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Grzgeb.^AoLssrmnd Redactton, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 262 Freitag- den 10. November 1882 ßner (1-2) Deutschland. rm iten V on ' dcn. . Iden. vollendet hat, seine Versetzung in den Ruhestand nicht nach, so kann diese nach Anhörung des Beamten in der nämlichen Weise verfügt werden, wie wenn der Beamte seine Pensi- onirung selbst beantragt hätte. Ist die nach Maßgabe dieses Gesetzes bemessene Pension geringer als die Pension, welche dem Beamten hätte aewährt werden müssen, wenn er am Tage vor dem Jnkraftreten dieses Gesetzes nach den bis da hin für ihn geltenden Bestimmungen pensionirt worden wäre, so wird diese letztere Pension an Stelle der ersteren über, von der Frau sgenstände , Ketten, tSgeräthe, verkSzeug, engeräthe, n bekannt 1—2 hneeberg. twe Gottfried r Webergafse lstr. Wolfram ! - Fleischermstr. gaffe. r Buchbinder- E Kobaldstraße. Z - Insi-rtionSg-ra-re« die gespaltene ZeV 10 Pfennige, die tweispaltige Zeile amtlicher Inserate d Ls Pftunigt. Erscheint tilglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Preis vierteljLhrlich 1 Marl 80 Pfennige. »che da- t Gutem) fahl voit 1 datirt, von 9. chließlich !. Para- init Holz stelle, die ine Prise d in das sienbaum bekleidet die Führ sicht aber Syndikus, nicht die Berlin, 8. November. Der auf die heutige Tages ordnung der Sitzung des Bundesraths gestellte Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Abänderung des Reichsbeam tengesetzes, besagt im Wesentlichen: „Bei denjenigen, aus dem Dienste scheidenden Beamten, welche das 65. Lebens jahr vollendet haben, ist die eingetretene Dienstunfähigkeit nicht Vorbedingung des Anspruchs auf Pension. Die Pen sion beträgt, wenn die Versetzung in den Ruhestand nach vollendetem zehnten, jedoch vor vollendetem elften Dienst jahre eintritt und steigt von da ad mit jedem weiter zurückgelegten Dienstjahre um *1«» des Diensteinkommens. Ueber den Betrag von dieses Einkommens hinaus findet eine Steigerung nicht statt. Die Dienstzeit, welche vor Beginn des 21. Lebensjahres fällt, bleibt außer Be- bewilligt." Wernigerode, 7. November. Se. Majestät der Kaiser traf heute früh 10 Uhr begleitet von dem Grafen zu Stolberg-Wernigerode, auf dem Jagdterrain bei Alten rode ein. Daselbst wurden in zwei Treiben etwa 400 Ha sen auf die Strecke gebracht. Der Himmel, welcher anfangs bewölkt wax, klärte sich gegen Mittag auf. Um 12^ Uhr erfolgte die Rückkehr nach dem Schlöffe, woselbst um 2 Uhr ein tlejeuilkl' llinstoire stattfand. Um 4 Uhr trat Se. Ma jestät der Kaiser die Rückreise an und wurde von der gräf lichen Familie nach dem Bahnhofe geleitet, wo der Land- rath mit den Behörden, die Geistlichkeit, die Hüttenbeamten und Arbeiter, der Turner- und der Kriegerverein und die Feuerwehr Aufstellung genommen hatten. Auf der Fahrt durch die festlich geschmückte Stadt wurde Se. Majestät von der Bevölkerung enthusiastisch begrüßt. Kassel, 6. November. Aus Obernkirchen kommt die traurige Kunde von einem entsetzlichen Grubenunglück, dem eine ganze Anzahl Menschenleben zum Opfer gefallen. Das dortige Bergamt wurde durch Eilboten davon benachrichtigt, daß gestern Abend auf dem Bergwerke bei Stadthagen sich eine furchtbare Katastrophe abgespielt hat. Durch schlagende Wetter ist die gänzliche Verschüttung eines Schachtes herbei geführt worden. An demselben wurde zwar noch ausge- daut, trotzdem aber schon darin gearbeitet. Nach den bis jetzt vorliegenden Nachrichten sind bereits sieben todte Berg leute zu Tage gefördert worden, eben so viele durch Brand wunden bedenklich verletzt Selbstverständlich sind die Ret tungsarbeiten sofort mit aller Energie in Angriff genommen worden. Aus Halle a. S. vom 5. d. schreibt man dem „L. Tgbl.": In vergangener Nacht war unser prächtiger Dom von Feuersgefahr bedroht. Gegen 2 Uhr wurde Feuer in der Kirche bemerkt, glücklicher Weise noch rechtzeitig genug, um gröberem Unheile vorzubeugen. Da es dem Feuer an jeder anfachenden Luftbewegung fehlte, hatte es nur mehrere Reihen Kirchenstühleverzehren können. Die Emporen waren indeß auch schon etwas angesengt. Wie der Brand ent standen, ist noch nicht ermittelt. Am Sonnabend sind noch mehrere Arbeiter in der Kirche beschäftigt gewesen, die Gas- eiurichtung fertig zu stellen. Durch die herbeigeeilte Feuer wehr wurde der Brand bald gelöscht. Aus dem Großherzogthum Mecklenburg, 6. No vember. Die jetzige ganz plötzliche Reise des Großfürsten Wladimir, ältesten Bruders des Kaisers Alexander von Rußland, von Ludwigslust nach Wien hat eine entschieden politische Bedeutung und ist erst auf persönlichen Wunsch des »aelis, g» Amtsblatt für die königlichen und Wüschen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfelo. Regimenter, die vom egyptischen Feldzug heimkehrten, will kommen hieß. Je überschwenglicher aber die Begeisterung für die zurückgekehrten Truppen war, desto überraschender und schmerzlicher mußte der Dämpfer wirken, den der edle Sir Lawson diesen Lobhymnen aufsetzte. Es war nämlich peschenwechsel mit Petersburg l« glauben uns nicht zu irren, wes Einfluß des GroßherzogS Friedriche g-rsohn, den Großfürsten Wlajsit Wirkung auf dessen Entschluß, di unternehmen, zuschreiben. Gerade der Großherzog, der, wie bekannt, das besondere Vertrauen seines greisen Oheims, des Kaisers Wilhelm, besitzt und mit dem russischen Kaiser». Hofe in den engsten verwandtschaftlichen und persönlichen Beziehungen steht, hat in den letzen Jahren vielfach und dabei mit glückichem Erfolge dahin zu wirken gesucht, daß zwischen den drei mächtigen europäischen Kaiserhöfen wieder ein möglichst freundliches Berhältniß hergestellt wurde. Für die Bürgschaft des ferneren Friedens in Europa dürfte kieser-persönliche Verkehr günstigen-Ginflaß-ffeiM" Burkhardt,' Aff. Beglaubigt. Oelschlägel, GerichtSschreiber. Oesterreich. Wien, 8. November. Gestern Abend fanden auS An laß der Auflösung der Schuhmachergewerkschaft Volksdemon strationen in der Kaiserstraße (im Bezirke Neubau) statt. Da das Einschreiten der Polizei fruchtlos blieb und die von Agitatoren bearbeitete Menge die verhafteten Rädels führer gewalffam befreien wollte, wurden die Straßen durch das Militär gesäubert. Der Nationalitätenkampf in Böhmen, schreibt die „N. L. Korr,", ist durch die Zuwendung der Negierung zu den Czechen in ein für die deutsche Sache höchst gefährliches Stadium getreten. Noch vor 20 Jahren waren die.Ver hältnisse derart friedlich, daß es nicht leicht war, den Cha rakter mancher Städte der Nationalität nach zu bestimmen. Heute stehen die beiden Lager so fest begrenzt einander ge genüber, daß jeder Tag an irgend einer Stelle eine Schlacht bringen kann. Die gefährlichsten Schlachten dieser Art werden auf dem Gebiete der Schule geliefert, und durch den czechischen Ansturm auf dieselbe sind schon jetzt eine Reihe deutscher Gemeinden der Gefahr völliger Czeckisirung ausgesetzt. Auf der Fahrt von Prag nach Fürth trifft man die erste deutsche Sprachen-Oase an der Böhmischen West bahn hinter Pilsen. Ihre Hauptpunkte bilden Staab und das durch seine Kohlenwerke wichtige Nirschan, hinter welchem deutschen Striche wieder czechische Orte bis an den Böhmer Wald folgen. Um diese Sprach-Insel wird gerade jetzt ein erbitterter Kampf geführt, und er wird zweifellos zum Siege der Czechen führen, wenn es ihnen gelingt, die deutsche Schule zu Nirschan zu entvölkern. Man kann sagen, daß der kleine Ort alles Mögliche gethan hat, um seine deutsche Existenz zu sichern. Er hat eine zehnklassige deutsche Volksschule eingerichtet, und erst im Vorjahre für dieselbe ein neues Gebäude mit einem Kostenaufwande von 35,000 Gulden errichtet. Damit sind aber auch seine Kräfte völlig erschöpft. Die Czechen haben dagegen am Orte eine fünfklassige Schule errichtet und werfen nun alle ihre Mittel gerade nach dieser Gegend. Sie haben Fonds zur Ver fügung gestellt, aus welchen den Schülern der czechischen Schule nicht bloß das Schulgeld gezahlt und alle Schulre quisiten geliefert, sondern dieselben sogar noch mit Kleidern beschenkt werden. Die Folge ist nun, das auch deutsche Arbeiter angelockt werden, ihre Kinder in die czechische Schule zu schicken, und wenn das so fortgeht, so wird nach Jahresfrist der Beweis erbracht sein, daß die Ortsschule dem Czechenthum ausgeliefert sein muß. Dann ist die genannte deutsche Sprach-Barre ein für allemal eingerannt und das Czechenthum hat sich das Land von Prag bis an den Fuß des Böhmer Waldes gesäubert. Bei der Erschöpfung der deutschen Gemeinde sind die 600 Gulden, welche der deutsche Schulverein jährlich der Nirschaner Schule zugefichert hat, nicht ausreichend, um die Konkurrenz nur einigermaßen aussichtsvoll bestehen zu können. Es giebt im Augenblick keinen bedrohteren Punkt in Böhmen, auf welchem eine wenn auch nur einmalige Unterstützung so fruchtbar wirken könnte, wie der genannte. Tagesgeschichte. Eine Parlamentsrede im englischen Unterhaus hat vor wenig Tagen nicht nur im englischen Unterhaus sondern auch in ganz England großes Aufsehen gemacht. Und aus welchem Grunde? Weil das Unterhausmitglied Sir Lawson, der zur Partei der Radicalen gehört, es für geboten gehalten hat, einmal ganz gerade heraus und rücksichtslos im Unterhaus vor der ganzen englischen Nation die Wahrheit auszusprechen, daß die Kriegs- und Helden- thaten der englischen Truppen in Egypten durchaus das große Lob, das man ihnen zollt, nicht verdienen. Und es kann allerdings nicht in Abrede gestellt werden, Der Rechtsanwalt Bernhard Speck in Neustädtel wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 8. Dezember 1882 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die BestMng. eines GläubigerausschuffeS u«d eintreheudeL lF-lleS Mr. die in S LM der Konkürsördnung bezeichneten Gegenstände und zur Prüfung der angemeldeten Forde rungen auf den 15. December 1882, vormittags 10 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte, Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an die Erben zu ver abfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Fordemngen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 5. December 1882 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Schneeberg, zu früh liggeliebten rückgekehrt, danken für sbezrugun- ndgraf aus wen Worte srost spen- Lieben von den Ent- tzten Ruhe- und seinen en schmück et vergelten, möge der Jeden vor. Sschlage de ¬ in einer Sitzung des Unterhauses, in der das Haus über das beantragte Dankesvotum des Parlaments für die Truppen, die in Egypten so siegreich gekämpft, Beschluß zu fassen hatte, und in dieser Sitzung konnten viele Mitglieder des Hauses des größten Lobes der Ruhmesthaten der eng lischen Truppen in Egypten gar nicht satt werden. Diese vielseitige und stark übertriebene Lobhudelei trieb aber dem entschiedenen Oppositionsmann und Radicalen Lawson end lich das Blut in den Kopf. Er konnte nicht länger schweigen. Er ergriff das Wort und sprach vor dem versammelten Haus also: „Hätten unsere Soldaten mehr als ihre Pflicht ge than, so würde er das beantragte Dankesvotum nicht be kämpfen. Aber die egyptischen Soldaten, ihre Gegner, seien einfach die schlechtesten Soldaten der Welt. Sie wurden von den Abessiniern geschlagen, und das besage genug. Wir griffen dieses Volk an, ein reiches, mächtiges Land mit einem jährlichen Kriegsbudget von 35 Millionen Pfv. Sterl., gegen die 600,000 Pfd. des egyptischen Budgets; wir, mit allen Hülfsmitteln der Civilisation zu unserer Verfügung, mit 35 Millionen Einwohnern und 200 Millionen Indiern in unserem Rücken; wir, die wir Erfahrung besitzen — denn wir hatten innerhalb weniger Jahre drei Kriege, den afghanischen, Zulu- und Transvaalkrieg —; wir überfielen ein Land mit 5 Mill. Einwohnern! War es nicht eine Posse, deshalb so viel Lärm zu schlagen? Er glaube, daß die Eng länder ebenso tapfere Soldaten wie sie selbst bekämpfen könnten, aber wenn es sich um ein Dankesvotum handle, gebühre es nicht den englischen Truppen, sondern den Egyp- tern für ihr Davonlaufen. Man benutze diese Sache zu Hallelujah-Chören im ganzen Königreich, aber das sei zu viel. Wenn jetzt Pairschaften und Jahresrenten unsern Soldaten gegeben würden, was soll denn geschehen, wenn unsere Armee einmal mit wirklichen Soldaten zu thun habe? Wir würden bankerott an Decorationen werden und nichts würde zur weiteren Verleihung übrig bleiben. Man denke doch, daß wir demnächst vielleicht einen Krieg mit Rußland oder mit dem falschen Propheten im Sudan haben werden. „Machen wir uns deshalb nicht lächerlich durch unsere Bankette und Dankesbezeigungen in den Kirchen, blos weil wir nach furchtbaren Vorbereitungen diese elenden Egypter niederschlugen I" — Daß diese scharfe Beurtheilung des egyptischen Feld zuges wie ein Donnerschlag aus heiterem Himmel auf das englische Unterhaus eingewirkt, aber auch in vielen Schichten der englischen Nation gerechtes Aufsehen und Erstaunen verursacht hat, läßt sich leicht denken. Wir, die ganz Un- partheiischen, müssen aber zugestehen, daß das englische Parlamentsmitglied Lawson nur die reinste und vollständigste Wahrheit gesprochen hat. Konkursverfahren. Ueber den überschuldeten Nachlaß des am 5. October 1882 verstorbenen Friedrich Hermann Seidel, Besitzer des Schützenhauses in Schneeberg wird auf Antrag der hinter lassenen Erben heute am 8. November 1882, vormittags 11 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. ier 1882. Familie r. : Blume, rein; : Wonne hinein. Leben ge- kühle Grab. ;n Herzen ernd hinab; imHimmel ge Höhn! aden Eltern wseh'nl räbe unsers früh dahin ers, Sohnes, s, des Schis - "ich Bach, ngen, allen Verwandten k hierdurch el, Schlema, > Reinsdorf, erlassenen. ll von heute . Schneeberg. Bekanntmachung. Nachdem mit Genehmigung deS evangelisch-lutherischen LandesconsistoriumS das an der Linie Schwarzenberg-Zwickau unterhalb des Bahnhofes Niederschlema auf Albero- daer Flur gelegene Bahnwärterhaus (Postest 8. r. 12) der Parochte Lößnitz entnommen und nach Obexschlema eingepfarrt worden ist, wird Solches mit dem Bemerken zur öffent lichen Kenntniß gebracht, daß gedachte Auspfarrung am 1. laufenden Monats in's Leben getreten ist. Schwarzenberg und Schneeberg, am 3. November 1882. Kircheninsvection für Oberschlema. Frhr. v. Wirsing. i. v. Flade, Archiv. Elsr. daß es ein großer Theil der sonst so kühlen englischen Na tion, und oben an das Parlament, mit den Lobpreisungen und der Verherrlichung übertrieben hat, wonnt-msm-die-j rechmmg.- Gucht ein Be»mt^4velcher-das--65-^S«b«n^ Kaisers Wilhelm bei ferner jüngsten Anwesenheit in Mecklen burg und nach wiederholtem lebhaften Kurier- und De- - schlossen worden. Wir n wir dem bedeutenden pranz auf seinen Schwie- nir, eine nicht geringe xse Reise nach Wien zu