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mm den 3. Redaetlon, Verlag und Druck von C. M. Gärtner tn Schneeberg. Mittwoch, den 6. December ermann Schiefer, Bgrmstr. rnen. Elsr. ngen- eräu- tieler jnne -inen recker und thren in der pner r, auf vefa. duod, ieler, 1882. rnstag, mnden trau- abend, Tante tiane H-td- i sanft nsereS eusor- chwie- »dZs, freun- rigsten e und JnscrtikneglbührÄr di« -«spalt»»« Zu* 10 Pfennige, di» »weispaltige Zeile amtlicher Inserate SV Pfennig«, Anstalten u s. w., Deelarattonen bei uns auch dann ein ihnen deshalb besondere Aufforderung nicht -«gehe« sol Aue, am 4. December 1882. »mtstlatt für die kSniglichen imd städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Reustädtel, Schneeberg- Schwarzenberg und WildenM Länder» fehlen, wo kein Kulturkampf herrscht, das sei aber nicht der Fall. Die Vagabondage fei überall gewachsen und habe ihre Ursache nicht in einseitigen Gesetzen, sondern in den allgemeinen gewerblichen Verhältnissen. Abg. Windthorst meint, daß nach der bisherigen Debatte zu hoffen sei, daß die soziale Lage aufs Allergründlichste untersucht ^werden und dann die Mittel zur Abhülfe gefunden werden würden. Es sei wunderbar, wie man nur eine Sekunde glauben könnne, die Uebelstände der Vagabondage durch Vermehrung der Gendarmen zu beseitigen; wahrhaft gesunden könnten die sozialen Zustände nur, wenn man wieder die sittlich-religiöse Grundlage des Volkslebens herstelle und fest begründe. Die Ausführung der Maigesetze habe zur Abnahme der Religio sität und zur Mißachtung der Gesetzesautorität geführt. Durch die Maigesetze seien alle die zahlreichen Institutionen vernichtet worden, welche zur Linderung menschlichen Elends gedient hätten, jetzt wolle man die Wiederherstellung der selben nicht leiden. Das Schulaufsichtsgesetz sei die Grund ursache der Uebelstände, er bedaure, daß Minister v. Putt- kamer gesagt habe, unter seinem Vorgänger sei Nichts ge schehen, was die christliche Grundlage der Volksschule hätte schädigen können. Die Religionslehre sei thatsächlich in der Volksschule zurückgedrängt worden und habe einer Masse objektiven Wissens weichen müssen, das für Kinder viel zu weitgehend und für das praktische Leben überflüssig sei. Abg Kropatschek meint, zur Beseitigung der Vagabondage werde auch die Verminderung der Arbeitszeit und das Verbot der Sonntagsarbeit dienen. Abg. Weiß hält die Ausführungen Windthorst's für übertrieben nnd unzutreffend. Kapitel 94 wurde genehmigt. Bei Kapitel 9b erklärte auf eine An frage der Regierungskommissar Illing, es werde vielleicht noch im Verlaufe der Session ein Gesetz vorgelegt werden, nach welchem aus einer Besserungsanstalt entlassene Kinder, falls die Vormundschaft es für nöthig hält, bis zur Großjährig keit den Eltern entzogen werden, um sie vor der Rückkehr und dem schädlichen Einflüsse des Elternhauses zu bewahren. Aba. Rumpf empfiehlt die Anlage von Strafkolonien für rückfällige Verbrecher. Abg. Stroffer will die Frage der Kolonialpolitik von derjenigen der Verbrrcherkolonien getrennt wissen. Erstere gehöre vor den Reichstag, die zweite sei vom Standpunkt der Nützlichkeiten entschieden zu verneinen. Die Erfahrung tn England und Frankreich lehre, daß die Verbrecherkolonten die Verbrechen nicht verringert, vielleicht sogar vermehrt hätten. Berlin, 4. Decbr. Der Reichskanzler Bismarck, wel cher mit seiner Gemahlin und seinem ältesten Sohne, Gra fen Herbert, heute (Sonntag) früh bald nach 8 Uhr von Barzin aufaebrochen war, ist Abends Punkt 6 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Courierzuge der htnterpommerschen Bahn Oeffentliche Sitzung des Stadtgemeinderathes zu Schwarzenberg Mittwoch, de« « November «882, Nachmittags 4 Uhr. Die Tagesordnung wird durch Anschläge im Stadthause und Rathskeller bekannt gemacht. Autnahmr rcr »»«. und Festtag. r»U vtertÄMNch Mark 80 Pfennig». TageSgeschichte. Deutschland. Berlin, 3. Decbr. Se. Hoheit der Herzog Bernhai? von Sachsen-Meiningen ist am Sonntag Nachmittag gegen 3 Uhr in Meiningen verschieden. Seitdem der Verblichene im September 1866 die Regierung zu Gunsten seines Soh nes Georg ». niederlegte, ist er aus der Zurückgezogenheit des Privatlebens nicht mehr hervorgetreten. Sein hohes Alter — Herzog Bernhard war am 17. Dezember 1800 geboren — und zunehmende Kränklichkeit verringerte mehr und mehr den Kreis seiner Interessen. Doch bewahrte er sich bis zuletzt ein warmfühlendes Herz für alle menschliche Noth und den Armen seines Landes ist er ein Vater ge- Versteigerung. Mittwoch, den 13. Deeembev L88S, von Vormittags 11^ Uhr an, sollen auf Station Lößnitz und auf der Straße von Lößnitz nach Aue bei Bahnwärter- Posten 0. ä. Nr. 36 mehrere Partien alte Eisenbahnschwellen gegen sofortige Baarzahlung meistbietend versteigert werden. Altchemnitz, am 4. December 1882. -f über die durch das verlorene und inzwischen wiedergefundene Briefpacket so verhängnißvolle Station Schlawr wohl und munter hier eingetroffen. Wer es nicht mit Sicherheit wußte, daß in dem Salonwagen der Reichskanzler sei, hätte den in einen langen grauen Reisepelz gehüllten und mit einer bis tief in die Augen gedrückten Bibermütze mit Schirm aus dem Coupe steigenden älteren Herrn nicht für den Fürsten gehalten. Der beim Oeffnen der Waggonthür in Coupe sich mit beiden Händen die Augen reibende Reisende trug einen kurzgeschorenen, fast schneeweißen Boll- und Schnurr bart. Es war dies in Wirklichkeit dec Kanzler, der auf dem Perron von seinem zweiten Sohn und seinem Schwieger söhne, Grafen Rantzau, erwartet wurde. Nachdem die Für stin schnell ausgestiegen und der Reichskanzler, beim Aus steigen etwas langsam, gefolgt war und die Familie sich un tereinander schnell begrüßt hatte, eilte der Fürst die Hände in die Pelzärmel durcheinander gesteckt, dem ihn grüßenden Publikum durch Kopfnicken dankend, über den Perron in die kaiserlichen Warteräume, ihm nach in mächtigen Sätzen TiraS, dem der ihn an der Leine führende Diener kaum schnell genug folgen konnte. Ohne Aufenthalt wurden die zwei bereitstehenden Mietswagen bestiegen, in denen die Familie des Kanzlers ihrer Wohnung zueilte. In der Wilhemsstraße wogte gerade zu dieser Zeit eine nach Tausenden zählende Menschenmenge, welche herbeigestrvmt war, um die neuen Edison'schen'Glühlampen zu bewundern, und zugleich die Befriedigung! hatte, den Reichskanzler mit lauten Hurrahmfen zu begrüßen. Montag Nachmittag wird der Fürst vom Kaiser empfangen werden. Frankfurt a. M., 30. November. Die Nachforschun gen und Verhaftungen in der MilitärbefretungSangelegen« hett dauern, schreibt die „Fr. Ztg." fort. Vorerst sei er wähnt, daß auch in dem benachbarten Homburg v. d. H. Vernehmungen stattgefunden haben, und ferner, daß kürz lich der Sohn eines diesigen angesehenen Kaufmanns Na mens Marschütz verhaftet und gestern dieser selbst festgenom men und ins Justizgefängniß auf dem Klapperfelde abge führt worden ist. Auch ein junger Mann namens RteS wurde gestern wegen betrügerischer Befreiung vom Militär dienste eingesteckt und zu Herrn Moritz Bauer gesetzt. Der junge Gärtner befindet sich immer noch tn Kolmar, während sein Vater im Klapperfeld sitzt und beinahe täglich vernom men wird. . Schönwalde bei Königsberg i.Pr.,3v. Nov. Bestem Abend zwischen 9 und 10 Uhr zünvete die Frau des hiesigen Windmüller- B. in Abwesenheit des Ehemannes Scheune und Wohnhaus an, verschloß sämmtliche Thüren und Thore und stürzt« sich darauf mit ihren beiden Kindern, Knaben von 2 und 4 Jahvm, tn dem beim Hause befindlichen Die auf den 6. December 1882 in der Scheller'schen Schankwirthschaft zu Auer- ammer anbpraumte Versteigerung eines Pferdes findet nicht statt. Schneeberg, den 5. December 1882. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Loocke. blieben, auch nachdem er die Krone niedergelegt hatte. In den sachsen-meiningenschen Landen wird das Andenken des Heimgegangenen Fürsten in unvergessenem und gesegnetem Andenken bleiben. Unser Königshaus betrauert in dem Ver ewigten den Verlust eines nahen Verwandten. Erbprinz Bernhard von Sachsen-Meiningen, der Enkel des verstorbe nen Herzogs und einer der begabtesten und tüchtigsten jün geren Offiziere der preußischen Armee, ist bekanntlich der Schwiegeiffohn unseres Kronprinzen. Berlin, 4. Decbr. Im Abgeordnetenhause fand heute die Fortsetzung der Berathung des Etats des Innern statt. Bet Kap. 94, Landgendarmerie, weist Abg. Dirichlet nach, daß die Falk'sche Gesetzgebung an der Vermehrung der Va gabondage. nicht schuldig sei, letztere rühre von den Gründer jahren her. Redner brachte ferner die Durchpeitschung eines Mädchens durch den Amtsvorsteher Rothenhahn in Hirsch berg zur Sprache und drückte dabei seine Verwunderung über die Passivität des Staatsanwalts und der Verwaltungs behörde gegenüber dieser eklatanten Rechtsverletzung aus. Abg. v. Rauchhaupt erblickt die Ursache der Vagabondage in der Gesetzgebung von 1874 bis 1876, worin dem Idea lismus zuviel auf Kosten der bürgerlichen Ordnung nachge geben worden sei; auch die Armenunterstützungsvereine seien der Vagabondage förderlich gewesen. Redner plaidirt für Einführung obligatorischer Arbeitsbücher, für Aenderung des HerbergswesenS und obligatorische Innungen. Abg.v.Rauch- Aupt bemerkt, was den Hirschberger Fall anlange, so habe die konservative gouvernementale Presse das Verfahren des AmtSvorsteherS keineswegs in Schutz genommen. Abg. v. Epnern giebt zu, daß der Kulturkampf die öffentliche Ord- nuvg gelockert habe, es beruhe das jedoch in der Art und Weise, wie die Ultramontanen diesen Kampf gegen die StaatS- gesetze geführt haben. Wenn aber der Kulturkampf Schuld wäre an^der Vagabondage, so müßte dieselbe in denjenigen Julius Beyreuther in Johanngeorgenstavt eabsichtigt, zum Betriebe einer in Abtheilung Nr. 50 des Johanngeorgenstädter Staats- »rstrevierS zu erbauenden Holzschleiferei in den Abtheilungen Nr. 51 und 63 des genann- n Staatsforstreviers ein Wehr in den Steinbach einzubauen, den Betriebsgraben aber c t den Abtheilungen Nr. 50 und 51 desselben Staatsforstreviers unter Benutzung des ogen. Lattenschuppner Kunflgrabens allenthalben nach Maßgabe der hier einzusehenden Zeichnungen und Beschreibungen anzulegen. In Gemäßheit 8 17 der Reichsgewerbeordnung vom 21. Juni 1869 wird dies sit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, so weit e nicht auf besonderen PrivatrechtS-Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, om Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Schwarzenberg, am 30. November 1882. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. von Wirsing. Bekanntmachung, die Einkommensdeclaration betr. Am heutigen Tage ist mit der Austragung der Declarationsaufforderungen be gonnen worden. Denjenigen, welchen eine Declarationsaufforderung nicht zugesendet wird, steht es rei, eine Declaration über ihr Einkommen bis zum IS. Deeembev 1882 >ei uns einzureichen. Zu diesem Zwecke werden Declarationsformnlare unentgeltlich verabfolgt. Gleichzeitig werden alle Vormünder, ingleichen alle Vertreter von Stiftungen, Lnstalten, Personenvereinen, liegenden Erbschaften und anderen mit dem Rechte des Ber- nögenserwerbs ausgestatteten Vermögensmassen aufgefordert, für die von ihnen be- »ormundeten Personen, beziehentlich für die von ihnen vertretenen Stiftungen, Bekanntmachung. Bei der heute hier stattgehabten^Stadtgemeinderaths-ErgSnjUNgswahl wurden Herr Fabrikant Gottlob Friedrich Eduard Röhner, - Weberfactor Carl August Bochmann, - Fabrikant Ferdinand Hermann Tautenhahn; b., Unanfässtg r - Lehrer Carl Friedrich Rinaldo Alboth gewählt, welches andurch mit dem Bemerken bekannt gegeben wird, daß etwaige Ein wendungen gegen diese Wahl und das bezügliche Wahlverfahren selbst, binnen 3 Wochen nach dem Wahltermine, daher längstens bis zum 25. Dezember d. I, anher anzubringen sind. Hartenstein, am 4. Dezember 1882. Der Stadtgemeinderath. Espig. 5236 und vsm- agsn