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Ichtigung M. Redactton, Verlag und Druck' von C. M. Gärtner in Schneeberg. M 297 Freitag, dm 22. December Am Schock lich ni Günther, G -V ner Lebensintereisen im Südosten erkaufen. Vom Gesichts- ;er te noch niß- in L. gliedern er uswahl it«. nzen, -2) ltt. jun. oährend > Preise. ander« nfcheu tfbi-ten, r einem VN den en Ga- Pf- 80 30 l5 da^ Auf- M.Pf. 2 25 3 — 2 25 3 - 2 25 gerade jene.Elemente allgemach das Bündniß mit Deutsch land in realistischer Weise schätzen, deren nationale oder re ligiöse Gemüthswelt sich gegen die straffe Eigenart des deut schen Reiches lebhaft aufbäumt, wir meinen Oesterreichs 18. Januar 1883 15. März 24. Mai - - - -- 1882. 7 7 tind., »ps««- ink<« erschie- Blut-, »erdem mi-, u. in be- TageSgeschichte. Zum deutsch österreichischen Bündnisse. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels nd zur r Gold- Inge u. Erstatt U-Nch, it dusnahm« der Sou», und Festtage. Wrett vierteljührlich Mark M Pfennige. di- »wchpattige Z-iU Z M amtttcher d Sü Pfennig«.' M sondern auch, weil Oesterreich der schwächere Theil der dei- den mitteleuropäischen Kaisermächte ist. Wenn also eine hiesige kleine, abgewirthschaftete Partei, die leider ihre spär lichen Anhänger noch unter Deutsch-Oesterreichern sucht, sich und der Welt Vorreden möchte, Deutschland gewinne bei dem Bündnisse, welches im October 1879 abgeschloffen, mehr als das Donaureich, so ist das einfach unverständlich. Ruß lands Feindschaft gegen Deutschland schreibt sich ja erst von jenem Tage her, an dem man in Petersburg inne wurde, daß der Weg nach Konstantinopel nicht bloß über Wien, sondern auch über Berlin führt. Wenn Deutschland sich jemals entschließen könnte, Oesterreichs Balkanintereffen preis zugeben, so stände einer Verständigung zwischen den beiden nordischen Kaisermächten nichts im Wege. Dagegen könnte Oesterreich Rußlands Freundschaft nur mit dem Opfer sei- 20. September- und 22. November - ollen in der ersten Etage der Rathhauses zu Grünhain für die Stadt Grünhain sowie für raS Dorf Waschleute Gerichtstage abgehalten werden, was mit dem Bemerken für >ie Betheiligten bekannt gemacht wird, daß an den obgedachten Tagen vornehmlich in Nach - aß-, Bormundschafts- und Hypothekensachen erpedirt werden wird. Schwarzenberg, den 7. December 1882. Königliches Amtsgericht. Hattaß. —- MüllW Bekanntmachung. Die Liste zur Abschätzung für die Gemeindeabgaben auf das Jahr 1883 liegt voll heute ab 14 Tage lang bei dem Unterzeichneten zur Einsicht für die Betreffenden aus und sind Reclamationen dagegen bis zum 5. Januar 1883 an unterzeichneter Stelle an» zubringen. Niederschlema, 31. December 1882. Oesterreich. Triest, 20. December. Der Bombenattentäter Ober dank wurde heute früh durch den Strang hingerichtet. Pest, 20. December. Im Unterhause antwortete heute auf die Interpellation de» Abg. Ugron der Ministerpräsident Tisza, daß die alarmirenden Zeitungsnachrichten theil- voll kommen unbegründet, thetls übertrieben wären und daß heute der Frieds Europa- durchaus nicht gefährdet sei, ihm (dem Redner) sei gegenwärtig nichts bekannt, wa- die bisherigen Frieden-Hoffnungen vermindere. Paris, 19. DecA SS bestätigt sich, das Gambetta einen Rückfall erlitten hat; die Wunde ist wieder offen und eitert. Man fürchtet eitriae Ansteckung. Die «erzte haben! , mag nicht zum geringsten Theile dadurch beeinflußt gewesen sein, daß Frhr. v. Haymerle während seines Aufenthalts als Botschafter in Rom mehrfach Gelegenheit hatte, die ' Wünsche des Königs Humbert bezüglich eines Anschlusses an Deutschland und. Oesterreich kennen zu lernen und dem Kai ser Franz Joseph zu übermitteln. Diese Italien freundliche Richtung seines Vorgängers i hat Graf Kalnoky nicht in gleicher Weise übernommen, und die verschiedenen Triester Mordanschläge konnten nicht dazu beitragen, ihm größere Sympathieen für das „italienische Bündniß" einzuflvßen. Die Erklärungen des frühem Sec- tionSchefS im Auswärtigen Amte, derzeitigen ReichSfinanz- ministerS Herrn v. Kallay, in der vorjährigen Delegations sitzung lauteten wenig freundlich für Italien, und man hatte große Mühe, das „Mißverständniß", wie es damals hieß, zu beseitigen. Auch die Antwort, welche in der letzten Dele gationssitzung Graf Kalnoky auf die bestellte Interpellation des ungarischen Delegtrten Max Falk bezüglich des Gegen besuches des Kaiser- am italienischen Hofe abgab, übten ei nen mehr oder weniger abkühlenden Einfluß, mag diese Wir kung nun beabsichtigt gewesen sein oder nicht. Heute — und da- darf mit voller Bestimmtheit gesagt werden zeigt man sich in unsern leitenden Kreisen noch kühler gegen Italien als bisher; man argwohnt scheinbar, daß die län gere Anwesenheit de- Herm v. Gier- in Rom, die Ver» Handlungen und Berathungen, welche derselbe offen und privatim mit den italienischen Staatsmännern führt, eine Spitze gegen Oesterreich-Ungarn haben. In diesem Zeitpunkte gewinnen die neuerlichen Ver öffentlichungen bezüglich de- deutsch-österreichischen Bündnis ses doppelt an Bedeutung, und sie werden ihre Wirkung in zweifacher Hinsicht nicht verfehlen. Da» deutsch-österreichische Bündniß wurde abgeschlossen gegenüber der von Rußland drohenden Gefahr, einer Gefahr, die sich gewiß zunächst für Oesterreich-Ungarn geltend gemacht haben würde. Nicht Deutschland, sondern Oesterreich ist der erste Gegner de- PanslawtSmuS. Gegen die habsburgische Monarchie richten die kriegerischen Parteien im Zarenreiche zunächst ihre Pläne nicht nur, weil sie den panslawistischen Bewegungen auf der Balkanhalbinsel einen Riegel vorzuschieben "-neigt scheint, Slawen und Clericale. Alle wirklich staatsmännisch Den kenden zucken hier deshalb lächelnd die Achsel, wenn man ihnen davon spricht, daß in dem Bündnisse Deutschland der geschützte Theil sei; jedermann weiß ja, daß, wenn der Emst der Weltgeschichte wirklich einmal einen Ausgleich zwischen rivalisirenden Staaten fordem sollte, welcher der jetzigen politischen Constellation nicht entspräche, der Weg von Ber lin nach Petersburg und Rom immer noch weit leichter sein würde, als der von Wien nach Petersburg und Rom. Aber auch für Herrn v. Giers liegt eine ernste Mah nung in der neuerdings zutage getretenen Veröffentlichung des deutsch-österreichischen Bündnisses. Sollte er sich wirk lich mit dem Gedanken getragen haben, während seines Au fenthaltes in Varzin den deutschen Reichskanzler für russi sche Pläne gewinnen zu können, die den österreichischen In teressen zuwiderlaufe»; sollte er sich wirklich, wie man hier in manchen Kreisen befürchtet, bemühen, Italien wegzulo cken vom Anschluß an das deutsch-österreichische FriedenS- bündniß und für eine etwanige Abenteurerpolitik an der Seite des russischen Verbündeten zu gewinnen, so wird ihn — denn er ist ein ruhiger, die wirklichen Verhältnisse rich tig abschätzender Politiker — di« von deutscher Seite aus gehende Erinnemng mahnen, daß daß Bündniß der beiden mitteleuropäischen Mächte, gestützt auf nahezu 2 Millionen Bajonette, stark genug ist, um jeder etwa denkbaren euro päischen Coalition die Spitze zu bieten. Die inneren Ver hältnisse Rußlands sind nicht befestigt genug, um eS zu einem werihvollen, zuverlässigen Bundesgenossen zu machen, sie sind aber gelockert genug, daß man das Zarenreich nicht zu fürchten braucht, und wenn sich ihm noch zwei oder drei Staaten mit ähnlichen, innerlich zerrütteten Verhält nissen anschließen sollten. Daß diese Erkenntniß, schon frü her vorhanden, neuerdings in den weitesten Kreisen der europäischen Bevölkerung geweckt worden, ist ein Verdienst, welches sich den Auslassungen hervorragender Staatsmänner und Diplomaten zufolge di« Veröffentlichungen der Köln. Ztg. erworben haben. derzeitigen Regierungen betrachteten und bezeichneten es. punkte einer austroslawischeu Orientvolitik lernen deshalb bisher geradezu als ein koli mo tangere. Nichtsdestoweniger ist es zweifellos, daß der österreichische Minister des Aus wärtigen, Graf Kalnoky, die Erweitemng dieses Bündnisses zu dem alten Drei-Kaiser-Bündniffe nicht ungern sehen wstrde, und der Wiener Hof ist seit allen Zeiten in seinem Harzen sehr russenfreundlich gewesen. Der verstorbene Mi nister Frhr. v. Haymerle ließ sich freilich von diesen Wün- I schen und Neigungen wenig beeinflussen. Er erkannte mit dem ihm eigenen ruhigen, klaren Blicke nicht minder als der deutsche Reichskanzler die Unzuverlässigkeit der russischen ' Verhältnisse und setzte sich bei jeder Gelegenheit stramm dafür ein, daß man Deutschland gegenüber an d«r Stange halte und namentlich nicht wieder in die unselige Politik des KokettirenS nach allen Seiten zurückfalle. Er wünschte sehnlichst, statt Rußlands Italien als diejenige Macht her beizuziehen, welche in ein festes Bündniß zu den beiden mitteleuropäischen Kaisermächten träte. Diese seine Politik Dienstag, den 27. ds». Mon» Nachmittags 3 Uhr, sollen in dem Gute de- Herr* Gotthold Eduard Kunz 'kn Wildbach 1 Kalbe, 1 Ziege, ungefähr 15 Schock «tza»»«- drvschene» Korn und ebensovieUGchSg^eosch-uet Hafer geg-n sofortige BaarMÜtUtstD, bietend versteigert werden. Hartenstein, den 19. Dezember 1882. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. 1—2 Wagner. eine Krampfader am Bauch entdeckt. Zwei von ihnen wa» chen ununterbrochen über ihn und verbieten ihm durchaus jede Beschäftigung. Sobald es sein Zustand erlaubt, soll der Kranke von Paris fortgebracht werden, wahrscheinlich nach Nizza. Dagegen reden die gambettistischen Blätter nur von einer leichten Mastdarm-Entzündung, die ungefähr lich sei, aber auf einige Tage unablässige Pflege erheische. Die Agence Havas meldet: „Gambetta hatte gestern einen leichten Fieberanfall, der indeß bald beseitigt wurde. Heute Vormittag verließ Gambetta das Bett zu gewohnter Stunde und empfing darauf mehrere ihm befreundete Personen. — Das gambettistische „Paris" versichert, Besorgnisse über Gambettas Befinden seien nicht am Platze, „die Wunde an der Hand sei vernarbt, aber die lange Bettlägerigkeit und der Mangel an Bewegung hätten Schmerzen in den Einge- weiden herbeigeführt, die eine strenge Pflege erheischten ; man glaube,^ Gambetta habe eine leichte Mastdarmentzündung, die jedoch nichts Beunruhigendes habe, aber eine sorgliche'' Pflege Diät erfordere." Paris, 20. December. Von den Explosionsopfern in Montceau-les-mines sind 15 gestorben. — Laut veröffent lichten Schreibens der Kaiserin Eugenie schenkt dieselbe der Stadt Marseille das Schloß, welches Marseille ehemals dem Kaiser Napoleon geschenkt, seitdem aber wieder an sich neh men wollte. Die Kaiserin sagt, da die Gerichte daS Recht ! der Kaiserin anerkannt hätten, glaube sie jetzt, im Geiste i des Kaisers und des kaiserlichen Prinzen zu handeln, indem sie Marseille dies Geschenk mache. Paris, 20. December. Bontoux und Feder wurden heute zu je 5 Jahren Gefängniß, 3000 Frcs. Geldbuße und ! zu gemeinschaftlichem Tragen der Prozeßkosten verurtheilt wegen falschen Angaben in Generalversammlungen, Verheim lichungen in Rechnungen durch fingtrte Schriften, wegen Bör senoperationen mit Fonds der Gesellschaft und wegen Er- I richtung eines fiktiven Börsenmarktes zum betrügerischen I Treiben der Coürsen. x I Die Beerdigung Louis Blancs droht sich als ein fol- I genreiches Ereigntß zu bewähren. Die Rechte will zwei I Interpellationen im Senate einbringen: 1) wegen der Ent- I faltung der rothen Fahne in dem offiziellen Zuge bei dieser I Beerdigung; 2) wegen der Theilnahme der Schulbataillone I und einer Abtheilung der Pariser Waisenkinder an dersel- I ben. Jedoch wird hieraus sich keine Krist- entwickeln kön- I nen. Zwei der zu dieser Beerdigung herangekommenen I Delegirten müssen nächster Tage vor dem Zuchtpolizeigericht I erscheinen. Der intransigente Gemeinderath von Roubain > hatte zwei seiner Mitglieder, davon der eine Adjunkt de- I Maire ist, hierher delegirt. Am Morgen des Beerdigung-» I tage- frühstückten beide wackeren Bürger jedoch so reichlich, I daß sie in der Straße unter der Last erlagen und von der I Polizei aufgelesen wurden. Dadurch wurden sich sie ihrer » Würde wiederum hinreichend bewußt, um sich aufzubäumen, I der Polizei Widerstand zu leisten und dieselbe zu insultiren. V Man brachte sie auf die Polizeiwache, wo sie ihren Rausch I ausschliefen, während dessen die Beerdigung stattfand. Stutzlaud. Petersburg, 20. Decbr. DaS „Journal de St. I Petersbourg" sagt, bezugnehmend auf den von der „Nordd. D Allg. Ztg." reproduzirten Artikel der „Moskauer Zeitung" I bezüglich der neuesten Aeußerungen auswärtiger Zeitungen V über die Befestigungsbauten und die Eisenbahnbauten: „GS R gehörte jederzeit zu den wesentlichsten Pflichten einer Regie» ! rung, die Grenzen in VertheidigungSzustand zu setzen unter D Benutzung der neuesten Lehren der Wissenschaften und d«^ D Erfahrung. Zu anderen Zeiten geschah dies nicht wenig« D emsig als heute." DaS Journal weist sodann auf die Aeu» D ßerung der „Nordd. Allg. Ztg." hin, daß die Interessen D der beiden großen Nachbarvölker sich überall berühren, aber W nicht kreuzen. Sächsisch« und Srlliche «»üeleaenyetteu. D Schneeberg, den 21. December 1882. In der am 19. d. M. stattgefundenen öffentlichen W Hauptverhandlung des hiesige» Könialichen Schöffengericht» W Die Mittheilungen der Kölnischen Zeitung über deutsch-österreichische Bündniß haben in Wien großes sehen erregt, dem in zahlreichen Kreisen sogar eine erheb" liche Beunruhigung gefolgt ist. Selbst das Auswärtige Amt stellt die Richtigkeit der Bemerkungen der Köln. Ztg- über daS Verhältniß Deutschlands zu Oesterreich und dieser beiden Staaten zu den andern Mächten keineswegs in Ab rede, wenngleich man in Pest behauptet, daß das deutsch- östdrreichische Bündniß nicht in so bestimmter Form bestehe. Hier bei uns in Oesterreich ist allerdings die überwiegende Mehrheit aller verständigen Politiker mit dem deutsch-öster reichischen Bündnisse mehr als einverstanden, und unsere