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Antonio Vivaldi: „Cessate omai cessate" — Kantate für Alt, Streicher und Basso continuo Recitativ Cessate omai cessate rimembranze crudeli d un affetto tiranno; giä barbare e spietate mi cangiaste i contenti in un immenso affanno. Cessate omai cessate di lacerarmi il petto, di trafiggermi I’ alma, di toglier al mio cor riposo e calma. Povoro core afflitto e abbandonato, se ti toglie la pace un affetto tiranno, perche un volto spietato, un’ alma infida, (perche un volto spietato, un’ alma in'ida) la sola crudelta pasce ed anniola. Larghetto Ah! Ah ch’infelice sempre mi onre Dorilla ingrata; ah sempre piü spietato, m’ astringe a lagrimar! Andante molto Per me no v’ e, no, non, v’ e ristoro, per me non v’ e, no, non v’ e piü speme, e il fier martovo, e le mie pene, solo la morte puö consolar. Andante A voi dunque ricoro, orridi spechi, taci turni orriri, soli- tari ritiri ed ombre amiche, a voi porto il mio duolo, perche spero da voi quella pietade ehe Dorilla in umana non annida. Vengo, spelonche amate, vengo, spechi graditi, alfine meco in volto il mio tormento in voi resti sepolto. Allegro Nel I’ ovrido albergo ricetto di pene potrö il mio tormento sfogare contento, potrö ad alta voce chiamare spietata Dorilla, I’ ingrata morire, morire potrö. Andrö d' Acheronte su la nera sponda, tingendo I’ onda di sangue innocente gridando ven- detta ed ombra vaccante, vaccante fa rö. Hört auf nunmehr, hört auf ihr grausamen Erinnerungen an einen liebenswerten Tyrannen, der mir schon barbarisch und erbarmungslos Leid und Kummer brachte. Hört auf nur, hört auf, meine Brust so zu zerreißen, meine Seele so zu durch bohren, mein Herz, meinen Schlaf, meine Ruhe zu nehmen. Armes trauriges und verlassenes Herz, da dir ein liebenswerter Tyrann den Frieden nimmt, weil er einmal erbarmungslos, ein andermal untreu ist. Die Grausam keit ist stark und nistet sich ein. Ach, welch ständiges Unglück, Doril weist mich ab, immer erbarmungs loser ergießen sich meine Tränen! Für mich gibt es nichts, keinen Trost, für mich gibt es nichts, keine Hoffnung, und die wilde Pein und die Qual kann nur der Tod allein erlösen. An Euch wende ich mich, grausamer Spiegel, schrecklich schweigsam, einsam zurückgezogen und freund licher Schatten, an Euch trage ich meinen Schmerz, da ich hoffe, bei Euch jenes Mitleid zu finden, das Doril mir nicht gibt. Ich komme, liebes Bild, ich komme, lieber Spiegel, wenigstens mit meinem Gesicht, daß meine Pein bei Euch ein Ende findet. In der schlechten Herberge, durch Ruhe erhalten, werde ich meinen Qualen entfliehen, werde ich mit lauter Stimme schreien: unbarmherziger Doril, undankbarer, sterben werde ich können. Ich werde an den Acheron gehen, an das schwarze Ufer, die Wellen werden sich mit unschuldigem Blut färben, nach Rache schreien und der bloße Schatten wird sich rächen. Programmblätter der Dresdner Philharmonie Redaktion: Dipl.-Phil. Sabine Grosse Spielzeit 1982/83 — Chefdirigent: Prof. Herbert Kegel Druck: GGV, Prod.-Stätte Pirna 111-25-12 ItG 009-7-83 EVP —,10 M