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„Sänger« Morgenfahrt" v. Sbt und »um Schluß des HoncerteS „Eine Stnaprobe, oder der Kantor Blaser"' mit ^geführt werden soll, Auch diesem Unteimehmen wünschen wir den besten Erfolg. Rautenkranz. Am vorigen Donnerstag Abend kam im nahen Tannenbergsthal der 16jährige Karl Ludwig Oti, ältester Sohn einer Arbeiterfamilie, auf eine entsetzliche Meise um sein junges Leben. In der dortigen Lohmühle, mit welcher zugleich Spunddreheret verbunden ist, wurde der Unglückliche bet dem Weggange des Werkführers Meier, wie » schon öfter geschehen war, beauftragt, das Werk zum Still stand zu bringen. Lurch sein langes Ausbleiben aufmerk sam gemacht, sucht und findet man ihn mit schrecklich zer quetschtem Kopfe und trotzdem noch bei Bewußtsein in der Lohmühle, ganz von Blut überströmt. Er war jedenfalls äuSgeglitten und unter das Kammrad gefallen, so daß von Jemands Verschuldung keine Rede sein kann. Nach einer für ihn und die Seinigen sehr schrecklichen Nacht hat ihn am Freitag früh der Tod von seinen unbeschreiblichen Lei den erlöst. Auch der Anblick der Leiche war grauenhaft, da der Kopf zu bedeutendem Umfarge angeschwollen war. Plauen, 11. December. Herr Kirchner Johann Gott fried Dunger beging gestern das Jubelfest seiner 50jähri- -en Amttrüng im Dienste der Stadt- und Kirchengemeinde. ^Derselbe wurde am 10. Dec. 1831 als Rathsregistrator und Polizei-Expedient und am 1. Febr. 1845 als Kirchner fund Kirchenbuchführer verpflichtet, als welcher er bereits 1870 das 25jähr. Jubiläum gefeiert hat. Dem Jubilar find in Anerkennung seiner von ihm während dieses langen Zeitraums bewährten Berufstreue und Tüchtigkeit die ehren vollsten Auszeichnungen zu Theil geworden. Se. Majestät der König hat geruht, Herrn Kirchner Dunger das Ver ldienstkreuz zu verleihen. Durch die Königliche Kirchenin- lspection wurde dieses nebst Urkunde dem Jubilar überreicht. IDer.Kirchenvorstand beglückwünschte denselben unter Dar- wringung einer goldenen Uhr mit Kette, der Stadtgemeinde- math unter Behändigung eines Diploms folgenden Inhalts: Rath und Stadtverordnete der Kreisstadt Plauen I bringen Herrn Kirchner Johann Gottfried Dunger an dem Tage, da derselbe das 50jährige Jubiläum unermüd- I licher, treuer, gewissenhafter, geschäftskundiger Wartung I der ihm durch das Vertrauen der Behörden der Stadt I und Kirchengcmeinde übertragenen Aemter in allen Ehren I begeht, zu diesem Jubeltage in Anerkennung der ver- I dienstvollcn Wirksamkeit desselben ihre besten Glückwünsche I dar. Möge der Herr ihm nach einer arbeitsreichenDienst- I zeit Noch einen recht ungetrübten heiteren Lebensabend, wie I er verdient, besckeeren! I Plauen, 10. December 1832. Der Stadtgemeinderath. Wie Rathsbeamten brachten dem Jubilar ebenfalls in einem Besonderen Schreiben ihre Glückwünsche dar. Zahlreiche Weitere Gratulationen hiesiger Einwohner bezeugten, welche Dichtung und Beliebtheit Herr Dunger in unserer Stadt Dmießt. I Burkersdorf, 10. December. Am 9. d. M. Vor- MttagS 11 Uhr wurde ein unbekannter männlicher Leich- Mm , 8—Jahr vm Chemmtzflnh ans hiesiger Unr, Ms einem Steine blos mit einem Hemd bekleidet, angefroren Mfgefunden. Markneukirchen. Die Därmelieferanten in Ruß- Ind, England und Dänemarks sowie deren Kommissionäre Mf deutschen Plätzen sind dem „L. T." zufolge gegenwärtig Nohl die gesuchtesten Leute und sie sind außer Stande, allen M sie gestellten Anforderungen zu entsprechen. Einzelne Mine Saitenmacherwerkstätten müssen aus Mangel an Schaf- Mrmen die Arbeit einstellen oder wenigstens in ihrer Fab- Mkation sich wider Willen einschränken. Die Fabrikanten Md Händler haben ihre Noth, die auf Saiten eingehende MftrSge zu effektunen und müssen es sich oft besondere Mühe Wen lassen, um von den Saitenmachern nur zur Ausfüh- Mng der dringlichsten Bestellungen die nöthigen Saiten zu Mangen. Dieser ganz auffällige Mangel an Schafdärmen, Mmentlich an denen zu den geringeren Sorten Saiten, hat Mschiedene Ursachen. Die anhaltende Nässe des vergangenen Mmmers hat Krankheiten und Seuchen unter den Schafen Mbreitet, außerdem hat die Einführung amerikanischer Fleisch- Maren den englischen und dänischen Schafschlächtereien Ein- M» gethan, Ein Hauptgrund jedoch ist der großartige Mfschwung der Wurstfubrikation, namentlich in Amerika, M welcher der Schafdarm ein immer gesuchterer und darum Mmer besser bezahlterer Artikel wird. Die zur Behandlung M Wurstfabrikation bestimmten Därme erfordern viel Wiger Mühe und Arbeit, als wenn die Därme zum Zwecke MSaitenmacherei gereinigt, geschleimt und getrocknet werden Mssen. Die. Därme werden einfach eingesalzen und in Fäs- M an die Wurstfabriken abgegeben. Dies haben die Vor- Mwn sich wohl schwerlich träumen lassen, daß die Wurst- Wer den Saitenmachern einmal ernstliche Konkurrenz Wen könnten, wenn auch die weniger brauchbaren Därme Mn seit länger Zeit an die Fleischer abgegeben wurden. M, natürliche Folge dieser Konkurrenz ist eine Steigerung » Preise für den Schafdarm und damit selbstverständlich M der Darmseiten. r WtOrhung von Sicht und Rye«mattsmus. .Wenn wir uns in der nachfolgenden Skizze mit diesen xgnkungen beschäftigen, so geschicht dies aus dem Grunde, s die eigentliche U aae dieser Leiden noch zu wenig ge- »jgt wird und viele Leute an allerdings mit großen wrechupgen empfohlenen aber vollständig zwecklosen pln,^ Kuren rc. ihr Geld verausgaben. Gicht und Rheu- kUus werden. entweder ererbt oder durch Leichtlebigkeit, «sivrei, Verkältung re. erworben und genügt häufig DnyMNtaueS Mühlen des Körpers durch Zugwind oder Wqkden, der Aufenthalt in einer feuchten Wohnung u. W.M, um diese Leiden bervorzmufen. IDer eigentliche Sitz dieser Krankheiten ist fast immer »Ulte, welche« große Menge harnsaurer Salze mit sich WHe nicht durch den Urin abgeleitet werden, sondern Mihrend im . Blute kreisen, bald hier bald dort Schmerzen MächM, sich in den Gelenken, festsetzen, dieselben ent- M und so die größten Qualen erzeugen. Im weiteren Wlf der Krankheit entstehen sogen. Gichtknoten uud Läh- Mn der Sliter. Al« Vorläufer bet der Gelenkgicht stellt sich gewöhnlich Unbehagen, Verstopfung, pappiger Ge schmack im Muinde, belegte Zunge.re. ein, der Urin färbt sich dunkel und e« mwcht sich, ein HGmziehender Schmer Kmsttbar. Weißt dWGt auf Pie Mlenke beschränk^ ft» find die SchMrM qWlpUöLnd'kaum zu ertragende, Schee immerhin ist viest An des Leiden« flicht mit so vielen Ge fahren verbunden, als wenn der Krankheitsstoff — die harnsauren Salze — fortwährend im Blute circulirt und neben den herumziehenden Schmerzen leicht durch Festsetzen der Salze an edle Organe Magen- und Darmkrampf, Herz leiden, Geschwüre, Schwindelanfälle, Lähmungen, Epilepsie, Asthma rc. entstehen kann. Dem berühmten Arzte Dr.Üiebaut, Ritter der Ehrenlegion rc., ist es nun gelungen, durch eine ebenso rationelle wie einfache Regenerationskur die krank hafte Blutbildung zu hemmen, die harnsauren Salze durch den Urin abzuleiten und so das Leiden zu beseitigen. Es verdient deshalb dieser neue, äußerst wichtige Fortschritt im Interesse aller Leidenden bekannt gegeben zu werden, als die Methode einfach, sicher und daher auch für den nicht mit Glücksgütern Gesegneten anwendbar ist. Herr Dr. Liebaut hat seine langjährigen, reichen Erfahrungen in einer Bro schüre: „Die Regenerationskur. nach Dr. Liebaut" niederge legt, welche Allen mit obigen Leiden geplagten eine will kommene Hilfe sein wird. Die Broschüre ist in allen Buch handlungen L 50 Pf., auch gegen Einsendung dieses Be trags, zu haben. Feui lleton. Um Ehre und Leben. Roman von Ewald August König. (36. Fortsetzung.) „Das wohl, aber sind wir nicht auch verpflichtet, zu warnen, wenn —" „Nein, Friedrich, diese Verpflichtung kann ich nicht anerkennen! Es ist immer ein gefährliches und höchst undankbares Geschäft, sich in die Privatangelegenheiten anderer Leute einzumischen, selbst dann, wenn man ihnen dadurch Gutes erzeigt. Im ersten Augenblick sprechen sie einige Dankesworte, aber nachher fragen sie, woher man das Recht und die Kühnheit genommen habe, sich um ihre Sachen zu kümmern und sie von einem Schritt abzuhalten, dessen Thorheit sie nun nicht mehr einsehen können. Jndeß hoffe ich, daß dieser Schack entlarvt sein wird, ehe seine Hochzeit mit der reichen Wittwe gefeiert werden kann." „Baronesse Meta hat Dir noch nicht geschrieben?" fragte der Graf, der die eben geäußerten Ansichten seines Freundes nicht zu theilen schien. „Nein, sie wollte auch nur dann schreiben, wenn sie eine wichtige Mittheilung zu machen hatte." „Du weißt also nicht, wo sie gegenwärtig sind?" „Doch — in Venedig." „Schade, daß wir nickt mehr in der guten alten Zeit leben," sagte Graf Friedrich in scherzendem Tone. „Damals hätte man ohne große Mühe einen Beamten bestechen und die Briefe der Beiden auffangen können, heute ist es unmöglich." „Ich möchte auch nicht gerne zu solchen Mitteln greifen." „Da sind unsere Ansichten wieder verschieden. Um ein paar ehrlose Schurken zu entlarven, darf man sich manches Mittels bedienen, das unter anderen Umständen nicht erlaubt wäre. Aber wie gesagt, dieser Weg ist uns verschlossen —" „Vielleicht habe ich schon einen besseren gefunden!" „Der Aussicht auf Erfolg bietet?" „Ich hoffe es," sagte Bergen, während er aus dem Kästchen, das der Freund ihm anbot, eine Cigarre nahm. „Vor einem halben Jahre engagirte Dein Bruder einen Kutscher, mit dem er in keiner Weise zufrieden war; der Mann machte große Ansprüche, war dabei lässig im Dienst und lud zuletzt auch noch den Verdacht der Untreue auf sich." „Hieß er nicht Ferdinand?" „Ja wohl. Er wurde schon nach kurzer Zeit wieder entlassen und verließ, so viel ich weiß, auch die Gegend, um sein Glück in einer anderen Stadt zu versuchen." „Ich erinnere mich seiner noch sehr wohl." Dieser Bursche begegnete mir in dem Augenblick, als er die Wohnung Schack's verließ, und in seiner alten, schmutzigen Livree sah er einen Vagabunden so ähnlich, wie ein Ei dem andern. Ich erkannte ihn augenblicklich, aber ich hielt es für rathsam, dies füs mich zu behalten, und es war gut, daß ich an diesem Entschluß festhielt. Schack, ich erkannte das sofort, war ärgerlich über diese Begegnung, er bemühte sich vergeblich, mir seine Verlegenheit zu verbergen, aber ich that, als ob ich das Alles nicht bemerkte und fragte nur en passant, was der Kutscher bet ihm gesucht habe. Seine Erwiderung, der Mann wolle in die Dienste der Madame Löwe treten und habe ihn um seine Protektion gebeten, mag, immerhin auf Wahrheit beruhen, jedenfalls aber sind die Beiden enger liirt, Schack hätte ja sonst keinen Grund gehabt, wegen meiner Begegnung mit dem Vaga bunden verlegen zu werden." „Wer kann den Grund dieser Verlegenheit kennen!" sagte der Graf achselzuckend. „Bfelleicht will Schack den Mann als sein Werkzeug in jenes-Haus bringen —" „Dann aber muß er ihn doch näher können, einem Unbekannten schenkt man so großes Vertrauen nicht. Ich habe es oft gesagt und komme nachmals darauf zurück, die Vergangenheit Schack'S ist, außer für ihn selbst und- den Baron Brühl, ein Buch mit sieben Siegeln, und ich-ver- müthe, daß dieser Kutscher die Siegel lösen kann." „Und wenn es der Fall wäre, was könntest Du da durch gewinnen?" „Viel, sehr viel! Wenn auf der Vergangenheit dieses Mannes, wie ich mit Sicherheit vermtühe, ein dunkler Flecken ruht, so könnte man durch Drohungen ihn zwingen, das Geheimniß des BaronS zu enthüllen." „Ich weiß doch nicht, ob Du auf diesem Wege «twa« erteichen wirst," erwiderte der Graf bedenklich. „Du könntest Deine Drohungen nur auf die Auss-gen etne- Menschen stützen, der, wie Du selbst, behauptest, «tu Lumph ein Vagabund ist, was willst Du erwidern, wem Schack die Aussagen diese« Burschen al« boshafte Lügen be» zeichnet „Ich «erde vorher mich genau unterrichten, ob diesen Aussagen Glauben zu schenken tst." „DU müßM Erkundigungen einziehen, die viele Zeit rauben» und schließlich erhälst Du trotz alledem keine Be weise, Mit denen Du so energisch, al« es nvthig wäre, auf treten kannst. Sodann aber könnten auch au« dem Bünd- niß mit dem Kutscher Dir ernste Unanehmltchketten er wachsen, Du müßtest durch Geschenke und Versprechungen diesen Mann ködern und würdest auch später noch Dich ge- nvthigt sehen, ihm Opfer zu bringen. Ich weiß nicht, ob es rathsam ist, mit solchen Leuten in nähere Berührung zu treten." Ein bedeutungsvolles Lächeln glitt über die Lippen Bergen's. „Seltsam, daß Dn jetzt diese Bedenken äußerst, da Du dock vorhin Beamte bestechen und Briefe unterschlagen wolltest!" sagte er scherzend. „Sei ohne Sorgen, Friedrich, mit diesem Kutscher werde ich schon fertig werden, sobald ich seiner nicht mehr bedarf." Der Eintritt eines Dieners unterbrach das Gespräch, er brachte die Briefmappe, die täglich zu derselben Zeit vom Postamts in der Stadt abgeholt wurde. Graf Friedrich öffnete sie und schüttelte den Inhalt aus, der heute, wie jeden Tag, aus deutschen und fremden Zei tungen und mehreren Briefen bestand. Einer der letzteren erregte durch sein zierliches Format ofort die Aufmerksamkeit des Majoratsherrn, er nahm ihn auf und warf einen prüfenden Blick auf die Adresse. „Eine Damenhand," sagte er überrascht, „welche Dame könnte aus Venedig mir Mittheilung zu machen jaben?" „Baronesse Meta!" erwiderte Bergen rasch. „Jetzt werden wir wohl Wichtiges erfahren." Der Graf hatte das Siegel schon erbrochen, hastig ent- ältete er den Brief. (Fortsetzung folgt.) * Wirkungen des elektrischen Lichtes. Seit einigen Ta gen ist ein Theil unseres malerischen Hüttengrundes, so chreibt man der „Dfztg." aus Sonneberg in Thüringen, durch die Einrichtung des elektrischen Lichtes in dem Fabrik hof der Herren Gebrüder Schönau in strahlendem Lichtglanze bei Nacht zu sehen. Wohl haben viele schon die dämonische Lichtfülle des elektrischen Lichtes bei der Beleuchtung der Sraßen rc. in großen Städten gesehen, so viel ich mich aber erinnern kann, ist noch kein Fall bekannt, daß im Herzen eines Waldes, in einem engen Thal, das von hohen, dicht bewaldeten Bergen umrahmt! ist, die magische Kraft der sonnengleichen Strahlen die flüchtigen Waldbewohner aus ihrem Lager schreckten. — Einige Notizen, welch' wunder bare Macht das neue Licht auch auf das Thierreich ausübt, dürften von allgemeinem Interesse sein. — „Als endlich der Wurf gelungen", nämlich die genügenden Pferdekräfte durch Wassermacht geschaffen waren, um die leitenden Drähte mit dem genügenden elektrischen Stroms zu speisen, sollte vie Beleuchtung von statten gehen. Ein lukullisches Mahl vereinigte in dem gastfreien Hause des Herrn Günther Schönau eine auserlesene Gesellschaft, da zeigte sich plötzlich in feenhaftester Pracht zum ersten Male dis elektrische Sonne mit einem Meer von Licht das Thal auf eine halbe Stunde füllend. ES wurde auf das hoffnungsvolle Kind getoastet und im Geiste ausgemalt, wie bald es seine älteren Ge schwister verdrängen würde, da plötzlich erfolgte ein dumpfer Fall im Hofe. Alles eilte an die Fenster — zwei mäch tige Uhus, geblendet von den Strahlen, schossen an die Leitungsdrähte und sielen betäubt nieder; sie wurden von den Umstehenden eingefangen. Ein gleiches Loos hatten einige Schnepfen, welche sich an den Drähten die Hälse ab schnitten. Die Rehe kamen paarweise in den Hof gelaufen, blieben wie gebannt im Lichtkreise stehen, eine Heerde Schafe, voran der Leithammel, sprangen in den Hof und konnten nicht mehr fvrtgebracht werden. Ein Geier zog seine Kreise über dem Grunde; ob er wohl glauben mochte, daß hier ein besseres Land sei, das von der Sonne bei Nacht be schienen ist? — Die Thiere des Waldes sind in voller Re bellion, und wenn es Herr Schönau darauf anlegen wollte, so könnte er sich billig einen Wildpark halten. * Achthundert Ammen. Das Findelhaus in Moskau macht eben durch die Verurteilung seines Cassirers Melnitzky wegen Veruntreuung von 307,000 Rubel von sich reden. Es ist eine respectable Summe, die der Herr Cassirer sich zu Gemüthe führte, sie paßt aber auch zu der Großartigkeit der Anstalt, die in ihrer Art wohl ein zig in der Welt sein wird. Ein soeben erschienenes Retse- werk „Aus Japan nach Deutschland" von W. Joest er zählt über diese Anstalt Folgendes: „Eine sehr sehens- werthe Einrichtung ist das ungeheure Findelhaus, wo all jährlich über 8000 Kinder depouirt werden. Da« Baby wird registrirt, nummerirt, gewaschen, gewogen, getauft, ge impft, dann per Elevator in die obere Etage expedirt und hier von einer der 800 Ammen in Empfang genommen." Daß aber auch für Erziehung und das- spätere Fortkommen der nicht reclamirten Kinder gesorgt wird, ergiebt sich au« der »vetteren Mittheilung des Verfassers, daher in Sibirien zwei Aerzten begegnet sei, die im russischen Findelhaus er- zogenl Ufld-dann auf Kosten der Krone zu Medizinern aus gebildet wurden. Ihre Namen' hatten diese auSder Phar- makopöe bekommen, der «ine-heißt Dr. Wermuth, der an dere Dr. Sasaparilla. Da« ist sicherlich, daß diese Anstalt über ein großes Vermögen verfügen muß und nicht wenig Jahre-au-gaben hat, man denke nur: 800 Ammen. AamMemtachrtchte«. Verlobt. Frl M. Wolf in Treuen mit Hrn. Referendars, jv. H. Zimmermann in Stollberg. Geboren. Hrn. F Beyer in Wurzen e. T. Gestotben. Frau M. vekw. Nestmann.geb. Poller inLeipzig. - Hr. L. A. L. Hohl in Mittweida. — Ht. W. E. Schmeißer In »ochlch--- Hrn. L. Ketzel In Mühle zu Nryschkau e. T. - Fra» H. Gräfin von HaSlingen. geb. von Ziegler mid Klipphau sen in Bre-lau. — Hr. E. Brehmer in Lübeck. Kirchennachrichten aus Schwarzenberg. ..Freitag, den iS. December abend« 7 Uhr AdveutsgotteSdienst Mit Ltbuainmon.