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Friedhelm Rentzsch, 1955 in Dresden geboren, erhielt zunächst Klavierunterricht, stu dierte ab 1968 Violoncello an der Spezialschule für Musik Dresden sowie 1973—1978 an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber" Dresden, an der er auch von Prof. Dr. Sieg fried Köhler kompositorisch unterwiesen wurde und seit 1980 erneut wird (das Kompositions studium wird im nächsten Jahr abgeschlossen sein). An Kompositionen entstanden bisher u.a. ein Streichquartett, Solostücke für Flöte, Klari nette, Violine, Viola, Violoncello, Klavier, Duos für verschiedene Instrumente, ein Streichtrio, Werke für Flöte und 7 Solo-Streicher bzw. Vio loncello und Schlagzeug sowie eine „Musik für O. ehester“. Friedhelm Rentzsch äußerte über sein 1981 geschriebenes Sextett für 2 Violinen, 2 Violen und 2 Violoncelli: „Das Stück besteht aus drei Sätzen, wobei der zweite und dritte ineinander übergehen. Nach verhaltenem Anfang kommt es im ersten Satz bald zu Ver dichtungen der Strukturen, die einen ersten Höhepunkt anstreben, dem wieder sich beruhi gende musikalische Abläufe folgen. Der zweite Satz beginnt mit einer heftigen Umspielung des Tones e, nach Abklingen dieser Episode folgt ein rhythmisch akzentuierter Pizzikato-Teil, dem sich lyrische Stimmungen anschließen und schließlich in den dritten Satz führen, welcher durch Violine und Cello ganz allein eine ge sangliche, choralähnliche Melodie erklingen läßt. Erst im zweiten Aufschwung setzen die anderen Instrumente nach und nach mit ein und führen zum letzten Höhepunkt des Stückes. Danach beginnen die Strukturen zu zerfallen, der melo dische Bogen glättet sich und führt zum stillen Verklingen." Nur sehr wenig ist uns über das Leben Mathias Georg Monns bekannt, des sen Kompositionen zu den interessantesten und wertvollsten Werken der Übergangszeit zwi schen Barock und Klassik gehören. Monn wurde 1717 in Wien geboren und starb, bereits 1750, dort an einem „Lungl-Defect", wie das Toten protokoll zu vermelden hat, 1731/32 wird er als Diskant-Sänger des Stiftes Klosterneuburg ge nannt, wo er vielleicht auch seine musikalische Ausbildung erhielt. Er soll ein ausgezeichneter Violin-, Klavier- und Orgelspieler gewesen sein. Vermutlich seit 1738 wirkte er als Organist an der Wiener Karlskirche; jedoch ist nicht ge klärt, ob er diese Tätigkeit bis zu seinem hen Tode ausübte. Von ihm liegt ein für^B Kürze seiner Lebenszeit sehr umfangreicres Schaffen vor, das vor allem kirchliche Vokal kompositionen, Sinfonien, Instrumentalkonzerte, Quartette und Klavierwerke umfaßt und den Komponisten — namentlich in seiner Sinfonik — als einen in die Zukunft weisenden Meister der Vorklassik auf Wiener Boden und in einigen Punkten sogar als unmittelbaren Vorläufer Haydns und Mozarts ausweist. Das heute auf dem Programm stehende Kon ■ zertfürVioloncello und Streicher g - M o I I, das Anfang unseres Jahrhunderts von Arnold Schönberg bearbeitet und neu her ausgegeben wurde, besticht vor allem durch seine für den Komponisten charakteristische reiche Melodik und die Frische seiner Erfindung. Während der typische Wechsel zwischen Tutti- und Soloepisoden oder einzelne noch ganz im alten Stil empfundene Themen (z B. das An fangsmotiv des ersten Satzes) die Verwurzelung in der Barockmusik spüren lassen, spricht aus manchen „empfindsamen" Wendungen, aus dem Verzierungswesen, ja aus der Behandlung des Soloinstrumentes schon die Wandlung des Musikstiles. Kraftvoll-bestimmt gibt sich c^r mit einer Tutti-Einleitung beginnende erste S^B dessen Hauptgedanke ein energisches Moffv bildet, gefolgt von einem kontrastierenden, graziösen Nachsatz. Ein gesangliches Adagio im 12 / 8 -Takt, in Es-Dur stehend, folgt als langsamer Mittelsatz. Den Beschluß bringt ein spielfreudiger, wirkungsvoller Allegro-Satz. Programmblätter der Redaktion: Dr. habil. Dresdner Philharmonie Dieter Hartwig Spielzeit 1983/84 — Chefdirigent: Prof. Herbert Kegel Druck: GGV, BT Heidenau 111-25-16 492803 JtG 009-65-83 EVP -.20 M