SCHICKSALSLIED Diebtang: Friedrich Hölderlin Muiik: Johannes Brahms Ihr wandelt droben im Licht Auf weichem Boden, selige Genien! Glänzende Götterlüfte Rühren euch leicht, Wie die Finger der Künstlerin Heilige Saiten. Schicksallos, wie der schlafende Säugling, atmen die Himmlischen; Keusch bewahrt In bescheidner Knospe Blühet ewig Ihnen der Geist. Und die seligen Augen Blicken in stiller Ewiger Klarheit. Doch uns ist gegeben Auf keiner Stätte zu ruhn; Es schwinden, es fallen Die leidenden Menschen Blindlings von einer Stunde Zur andern, Wie Wasser von Klippe Zu Klippe geworfen, Jahrlang ins Ungewisse hinab.