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Mittwoch, den 28. Oktober, 19.30 Uhr, Festsaal Deutsches Hygiene « Museum Sinfoniekonzert der Dresdner Philharmonie »3. Aktivistenveranstaltung 1953« Die Aktivistenkonzerte des Rates der Stadt Dresden sind bei uns in den vergangenen Jahren schon zu einer schönen Selbstverständlichkeit geworden. Die Dresdner Philharmonie setzt sich mit besonderem Nachdruck für diese ehrenvolle Aufgabe ein, und der jubelnde Dank der begeisterten Hörer ist wohl der beglückendste Lohn für diese Erziehungsarbeit. Generalmusikdirektor Franz Jung, vor kurzem fest als Dirigent an die Philharmonie verpflichtet, vermittelt uns mit dem Pianisten Fritzjust (Karls Marx «Stadt) als Erstaufführung das Klavierkonzert des bulgarischen Komponisten Wesselin Stojanoff, dessen Violinkonzert vor wenigen Monaten bei uns, ebenfalls in der Dresdner Philharmonie, eine bejubelte Aufführung fand. Wie Stojanoff, bekennt sich auch der kürzlich verstorbene, hochbedeutende sowjetische Komponist Sergej Prokofieff zur Kraft der Volksmusik und zur schönen, sangbaren Melodie. Das ist in der Orchester«Suite zu dem Ballett »Romeo und Julia« deutlich zu hören. Hans«Hendrik Wehding, zur Zeit als musikalischer Leiter des Berliner Fernsehsenders tätig, schrieb Variationen über ein Thema des ungarischen Meisters Bela Bartök, und die zweite Uraufführung stammt von Siegfried Kurz, der auch mit seinen »4 Tänzen für sinfonisches Orchester« wieder beweisen wird, daß er unter den jungen Dresdner Komponisten zweifellos die stärkste Begabung darstellt. Donnerstag, den 29. Oktober, 19.30 Uhr, Festsaal Deutsches Hygiene«Museum Diskussionskonzert des Verbandes Deutscher Komponisten und Musikwissenschaftler Auch der Verband Deutscher Komponisten und Musikwissenschaftler ist mit einem Konzert vertreten. Ein neuer Name taucht auf: »Diskussionskonzert«. Was heißt das? Der Name sagt es. Bei einem zwanglosen, freundschaftlichen Zusammensein können nach dem Konzert Komponisten, Kritiker, Orchester« mitglieder und Hörer ihre Eindrücke über die eben gehörten Werke austauschen. Lob, Anerkennung und helfende Kritik sollen dem Komponisten ein Bild geben, wie seine Musik auf die Hörer gewirkt hat, wie sie von ihnen auf« genommen und verstanden wurde. Der Senior der Dresdner Komponisten, Hanns Kötzschke, ist mit dem 1. Satz seiner a«Moll«Sinfonie vertreten; Emil Kühnei, ein Lausitzer Meister, kommt mit einem Cello«Konzert zu Gehör; auch Kurt Richter (Langebrück) und Willi Hera (Meißen) steuern neue Werke bei, und von dem jungen Dresdner Siegfried Kurz erklingt ein »Heiteres Vorspiel«. Zu der Diskussion sind alle Hörer herzlich eingeladen. Der musikalische Laie soll genau so zu Worte kommen wie der Fachmann. Das Dresdner Konzert «Orchester spielt unter der Leitung von Oswin Jäpel.