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— 107^ - »8 Sie und den 5 Händen der is, meinte, H seines n nen Bor- e jit 1 Carlotta beobachten aus dem 3299 18939 39055 16127 22417 43804 54551 81607 96757 16736 27988 43318 62633 78280 96386 was Aber res Herrn und dem in mußte, harf aus- Zügen. „der Herr > bedienen cen it 5 ) n so tief Kord zu- r Pietro, rrbünden, ihn nicht vor dem Sturz be- mir noch statt darf !m Morde , er soll hlen, so Hän- seinen tt >- reisen." Pietro drückte den zerknitterten Hut auf sein eckiges Haupt und eilte hinaus, und mit einem triumphirenden Lächeln auf den schmalen Lippen trat Signora Greppo -vor den zerbrochenen, schmutzigen Spiegel, um Toilette zu machen. e Worte scheu, er die Neu- ' 50446 ! 75205 > 86227 tgenl" Rom mit eben, so- nedig und aron darf bist, nur trittst Du >gen, daß mir abge- 9. In düsterer Stimmung war Gustav Stein von der un brochenen Studienreise heimgekehrt. Seine Mutter war bereits von Allem unterrichtet, er hatte ihr ausführlich geschrieben, und es bedurfte seiner Ver sicherungen nicht, daß er schuldlos sei, das treue Mutterherz wußte ja, daß der geliebte Sohn das entehrende Verrbechen nicht begangen haben konnte. Und wenn auch Alle ihn verurtheilt hätten, dieses Herz würde den Glauben an ihn nicht verloren haben. Der talentvolle Sohn war nicht nur der Stolz der alten Frau Kanzleirath, sie hing auch schon deshalb mit inniger Liebe an ihm, weil er ihr, so lange er lebte, nur Freude bereitet hatte. Mit offenen Armen empfing sie ihn, aber was sie ihm auch sagen mochte, um ihn zu trösten und zu erMuthigen, es wollte ihr nicht gelingen, die Schatten des Mißmuths von seiner Stirne zu scheuchen. „So lange der Thäter nicht entdeckt ist, bleibt der Ver dacht auf mir ruhen," sagte er, „und das ist um so schlim mer, weil Madame Löwe hier in derselben Stadt wohnt." Die alte Frau wollte daraufhin die Dame besuchen, um den Sohn zu Vertheidigen, aber Gustav verbot es ihr, 05 4254 ! 10449 17129 i 22067 > 31509 ' 42413 ' 48607 ! 54500 > 58006 > 65695 i 73905 - 77761 > 81550 > 85893 , 93228 srte Car- ! uns zu- m dürfte I n," fuhr n ihn be- Wie er nen Theil abgeben, ls er uns tt, dann und seine darf und uns ge- befreien." igung ge- fen Bläffe „Würde dieses Bild Sie nicht immer und immer wie der an den Verlust des Freundes erinnern?" fragte er. „Würden Sie nicht durch den Ankauf desselben sich eine Celbstqual schaffen?" „Gleichviel, ich will es haben," unterbrach Bergen ihn, und seine Stimme klang wieder fest und ruhig, „auch solche Erinnerungen haben ihren Werth." „Schmerzliche Erlebnisse soll man zu vergessen suchen!" „Auch dann, wenn sie den Rächer herausfordern?" Gustav blickte betroffen auf, er fühlte den glühenden Haß, der in dieser Frage lag. „Sie verstehen mich Nicht, weil Cie jenes Ereigniß nicht kennen," fuhr Bergen in milderem Tone fort. „Es bleibt also dabei, ich bekomme das Bild?" „Wenn Sie es wünschen —" „Gut, das wäre abgemacht. Ueber die Bestellung, die Graf Segendorf Ihnen machen will, spricht er am besten persönlich mit Ihnen, oder sind Sie nicht geneigt, Bestel lungen anzunehmen?" „Weshalb sollte ich mich weigern?" erwiderte der Maler schmerzlich lächelnd. „Die Kunst geht heutzutage nach Brod —" „Das hat sie zu allen Zeiten gethan, auch die be rühmtesten Maler haben kein Bedenken getragen, Aufträge anzunebmen und aus zuführen, und Graf Segendorf wird Ihnen nichts zumuthen, vor dem die Kunst erröthen müßte." „Das beruhigt mich, überdies wird es mir ja gestattet sein, selbst die Motive zu prüfen —" „Gewiß, und Graf Segendorf wird Ihnen dankbar sein, wenn Sie offen und ohne Scheu Ihr Urtheil über diese Motive abgeben. Es handelt sich um die Ausschmückung eines Gartenpavillons, der Graf wünscht eine durchaus künstlerische Dekorirung, auf den Preis kommt es nicht an, wenn nur bleibend Werthvolles dafür geschaffen wird. Wä ren Sie in der Lage, mich noch in dieser Stunde begleiten zu können, so würde das meinem Freunde und mir sehr angenehm sein, die Angelegenheit könnte dann heute noch geordnet werden. Sie speisen dann heute mit uns, und wir haben Zeit genug, um zu berathen und zu überlegen." Nur einen kurzen Augenblick zögerte Gustav, dann nahm er den Vorschlag an; der Auftrag war ehrenvoll, er durfte nicht so ohne Weiteres zurückgewiesen werden. Bergen bat den Maler, durch das Dienstmädchen ei nen Wagen holen zu lassen, und bis dieser kam, plauderte er mit ihm wie mit einem vertrauten Freunde über die Meisterwerke der Malerei und Skulptur, die er in verschie denen Museen gesehen hatte. Dann verabschiedete Gustav sich von seiner Mutter, die ganz stumm vor Freude über die ihm widerfahrene Ehre war, und gleich darauf stiegen die beiden Herren in den Wagen, der sie zum Schloß Segendorf bringen sollte. Gustav fühlte sich zu dem feinsinnigen, kunstliebenden Edelmann magisch hingezogen, er hätte ihm Alles, was ihn bedrückte, anvertrauen mögen, glaubte er doch schon jetzt die feste Ueberzeugung hegen zu dürfen, daß er bei diesem Manne warme herzliche Theilnahme und auch das rechte Verstündniß finden werde. „Sie müßten ein Jahr in Nom weilen," sagte Bergen, als der Wagen die Stadt verlassen hatte und auf der stau bigen Landstraße geräuschlos weilerrollte. „Wenn alle Wünsche in Erfüllung gingen, wäre ich längst dort," seufzte Gustav. „Vielleicht fehlt Ihnen nur der Muth, einen Entschluß zu fassen; so sehr theuer ist die Reise nicht, und in der Siebenhügelstadt kann man bei bescheidenen Ansprüchen bil lig leben." „Aber es gehören trotzdem Mittel dazu, über die ich bis jetzt noch nicht verfügen konnte." „Als Sie in der Schweiz waren, hatten Sie schon ein gutes Stück der Reise zurückgelegt, ich an Ihrer Stelle würde weiter marschtrt sein." Wieder überzog die verrätherische Gluth die Wangen des jungen Diannes. „Ich wollte das auch," sagte er, „aber da meine Mittel nicht ausreichten, suchte ich Gesellschaft, der ich mich anschließen konnte, und diese habe ich leider nicht gefunden." „Nun, tvaS nicht ist, kann noch werden," tröstete Bergen, „vielleicht verschafft der Auftrag meines Freundes Ihnen die nöthigen Mittel; ich möchte es Ihnen von Herzen wünschen." Er sprach jetzt über die Kunstschätze des Vatikans, über die Kirchen Noms, verschiedene Privatsammlungen, über das Leben in Nom selbst, die' Sitten und Gewohnheiten der Bewohner, — kurz, er entrollte ein so lebhaftes, anziehendes und farbenfrisches Bild, daß Gustav unwillkürlich sein Bedauern aussprach, als der Wagen vor dem Portal des Schlosses Segendoif hielt. ,Da wären wir am Ziele," sagte Bergen in heiterem „ES soll geschehen, wie Sie befehlen, Signora," sagte Pietro unterwürfig, „aber ich ratbe Ihnen, dem Herrn Ge mahl nicht viel zu verrathen, er könnte sonst erfahren, daß Sie mit dem Baron schon früher bekannt waren, "" kennen seinen Jähzorn!" Carlotta warf trotzig das Haupt zurück, aus den dunklen Augen traf ein zorniger Blick Pietro, der ver legen den breitkrämpigen Kalabreserhut in den 5 drehte. „Wer sagt Dir, daß ich früher mit ihm bekannt war?" fragte sie scharf. „Und wenn es der Fall wäre, was kümmert's Dich? Hüte Du Deine eigene Zunge und sorge nicht um mich, Deines Rathes bedarf ich in meinen per sönlichen Angelegenheiten nicht. Und nun gehe und hole mir einen Wagen, ich will mit dem nächsten Bahnzuge ab- „Und glauben Sie, daß die- hinreichen wird, ihn zu rück zu halten?" sagte Pietro achselzuckend. „Ich bin ein armer Mann und rann nicht drohen —" „ES wird auch nicht nvthig sein, ich kenne Dein Spür- talent, Du wirst mich früh genug benachrichtigen, so daß ich zur rechten Zeit in Venedig Hein kann. Dann aber werde ich selbst handeln, und über meine Drohungen wird der Baron sich nicht hinwegsetzen." weis die Untersuchung niedergeschlagen war. Nur am Spätabend, wenn draußen die Gaslichter sch^n brannten, verließ er sein Atelier, um einen weiten Spazier gang zu machen, und auf diesen Spaziergängen begleitete ihn das Bild Dora's, das er nimmer vergessen konnte. Sie hatte ihn vertheidigt und auch durch die gegen ihn zeugenden Scheinbeweise sich in ihrem Glauben an seine Schuldlosigkeit nicht beirren laffen, — wie gerne hätte er dafür ihr seinen Dank ausgesprochen! Sooft er ihrer gedachte, erinnerte er sich auch des letzten Blicks, der aus ihren schönen Augen ihn getroffen hatte, er erinnerte sich, daß dieser Blick ihn um Verzeihung bitten zu wollen schien für das schwere Unrecht, das ihm widerfahren war. Aber dann auch entsann er sich des Anerbietens, wel ches Madame Löwe ihn, hatte machen lassen, und er begriff, daß zwischen ihm und Dora eine Kluft lag, über die für ihn keine Brücke hinüberführte. Die Mittheilungen des Kellners beschäftigen seine Ge danken unaufhörlich, aber die Erinnerung an sie diente nur dazu, ihn zu verwirren und seine düstere Stimmung zu erhöhen. Sollte Schack, der scheinbar reiche Herr, der Hausfreund der Madame Löwe, wirklich diesen Diebstahl begangen haben? Es war geradezu unglaublich, und dennoch blieb die Mög lichkeit nicht ausgeschlossen. Er versuchte genaue Erkundigungen über diesen Herrn einzuztehen, aber wandte er sich nicht an die richtige Quelle, oder kannte man in dieser Stadt die Vergangen heit Schack'S nicht — er erfuhr nichts, was von irgend welcher Bedeutung gewesen wäre. Und hatte er die That begangen, wie wollte Gustav es erforschen! Die Mutter bat ihn, sich zu beruhigen, sie meinte, Niemand könne und werde ihren Sohn schuldig halten, er solle nur dreist unter die Menschen gehen und Allem, was da komme, kühn die Stirne bieten. Madame Löwe werde nicht wagen, ihn ei ner Schuld zu zeihen, für die selbst der Untersuchungsrich ter keine Beweise gefunden habe, er sei sogar moralisch und vielleicht auch gesetzlich berechtigt, eine Ehrenerklärung und Schadenersatz von ihr zu fordern. Gustav mußte lächeln über den Eifer der guten Frau, ie ans Liebe zu ihm Ansichten äußerte und verthridigte, on Heren Haltlosigkeit sie selbst überzeugt war. Die Ermuthigung sollte von anderer Seite kommen. Eines Morgens trat Hermann v. Bergen in das Ate- ier, unter dem Vorwande, er beabsichtige für einen Freund emälde zu kaufen, oder vielmehr, da dieselben nach be- immten Motiven gemalt werden sollten, zu bestellen. Das Bild, welches auf der Staffelet stand, war nur halb vollendet, die meister hafte Zeichnung zeigte Brunnen it dem Axenstein am Vierwaldstätter-See. In Sinnen versunken stand Bergen vor dem Gemälde, in dunkler Schatten umwölkte plötzlich seine Stirne, die einen Brauen zogen sich leicht zusammen, und ein schmerz licher Zug umzuckte die Mundwinkel. »Dieses Btw ist schön, sehr schön," sagte er nach einer Wcile mit leise zitternder Stimme, „aber eS weckt eine tiesschmerzliche Erinnerung in meiner Seele. Waren Sie selbst am Vierwaldstätter-See?" Eine glühende Röthe übergoß die Wangen der Malers, sichtbar verlegen wandte er das Antlitz ab. „Ja, ich war dort," erwiderte er.j „In diesem Sommer?" „Von Ende Juli bis Mitte August." Bergen hatte sich auf einen Stuhl niedergelassen, sein Blick ruhte prüfend, voll Erwartung auf dem Antlitz des Jünglings. „Ende Juli?" wiederholte er. „Man sprach damals in Luzern wohl viel über das Schicksal des Grafen Adolf v. Segendorf?" „Ich erinnere mich nicht, daß man mit mir darüber gesprochen hätte," erwiderte Gustav, während er vor der Staffelei wieder Platz nahm, „erst nach meiner Heimkehr erfuhr ich hier, der Graf sei am Vierwaldstätter-See ver unglückt. Ich glaube, meine Mutter sagte es mir/ aber ich hatte kein Interesse, weiter nachzuforschen." „Und in Luzern sollte man über dieses Ereigniß gar nicht gesprochen haben?" sagte Bergen zweifelnd. „Hier auf den Arenstein hat mein Freund geendet, deshalb auch ergreift mich das Gemälde so sehr. Wenn es fertig ist, be nachrichtigen Sie mich, ich werde es kaufen." Der Schmerz Bergen's war zu aufrichtig, als daß Gustav hätte ungerührt bleiben können, voll herzlicher Theilnahme ruhte sein Blick auf dem Edelmann. ters mit einer 12 jährigen bokharischen Prinzessin verhei- rathet, mit der er kaum zwei Monate zusammen gelebt hat, und von der er sich nun trennen mußte, um seine Studien in Petersburg fortzusctzen. In der Suite des jungen Ehe mannes befinden sich zwei Bokharer als Vertraute des Va ters des Prinzen und ein rassischer Student der Peters burger Universität. * Wie die Petroleumpreise, so sind auch die Brot preise in den verschiedenen Orten Deutschlands ganz auf fällig verschieden, ohne daß diese Verschiedenheit durch Ent fernungen oder dergl. motivirt wäre. Die diesbezüglichen Erhebungen der „Concordia" erstrecken sich auf 531 Orte und die für dieselben aufgeführten Preise für 1 Kilo Rog genbrot variiren zwischen 14 und — 60 Pf. Auch hier finden wir, daß eine große Anzahl von innerhalb des deut schen Zollgebiets liegenden Orten billigere Preise haben, wie die außerhalb des Zollgebiets liegenden Hambura und Bremen. In Dresden war der Preis 21 Pf., in Leipzig 24. Uebrigens erscheinen in Sachsen die Preise am meisten ausgeglichen. Es finden sich nur zwei Orte mit 28 Pf., Freiberg und Stollberg; mit je 26 Pf. sind notirt Fran kenberg und Lößnitz, mit 19 Pf. dagegen Bischofswerda und Annaberg. Dazwischen figuriren in den Tabellen der „Con cordia" 4 sächsische Orte mit 20, 10 mit 21, 13 mit 22, 10 mit 23, 11 mit 24 und 2 mit 25 Pf. Während an derwärts in Deutschland immer das Bestreben auf Abrun dung auf 5 Pf. bemerkbar ist, ist dies in Sachsen nicht ob waltend. Wie aus obigen Ziffern hervorgrht, zeigt sich 22 als das wirkliche Mittel. * Das „Pester Journal" erzählt: An einem Tage der vorigen Woche fuhr Ihre Majestät die Kaiserin Mr Jagd noch Mogyorod. Der Weg zum ZusammenkurtfkSort führte über die untere Mogyoroder Straße, welche an der Seite des kleines Rakosbaches tiefe Unterwaschungen und Uferrisse begrenzen. Plötzlich ließ die Kaiserin den Maßen halten; denn sie erblickte eine alte Frau vor demselben, welche gerade auf die einige Klafter tiefe Kluft zuging. Die Kaiserin ahnte Böses, sprang plötzlich aus dem Wagen und war im Nu an der Seite der Alten, ergriff sie an der Hand und zog sie von dem verhängntßvollen Abgrunde zurück. Es war eine von ihrem Begleiter auf einige Minuten ' allein gelassene alte blinde Frau, die auf dem Wege von - Gödöllö nach Foth unbedingt verunglückt wäre, wenn die Kaiserin im entscheidenden Augenblicke nicht erschienen wäre. Die erhabene Frau, von der Lage der armen Bettlerin er schüttert, sprach ungefähr eine Viertelstunde mit ihr, worauf deren Begleiter, ein junges Kind, erschien. Die Kaiserin machte dem Kinde ob dessen Leichtsinnes ernste Vorwürfe, ! Tone, nachdem er dem Kutscher das „auf architektonische Schönheit kann Anspruch machen, und die verschiedenen ...» , Laufe dieses Jahrhunderts angeklebt worden sind, laffen in dieser Beziehung auch Viele- zu wünschen übrig; aber hie Kunstschätze im Innern und die trauliche Gemütblichkeit der Räume würden Sie wohl in manchem Palast der Neüzett vergeblich suchen." (Fortsetzung folgt.) * sAuS der Sommerfrische.^ In dem Hotel Furkab-u- auf der Furka (7497 Fuß über dem Meeresspiegel) ließt ein Fremdenbuch auf, in welchem die Fremden ihren Empfindungen Ausdruck zü geben pflegen. Datin ist auch ein poetischer Stoßseufzer verewigt worden, der gewiß rach der diesjährigen verregneten Reisesaison ein vielfaches Echo findet. Er lautet: In die Schweiz, in die Schweiz, zieh' nicht in die Schweiz, Mein Sohn! Ich rathe Dir gut. Der's trotzig gewagt, der Knabe bereits, Vom Himmel strömet die Fluth. Vom Himmel strömt sie in wilder Hast, Laut jammern Kellner und Wirth. Doch schröpfen sie darum nicht minder den Gast, Der sich zu ihnen vetirrt. Der arme Gast — daß MM sich erbarm'! — Sitzt fröstelnd qm waMen Kamin, Blickt sinnend hinein in den Funkenschwarm Und — sehnt sich zurück nach Berlin, In Berlin, in Berlin, dort ist es so gut: Theater, Musik und Ballet, Und sendet ein Wolkenbruch selbst seine Fluth, So regnet Dir's doch nicht in's Bett! er wollte von keiner anderen Vertheidigung, als von der Entdeckung des wahren Thäters etwas wissen. War er früher selten ausgegangen, so zog er sich jetzt von allem Verkehr mit der Außenwelt zurück, er man müsse ihm ansehrn können, daß er im Gefängniß ge sessen habe, und er wußte, wie boshaft die Welt über einen solchen Fall urtheilte, zumal hier, wo die Schuldlosigkeit des Gefangenen nicht erwiesen und nur wegen Mangel an Be- beschenkte die Blinde mit einem Ducaten und langte, infolge dieses Abenteuers, verspätet bet der Jagdgesellschaft an. Die besorgten Cavaliere ahnten freilich nichts von dieser edlen That, die gewiß verschwiegen geblieben wäre, falls die Hof- bediensteten dieselbe nicht verbreitet hätten. * Eine Gemeindegerichtssitzung, wie sie in Rußland nicht setten stattfinden sollen, hatte, wie die „Wiener Zei tung" berichtet, vor Kurzem in einem Dorje des Kresse- * Werden, 7. November. Nus dem Zachthause wir^ „Ess. Ztg." geschrieben: Ein hiesiger zu 1§ AthrZüch^ Haus verUrthellter Strafgefangener simulirte, wie man an- Uimmt, seit einiger Zeit Verrücktheit. Da derselbe hartnä ckig jede Nahrung verweigerte, so wurde er in einer Jsolir- zelle untergebracht. Als der Aufseher gestern früh seine Zelle aufschloß, bemerkte er, daß der Gefangene sich, Wit dßr linken Hand so fest in den in der Zelle befindlichen Schraub stock eingeklemmt hatte, daß ihm zwei Finger der Hand nahezu abgeschnitten waren. Sein entstelltes blutiges Ge sicht aber deutete noch auf eine schrecklichere Selbstverstüm melung: der Mensch hatte sich die Nase mit dem Schraub stock vollständig abgekniffen l Ob nun Idje Erschöpfung in Folge des bedeutenden Blutverlustes die Widerstandskraft des Menschen gebrochen, oder der allmächtige Hunger ihn schließlich gezwungen hat, muß dahingestellt bleiben, kurz: auf der Krankenstation zeigt der Gefangene nun einen regel mäßigen und energischen Appetit nach seinem mehr als acht- tigigen Fasten. * Eine junge Ehe. Nach Petersburg ist, wie man dem Moskauer „Rußkij Kourier" vom 4. d. M. schreibt, dieser Tage der Sohn und Thronfolger des bokharischen Emirs, Said-Mir-Manjur, aus Bokhara, wo er die dies jährige Ferienzeit zugebracht hatte, zurückgekehrt und neuer dings in das Petersburger Pagrnkorps als Zögling einge treten. Während seiner Ferienzeit wurde Said-Mir-Man- sur, der jetzt erst 16 Jahre alt ist, auf Wunsch seines Ba-