sönliches Erleben des jungen Komponisten eine wich tige Rolle spielte, eines der großartigsten Beispiele seiner Gattung erblicken, das uns durch seine Einheit lichkeit und Intensität, durch seine düstere Größe und seinen starken Gefühlsreichtum aufs tiefste zu fesseln vermag. Der erste Satz (Maestoso) wird mit dem großartigen Hauptthema des Orchesters eröffnet. Nach einem Zwischenspiel und einer kontrapunktischen Steigerung setzt das Klavier piano espressivo mit klagenden Terzen- und Sextengängen ein. Sparsam begleitet das Orchester. Die ernste, schmerzliche Stimmung konzentriert sich. Dann erklingt — im Klavier allein — das edle zweite Thema, das zu Brahms' schönsten Ein fällen gehört. Das Orchester greift die Melodie auf, das Klavier umspielt sie figurativ. Die Durchführung bemächtigt sich dieses Materials und mündet in einer Verarbeitung des Hauptthemas. Düster klingt die Reprise aus. Wie faszinierend die melodischen Ent faltungen, der großflächige Aufbau, der herbe Moll- klang des Satzes wirken, läßt sich kaum mit Worten sagen. Der Einsatz des Soloklavieres erfolgt sinfonisch konzertant und stellt an den Solisten höchste phy sische Anforderungen. Andere Gefühlsbereiche eröffnen sich schon mit dem zweiten Satz (Adagio), den Brahms ursprünglich — wohl im Gedenken an Schumann — mit „Benedictus, qui venit in nomine Domini" überschrieben hat. Ein innig-gesangvolles Geigenthema steht im Vorder grund des Satzes. Einen weiteren edlen Gedanken bringt das Klavier. Die Anlage des Adagios ist drei teilig. Der mittlere Teil wird von elegischen und schmerzlich-trotzigen Stimmungen beherrscht. Die variierte Wiederholung des ersten Teiles — mit einer Kadens des Klavieres — schließt im Pianissimo. Das Rondo-Finale (Allegro non troppo) steht inhalt lich im Gegensatz zu den vorangegangenen Sätzen. Rhythmisch und melodisch begegnet fast ungarischer Schwung. Kraftvoll, stürmisch setzt das rhythmisch pointierte Hauptthema ein. Welch einen Kontrast schafft dazu das wunderschöne zweite Thema in F-Dur, das besonders wirkungsvoll in einer fugierten Episode mit Klavier und Horn zum Ausdruck kommt. Die Gestaltung des Rondos meidet insgesamt be lastende Problematik. Nach einer konzertanten Kadenz verklingt das Werk mit hellem Dur-Klang. PROGRAMM Karol Szymanowski 1882-1937 Konzertouvertüre E-Dur op. 12 Zoltän Kodäly 1882-1967 Tänze aus Galänta Pause Johannes Brahms 1833 - 1897 Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 d-Moll op. 15 Maestoso Adagio Rondo (Allegro non troppo) Dirigent: Johannes Winkler Solist: Peter Rösel, Dresden, Klavier Dr. Dieter Hartwig