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aewifie» «KM der Sickerhett, daß er für da» Wohl seine« Presse «landen schenke« will, wLre die Ankündigung einer «gen«» Lande» sorge« wird und dabet nicht unfreundlich Allianz mit Frankreich «nd die Kriegserklärung gegen China im Zuge. oder entfremdet nn» gegenüber ist. sowie mehrere andere Herren vereinigte nachmittag» in oen Räume»» des Kasinos ein Festmahl, bei welchem Herr Postdirektor Hartung den Toast auf Se. Majestät den Kaiser ausbcachte. — Die hiesige Loge Archimedes feierte den Geburtstag unseres allverehrlen Kaisers durch ein Liebeswerk, eine Kon- firmandenbekleidung. Leipzig, 20. März. In einigen auswärtigen Zeitun gen sand in letzter Zett eine Notiz über das betrügerische Ge bahren einer angeblich in New Jork existireuden Firma „Portable Electric Light Compagny", welche in ver schiedenen Städten, insbesondere Berlin und Wien, Agenten zum Vertrieb einer neuerfundenen und transportablen elek- trischm Tischlampe sucht, welche sie jedoch vor Allem zur Einzahlung von 82 M. (oder 50 Gulden) Kaution veran lagt, ohne sodann etwas Weiteres von sich hören zu lassen. Jüngst sind auch hier dergleichen Betrugsfälle vorgekommen und hat daher sie hiesige Polizei Gelegenheit gehabt, daS schwindelhafte Gebührender angeblichen „Firma" aufzudecken. Der Hauptsitz dieser „schwarzen Bande", denn ein solche» Konsortium verübt diese Schwindeleien, ist in London, wo ein gewisser Henry T. And erson die „Gesellschaft" vertritt und die Korrespondenzen besvicgt. Dersetbe ist den Behörden n London hinlänglich bekannt. Es dürfte sehr wahrschein lich sein, das derselbe auch in anderen Städten Sachsens Agenten sucht und -nag daher hiermit vor der angeblichen Gesellschaft gewarnt sein. — Am Abend des Donnerstag konstitutrte sich hier n Dresden der Verein der „Erzgsbirger", welcher sich die Aufgabe gestellt Hal, tue altbekannte eczMrgische Treue und Gsmüthlt^keit fern von der Heimath zu wecken und zu beleben, gleichzeitig aber auch arme hülfsbedürfttge Erz- ^ebirger m-t Rath und Thut zu unterstützen. — Dis ledige, 19 Jahrs alte Fabrikarbeiterin Ida Msschwitzer aus Ober- gorbltz beabsichttgt, zu ihrer Schwester nach Amerika auSzu- wandern, und wollte deshalb am Nachmittag des 15. d M. lvchmais das Grab ihrer verstorbenen Mutter auf dem Kirchhofe zu B rie ßnitz besuchen. Auf dem Wege nach dort ist das junge Mädchen von einein anständig gekleideten Mann, welcher hinter ihr hergekommen, auf der Straße von Gorbitz nach Leutewitz räuberisch angefallen worden; derselbe ,at ihr mit ih.m eigenen Umhängetuch den Rund zuzestopft, lugen und Nase zugehalten, sie zu Boden geworfen und -r mit den Woiten: „Das Geld oder das Leben!" das Ports», monnate nebst 10 M. Inhalt entrissen. Der Thäler wurde in der Person eines lüderlichen Dienstknechtes Namens Carl Gustav Thieme aus Röslih bei Görlitz, ermittelt! Derselbe hat auf den Rittergütern Roßthal, Wetstropp rc. gedient- aber nirgends ausgehalten, da er dem Trünke ergebe» ist. Er Hal die That bereits ein gestanden. — In Sachen der Probebibel, welche nicht nur fischen Steinkohlen-, thetls aus des bömischen Braunkohlen gruben beziehen muß. Es erregt darum gerechtes Aussehen, daß in GarS (Station der Bahn Rosenheim-Mühldorf) ein Steinkohlenlager entdeckt wurde. Der Schlosser- meister Bleier in GarS, der bet der Entdeckung in hervor ragender Weise thätig war, hat die Kohlen probirt und a'.S vorzügliche« Brennmaterial gefunden. H-Uaud. Ueber die Ermordung des japanischen Ge schäftsträger« Herrn Sakuraba in Rotterdam liegen jetzt nähere Einzelheiten vor. Die Mörderin war die Maitreffe des Geschäftsträgers, mit welcher er sich im Hote de Hollande einquarttert halte. Der Mord war augenschein lich vorher geplant. Der Geschäftsträger scheint die Absicht gehabt zu haben, mit seiner Mattreffs zu brechen. Am Sonn abend Nachmittag haben sie eine Spazierfahrt durch die Stadt gemacht, scheinbar im besten Etnoerständniß. Da der Mord mitten in der Nacht geschah, als im Hotel Alles zur Ruhe war, find die näheren Umstände nicht genau bekannt. Die beiden Personen waren bet ihrer Ankunft im Hotel von einem Manne, wie es heißt, einem Bruder der jungen Frau begleitet. Ueber die intimen Beziehungen zwischen der Thäterin und ihrem Opfer, die beide kürzlich im Haag wohnhaft waren, thetlt das „Vaterland" die nachstehenden Einzelheiten mit, die aber nicht in allen Theilen zuverlässig zu sein scheinen. Jeanne, ein gutes und bis vor kurzer Zett unschuldiges Mädchen von 19 Jahren, war die Tochter eines ehrsamen Arbeiters in Molenbeck bet Brüssel und machte im vergangenen Jahre in Brüssel die Bekanntschaft des Herrn Sakuraba. Er wurde von ihrer Schönheit ge troffen, sie fühlte sich geehrt durch dis Aufmerksamkeit, die der angesehene Fremdling ihr bewies. Nach einiger Zeil beschloß sie, ihm zu folgen und fiedelte im December nach dem Haag über, woselbst sie sich am Kan«'Mg eine Woh nung miethete und dort ein bescheidenes, zurückgezogenes Leben führte. Sie nahm keinen Besuch an, außer den des Herrn Geschäftsträgers, der in der Jaoastraße wohnte, und war ihm in jeder Beziehung treu. Das Mädchen hatte die feste Usberzeugung, dermaleinst die Gattin des Diplomaten zu werden. Man stelle sich ihre bittere Enttäuschung vor, als sie entdeckte, daß ihr Bräutigam verheirathet und be reits Vater eine» erwachsenen Sohnes war. Bon diesem Augenblick sann sie auf Rache; das Verhältnis wurde ge spannt — unhaltbar. Der Herr Sakurada nahm sich deun auch vor, sie zu verlaffen und sich von ihr frei zu machen. Seiner Ansicht nach war die- eine Kleinigkeit, die Liaison konnte eben so schnell gelöst werden, wie sie angeknüpft war. Jeanne wollte aber in die Trennung nicht willige». Am Freitag veranlaßte sie vor dem Hause des Diplomaten eine Scene, und als Letzterer am Sonnabend, einen neuen Skandal befürchtend, sich per Eisenbahn nach Sousa begab, folgte sie ihm nach und holte ihn bei der Station Gouda ein, woselbst das Paa: sich anscheinend wieder verständigte. Darauf reiste»! sie scheinbar im besten Einvernehmen nach Rotterdam und stiegen im Hotel de Hollande ab. Am Sonntag war aber das Verhältniß wieder sehr gespannt geworden. Die Bewohner des Hotels hörten eine» heftigen Wortstreit und endlich einen Schuß. Ma» eilte hinzu und fand den japanesischen Diplomaten für todt auf de« Fuß boden liegend mit einer stark blutenden Wunde au der rech ten Schläfe. De- Revolver lag in der Nähe Jeanne'S, die ebenfalls blutend auf der Erde lag. Sie hatte sich mit einem Dolche die Pulsader verletzt. Die Mörderin ist ver haftet worden uno befindet sich außer Gefahr. Herr Saku rada wurde nach dem Hospital geschafft und starb bald da rauf an der erhaltenen Wunde. Er war 49 Jahre alt. vtutzland. TemeSvar, 21. März. Auf dem hiesigen Postamts explodirten 6 von Mannheim etngegangene Säckchen; ein Postbeamter wurde schwer verletzt und in den Posträumlich keiten nicht unerheblicher L -angertchlet. London, 20. März. Ein Telegramm Grahams au- Haschee» vom 20. März meldet: Nachdem, die Truppen morgen« 6 Uhr da- Lager bei Suakin verlassen, besetzten sie die Spitzen mehrerer Hügel. Al- sich der Feind vor der Front entfaltete, befahl Graham ein« bedeutendere vom Feinde besetzte tsoltrt stehende Anhöhe zu nehmen, was voll- komme» gelang. Dec Feind 4000 Mann stackzog sichin dec Richtung nach Tama--zurück, dur h Lanze i»iter bei hoffen. Außerdem gab es einige andere Schaarmützel. Inzwischen errichteten die Truppen bet Zareba Verschanzungen. Ei» Bataillon mit sechs Kanonen bleibt in Zareba, die übrigen Truppen sind sämmtltch nach Hasche en zurückgekehrt und gehen nach Suakin ab. Die Verluste der Engländer betrugen neun Todte und 38 Verwundete. Der Verlust de- Feinde« ist unbekannt aber beträchtlich. Alm-rtk«. Die bekannten Luftschiffe« Dubois und Farenza, welche eben mit eine« von ihnen erfundenen lenkbaren Ballon Besuche anstellen, fuhren am Montag in Antwerpen auf, um nach Brüssel zu gelangen. Eine riesige Menschenmenge wohnte der Auffahrt bet «nd begleitet« die auf Anordnung der englischen MUitatrbehörden wegen hoch verräterischer (!) Unterhandlungen mit dem Mahdi ver haftet »nd nach Cyvern geschafft. Aber das ist nur einer von Tausenden; in -der Menge gährt es fort, und e« dürfte wohl kaum einen Egypter geben, der dem Mahdi als Be freier vom englischen Joch nicht zujauchzen würde. — Daß Kaffala von de» Sudanesen genommen und die Besatzung niedergemacht ist, bildet auch nicht gerade ein Blatt im eng lischen RuhmeSkranze. Frankreich scheint nicht abgeneigt, neuerdings mit China in Friedensverhandlungen etnzutreten. Die Tapfer keit der französischen Truppen, ist ebenso unbezweifelt, wie die der Engländer im Sudan; aber die Zahl der Feinde ist zu groß; die errungenen Erfolge entschlüpfen aalglatt den fiege-gewissen Hchlden. Und dabei kämpsea die Chinesen in gewohntem Klima; die Franzose» aber könne» nur ganz frische Truppen-gebrauchen, so lange dieselben nickt in der drückenden Luft der sumpfigen Nieoerungen ihre Thatkrmt eingebüßt haben. Das kann auf die Dauer aber kein eu ropäischer Staat aushalten. Ob bei den anzustrebenden Fliedensverhandlungen der berühmte deutsche Frtedensmakler doch noch-das Beste thun muß? — Im Innern schafft Frankreich jetzt energisch Ordnung. Die rothe Fahne ist bet feierlichen Gelegenheiten ein für allemal verbannt; die anarchistischen Versammlungen verlieren an Bedeutung. Auch au- der Schweiz meldet man von scharfem Zugrei fen; der Moft'schen Freiheit ist der Postdebit entzogen. Im österreichische« Abgeordnetenhause hat gestern der ausregende „häusliche Krieg" eine weitere unerquickliche Fortsetzung gefunden. Im Mittelpunkte des unbeschreiblichen Wirrwarrs stand dabei wieder der Abg. Knotz, welchem der Präsident infolge der Angriffe des Redners gegen das RegierungSsyslem und die mit letzterem sich verbindende Vergewaltigung des Deutschthums schließlich das Wort entzog, welche Maßregel nach den bezüglicken Telegrammen zu einem „wirren, betäubenden ChaoS" führte. Man kann für Knotz an und für sich nur Sympathien empfinden, wenn er es unternimmt, von der parlamentarischen Tribüne aus für die Rechte der Deutschen muthvoll einzutreten; neuer dings schemt es aber doch, als sei er von Heißspornen in's Schlepptau genommen worden, die mit ihrem stürmischen Gebühren sofort wieder einreißen, was sie zuerst aulgebaut haben. Dafüt, daß es überhaupt so weit kommen konnte, bleibt allerdings Graf Taaffe mit seinen czechenfreundlichen Getreuen verantwortlich; denn nicht zu leugnen ist mehr, daß beider ganzen sogenannten. „Versöhnungs-Wirtschaft" der letzten Jahre die Deutsch. Oesterreicher stets die Zeche zu bezahlen hatten. Die Dankadresse, welche die belgische Deputirtenkammer an den König sandte und auf weiche eine herzliche Er wiederung erfolgt ist, lautet folgendermaßen: „Die Kam mer hat mit Befriedigung die Mittheilungen entgegen- genommon, die ihr von der Regierung über die Generalatte der Berliner Konferenz gemacht worden sind. Das Land denkt ebenso. Der König hat dies afrikanische Werk erdacht, verfolgt und entwickelt mit Mühe und Ausdauer. Die Gründung des Congo-StaateS wird in der Geschichte ein Abschnitt sei», sie ist als Fliedenspfand begrüßt worden, weil sie der Industrie und dem Handel neue Auswege er öffnet;, sie bezeichnet einen große» Fortschritt zur allgemeinen Ctviltsation. Wir wünschen dem Könige Glück zu diesem wichtigen Erfolge, und als Belgier sind wir stolz auf die feierliche Huldigung, welche die Mächte dem weitblickenden »nd fortschreitenden Gedanken unseres Souveräns dargebracht haben." Jenseits des großen Wassers nehmen die Dinge eine sehr verhängnißvolle Weiterentwickelung. Man scheint Ernst machen zu wollen mit der Begründung einer eeutralamerUautsche« Union, und emsige Thätigkett herrscht deshalb t« Washingtoner KriegSdepartemem, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Der neue Präsident Cleveland steht sich unter solchen Verhältnissen gleich beim Beginn seiner Amtsperiode vor eine Verantwortung schwerster Art gestellt. Wie da» „Celestial Empire" erfährt, brennen die Japanese» vor Begierde, sich zu schlagen. Sie haben eine europäisch einexercirte Armee nebst einer in Europa gebauten Flotte und zeigen da- größte Vertrauen auf beide. Sie glauben, in Korea schmachvoll behandelt worden zu sein. Die japanische» Journale schreiben sehr kriegerisch und in den Arsenalen herrscht große TLättgkeit. E» lassen sich auch viele Freiwillige engagiren. Wenn man der japanischen ? Deutschland. Bersin, 21.7Äkärz. Se. Maj. König Albert von Sachsen und Se. k. Hoh. Prtu, Georg find heute Nachmit tag 1 Uhr zwanzig Mi. hier eingetroffen. Sie wurde» am Bahnhofe vom Kronprinzen empfangen und begaben sich alsbald nach dem kaiserlichen Palais, wo sie Ihre Maje stäten den Kaiser und die Kaiserin begrüßten. Saarbrücken, 21. März. DieauewLttSverbreiteten Gerüchte von einer neuen, heute Vormittag im Camphausen schachte stattgehabten Explosion und neuem dadurch herbei- gesührten Menschenverlust entbehren jeder Begründung. Von de« am 17. d. M. Berunglückren find 14 noch nicht aufgefunden worden. Bis jetzt wurden 159 Tobte und 51 Lebende herausgebracht, von letzteren sind noch 2 gestorben, 15 befinden sich noch im Lazareth. Au- Bayern, 20. März. ES ist schon oft darüber geklagt worden, daß Bayern bloS den vierten Theil des Kohlenbedarf- durch eigene Produktion decken kann, während e« drei Vterthetle de- Bedarf- theil- aus den säch- kühnen Aöronauten mit stürmischen Zurufen. In mäßiger Höhe wurde der Ballon von einem eonträre» Winde erfaßt und gegen die Scheldemündung getrieben, wo er den Blicken der Menge entschwand. Die telephonischen Anfragen »ach Brüssel ergaben, daß der Ballon weder dort noch in der nächsten Umgebung niedergeganzen sei. ES war somt t gewiß, daß die Luftschiff» in die offene See getrieben wurden. Wie nun ein Telegramm au» Bromdey in England anzetgt, sind Dubois und Farenza im Laufe dec Nacht zum Dienstag dortselbst an» Land gegangen. Der Ballon wurde von dem Winde über den Kanal getragen und hatte im Laufe von einer Stunde die englische Küste erreicht. «»fische v«» örttich- A«,ele«r»heUe». Den 23. Mär» 1885. Schneeberg. In der am 11. ds. MtS. unter de« Vorsitz des Herrn Kr-sishauptmann- Freiherr» von Hausen in Zwickau abgehaltenen Sitzung des KreiSauSschuffe», an welcher von den Mitgliedern des letzteren die Herren Ober bürgermeister Dr. Andre au» Chemnitz und Streit aus Zwickau, die Herren Bürgermeister Beutler au- Meerane, Eale aus Auerbach und Messerschmidt au» Oederan, die Herren Rittergutsbesitzer Eiche au» Niederrabenstein und Jahn aus Taltitz, Herr Comerzienrath Hirschberg a«S Eibenstock und Herr Fabrikant Wimmer aus Kleinrückec S« walde, sowie als Referenten von Seiten der königl. K-eiS- hauptmannschaft die Herren RegterungSräthe Ficker, Dr. Bonitz und Dr. Kunze Theil »ahmen, wurde zu dem Regu lativ über Erbebung von Abgaben vom Gast- und Schank- wirthschattsbetriebe sowie vom Kleinhandel mit Branntwein in Lößnitz, ingteichen zu Usbernahme einer bleibenden Verbindlichkeit auf die Stadtgemeinde Schwarzenberg durch einen Schleußenbau Genehmigung ertheilt. Schneeberg, 23. März. Der Geburtstag Sr. Maj. Kaiser Wilhelms ist auch in unserer Stadt festlich begangen worden. Za Ehren des Tagen hatten die öffentlichen und verschiedenen Pcioatgedäude Flagaenschmuck angelegt, auch scholl vom Rathhauslhurme Musik. Vertreter ver Behörden Au» Suakin wird von einem kleinen Erfolge de« Ge neral Graham berichtet. Die englischen Berichte find aber zuweilen so «npräei« im Ausdruck, daß man genölhtgt ist, zwischen den Zeilen »u ergänzen ; «nd hier darf man d°nn vielleicht annehmen, daß r« sich bet der ReeognoScirung bet tzaschun oder Haschen mehr um eine Berthetdtgung, al« um «nen Angriff fetten« der Engländer gehandelt hat, bet der man schließlich nicht gar zu viel verloren hat. Dem General Wolseley ist durch ein au- Berber angelangte- Schreiben, welche« die Mahdifurcht al« bedeutend übertrieben hinstellt, «euer Muth beigebracht werden. Der betreffende Bericht- erstatter sagt, daß die Angaben über die Tluppenmaffen des „falschen Propheten" mit den thatsächlichen Verhältnissen arg im Widerspruche stehen und es dem General Wolseley noch frischer Crmplettirung seine» ContingentS gewiß gelinge« dürfte, die Stadt Khartum den Aufständischen wieder zu entreißen. E» wird nun abzuwarten bleiben, ob dieser Optimismus nicht» lediglich bestellten Charakter trägt und e» dabet nur darum zu thun war, den CourS der englisch-egypttschen Papiere etwas in die Höhe zu treiben, oder den englischen Truppen wieder eine genügende Portion von sorglosem Vertrauen beizubringen, um nachher mit desto größerem Effekt sie' überfallen zu können. Die Fäden des Verständnisse- laufen von Alexandrien sowohl, wie von Arabien aus nach de« Sudan hin; der Mahdi ist vortreff lich mit Nachrichten bedient und erfreut sich der Sympa thieen der ganzen muhammedantschen Bevölkerung, die kein größere» Verdienst kennt, als die gemeinsamen Feinde, dir Engländer, zu hirrtergehen. Soeben hat man in Kairo den bekannten früheren Sklavenkönig de» Sudan, Zabehr Pascha, die Aufmerksamkeit der Theologen, sondern auch der Nicht- geistlichen verdient und in Anspruch nimmt, veröffentlicht die - Waldhetmer Predigerkonfereuz im „Sächs. Kirche» urK Schut- blatt" folgende Erklärung, welche wohl in wetten Kreisen lebhafte Zustimmung finden wird: „Angesichts des Umstandes, daß in Sachen der Bibel- revtsion immer zahlreichere Erklärungen abgegeben werden, therls gegen eine Revision überhaupt, theil- gegen da- in der Probebibel vorliegende Ergedniß der bisherigen Reot- sionSarbetten, fühlen sich sie Mitglieder der Waldhetmer Predigerkonfereuz, die sich in einer Reihe von Sitzungen mit de« Gegenstände beschäftigt hat, durch ihr Gewissen gedrungen, hiermit zu bezeugen: 1) daß sie die bei de» Gegnern dec Revision zu Tage tretende Kaasnifirung der „Üutyerdiöel", welche au- derselben eine zweite Vulgata machen will, aus Tiefste beklagen und al- durchaus untutherisch zurückweijen daß sie dagegen Denen zaftimmen, die «s als zu erstrebendes Ziel htnstelle», daß alle Diejenige» Arnverungen an Luther- , Uebersetzungen borge,ommen werden, welche di« Treue und Wahrhaftigkeit gegen Gotte« Wort im Urtext fordern; — 2) daß sie die-in der Probebibel vorgeschlagenen Aeaderungen im Großen und Ganzen sowohl wa» den Umfang, al» den Wortlaut derselben betrifft, durchaus zutreffend und mit dem Charakter der Üebersetzung Luther- üvereinstimmend finden, der Revisionskommission für diese ihre sorgfältig« Arbeit den wärmst«» Dank wissen und nur wünschen können, daß auf Gr«nd derselbe« eia ettcheitltcher deutscher Bibeltext,