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Redactton, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 232 Donnerstag, den 5. Oktober 1882 beabsichtigt, in E. Heinke. Stark. i- stramm und widerspruchslos durchzusetzen unmöglich machen, ligt, es waren die Vertreter der.höchsten Behörden und der genheit auf eigene Faust vorgegangen, sodaß die. Triester das RegimenGnicht wieder zu führen versuchen wird. Me Landesregierung anwesendem dem allgemein beliebten und italienische Partei von der ganzen Sache keine Ahnung halte. - Insertionegibühre» die gespaltene Z«^ 10 Pfennige, die zweispaltige Zeil, amtlicher Inserat« LS Pfennig«. L l. III. 10 sofort v. d. Blattes in (2) l Schneeberg. Herr Drechsler- Hrrtensteinerthor leivermeister Dau- Mariengasse. Herr Drechsler- rauengasse. Auflösung der Kammer und Neuwahlen dürfte das Min deste sein, wofür er sich der Zustimmung des Präsidenten im Voraus versichern würde. Aber auch wenn ihm hier keine Schwierigkeiten entgegenständen, wenn er eine ihm er gebene Majorität fände, Befriedigung der Leidenschaften im Lande und dauernde Herrschaft würde er schwerlich durch andere Mittel erlangen, als durch Siege auf dem Felde der auswärtigen Politik, durch Wiederherstellung der^loire äe ?rsnce auf diplomatischem und, wenn nöthig mili tärischem Felde. Hier liegt die Schwierigkeit und die Gefahr für Frank reich selbst und für den Frieden Europas. Denn ob diese Glorie nach französischem Ermessen sich anderswo als an der deutschen Grenze wirksam und vollgültig wiedererwerben läßt, darüber scheint zur Zeit wenigstens in Frankreich kein Zweifel zu herrschen. ! Patent hier oder nng nach 5 Uhr ver- Krankenlager r lieber Bru nts« Her . Octbr. 1882. Zsrwandten. indet Donner- Tagesgeschichte. Die französische Politik. Die politischen Zustände Frankreichs erregen seit einiger Zeit die Aufmerksamkeit Europas in stei gendem Grade. Daß Deutschland schon in seiner Eigen schaft als Grenznachbar der Republik an dem Stande der Dinge in Paris auch unter normalen Verhältnissen ein vorwiegendes Interesse besitzt, liegt auf der Hand. Um wie viel größer muß dasselbe sein, da wir gehaßte Nach barn sind, ja da der Haß gegen uns seit dem Jahre 1871 eigentlich das einzige bedeutendere politische Element in Frankreich ist, das momentan alle Parteien zu einigen vermag. Keine Staatsform und kein Cabinet ist seit 1870 im Stande gewesen, die Franzosen zufrieden zu stellen. Wir haben die Republik und die Dictatur in allen Schat- tirungen dort auftreten sehen, aber keine hatte Dauer. Daneben versuchten die Commune, der Imperialismus, das constitutionelle Königthum der Orleans und die legiti- mistische alte Dynastie empor zu kommen — alle vergeblich bis auf die Commune, die aber nach kurzer Herrschaft in Paris zusammenstürzte. Keine dieser politischen Richtungen aber hat in dem Maße abgedankt, daß man sie schlechtweg für begraben erklären könnte. Allen scheint die „große Persönlichkeit" zu mangeln, welche in Frankreich allein im Stande ist, wenigstens eine Zeit lang das Regiment zu führen, das im Grunde genommen von jeher daselbst — wenn es leidliche Zufriedenheit schuf und kräftige Wirk samkeit entfaltete — ein persönliches gewesen ist. lschine ld Bohrapparat : sofort billig Expedition dieses erg. (2) Von dem Königlichen Justizministerium sind zu Friedensrichtern für die Stadt Hartenstein mit Stein Herr Cantor vm. August Friedrich Oesterreich in Hartenstein, für Langenbach Herr Gemeindevorstand Franz Friedrich Mehlhorn daselbst, für Wildbach Herr Gemeindevorstand David Friedrich Möckel daselbst, für Zschocken mit Neuwittendorf Herr Gemeindevorstand Otto Hermann Brückner in Zschocken, für Thierfeld Herr Ortsrichter Christian Gotthilf Leuschel daselbst, nachdem deren Amt mit dem 30. vorigen Monats sich erledigt hatte, für die Zeit vom 1. dieses Monats an anderweit ernannt worden. Hartenstein, den 2. October 1882. Königliches Amtsgericht. zu errichten. In Gemäßheit 8 17 der Reichsgewerbeordnung vom 21. Juni 1869 wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, so weit sie nicht auf besonderen Vrioatrechts-Titeln beruhen, bet deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Schwarzenberg, am 28. September 1882. Die Königliche Amtshauptmannschaft. I. V. Dl. Ayrer, Bez.-Ass. Amtsblatt für die königlichen und Müschen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Bekanntmachung. Der Fleischer Herr Emst Emil Herrmann in Bockau -tigt, in dem unter Nr. 155 des Brandversicherungs-Catasters Nr. 211 des Flur buchs für Bockau gelegenen Grundstücke eine Sehlächterei Augenblicklich mangelt dem Lande in Wahrheit das, was man dort unter einer Regierung versteht, vollkommen. Die Republik des Herrn Grevy befriedigt die Parteien nicht, je rechtschaffner sich der Präsident bemüht, nach Art amerikanischer Präsidenten streng nach dem Staatsgrund gesetz und ohne persönliches Hervortreten zu regieren. Man kann die jetzige Republik im Gegensatz zu der früheren „conservativen" eine demokratische nennen, aber die De mokraten selbst sind unter einander uneins, und die Radi- calen gewinnen unter Clemenceau's Führung täglich an Bedeutung, während auf der andern Seite selbst Royalisten und Imperialisten wieder öffentlich mit einigem Nachdruck aufzutreten wagen. Die Kammer hat in der inneren Po litik keine der großen Reformen, welche die Linke erstrebte, wirklich ins Leben zu führen vermocht, und in jder aus wärtigen Politik reiht sich eine Niederlage an die andere. Der seit dem Ende der Kammersession die Geschäfte füh rende Minister Duclerc gilt als ein Platzhalter Gambetta's, und von allen Staatsmännern Frankreichs ist der Exdicta- tor zweifelsohne trotz seines verfehlten „großen Ministeri ums" noch immer die aqgesehenste Persönlichkeit. Die Frage ist jetzt: wird Gambetta in nächster Zukunft abermals die Zügel der Regierung in legaler Weise er greifen wollen, resp. können, oder wird er auf außerordent lichem Wege dictatorische Gewalt an sich reißen? Wird er gleich nach Duclerc die Regierung in die Hand nehmen oder etwa erst die Radikalen unter Clemenceau abwirthschaften lassen, um das zerrüttete und rettungsbedürftige Land dann um so sicherer zu seiner Verfügung zu haben? So viel scheint fest zu stehen, daß der Exdictator unter den jetzigen Parteiverhältnissen in der Kammer, die ihm seinen Will« Pest, 29. Septbr. Die Triester Behörden haben in folge der Verhaftung Oberdanks wichtige Entdeckungen ge macht. Die Polizei ist auf die Spur einer förmlichen Ver schwörung gekommen. Der Schauplatz der geplanten Umtriebe der Jrredenta sollte nicht allein Triest sein, sondern auch Görz, Kapodistria und andere Städte. Der römische Cen- tralausschuß der Jrredenta hat den Plan festgestellt, der darin bestand, in dem ganzen italienisch redenden Theil Oesterreichs während der Kaiserreise zu „protestiren", und zwar mit Bomben und Petarden. Oberdank ist mit einer ganzen Gesellschaft aus Rom bis Venedig gereist. Hier zer streuten sich die Genossen und jeder ging nach seinem Be stimmungsort ab. Infolge der Verhaftung Oberdanks haben dann die übrigen die österreichische Grenze nicht überschrit ten. ES ist das Verdienst der römischen Behörde, daß die Verschwörung entdeckt wurde. Was die Jrredenta selbst be trifft, so ist der römische CentralauSschuß in dieser Angele ¬ geachteten Manne die letzte Ehre zu erweisen. Die Begräb- nißfeierlichkeiten fanden in der protestantischen Kreuzrirche statt, da in Eisenach bisher eine katholische Kirche nicht be steht. Hier nun benutzte der katholische Kaplan Schnauß die Gelegenheit, um in den Räumen der protestantischen Kirche ein förmliches Gericht über den Verstorbenen zu halten. Er machte es ihm zum Borwurf, daß er der katho lischen Kirche fern gestanden habe und bezeichnete ihn förm lich als einen Pflichtvergessenen, von dem man nicht sagen könne, ob seine Säumniß aus Charakterlosigkeit oder Muth- losigkeit hervorgegangen sei. Dabei machte er für die Stel lung Coudrays zur katholischen Kirche die höhere maßge bende Behörde verantwortlich, weil sie nicht genügend dafür Sorge trage, daß der katholische Religionsunterricht geför dert werde, so daß die Leute verkommen müßten, und dem Katholicismus nicht der ihm gebührende Platz gegönnt werde. Las „Kl. I.", welches dieses Vorkommniß bespricht, weist darauf hin, daß dies in einer protestantischen Kirche, vor den fast ausschließlich protestantischen Leidtragenden, vor Männern aus den höchsten Kreisen und der Landesre gierung geschehen ist und meint gegenüber der Wartburg könne ein solches Ereigniß um so weniger mit Stillschweigen übergangen werden, als die vorgebrachten Vorwürfe und Klagen auch des realen Bodens entbehrten. Auch hofft das Blatt, die Landesregierung werde geeignete Schritte thun. Oesterreich. Wien. Während in Preßburg die Ruhe nicht wei ter gestört wurde, kam es am Sonnabend in mehreren Or ten der Umgebung zu argen Ausschreitungen; in Wartbecg, Rethe, Ivanka, Tanschütz, wurden in der Nacht von Sonn abend auf Sonntag Juden ausgeplündert und mißhandelt. In Tanschütz wurden mehrere Häuser angezündet und eine Jüdin, die sich den Plündernden widersetzte, so mißhandelt, daß sie starb. Gestern ging nach genanntem Ort Militär ab; nach Georgenfeld wurde schon Sonnabend eine Drago- ner-Abtheilung geschickt. Dieselbe wurde beim Einrücken in den Ort mit Steinwürfen empfangen, doch wurde die Ruhe durch Verhaftung von 29 Excedenten gesichert. Aus dem gesammten Preßburger Komitat sindet allgemein eine Flucht der Juden nach Pest und Wien statt. Fünf große jüdische Fabrikanten in Preßburg haben die Verlegung ihrer Geschäfte nach Wien beschlossen. Dieselben beschäftigten circa 2500 Arbeiter, die gestern schon theilweise entlassen wurden. Bekanntmachung. Dem Handelsmanns Ernst Friedrich Fröhlich zu Beierfeld ist an Stelle des ihm abhanden gekommenen, von der Königlichey Kreishauptmannschaft zu Zwickau auf das laufende Jahr unter Nr. 1521 Formular " ausgestellten Legitimationsscheines zum Handel mit Blechwaaren im Umherziehen auf Ansuchen ein Duplikat dieses Scheines ausgestellt worden, was zur Verhütung Mißbrauches hierdurch bekannt gemacht wird. Schwarzenberg, am 30. September 1882. Königliche Amtshauptmannschaft. I. V. vr. Ayrer, Bez.-Ass. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß der hiesige Herbfttahr- markt in diesem Jahre am am 17. «ad 18. V. Mts. (nicht 24. und 25. d. Mts.) und der Viehmarkt am IN- d. Mts. abgehalten wird. Schneeberg, den 4. October 1882. verrathen. Die Abendzeitungen veröffentlichen spaltenlange Berichte über die Gerichtsverhandlung, welche in später Nachmittagsstunde abgebrochen wurde. In Eisenach wurde vor Kurzem der Bezirksdirektor Coudray, der dem katholischen Bekenntniß angehörts, beer digt. Der verstorbene Bezirksdirektor Coudray mochte wohl kein Katholik im Sinne des VaticanumS sein, aber er war ein religiöser Mann, der sich durch sein musterhaftes Leben dis. Liebe und Zuneigung aller Einwohner seines Bezirkes erworben hattte und sich bei den verschiedenen Religtons- bekennern der allgemeinsten Achtung und Verehrung erfreute. Parteiverhältniffen in der Kammer, die ihm seinen Willen Bei seinem Begräbniß war die ganze Bevölkerung bethet- stramm und widerspruchslos durchzusetzen unmöglich machen, ligt, es waren die Vertreter der Höchsten Behörden und der Deutschland. Berlin, 3. Oktbr. Heute begann hier vor dem Schwurgericht der Prozeß gegen Conrad, welcher angeklagt ist, seine Frau und vier Kinder am 12. August d. I. er hängt zu haben. Außerdem erschien als Angeklagte die Diebetz, mit welcher Conrad, der früher Schneider, später Kutscher war, ein Verhältniß hatte. Die Köchin Diebetz ist angeklagt, durch zwei selbständige Handlungen dem Conrad nach Begehung seiner Verbrechen wissentlich Beistand geleistet zu haben, um ihn der Bestrafung zu entziehen. Die Die betz ist ferner angeklagt, einen Meineid geschworen zu haben. Die Anklageschrift bezeichnet Conrad als einen der Sozial demokratie zugeneigten Menschen, welcher keine Religion be saß und nicht einmal duldete, daß seine Kinder, welche er abstoßend behandelte, am Religionsunterricht theilnehmen. Frau Conrad wird als eine rechtschaffene, arbeitssame Frau geschildert, welche keineswegs Selbstmordgedanken hatte, viel mehr Freude am Leben bekundete, obwohl sie durch Nähen von Mänteln sich nicht sonderlich gut ernährte. Der bela- stendste Moment für die Schuld Conrad's ist bekanntlich der Umstand, daß Conrad von Berlin aus an die in Charlot tenburg lebende Diebetz am 12. August Morgens 7 und 8 Uhr einen Brief aufgab, worin er schrieb, seine Frau habe sich sammt den Kindern erhängt, obwohl Conrad erst um halb 9 Uhr, wie feststeht, die Wohnung seiner Frau betrat, welche er mit Hülfe eines Schlossers öffnete. Bei dem heu tigen Verhör bezüchtigte Conrad seine Frau wiederholter Untreue. Der Angeklagte legte während der ganzen Ver handlung eine kühle Fassung an den Tag, antwortete klar, deutlich und sächlich und zeigte sich als einen belesenen Menschen, ohne indeß sonderliche Spuren von Gefühl zu c Reinigung A —— K- rstfärberei § St". L Th. Born, » thhausgewölbe. A «. Damen- » , Sammeten, A kedern, Hand- » 6 F 'r » Reinigung ß ——————^s> «stfärverei ß gsee. H Frau Friseur A Schwarzenberg. K «. Damen- A Sammeten, S n, Federn,» n re. 4 Z fius -alb 11 Uhr Geburt eines hoch erfreut. Octbr. 1882. z und Fran. LErMb.KolksfreMd md Bekannten cht, daß Mon- hr unsere gute Groß- und ans Friedericke »mer im 73. verschieden ist.. >et Donnerstag Oktober 1882. ilie Falkner. ter us Aue. Oktober. Ab- g und ladet achtungsvoll iedermeier. en wir unsern dem geehrten ilicum von Aue den zahlreichen >eil wurde, so- crzlichsten Dank luswirth Anton en liebe Frau ! Aufnahme in Wir wünschen Uebersiedelung n herzliches Le- ttedermeier. nßwaaren- und rtrauter junger ort für das La-