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Erzgebirgischer Volksfreund : 01.10.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188210015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18821001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18821001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-10
- Tag 1882-10-01
-
Monat
1882-10
-
Jahr
1882
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 01.10.1882
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— SL4 - denden L Schwarz Annahm einladet XL Musik, wird in zenberg auf dem Nachmitt ammlu as S finden i, schäftigu Da mich dar ihr gesch, Theil we Jnteressii gelegene und dar« au an den ' der Zei Thalern. Stoffen i nur Ner Unter-Ja Unterbein klein, Ko? Jacken-La Stoffe, I in allen ' wollene < Wollgarn machen. Kamiltermchrtchte». Verlobt. Frl. E. Leonhart in Zittau mit Hrn. Brauerei- bcsihcr (8. Nostitz in OWcrSdorf Getraut. Hr. lir. -»eU. F. Donath mit Frl. H. Tostlöwe in Eutritzsch. — Hr. E. Wagner in Zittau mit Frl. Z. Schmidt iu Leisuig. — Hr. llr xk. «L. Reinhardt mit Frl. Ä Marlin in Piancn. — Hr Seminarlehicr H. Uhlmann mit Frl. E. Paufler in Schneeberg. — Hr. G. Kuylev mit Frl. N. Ziegrnsvcct in Ol bernhau. - ^>r. Hniteningeiiieur G. Schneider in HalSdrükke mit Frl. M- Kamann in Friedeburg b. Frciderg. — Hr. Plärrer Eh. Aöhriugcr in Oberlosa b- Plauen t. V. mit Frl. M. »luge in Vogelödorf. Gestorben. Hr. Postsecretär A. O- Klarr in Leipzig. Feuilleton. * (Indische Frauen.) In Punah, einer der bedeu tendsten Städte der Präsidentschaft Bombay, hielten am 16. d. M. über hundert Frauen aus den vornehmsten brahma nischen Familien der Gegend eine Versammlung, um sich über die Hebung des weiblichen Unterrichts zu berathen. Eine Mahratte-Dame, Rahabbai Sanskrita, hielt einen Vortrag, worin sie auseinandersetzte, daß von hundert In diern neunundneunzig einer solchen entgegen seien. Die Folge der Versammlung war, daß die Behörden von Punah in Zukunft auch für Mädchenschulen Sorge tragen wollen. itta egene > elbe b, »d an randk gegen K bringt ih in freuni u. s. w., Gräserbo 2—9 M f. w. BI Bedarf l Tie Einladung erfolgte in Breslau durch den Kronprinzen Rudolf voll Oesterreich, der dorthin zu den schlesischen Ma- növern gegangen war. Dresden. Zu welcher beträchtlichen Anzahl und Stärke die Militärvereine Sachsens augenblicklich angewach sen sind, ist aus dem eben herausgegebenen Jahresberichte von „Sachsen Militärvereinsbund" für 1881,82 ersichtlich, Nach demselben sind in dem Bunde am Schluffe des Jahre- 1880 vereinigt gewesen: 662 Vereine mit 66,637 Mitglie dern, hinzugetreten sind 72 Vereine mit 8422 Mitgliedern, so daß am Jahresschluß 1881 ein Bestand von 754 Vereinen niit 75,059 Mitgliedern zu verzeichnen war. Hiernach er gibt sich «ine nicht unbedeutende Steigerung in der Zahl der Bundesangehörigen, welche erfreulicher Weise stetig fort- scbreitet. ES ist um so erfreulicher, dieses Zunehmen des Militärvereinsbundes in Sachsen bemerken zu können, als derselbe so schöne Zwecke verfolgt, nämlich neben der Pflege treuer Gesinnung zu König, Vaterland, Kaiser und Reich in fortwährendem Zusammenhalten der einzelnen Vereine, noch den andern, an bedürftige Kameraden, sowie mittellose Wittwen und Waisen verstorbener Kameraden den Kräften des Bundes entsprechende Unterstützungen zu gewähren. Um dieses sein Liebeswerk in ergiebiger Wrise ausführen zu können, wurde dem Bunde durch die besondere Gnade sei nes allerhöchsten ProtectorS, Sr. Majestät des Königs, ein außerordentlicher Beitrag von 2400 M. im Jahre 1880^81 und ein ebensolcher von 600 M. im laufendem Jahre über mittelt, wie Se. Majestät der König überhaupt dem Mtli- tärvereinSbunde stets seine huldvolle Aufmerksamkeit schenkt. Das Direclorium des Bundes giebt in seinem Jahresbe richte auch in gedrängten Zügen die Gründe an, warum derselbe sich seiner Zeit gegenüber der Aufforderung des Präsidiums des „deutschen Kriegerbundes", ihm beizulreten, ablehnend ausgesprochen bat. Oeffentliche Sitzung des Stadtgemeinderathes zu Aue, am 29. September 1882. Es wurde 1) der Antrag des Sächsischen Gemeindetages: Lebertragung von Sparguthaben bei andern deutschen Spar kassen auf die hiesige Sparkaffe betr. vorgetragen und an genommen, 2) Zu der Vieweg'schen Nachlaßangelegenheit ^schlossen, dieselbe auf sich beruhen zu lassen, 3) die Ent- cheidung der König!. AmtShauptmannschaft Schwarzenberg: Ligenthumsverhältnisse der Schule betr. vorgetragen und be- chlossen, bei der König!. Kreishauptmannschaft zu Zwickau »ecm-s gegen diese Entscheidung zu erheben, 4) dem Antrag der Baudeputation, die Differenzen zwischen der Stadtge meinde und dem Handelsmann Herrn K. H. Rudorf hier, auf gütlichem Wege zu beseitigen, beigetreten, 5) in der Angelegenheit der Hebammen verw. Tippner und verehel. Schmidt beschlossen, Erstere auf den Rechtsweg zu verweisen, 6) das Gesuch des Straßenwärtsrs Schmidt dahin geneh migt, daß demselben eine Gratification von 15 Mark gewährt wurde, 7) dem Antrag der Baudeputation, Reparaturen an Straßen betr., beigetreten, 8) die Anstellung eines Spar- und Stadtkassirers bis nach Aufstellung des nächsten Haushaltplanes vertagt, 9) das Ableben der Häuslerin Ster nitzky in Grünhain, sowie die Angelegenheit des Aue-Nie- derschlemaer Weges vorgetragen. Egypten. Den Einzug des Khedivs in Kairo schildert der dortige Correspondent des Standard wie folgt: „Niemand, der Augenzeuge des heutigen Schauspiels gewesen, dürfte jemals , die Scene vergessen, welche Kairo darbot, als der Khediv von Eegypten von britischen Truppen durch die Straßen der Hauptstadt nach seinem Palast geleitet wurde. Von früher Morgenstunde an durchwogten Volksmassen, Kinge- bome und Europäer, die Straßen, die gegen Mittag auf beiden Seiten von Tausenden von Orientalen dicht besetzt waren. Eine große Menge von Personen der höheren Clas sen ritt auf Eseln einher. Tief verschleierte Frauen iin Hin tergründe klammerten sich an Gartengeländer oder standen auf Thürstufen. Roth uniformirte britische Soldaten gingen mit gemessenen Schritten einher und berittene Ordonnanzen und Stabsoffiziere sprengten dahin und dorthin. Nm 2 Uhr war militärische Musik, meistens Trommeln und Pfeifen, in vielen Richtungen hörbar, und wie durch Zauberschlag bil deten britische Regimenter vom Bahnhofe bei Stepherds Hotel und dem Abdin-Palaste vorbei bis zum Jsmailia-Pa- last ein Doppelspalier. Um halb 3 Uhr kam die Gemahlin des Khedivs an nnd fuhr rasch, gefolgt von andern Wagen mit den Damen des Harems, nach ihrem Bestimmungsorte. Sie wurde von den Weibern auf den Hausdächern mit schril len Ausrufen empfangen. Um 3 Uhr begab sich der Gene ral mil seinem Stabe von seinem Hauptquartier nach der Station. Keiner der Officiere war in Galauniform, alle trugen ihre Feldausrüstung. Sie langten am Bahnhofe in dem Augenblick an, als der Zug mit dem Khediv in densel ben hineindampfte. Sir General Wolseley und der Herzog von Connaught betraten den Bahnhof und fanden, daß der Khediv soeben ausgestiegen und von einer Masse von Wür denträgern umgeben sei. Nach der ersten Begrüßung wurde der Khediv sofort nach seinem Wagen geleitet, in welchem er mit Sir Garnet Wolseley, dem Herzog von Connaught ! und Sir Edward Malet Platz nahm. Der Khediv kann von der Scene, welche sich ihm darbot, als er den Bahnhof ver ließ, nur überrascht gewesen sein. Auf beiden Seiten der ! Straße erblickte er die langen Linien der hochgewachsenen ! Männer der Garde-Cavallerie auf hohen Rosien. Als der Wagen das Spalier derselben passirte, blitzten die Säbel einen Gruß, welchen die Kanonen der Citadelle und einer Feldbatterie bereits hinausdonnerten. Weiter hin waren zwei s Gardedragoner-Regimenter und ein Husaren-Negiment auf- f gestellt. Dann fuhr der Wagen durch zwei Reihen britischer Infanterie, deren Mannschaften in strammer Haltung das Gewehr präsentirten. Hier waren die eigenthümlich schrillen Begrüßungsrufe der arabischen Frauen fast betäubend; allein die tiefen Reihen von Männern hinter den Jnfanterielinien beobachteten ein bedeutsames Schweigen. Zwar jubeln die Orientalen nur selten, aber selbst denjenigen, die an orien talische Unempfindlichkeit gewöhnt sind, erschien der Empfang des Khedivs leider als höchst entschieden kalt. Hier und da machten einige Eingeborene ihre üblichen Grußbewegungen; allein die große Mehrheit der Volksmenge blieb unbeweglich und schweigsam. In Zwischenräumen längs des Weges waren eingeborene Musikbanden aufgestellt und diese mach ten einen betäubenden Lärm, als der Zug vorüberfuhr. Egyptischem Brauche zufolge wurden Stiere geschlachtet uno die vibrirenden Rufe der Frauen wurden den ganzen Weg entlang gehört. Eine Aeußerung eines beturbanten und in cine Robe gehüllten Arabers, der neben mir stand, ist er- Wähnenswerth. Er sagte zu einem andern Araber neben ihm: „Der Khediv kehrt wie ein Kind in den Armen seiner Amme zurück." Wo immer Gruppen von Europäern, wel cher Nationalität dieselben auch angehören dürften, standen, war die Begrüßung des Khedivs laut und begeistert. In mitten des Donners der britischen Artillerie, den Arabi in feinem Gefängnisse hören konnte, und zwischen Reihen bri tischer Bajonette verschwand der Khediv in den Eingängen zu feinem Palast aus dem Gesichtskreise. Niemand außer den gegenwärtigen Beamten durste den Khediv in seinem Zuge begleiten; aber Sir Edward Malet hat mir mitge- theilt, daß Se. Hoheit längs der ganzen Strecke eine ent husiastische Begrüßung zu theil wurde. Insbesondere war dies der Fall in Damanhur, Kasr-Zeyat, Tantah u. Benhah, wo die Bahnhöfe im Fahnenschmuck prangten, die Perrons Sächsische und örtliche Angelegenr-eitett. Schneeberg, den 30. September 1882. Anläßlich der in einer der letzten Nummern gebrach ten Notiz über Gründung eines Vereins unter dem myste riösen Namen „Waldloge" zur Erbauung eines Heims für Steinbrecher in den Pirnaer Steinbrüchen sei um der Sache willen darauf hingewiesen, daß bereits seit Jahren der Ver ein für innere Mission der Ephorie unter Vorsitz des Herrn Sup. Blochmann in Pirna die Begründung eines der artigen Heims in's Auge gefaßt hat und bereits mit Ein sammlung von Beiträgen vorgegangen ist. Der Begründer der sog. „Waldloge", über deren Begründung angesehene Blätter seiner Zeit abfällige Urtheile fällten, hat also weder das Verdienst, einen neuen Gedanken gehabt zu haben, noch ist es wohlgethan, für einen so edlen Zweck die Kräfte zu zersplittern. Wem also die Noth der armen Brüder in den Sandsteinbrüchen zu Herzen geht, der möge getrost sein Scherflein dem obengenannten Verein für innere Mission anvertrauen, der unter offner Flagge und mit offnem Visir dienende und erbarmende Liebe treibt, sie aber nicht mit geheimnißvollem Namen verbrämt! .Herrnhut. Am vergangenen Donnerstag ging di e zur Zeit bei ihrer Tochter hier aufhältliche, 77 Jahre alte verw. Tannaert geb. Christoph aus Oberoderwitz in den Wald, um etwas Leseholz zu holen, kehrte aber nicht zurück, als der Abend nahte. Man wurde besorgt um dieselbe, da sich hef tige Regengüsse einstellten, aber alles Suchen war vergeblich. Erst am folgenden Tage fand man ihre Leiche im Walde ; sie hatte sich neben einen Baum gesetzt und mit einem Rock zu gedeckt. Die bedauernswerthe Frau mag in die Irre ge- rathen sein und schließlich im Walde und während des ent setzlichen Wetters ihren Geist aufgegeben. Nach ärztlichem Ausspruch soll ihr Tod am Morgen erfolgt sein. — Chemnitz. Vor einigen Tagen waren in der Wohnung eines Kommis ein Lehrling und ein Dienstmäd chen mit Einpacken von Leibwäsche für den Ersteren beschäf tigt. Dabei fand der Lehrling in der Kommode einen Re volver, und in der Meinung, derselbe sei nicht geladen, legte er auf das Dienstmädchen an und drückte los. Un glücklicher Weise war aber die Waffe geladen und traf das Dienstmädchen in den linken Oberschenkel. Zum Glück ist die Verwundung keine schwere. Das Geschoß wurde durch einen Arzt wieder herausgeschnitten. Leipzig, 28. September. Die von beiden Kollegien beschlossene Anstellung eines zweiten Stadtkassirers ist noch nicht zur Ausführung gekommen. Der Rath hatte ueuer- dings das Stadtverordnetenkollegium ersucht, von der ge stellten Bedingung, daß der Anzustellende in einem Bank haus beschäftigt gewesen und mit der doppelten Buchfüh rung vertraut sein müsse, wieder abzugehn. Das Kollegium lehnte dies jedoch ab. — Die vom Stadtverordnetenkolle gium beschlossene Befürwortung der Wiederzulassung der Leierkasten bei den Karoussels hat keinen Erfolg ge habt. Der Rath hat sein Verbot.dieser Musik aufrecht erhalten. — Wolkenstein. Mitte Oktober wird der eiserne Aussichtsthurm auf der Brüderhöhe, zwischen Marienberg und hier, fertig stehen. Den zu seiner Aufstellung nöthigen Grund und Boden hat die Stadt Marienberg von dem Be sitzer des dortigen Waldes käuflich an sich gebracht und überläßt ihn den beiden Erzgebirgsvereinen Marienberg und Wolkenstein, so lange dieselben bestehen. Die Mittel zur Errichtung des Thurmes sind auf mancherlei Weise, zuletzt durch Ausgabe von Bons, aufgebracht worden. — Schöneck, 28. Sept. Die Wassercalamität, von der die tiefer gelegenen Gegenden jetzt heimgesucht wurden, hat uns auf unseren Höhen zwar nicht betroffen, aber Re gen hatten wir auch genug. Leider ist dadurch die Ernte so verzögert worden, daß noch ein , des sämmtlichen Ge treides auf dem Felde ist, wo es zum Theil noch ansteht. Nicht einmal das Sommerkorn konnte vollständig ins Tro ckene gebracht werden, und der Hafir, der stellenweise noch grün aussieht, wird wohl nicht zur Reife gelangen. Da schon der Oktober naht, so müssen die Feldbesitzer da rauf bedacht sein, ihre Kartoffeln in die Keller zu bringen, denn sonst könnte leicht ein früher Schnee dieselben über decken. Bedauerlich ist es, daß die Kartoffelernte Heuer nur wenig Ertrag verspricht, da der Regen die Fäulniß ungemein befördert und die kühle Witterung das Wachs thum der Früchte gehemmt hat. Es kommen auf einen Hektoliter Kartoffeln mindestens die Hälfte faule, und die andere Hälfte besteht nur aus nußgroßen Knollen. Unsere arme Bevölkerung, bei welcher die Kartoffel das Hauptnah rungsmittel bildet, sieht deshalb dem kommenden Winter mit Besorgniß entgegen. Dresden. Mit demselben Zuge, mit welchem Ihre Majestäten der König und die Königin nach Wien fuhren, reiste auch der kurz vorher hier eingetroffene Prinz Wil helm von Preußen dahin. Es ist das erste Mal, daß der Sohn des Kronprinzen von Deutschland einer Einladung zur Theilnahme an den steyrischen Gemsjagden Folge gibt. mit Menschen überfüllt waren und Ergebenheitsadreflen überreicht wurden. Selbst an den Stationen, wo der Zug nicht anhielt, hatte sich die Bevölkerung auf den Perrons und längs der Bahnstrecke eingefunden, um den Khediv zu begrüßen. Ich höre aus guter Quelle, daß der Khediv in kurzem eine allgemeine Amnestie erlassen wird, von der nur die Urheber der Metzeleien und der Einäscherung von Ale xandrien ausgeschlossen sein würden. Dieser Schritt dürfte eine ausgezeichnete Wirkung haben. Kair o, 29. September. Die Explosionen auf dem Bahn hof dauerten mit kurzen Unterbrechungen 3 Stunden. Das Feuer auf dem Bahnhof wurde Abends 9 Uhr gelöscht. Der Schaden beziffert sich auf mehrere Hunderttausend Pfund Sterling. Die Bahnbeamten halten die Feuersbrunst für das Werk von Brandstiftern, weil sie die Wagen zweier verschiedener Bahnlinien gleichzeitig in Brand gerathen sahen. Nach der ersten Explosion wurden auch 2 Araber in dem Moment festgenommen, wo sie an einige Wagen Feuer legen wollten, ein dritter entkam. Die Zahl der Getödteten beträgt 5, die Zahl der verwundeten 20, der Personenbahnhof ist gerettet, aber sämmtliche Waarenmagazine mit Lebens- mitteln für die Armee auf 10 Tage, sowie hundert Wagen mit Munition sind zerstört. fien Anze berg, Cc verlegt ho c Hosen. Ruhia und kaltblütig ans Werk zu gehen, aber auch fest und stark, wenn es darauf ankommt. Die Versammlung verlief von Anfang bis zu Ende in der größten Ruhe. Oesterreich. Wien. Ein neuer Konflikt. Die Presse meldet aus Bukarest: Von russischer Seite werden Sondirungsarbeiten in der Ktliamündung gegen den Willen und trotz des Pro testes der Permanenz-Kommission der internationalen Do nau-Kommission vorgenommen. Die russische Regierung läßt die Schifffahrt-polizei im Kilia-Arm nicht durch inter nationale, sondern durch russische Organe ausüben. Infolge dessen wird die Donau-Kommission demnächst zu einer Ple narversammlung einberufen. T elf chen, 28. September. Ueber Markersdorf und Ebersdorf ist heute Nacht um 1 Uhr ein Wolkenbruch niedergegangen. Der angerichtete Schaden ist bedeutend. Vom Ebersbach wurden 4 Brücken und 10 Stege weg- gerissen. Die Bewohner mußten sich flüchten; das Wasser stand eine Elle hoch in den Häusern. Der Polzenfluß ist höher als bei dem letzten Wolkenbruche. Preßburg, 29. September. Infolge gestern Abend in einzelnen von Juden bewohnten Gassen vorgekommener Exzesse, denen durch Militärpatrouillen Einhalt gethan wurde, sind 40 Personen verhaftet worden. Der Magistrat der Stadt erklärte sich in Permanenz und erließ einen Beruhi- Lungsaufruf. Das Militär in den Kasernen ist konsigntrt. — Der auf den 2. Oktober fallende Jahrmarkt fällt aus. England. London, 29. September. Die „Times" erfahren, daß beschlossen worden sei, 12,000 Mann Truppen in Egypten zu belassen. Von maßgebender Seite wird befür wortet, das Occupationscorps theilweise aus indischen Trup pen muhamedanischen Glaubens zu bilden. Berichten der hiesigen Blätter aus Kairo zufolge sind durch die Explo sion eines Munitionszuges fast sämmtliche Vorräthe des Commissariats der Artillerie zerstört worden. Der Scha den wird auf 100,000 Pfd. Sterl, veranschlagt. Unter den Todten und Verwundeten befinden sich mehrere englische Soldaten. * (Amerikanisch.) In amerikanischen Blättern er schien jüngst ein Inserat, das sich an diejenigen wendet, „welche eben geheirathet haben oder im Begriffe stehen, sich zu verbinden"; dis Annonce verspricht, gegen Einsendung von einem Dollar an die betreffende Adresse ein Buch ab zugeben, „welches durch sorgfältige Verpackung vor jedem neugierigen Auge geschützt ist, und welches kein neuvermähl tes Paar entbehren sollte." Hunderte von Briefen gelangten ein, und jeder enthielt den gewünschten Dollar. Als Ant wort erhielt jedes junge Ehepaar, resp. jeder Absender des Dollars ein sorgfältig verpacktes und versiegeltes Exemplar einer — Bibel zu 10 Cents. * (Abgeblitzt.) Bei Hagen in einer Gemeinde des dortigen Kreises hat sich ein Lebrer eines trefflichen Mit tels bedient, um dem Wuthausoruch eines tückischen Weibes zuvorzukommen. Die „Barmer Ztg." erzählt davon Fol gendes: „Ein nichtsnutziges größeres Mädchen hat wegen ihres ungebührlichen Betragens während des Unterrichts die wohlverdiente Strafe bekommen. In der Pause läuft es zur Muttev und theilt derselben dies mit. Die Mutter ivar aber eine von den bekannten Megären. Eben hatte der Unterricht wieder begonnen, da sieht der alte Lehrer sie wuthschnaubend über den Schulhof kommen. Unser alter Praktikus weiß sich aber zu helfen. Rasch entschlossen giebt er den Kindern die Weisung, auf ein gegebenes Zeichen bis hundert zu zählen. Die Megäre tritt polternd und schim pfend ein. Das Zeichen erfolgt und brausend im Chor er schallt es: 1, 2, 3, 4 u. s. w. Die keifende Alte kann da gegen nicht aufkommen mit ihrer Stimme. Ihre Ohnmacht einsehend, verläßt sie das Claffenzimmer. Dem braven al- t'n Lehrer ist sie eigentlich noch heute Dank schuldig, daß er sie davor bewahrte, mit dem Strafrichter Bekanntschaft zu
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