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1882. Freitag, den 27. Oktober N 251. chaft zu r Freunde Abbild. sicher Liebe willkommen heißt, recht wohl bet uns gefallen.! Bautzen. Wie schon mehrfach gemeldet, hat sich diel des des als zur und gesucht. >. Bl. in G 8 V ler chsischeu Holzabfuhrweg für die angrenzenden Besitzer dienen soll, wird dies mit dem Bemerken öffentlichen Kenntniß gebracht, daß etwaige Widersprüche dagegen binnen 3 Wochen spätestens m den ses La- ichtigen ihrlich ichern Oeffentliche Sitzung des Stadtgemeinderathes in Aue, Freitag, den 27. October 1882, Nachmittags 3 Uhr in der Aula der Bürgerschule. Die Tagesordnung wird durch Anschlag in der Hausflur der Bürgerschule bekannt gegeben. Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 25. Oktober. Heute früh ist hier im Ge bäude des auswärtigen Amts Feuer ausgebrochen. Kurz nach 7 Uhr bemerkten Beamte des genannten Ministeriums in einem in der ersten Etage gerade über dem Hauptein gang belegenen Zimmer sehr auffälligen Qualm, der sie sofort zur Allarmirung der nächsten Feuerwehr veranlaßte. Beim Eintreffen der ersten Spritzen stand bereits das ganze Zimmer mit allem Inventar an Mobilien, Büchern und Skripturen in Flammen, so daß sofort stärkere Löschab- theilungen herangezogen werden mußten. Obwohl unter dem persönlichen Kommando des Branddirektors eine Dampf spritze und mehrere Handdruckspritzen sofort in Thätigkeit traten, konnte doch nicht verhindert werden, daß der Fuß boden des Zimmers durchbrannte und theilweise in das Vestibül hinabstürzte. Die weitere Ausdehnung des Brandes auf die angrenzenden Zimmer konnte glücklicherweise ver hindert werden. Die Lösch- und Aufräumungarbeiten zogen sich bis in die zehnte Stunde hin. Ueber die Entstehungs ursache, sowie über den angerichteten Schaden verlauten bis jetzt noch keine genauen Details. Frankreich. Paris, 24. Oktober. Die dem gegenwärtigen Assisen- hofe überwiesene Aburtheilung der Anstifter der Ruhe störungen in Montceau-les-Mines ist wegen der den Ge schworenen zugegangenen Drohungen bis zur nächsten Ge schworenensession vertagt worden. Beim Legitimistenbankett in Marseille wurde fol gende Erklärung angenommen: Die in Marseille vereinig ten Royalisten protestiren gegen die abscheuliche und ver ächtliche, Frankreich unterdrückende und entehrende Regie rung, die es ohne Bundesgenoffen dem Kriege und allen Gefahren aussetzt; die das Land zu Gunsten der Stellen jäger aushungert, für welche man ohne Unterlaß die Zif fern der Steuern erhöht; die die nothwendigsten Freiheiten fortnimmt, die Katholiken verfolgt, die Familienväter des Rechts über ihre Kinder beraubt und sich bemüht, dem Volke seine Religion zu nehmen. Die Royalisten wollen die Wiederherstellung der nationalen Monarchie, die allein einen ehrenvollen Frieden und die Wohlfahrt unseres Lan des zu sichern vermag, welches zur Stunde die Beute un fähiger und verbrecherischer Jntriguanten und Verbrecher geworden ist; sie werden diese Wiederherstellung verfolgen und durchsetzen. Aus allen Provinzen mögen solche Pro teste gegen die Republik einlaufen und diese Proteste werden bald eine Bestätigung erhalten. Das ist der Wunsch der Roya listen von Marseille. Serbien. Belgrad, 25. Oktober. Der Revolver, dessen sich die Attentäterin bediente, ist von ungewöhnlichem Kaliber und trägt eine russische Inschrift. Gestern Nachts wurden 3 Mitschuldige an dem Attentate von Semlin, wohin sie sich geflüchtet, hierher gebracht. England. London, 25. Octbr. Unterhaus. Gladstone erklärte auf Anfrage, Englands Stellung in Egypten sei insofern wesentlich verändert, daß die Sache mehr in den Händen October ! schöne Mn -chneeberg zum Ver ¬ dis zum 17. November 1882 hier anzubringen sind. Zwickau, am 23. October 1882. Königliche Amtshauptmannschaft. v. Bose. S. Seite hin eine Vergütung erhält, auch noch verschiedene Veränderungen im Schlachthause vornehmen muß. Dresden. Die neue Staatsviener-Hofuniform ist im Schnitt und in der Farbe für alle fünf Klaffen der Hofrangordnung gleich und besteht in Umformcock von dun kelgrünem Tuch oder Doeskin, Beinkleid von schwarzem Satin oder Doeskin mit einer Geldtreffe, Weste von wei ßem Pique, beziehentlich aus dunkelgrünem Stoff, wie der Uniformrock, mit fünf goldenen Wapprnknöpfen, Hut von schwarzem Felbel zum Zasamnenklappen, mit schwarzem Bande eingefaßt, Halsbinde von weißem Battist, Degen mit ! vergoldetem Gefäß, goldenem Portepee mit grüner Füllung. ' Als Auszeichnung für die verschiedenen Klaffen der Hof rangordnung dient die für jede Klaffe vocgsschciebene Golo- stickerei. Den Civilstaatsdienern ist das Tragen dec biShe- ? rtgen Uniform bis zum 1. October 1888 nachgelassen; es hat aber das weiße Beinkleid schon von jetzt an in Wegfall zu kommen. - — In Sachsen werden nicht nur in Mittweida und ; Nachdem die Einziehung des bisher öffentlich benutzten, vom Marienthal-Königs- walder Communications Wege abzweigenden, nach Dänkritz führenden, unter Nc. 634 Flurbuchs für Marienthal eingetragenen Weges als eines öffentlichen Weges Seiten Gemeinderaths in Marienthal derart beschlossen worden ist, daß dieser Weg nur noch Bekanntmachung. Die nächste öffentliche Sitzung des Krcisausschufses wird Mittwoch, den 1. November d. I., Vormittag halb 12 Uhr im Sitzungssaals der unterzeichneten Königlichen Kreishauptmannschaft abgehalten werden. Die Tagesordnung ist in der Hausflur des hiesigen Regierungsgebäudes ange schlagen. Zwickau, den 24. October 1882. Königliche Kreishauptmannschaft. Oertel. Meyer. Englands liege und die Regierung jetzt nicht mehr so ex tremerweise durch Verpflichtungen gefesselt sei, wie vor 6 Monaten. --- Die bestehenden Beziehungen seien aber derart' delicat und schwierig, daß ein systematischer Plan vor Ab lauf der Session nicht vorgelegt werden könne. — Gestern wüthete in England, namentlich in Wales, ein furchtbarer Sturm, begleitet von Regen und Schneewetrer, wodurch auf dem Lande wie zur See große Verheerungen angerichtet und viele Unglücksfälle verursacht wurden. London, 24. Oktober. Arabi Pascha konferirte täglich mehrere Stunden mit seinen Vertheidigern und giebt denselben Instruktionen betreffs der Aktenstücke und Zeugen, welche er für die Vertheidigung bedarf. Als Hauptentlastungszeugen wird er Lesseps' vorladen lassen. Uebrigens greift die Meinung Platz, das Ministerium werde, Enthüllungen und andere mögliche Prozeßfolgen fürchtend, dem Khedive schließlich empfehlen, den Prozeß niederzuschlagen, allgemeine Amnestie zu erlassen und nur die Hauptführer der Rebellion zu ver bannen. — In der Schlacht mit der Rebellenarmee am 15. September waren 8000 ägyptische , Soldaten geblieben. — General Wolseley nimmt den Titel Lord Wolseley of Kairo an. Es verlautet, daß der türkische Scheik-ul Islam demissionirte. Sächstsche und örtliche Angelegenheiten. Schneeberg, den 26. Oktober 1882. Die Holzstoff- und Papierfabrik zu Nieder-Schlema hat bekanntlich durch die Felsen der hohen Rieß im Pop- penwalde eine neue Straße Herstellen lassen, die in groß artiger, an alpine Straße erinnernder Weise ausgeführt und durch deren Anlegung ein wirklich reizvoller Spazier gang geschaffen worden ist. Der Erzgebirgsverein Schlema gedenkt im nächsten Frühjahr mit dem Bau von Anlagen an der neuen Straße zu beginnen. Die Pläne hierzu, von Herrn Werkmeister Friedrich entworfen, sind bereits fertig, gestellt. Um die Ausführung der geplanten Anlagen zu ermöglichen, hat der Erzgebirgsverein Zwickau einen Unter stützungsbeitrag in der Höhe von 50 M. bewilligt; von demselben wurden seinerzeit auch 60 M. Beitrag zu dem König Albert Thurme, 75 M. Unterstützungsbeitrag dem Vereine Eibenstock für die Bauten auf dem Adlerfelsen und 30 M. dem Vereine Marienberg zur Errichtung des Thur mes auf der Brüderhöhe bewilligt. Crottendorf. Der 17. und der 22. October waren für unsere Gemeinde Tage festlicher Art. Von dem Ge- meinderath, Kirchenvorstand, Schulvorstand, der Lehrerschaft Kenntniß von der Zahl der Verbrechen, welche der hier wegen Mordes, Brandstiftungen und vielen Diebstählen in Untersuchung befindltchxiNLrnrer und MäinirärbeiM Fried rich Wilhelm Bock aus Merka begangen, von Tag zu Tag vermehrt. Wie aus den Ergebnissen der Voruntersuchung zu ersehen ist, hat Bock hauptsächlich blutige Rache an dem ihn mehrfach verhaftenden, doch bis jetzt unverletzt gebliebe nen Gendarmen Mittasch nehmen wollen. So hat er dieser Tage angegeben, daß er gewillt gewesen sei, wenn ihm die Muni tion zu dem gestohlenen Gewehre ausgegangen, ein von ihm in einer hiesigen Hausflur gestohlenes und verstecktes Beil zu benu tzen, um Mittasch zu tödten. In Folge dessen wurde am ver gangenen Freitag Bock unter starker Bewachung und gefesselt per Wagen an die von ihm bezeichnete Stells am hiesigen Ziegelthor gefahren, um das betreffende Beil herbsizuschaffen. Dasselbe war auch wirklich von einem Rathsarbeiter dort aufgefunden worden und auf dem Griff befand sich der Name „Schamlotte, Bautzen", woselbst Bock es gestohlen hatte. Am 18. Oktober, am Tage seines 27. Geburtstags, hat Bock seine Frau und zwei Kinder zu sich beschieden, was ihm auch gewährt worden ist. Bei Gelegenheit der zwischen diesen stattgesundenen Konferenz hat Bock gegen seine Frau den Wunsch ausgesprochen, sie /möge nicht vergessen, ihn zum Weihnachtsfeste mit Strietzel (Stollen) zu versehen. In Mylau ist in verflossener Woche von einem Flei schermeister ein Schwein geschlachtet worden, das, wie sich später herausstellte, vom Milzbrand befallen war. Nach er statteter Anzeige wurden durch die Beterinärpolizei in Ge meinschaft mit der Wohlfahrtsbehörde sämmtlichr Fleischtheile, von denen Stücke schon zur Wurst Verwendung gefunden hatten, confiscirt und am Sonnabend in einer Fabrik-Kessel feuerung verbrannt. Zwei Hunde, welche vermuthlich von dem Abfall des Schweines gefressen hatten, verendeten. Der beim Wursten beschäftigt gewesene Fleischergeselle liegt krank darnieder; glücklicherweise soll sonst aber Niemand etwas davon genossen haben. Es sind natürlich sofort die um fassendsten Maßregeln getroffen worden, damit dieser an und für sich höchst gefährliche Fall keine weitern üblen Fol gen nach sich zieht. Der betreffende Fleischer erleidet hierin allerdings einen recht empfindlichen Schaden, indem er neben dem Verlust des Schweines, für das derselbe nach keiner mit der Schuljugend, wie sämmtlichen Vereinen des Ortes an der Flurgrenze mit Gesang, Musik und Reden feierlich begrüßt, hielt der neue Pfarrer, Herr l'. John, vorher Diakonus in Zwickau, seinen Einzug bei uns. In festlichem Zuge wurde er mit seiner Familie durch das Dorf geleitet, bis zu dem mit Kränzen und Guirlanden gar schön g-e schmückten Pfarrhause. Am Abend dieses 17. October fand ihm zu Ehren ein Festessen im Schießhause statt. Am 22. October, Vom. XX. p. 'liio. wurde Herr V. John sodann durch Herrn Sup. vr. Schmidt aus Annaberg vor überaus zahlreich versammelter Gemeinde in sein Amt eingewiesen. Möge es ihm, den man hier mit großem Vertrauen und Herz- Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Christian Fried rich Reinhold in Aue, in Firma C. F. Reinhold daselbst, ist zur Abnahme der Schluß rechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das' Schlußverzeichniß der bei der Verlheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht vsrwerthbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 13. November 1882, vormittags 11 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst bestimmt. Schneeberg, am 24. Octoher 1882. Oehlschlägel, - Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte soll den 4. November 1882 das dem Bäcker Christian Franz Groß in Mülsen Sct. Niclas zugehörige Haus- und Garten-Grundstück, Nr. 20 des Katasters für Neudörfel b. L., Nr. 2 des Grund- und Hypothekenbuchs für denselben Ort, welches Grundstück am 10. August 1882 ohne Berück sichtigung der Oblasten auf 2600 Mart - - gewürdert worden ist, nothwendiqer Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gsrichtsstelle aushängendsn Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Wildenfels, am 11. August 1882. (1—2) Königliches Amtsgericht daselbst. Wähner. Keil, Ref. Soed-'U g. H^ »NsNsrj» berg. uhmacher- nuengaffe lther jun. Böttcher schlcrmstr. mg vom .(2) , Mach, lter 1-2) S nwoll. Hern für l empfiehlt egat. enfleisch ickauerstr -leischerg/ Pf-rdg/ afchine, u i. S. werden bzugeben- re Adres- vie Expe- a lassen. NS NS, NS -chatzs ifer der A )nanie) U chwei- U rühmte U D Kedermann in Mee- Holz, kgt. e. >s. »schlier in »; L. «rü- Stiebitz in Großmann Prlvatdo» »nkeisen in — Herr Gottfried M Mrstl. - Hr. E. factur zu Grzgeb.^AMssreund Redaetion, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. Preis vierteljLhrlich 1 Mart 80 Pfennige. Erscheint »glich, mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. InsertionSgerühre» die gespalten« Zeit" 10 Pfennige, die zweispaltige Zeil« amtlicher Inserat« Lü Pfennig«. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels.