeiten, oft aus Acker- oder Wiesenland erst einen fruchtbaren Garten schaffen müs sen, sind mit Eifer bei der Sache, man merkt es den strahlenden Gesichtern an, daß ihnen diese Arbeit Freud« macht. Zwischen den Beerensträuchern krabbeln sie mit ihren klei nen Händen herum, suchen die Beete nach Früchten und Gemüse ab, andere wieder gie ßen, Harken oder jäten. Alle diese Arbeiten geschehen mit einer bewundernswerten Ge schicklichkeit, als hätten sie dieselben schon jahrelang getan. Keiner von der kleinen Ge ¬ sellschaft steht abseits, all« wollen mitheifenl Dazu werden fröhliche Lieder gesungen. Wo nun die Gärten schon längere Zeit stehen und durch die Kinderhand so gestaltet worden sind, wie es die „Gärten des Füh rers" sein sollen, fehlen natürlich auch klein« Freuden für die Kinder nicht: ein kleiner Teich niit schwimmenden Seerosen, Algen und Sonnentau! - Tas Schönste an den Gärten ist jedoch, daß sie in Kriegszeiten entstanden sind, und die Kinder bereits Spenden in die Lazarett« tragen konnten. So haben schon an vielen Tagen Blumensträuße die Zimmer der La zarette und Genesungsheims geschmückt, Rha barber, Himbeeren, Johannisbeeren, Aepfel usw. begehrte Erfrischungen sür di« Soldaten gegeben. Für die Kinder gibt es nicht- Schöneres und Glücklicheres, als mit ihren gefüllten Körben, „ihrer Ernte", vor den Soldaten zu stehen, und diese mit Obst und Blumen zu erfreuen; an den strahlenden Ge sichtern der Soldaten aber erkennt man dann, datz es auch für sie ein« groß« Freude ist, wenn sie aus den kleinen Kinderhänden di« Spenden empfangen. Die Gärten der Kindergruppen helfen mit, die seelischen und geistigen Werte zu wecken, die Elternhaus und Schule den Kindern ge ben sollen. Datz die Schule und der NS.- Elternbund diese wertvoll« Erzi«hungs-Auf gabe der Kindergruppen im Gau Sachsen an erkennen, beweist, datz der NS-Elternkrei- Gau Sachsen den Kindergruppen für dies« Arbeit Hundert« von Spaten, Gießkannen, Harken usw. in einer großen Feierstunde überreichte. Mit diesen „Gärt«n des Füh rers" ist nicht nur ein Werk für die Kinder, sondern ein solches für die groß« Gemein schaft des Volkes entstanden. Von den Rechten und Wchlen des Luftschutzwartes Dem Luftschutzwart sind von der Polizei die nachstehenden Aufgaben übertragen. Er han delt daher im Auftrag Ler Polizei und genießt den besonderen Schütz der Polizei und erhöhten Strafrechtschutz. Er ist zugleich Freund und Berater der Luft- schutzgemeiwschaft. Er sorgt durch sein Vorbild für gute Kameradschaft und gegenseitige Hilfe leistung. Zum Wohle der Luftschutzgemeinschaft leitet» er den Selbstschutz des Hauses und teilt die Mitglieder der Luftschutzgemeinschaft für die einzelnen Aufgaben ein. Er überwacht: die Herrichtung des Luftschutzraumes einschließlich der wohnlichen Ausstattung; di« Durchführung der von den Baugenehmigungsbehörden oder den RLB.-Baubearbeitern angeordneten Brand- mauerdurchbrllche; die Verdunkelungsmaßnah- men innerhalb der gesamten Luftschutzgemein schaft; die Entrümpelung; die Vollzähligkeit und Gebrauchsfähigkeit der Selbstschutzgerät«; das Aufsuchen der Luftschutzräume nach den gelten den Vorschriften; das ordnungsgemäße Verhal ten in den Luftschutzräumen. Er teilt die An gehörigen der Luftschutzgemeinschaft zu Rund gängen zwecks Schadenfeststellung ein. Er leitet den Einsatz der Luftschutzgemeinschaft Lei der Schadenbekämpfung. Er hat im Bedarfsfall« das Recht, auch zufällig anwesende, nicht zur Luftschutzgemeinschaft gehörige Personen zum Luftschutzdienst heranzuziehen. Er bestimmt nötigenfalls Angehörige der Luftschutzgemein schaft zur Hilfeleistung in der Nachbarschaft. Grüße aus der Heimat „Die Sachsenpost", die Anfang Oktober in ihrer 48. Folge mit einer Auflage von rund 106 000 Stück an die Front hinaus geht, wird auch diesmal unseren sächsischen Soldaten schöne Grüße und Erinnerungen aus der Heimat brin gen. Täglich gehen Briefe und Karten ein, die von ihrer Beliebtheit bei unseren Frontkame raden zeugen. So schrieb einer von ihnen dieser Tage, die Sachsenpost sei ihm ebenso wichtig und unentbehrlich wie ein Brief von seinen Lieben daheim. Das Oktoberheft plaudert in Wort und Bild von der Weinernte in der Lößnitz, von alten Elbfischern und Lausitzer Webern, von jungen Lrzgebirgern und Vogtländern, von Leipziger und Dresdner Bürgern der Ver gangenheit. Viel Heiteres, viel Besinnliches und auch manches Belehrens ist in so einem kleinen Heftchen zusammengetragen. Die „Aegyptische Epistel" an den Hohnsteiner Kasper wird unseren Afrikakampfern besonderen Spaß machen. Trockenbatterien nur gegen Rückgabe der alten. Trockenbatterien für Beleuchtungszwecke dür fen an Verbraucher nur gegen Vorweisung der Hülse und Ablieferung der alten Batterie ver kauft werden. UMiXIIllMII!!! tt!MM IiüIW I IM Wehrmachtswerbung in den Schule« Das Oberkommando der Wehrmacht hat An ordnungen über die Werbung für die Offizier- und Veamtenlaufbahn der Wehrmacht sowie für die Freiwilligen mit langer Dienstverpflichtung in den Schulen getroffen. Es sind Vorträge über die einzelnen Wehrmachtteile vor den Schü lern vorgesehen, ferner Truppenbesuche, Ein schiffungen und Flugplatzbesichtigungen. Um Verdunkle sorgfältig! Licht ist das sicherste Bombenziel! Verduuklungssiinder bekommen keinerlei Entschädigung, sie sind außerdem schaden ersatzpflichtig. ein« Ueberlastung der Schüler zu vermeiden, soll jeder Schüler der fünften Lis achten Klasse einer höheren Schule und der fünften und sechsten Klasse einer Mittelschule während eines Schul jahres und jeder Berufsschüler während seiner dreijährigen Lehrzeit in der Schule nicht mehr als höchstens einmal einen Vortrag mit Film- oder Bildvorführung über jeden Wehrmachtteil erhalten und an einer Wehrmachtoeranstaltung teilnehmen. Wegen zeitlicher UeLerschneidungen mit dem HJ.-Dienst ist Vorsorge zu treffen. VON 1k. ^.IkXLNkler „Ist es wahr, daß Attß Wheeler von der Luxuskabine 1 schon über vierzig ist?" „Nicht möglich! Da müßte man doch ein- Mal den Zahlmeister zu Rate ziehen!" „ES würde mich viel mehr interessieren", mischte sich Mijnheer van Ruiben ins Ge spräch. „woher Mister Wheeler seine fünf- undd-^ißigtausend Dollar Schulden zahlen WM, die er auf seine Teepflanzungen auf .Ceylon ausgenommen hat!" „Aber ich bitte Sie!" mischte sich ein Herr ein. „Deswegen reist doch Mister Wheeler nach Singapur, um mit einer Bank zu ver handeln." „Er sollt« lieber nicht zehn Flaschen Whisky am Tage trinken", meinte die alt« dürre Mistreß Whimple, „dann könnte er sich Mehr um seine Plantage kümmern." ' „Aber, aber", antwortete Mijnheer van Rutben. „Woher wissen Sie denn das?" „Das weiß doch das ganze Schiff!" „Heute nacht ist etwas Unerhörtes ge schehen" sagte Mistreß Seedle. „Was?" Einige Köpf« fuhren «schreckt herum. „Ein Unglück?" „Nein, Miß Bleekmann war heut« bis ein Uhr nachts mit Mr. Sron auf dem Bootsdeckt Wo doch oben das Licht ausgeschaltet ist." „Ja, man ahnt nicht, was auf einem sol chen Schiff alle» passiert", fiel di« alt« dürre Mistreß Whimple ein. Dann setzte sie ge heimnisvoll hinzu: „Diese Miß Harmer, das deutsche Mädchen, das immer so hochnäsig tut und nicht einmal mit unseren ehren werten Lords tanzt, stand gestern abend am Bug des Schiffes mit einem Matrosen. Ver stehen Sie, mit einem Matrosen!" Mijnheer van Ruiben blickte Mistreß Whimple kopfschüttelnd an. „Ist denn das ein Verbrechen?" „Aber ich bitte Sie — ein Matrose!" Mi streß Whimple zog hochmütig die Augen brauen hoch, „wie kann sich ein Mädchen aus guter Familie so weit herablassen?" Christa Harmer, die auf dein Bootsdeck in ihrem Liegestuhl lag, wußte nichts von dem Interesse, das ihr gestriger Spaziergang nach dem Vorschiff unter den Globetrottern erweckt hatte. Und wenn sie es gewußt hätte, so würde sie sich keinen Augenblick darum gekümmert haben. WaS habe ich mit all diesen Menschen zu tun? dachte sie. Ueberall spielt man vor ihnen Theater, si« ftnd«n alles wundervoll, Chinatown, Bauchtänze in Algier oder die Lappenlager am Nordkap. Sie nehmen zwi schen Lunch und Dinner die Welt mit und hab«« nach dem Abendessen ihr« Bridgevar- tie. Da» M all«»! Genua, Port Said, Bombay hatte der holländische Dampfer „Columba" bereits pas siert. Tag und Nacht stampften die Maschi nen ihr dumpfes, ewiges Lied, das Rau- schen der Wellen an der eisernen Bordwand klang fern und eintönig. Nachts wandert« der matte Schimmer des phosphoreszieren den Wassers mit sanften Lichtstreifen an der Decke der Kabinen entlang, verblich im Dunkel der Ecken. Und doch ging es Christa viel zu lang sam. Sie zählte die Tage und Stunden. Ihre Unruhe flog dem Schiffe voraus. Wett voraus. Christa träumte leise vor sich hin, das leichte Wiegen des großen Dampfers versetzte sie allmählich in eine Art Halbschlaf. Sie fühlte nicht, wie die Blicke der vorbei gehenden Herren auf sie fielen. Ihre großen Augen, die in eine unbe stimmte Ferne blickten, schienen unter den weichen, dunkelbraunen Wimpern lebhaft. Das braune lockige Haar über der leicht nach vorn gewölbten Stirn« hatte sie mit einem breiten Band gebändigt. Der Ausschnitt der Bluse zeigte dort, wo «r sich verschoben hatte, neben dem Sonnen- und Scebrand die Zart heit der matten weißen Haut. Ein leichtes Klappern schreckte Christa auf, sie mußte sich erst besinnen, daß sie auf dem Deck eines Schiffes inmitten des Indischen Ozcans war. Neben ihr stellt« ein Mattos« Liogestühl« auf, „Bald Zeit zum Dinner, mein Fräulein!" laste «r. Ler „letzte" General Nach dem kläglichen Versagen ihrer Ge nerale Hunger, Winter, Zeit hat unter dem Druck der jüngsten deutschen Schläge die englische Propaganda als neueste» Märchen erfunden: „Die Deutschen wer den sich zu Tode siegen!" v«rr Z. — ganz heißt er „Zeitverschläfer" — Ist allen Schafen recht ein Schäfer, Ein Weiser, der uns prophezeit, Was er erträumt als Wirklichkeit. „Die Deutschen" .sagt er, „unterliegen» Sie werden sich zu Tode siegen. Der größte General auf Erden Bringt uns um alle Schlafbeschwerden." — Beißt den Herrn Z. am Rücken wo Noch immer dieser alte Floh? — Z. ist des Alphabetes Ende, Mit Z. beginnt di« Zeitenwende Und stirbt der letzte General: Der „General Zu-Tode-Sieger", Den uns Herr Z. — selbst Rüchugskrteger — Endgültig schickt zum Totenmahl. Dem — schwelgt er — wird es sicher glücken im Stegerfett uns zu ersticken. Wie wird er auf den Hund nun kommen, / Ist auch dies Fett ihm fortgeschwommen, Mit Schlagkraft wir auf's Fett ihm geben; „Die Deutschen siegen, um zu leben! Das Land ist nah, der Himmel weit. Ihr Sieg ist Sieg der neuen Zeit!" — In ihr wird dann in altem Hafen Herr Z. sich sanft — „zu Tod« schlaf««". Robert Tordel. Bad Schandau. DurchrollendenStamm tödlich verunglückt. Beim Abladen von Langholz wurde der 44 Sahre alt» Arbeiter Kurt Heinemann aus Reinhardtsdorf vo« einem vom Waggon rollenden Stamm erfaßt. Heine mann mußte schwer» erletzt in» Krankenhaus ge bracht werden, wo «r bald darauf starb. Neustadt k. Sa. DieGabel brach. In Krumhermsdorf brach einem Radfahrer auf ab schüssiger Straß« di« Gabel de, Fahrzeuges. Da durch kam er zu Fall und erlitt schwere Ver letzungen, dis sein« Einlieferung in» Kranken haus erforderlich machten. Burgstädt. Ehrenbürger gestorben. Im 84. Lebensjahre starb der Brauereibesitzer Johannes Böttger. Er war einer der verdienst vollsten Einwohner von Burgstädt. Ihm wurde 1927 da« Ehrenbürgerrecht verliehen. DreSde«. Zusammenstoß mit To desfolge. An der Kreuzung Louisen— Alaunstraße prallt« der Schlosser Kurt Lohs« aus Dippoldiswald« mit seinem Motorrad gegen einen Lastwagen. Der Verunglückt« trug einen Schädelbruch davon und starb im Krankenhaus. — Mitten in der Wüst« getroffen. Zwei Dresdner Brüder, die Frontsoldaten Felmut und HanS-Jochen Kühn, wurden völlig getrennt voneinander in Nordafrika «tngeseht. Jetzt schreiben si« gemeinsam an ihr« Eltern, vatz ihre Wege sie ganz zufällig an einem winzigen Punkt in dem großen Sandmeer zusammenführten. Ausgerechnet dort, wo der Troß de» einen Bruders lag, erlitt das Fahrzeug d«S ande« deren eine Panne und beide waren nicht we nig überrascht und erfreut, mitten in der Wüst« plötzlich voreinander zu steh«m. — 14 000 Besuch«» in 14 Tagen. In der Ausstellung, die die Gebietsführung der HI. und die Landesbauernschaft Sachsen im Licht hof des Rathauses unter dem Titel „Deutsch« Jugend, Dich ruft das Land" errichtet habett. konnten seit der am 21. September erfolgten Eröffnung rund 14 000 Besucher gezählt Warden. Die Ausstellung ist bis einschließlich Sonntag, den 11. Oktober, geöffnu. Ein« Verlängerung erfolgt nicht. — Oberinspi zient Wilhelm Piltz s. Wilhelm Piltz, der als Obertnsptzient und Schauspieler seit 36 Jahren am Staatlichen Schauspielhaus tätig war, ist am 8. Oktober gestorben. Durch seinen Tod erleidet die Dresdener Bühne «inen fühlbaren Verlust. Seine verantwor tungsvolle Tätigkeit ließ ihn nach außen we nig in Erscheinung treten. Mer selbst die Christa kannte dies« weiche, tiefe Stimm«. ES war derselbe Matrose, der abend- immer Wache am Ausguck hatte. Ganz vorne, am Bug des Schiffes, das rauschend durch di« Wogen schnitt. Christa sah ihn oft, wenn sie abends auf der Back saß und in das auf leuchtende Meer blickte. Es war so schön dort zu sitzen und zu träumen, fmm vom Trubel der lauten Menge und dem Jaulen der Jazzband. „Es ist so schön hier oben", sagte sie jetzt. „Am liebsten würde ich gar nicht zum Essen gehen". „Sie müssen aber essen. Die Seeluft zehrt doppelt", meinte der Matrose und stellte di« Liegesttthle in einer Reih« auf. „Ich habe aber keinen Hunger". „Weil Sie immer so traurig sind. Sie soll ten nicht traurig sein, mein Fräulein." Welch angenehme Stimm« er hat, dachte Christa. Er gefällt mir. Er sieht kühn aus, groß und stark. Er gefällt mir abm: noch besser, wenn er nachts am Bug steht und mit seinen scharfen Augen die Dunkelheit durchdringt. Das Aufstellen der Liegestühle ist nichts für ihn. „Sie sprechen deutsch wie ein Lands mann?" wundert« sie sich. „Meine Eltern sind von Deutschland nach Chile ausgewandert", gab ihr der Mann zur Antwort. „Sie haben mich deutsch erzogen, obwohl sie ihren Namen Ellmann in Ell- mano umgewandelt haben. Man n«nnt mich Carlos." (Forts, folgt.)