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MW — 776 — bel,- Amerika lich< pass 30 P veri stol! auf Verl sein mir nack ihn, dem Au! zu niet ne ns Pf. w und 1 2 - er si sten 50 10 E Stil grü als Äug Der in t Seel Der Haß gegen die Engländer hat den Feniern den Vorschlag eingegeben, Arabi Pascha aus den Geldmitteln der Landliga zu unterstützen, und die Liga von Philadelphia hat diesen Antrag auch bereits zur Ausführung gebracht. Dagegen erklärt sich nun der Präsident der nationalen Lqnd- liga in New-Dork, Wallace, entschieden. Er bezeichnet diesen Vorschlag als gegen die Statuten der Liga verstoßend. Diese Liga sei gegründet, um die Irlän der in ihrem constitutionellen Kampfe für ihre Rechte zu unterstützen. Zur Erreichung dieses Zweckes befürworteten die Statuten keineswegs rebellische Mittel. Sollte irgend eine New-Aorker Liga dem Beispiele der Philadelphiaer Li ga folgen, indem sie Geld an Arabi senden, so würde er dagegen remonstriren und würde sie im Widerholungsfalle von der Liste der Ligen streichen. Präsident Wallace be merkte im Weiteren, er sei überzeugt, daß wenn der egypti- sche Krieg größere Bedeutung erlange, zahlreiche Jrisch-Ame- rikaner, insbesondere solche, welche sich an der amerikanischen Rebellion betheiligton, ihre Dienste Arabi anbieten würden. Der Fonds der Philadelphiaer Landliga für Arabi hat be reits die Höhe von 770 Dollars erreicht. — Auch Parneli mißbilligt in einem Telegramm an Morney, Präsident der Landliga in Amerika, den Vorschlag der Landliga in Phila delphia, Geld an Arabi zu senden, in den stärksten Aus drücken. Aussichtsgerüstes auf der Griesbacher Höhe plaidirt. Es heißt da u. a.: „Ich muß gestehen, daß mich, wenn ich auf dieser Höhe angelangt bin, stets ein gewisses Bedauern ergriffen hat. Nicht etwa darüber, daß dis Alles - zerstörende Zeit, die diese Stelle schon von weitem kenntlich ! machende alte Zwiesel niedergelegt hat — wohl bedauerlich - genug; aber weit auffallender ist es mir immer gewesen, : daß dieser seltene und ausgezeichnete Aussichtspunkt bei seiner i Entfernung von der Stadt (eine gute halbe Stunde), bei seiner Höhe (568,, m), abgesehen von der Angabe dec goldenen Höhe, nicht einmal der Aufnahme auf die vom Erzgebirgsvereine Schneeberg herausgegsbene Touristentafel gewürdigt worden ist. Allein, höre ich die Naturfreunde Schneebergs und der Umgegend, die täglichen und uner müdlichen Wanderer nach der Höhe des Keilberges, fragen, verdient die uns wohlbekannte Höhe solches Lob? Nach meiner Ansicht unbedingt. Denn dieselbe ist nicht nur die zweit höchste Erhebung in der Nähe Schneebergs (Gleesberg 584,, Keilberg 551,, m), sondern sie bietet schon jetzt eine Rund schau über drei Viertel, wenn nicht vier Fünftel vom ganzen Horizont, wie wir sie in unserer Nähe, selbst die vorzüglichen Blicke vom Spiegelwald- und vom Kuhberg- thurme ausgenommen, gar nicht, im ganzen Gebirge über haupt nur selten finden. Der letztere Thurm ist leider hinter dem Walde versteckt, aber von den Bergen zwischen dem Kuhberge und dem Auersberge an, hinweg über die selben und die Riesen des Erzgebirges (ohne Gottesgaber Spitzberg) über die sächsischen und zum Theil tief in Böhmen liegenden Basaltberge, über den Spiegelwald und die Schatzensteine, über den Höhenzug rechts oberhalb Zöblitz hinweg dis weit hinunter zu den Höhen zwischen .Hohen stein und Chemnitz, weit hinaus über den Rauch des in der Ebene dampfenden Zwickau, in das Altenburger und Leipziger Flachland — welche umfassende, welche reiche Rundschau! Nur das letzte Fünftel des ganzen Horizon tes, die Gegend von Kirchberg bis zum Kuhberg ist vom Walde bedeckt. Wahrhaftig, so oft ich mich von diesem Punkte aus an der herrlichen Gottesnatur ergötzt habe, ist mir immer der Gedanke beigekommen: viel hat der Erzge birgsverein in den wenigen Jahren seines Bestehens schon erreicht und geschaffen; das er aber diesen Anziehungspunkt so ganz unberücksichtigt läßt, ist eine Unterlassungssünde, die er sich selber nicht veezeihen kann. Denn ein Schau gerüst von verhältnißmäßig geringer Höhe (etwa l0—12 m) würde schon genügen, um über den davorliegenden Wald hinweg zu sehen. Dann aber würde mit nicht allzugroßen Kosten eine das Gebirge und das Niederland in gleicher Weise umfassende Umschau geschaffen werden, die den Wan derer in Gottes freier Natur, dem Freunde einer weiten Aussicht einen hohen, einen seltenen Genuß bieten würde. Bei meinem letzten Aufenthalte in Schneeberg wurde mir gesagt, daß der dortige Zweigverein beabsichtige, in Ge meinschaft mit dem Nachbarvereine Kirchberg eine Baulichkeit auf dem Hirschensteine in nächster Zeit zu errichten. Gewiß ist die Aussicht von dieser Stelle auf das Niederland sehr schön uitd beachtenswerth; allein einmal ist das Gebirge von dort aus durch den dahinterliegenden Wald ganz ver deckt, die nach meiner Ansicht bei weitem vorzuziehende Griesbacher Höhe liegt ferner dem Zwsigvereine Schnee- berg-Neustädtel viel näher als der Hirschenstein und warum in die Weite schweifen, wenn das Gute, das Bessers so nahe, ja näher liegt? Wir sind überzeugt, daß der Erz gebirgsverein Schneeberg-Neustädtel diesen Ausführungen volle Beachtung schenken wird. Beierfeld. Der 14. Slug, brachte unserem lieben Dorfe Beierfeld ein herrliches Fest. Durch freiwillige Beiträge waren unsere Lehrer in den Stand gesetzt, ihren Schülern ein Schulfest zu bereiten, welches, nebenbei erwähnt, seit 15 Jahren das 3. war. Früh 5 Uhr brachte die Kantoreige sellschaft durch Borlragung einiger Choräle an verschiedenen Orten den ersten Morgengruß. Um 9 Uhr hatten sich nicht nur alle Schüler vor der Kirchschule versammelt, sondern auch die meisten Eltern und Geschwister derselben, sowie viele Mitglieder des Schulvorstands und Gemeinderathss und bildeten einen Festzug unter Borantritt des Herrn Pa stor Seidel, der im Pfacrhof von dem ganzen Festzug erst begrüßt worden war, und eine herzliche, warme und kernige Ansprache an Schüler, Eitern und Lehrer hielt. Unter Mu sik und Gesang bewegte sich der Zug nach dem Unterdorfe, woselbst die durstigen Kehlen mit einem Labetrunk im Gast hause zur Krone erquickt wurde, alsdann aber wieder nach dem Oberdorfe. Ueberall wurden die Kinder mit Freuden begrüßt, welchen Lehrer und Schüler unter vielen ausdrück lichen Hochs und Hurrah's den gehörigen Ausdruck verlie hen. So durchzogen die lebenslustigen und fröhlichen Kin der ihren geliebten Heünathsvrt. Auf dem Festplatze am „Gasthause zur Linde" angelangt empfingen sämmtlichs Kinder ein warmes Mittagsbrot, welchem später Kaffee und Kuchen und am Abend Brot mit Wurst und Bier folgte. Auf dem vom Herrn Gastwirth Seidel freiwillig aus seinem eigenen Beutel geschmückten Festplatz, hatten die Kinder ' Vogelschießen und wurde außerdem noch mit andern ange- meffenen Spielen beschäftigt. Abends 8 Uhr, nachdem die ' Prämienverthellung stattgefunden, ging das Fest zu Ende. Die Kinder wurden unter gehörigen Festklängen wieder bis ait die Kirchschule gebracht, wo nach Absingen des Verses ! „Allein Gott in lür Höh sei Ehr" und kurzem Gebete der s würdige Schluß folgte. Hatte der liebe Herrgott durcheilten i wird j nicht Stube erbietr straße Ein M s Mädck Jahre würde Aufnc Pflege stehen 2 Exped Sächsische örtliche Schneeberg, den 19. August 1882. Die beiden jüngsten Erzgebirgsvereine, der Zöb litzer und der Ober- und Unterwiesenthaler, haben bereits eine erfreuliche Wirksamkeit entfaltet. Während der erstgenannte Verein eine Aussichtspyramide auf dem Zöblitzer Kamme erbaut und daourch einen neuen schönen Aussichtspunkt erschlossen hat, sind von letzterem auf dem 1213 m. hohen Fichtelberge, Sachsens höchstem Berge, ver schiedene Ruhebänke errichtet und im Waldesgrün, wenige Minuten vom Gipfel entfernt, zwei Springbrunnen, die „höchsten" unseres Landes angelegt worden. Der Strahl des oberen steigt ca. 10, der des unteren 4—5 m auf, und Ruhebänke zwischen beiden machen es möglich, daß man sich recht lange dem eigenthümlichen Genüsse hingeben kann, weichen hier oben die von der Sonne beschienenen Wasser strahlen und die niederplätschernden Tropfen gewähren. Das Bassin des oberen Springquells ist mit Blumen einge faßt worden; aus ihm läuft das Wasser über einen künst lichen Felsen hinab in das zweite Bassin; ein an einer Stange befestigtes blechernes Trinkgefäß aber ermöglicht es. daß sich der durstige Wanderer an dem frischen, reinen Berzwasser laben kann. Zur Anlage dieser Sringbrunnen f? maßten 2 Quellen gefaßt und 40 in weit fortgeleitet werden. Der lau wurde am 30. Mai dieses Jahres unter Leitung H des Erzgebirgsoercins-Mitgliedes Herrn Brutus Fleisch- - —" welchem auch die Idee ausging, von 10 Wie- liga bestehende Bande überfiel gestern Abend eine Familie in Mullaghadruma (Grafschaft Mayo), schoß einen Mann, sowie dessen Mutter, Frau und Tochter nieder und verwun dete zwei Knaben. sehr freundlichen warmen Sommertag das zu einem wahren Volksfeste gewordene Fest verherrlicht, so waren auch die Werkzeuge seiner Liebe nicht fern geblieben, um dasselbe durch Opfergaben zu begünstigen. ES gebührt daher nächst Gott so vielen Wohlthätern der herzlichste und wärmste Dank mit dem aufrichtigem Wunsche, daß der Herr allen, welche in so gemeinnütziger Weise dieses Fest verschönern halfen, durch Verleihung gesunder froher Tage ein reicher Vergelter sein möge. Br. Grün Hain, 18. August. Zu dem Referate über die Weihe der Fabne unseres Jägerkorps noch die Bemerkung, daß auch der hiesige Männergesangverein sich an dem Feste betheiligte. Nach der allgemeinen Begrüßung ertönte das Lied: „Gott grüße Dich" und auf die Weihereds folgte der Gesang: „Sei gegrüßt, du schöner Tag der Freude!" Selbst verständlich hat sich genannter Verein auch dem Festzuge angesihlossen. Freiberg. In dem zur Grube Himmelfahrt gehö rigen Elisabether Schachtreviere hat in der Nacht zum 17. August ein Unglücksfall sich ereignet, der für den Doppel häuer Bäßler aus Freibergsdorf von tödtlichem AuSgange gewesen ist und dem Doppelhäuer Einert leichte Verletzungen gebracht hat. Beim Ausfahren aus den Abteufen unter zweiter Gezeugstrecke ist Einert durch einen lvsgehenden Schuß getroffen worden. Bäßler, welcher bereits auf der darüber befindlichen Schußbühne angelangt gewesen, hat seinem Gesellen Einert geleuchtet, ist demselben bei der Ret tung bchülflich gewesen, dabei aber in das Abteufen gefallen und von den losgehenden Schüssen tövtlich getroffen worden. Aus dem Oelsnitzer Bezirk. Die ersten Preißel- beerenauskäufer haben sich schon eingefunden und machen ihren Anfang in Obertriebel und Umgegend. Das Viertel, 25 Liter, bezahlen sie mit 1 Mark 20 Pfennig. Da hier ein Verbot bezüglich des vorzeitigen Abpflückens nicht vor liegt, so werden sie bald einen Wagen abgehen lassen kön nen. Ein feines Compot wird die erste Sorte allerdings nicht geben können. Es heißt also auch hier: Nur billig, wenn auch kaum brauchbar. — Jener Bauer, welcher, im vorigen Jähre über das Ergebniß der Kartoffelernte befragt, zur Antwort gab, die Ernte sei ganz gut, nur habe er keine Futterkartoffeln ge baut, weil es „keine faulen" gebe, wird in diesem Jahre zufrieden gestellt werden, denn die Kartoffelfäule zeigt sich bereits allgemein. Immerhin ist aber kein Grund zu der Besorgniß vorhanden, daß wir nicht auch genug gesunde Kartoffeln bauen werden. Die Knollen sind so reich be hangen, daß es voraussichtlich neben den faulen auch viele gute Kartoffeln geben wird. — Brand. Am 10. August wurde in Mulda ein Mädchen im Alter von 5 Jahren begraben, welches an Blutvergiftung gestorben war. Dasselbe wurde am vorigen Dienstag von einem unbekannten Insekt in den Himbeer- träuchern nahe seiner Wohnung gestochen. Am andern Tage begann Schwellung der linken Wange, und am Sonnabend erlag das arme Kind seinem schweren Leiden. — Am 16. August verstarb ebenfalls in Mulda, und zwar wiederum an den Folgen eines Fliegenstiches, der noch in den besten Mannesjahren stehende Gasthofsbesitzer Schmidt. Durch diesen unglücklichen Stich war auch bei diesem kräftigen, gesunden Mann Blutvergiftung eingetreten. Es ist dies in dem Zeiträume von 8 Wochen der dritte derartige unglückliche Fall. Leipzig. In der Nacht zum Donnerstag hat sich auf der Eisenbahnstation Markranstädt der Thüringer Bahn ein höchst beklagenswerther Unglücksfall zuzetragsn. Beim Ran- giren eines Güterzugs kam der dasigs Weichensteller Ahnert, bereits 27 Jahre im Bahndienst, derart unglücklich unter einen Wagen zu fallen, daß ihm beide Beine oberhalb des Knies abgefahren wurden. Nachdem dem Verunglückten in Markranstädt der erste Verband angelegt worden, kam er mit dem Güterzuge Morgens 3 Uhr in Leipzig an und wurde mittelst Siechkorbes nach dem Krankenhause gebracht. Zahn um Zahn. Criminal-Roman von A. Slottko. (1. Fortsetzung.) Zweites Capitel. Am Roulette. Die soeben stattgehabte Scene mit seiner Gattin hatte Baron Harrig in heftigste Aufregung versetzt. Die Charakter stärke Mathildens, ihr Muth, ihm furchtlos die Stirn zu bieten, flößte ihm einerseits zwar Bewunderung ein,' reizte ihn aber andererseits auch wieder auf's Aeußerste. Er, der gewohnt war, bei den Frauen zu siegen, sollte bei derjenigen, die vor Gott und der Welt ihm angehörte, die sein an getrautes Weib war, vergebens um Erhörung flehen? Er hatte um sie geworben, weil sie reich war, weil er mit ihrem Vermögen sein Wappen wieder vergolden, sich selbst wieder zu jener glänzenden Stellung in der Welt emporschwingen wollte, die seine Vorfahren einst mit so vieler Würde behauptet. Aber nicht dies allein war es, was ihn bestimmte, seinen Stolz zu beugen, sich den despotischen Launen eines ungebildeten, beschränkten Mannes, seines Schwiegervaters, geduldig zu fügen; es war das Verlangen nach ihrem Besitze, das ihn reizte, ein Verlangen, das sich zum Wahnsinn steigerte, je mehr er sich sagen mußte, daß all' seiner geheuchelten Demuth, all' seiner chevaleresken Höflichkeit zum Trotz, er nie im Stande sein werde, die Abneigung seiner Gattin zu besiegen. Und um welchen Preis hatte er sie errungen! Um wel chen Preis sich jenen Marterqualen ausgesetzt? Er hatte ein Mädchen, das ihn geliebt mit der ganzen Gluth eines leidenschaftlichen Herzens, verlaffen. Er hatte sie, die ihm Alles geopfert, ihr Herz, ihre Tugend, ihre Ehre, verstoßen, um des Weibes willen, das ihn mit magischer Gewalt an sich gezogen. Wohl trat jene Gestalt drohend, racheglühend vor sein geistiges Auge; wohl drängte sie sich in seine Träume, wenn er sich, von den Furien des Gewissens ge peinigt, unruhig auf seinem Lager wälzte: wohl tönten noch die Worte in seinen Ohren wieder, die letzten, die die Ver schmähte an ihn gerichtet: „Du verläffest mich, grausam, mitleidslos, Du, dem ich Alles geopfert?! Es sei. Ich Militärs, viele Kleinhändler, welche nicht mehr so viel ver dienen wie unter dem Kaiserreiche, sowie viele frühere kai serliche Beamte hatten sich dort eingefunden. Die Feier begann damit, daß Paul de Cassagnac und Amtgues sich umarmten, um so die in der Partei wieder hergestellte Einheit zu veranschaulichen. Man sah dabei von den An hängern des Prinzen Napoleon, des Vaters des Prinzen Victor, ab. Die Jeromisten wollten ebenfalls eine Kund gebung machen, doch fiel dieselbe ins Wasser, da der Prinz Napoleon zu wenig Anhänger hat. Die Redner der Ver sammlung waren Amigues und Paul Garnier aus Cassagnac. Beide sagten das nahe Ende der französischen Republik und die Thronbesteigung des Prinzen Victor unter dem Beifall der Versammlung voraus. Der Mann aus Cavagnac schloß seine Rede folgendermaßen: „Die Republik bereitet den Bankerott im Innern vor. Was das Ausland anbelangt, so kann ihr der kleinste Souverän zurufen: „Geh schlafen", und sie legt sich zu Bette. Sie ist für den Frie den um jeden Preis! Selbst wenn man ihr eine neue Pro vinz wegnehmen wollte, so würde sie keinen Krieg führen, um sie zu vertheidigen. Der Sturz der Republik steht be vor. Deshalb ans Werk für Gott, Frankreich und unsern Kaiser." Der Redner wurde mit ungeheurem Beifall be grüßt. Die Rufe: „Nieder mit der Republik! Es lebe das Kaiserreich! Es lebe Napoleon V.!" wollten kein Ende neh men. Die bonapartistische Kundgebung, an der sich von den 2,200,000 Parisern höchstens 6000 betheiligten, würde, wenn die jetzigen Zustände in Frankreich nicht so verzweifelt wären, mit Spott und Hohn ausgenommen werden. Wie die Lage aber gegenwärtig ist, darf man sich nicht wundern, daß die Bonapartisten, die vollständig zugrunde gerichtet waren, wie der das Haupt erheben. Die republicanischen Blätter be sprechen deshalb die gestrige bonapartistische Kundgebung sehr ernstlich, sogar der Temps, der sagt, daß Paul de Cassagnac ganz Recht habe, wenn er mein», daß die Repu blikaner, die sich in den Haaren lägen, für das Kaiserreich arbeiteten. Marseille, 17. August. Der frühere Präsident des egyptischen Ministerrathes, Riaz Pascha, welcher sich bisher in Genf aufhielt, ist heute, wie es heißt, einer Ein ladung des Khedive folgend, von hier nach Alexandrien abgereist. Dem „Petit Marseillais" zufolge soll Riaz Pascha sich dahin geäußert haben, er billige die englische Politik und vertraue auf die Erklärung Gladstone's, daß England nur die Herstellung des stMn-j quo in Egypten beabsichtige. Egypten würde sich ein auswärtiges Protekto rat nie gefallen lassen, Arabi Pascha sei ein Abenteuer, den nach seiner Niederlage die verdiente Strafe treffen werde. Egypten. Alexandrien, 18. August. Die Gardedivision ist heute früh von Ramleh eingetroffen und schiffte sich alsbald ein, um an den Operationen gegen Abukir theilzunehmen. Die zweite Division geht heute nach Ramleh ab, um die selbe zu ersetzen. England. Dublin, 18. August. Eine aus Mitgliedern derAgrar- senthaler, zur Zeit nur zum Theile dem ErzgebirgSvereine angehörenden Herren an einer Stelle begonnen, wo früher nur sumpfiger Boden war. Die Kosten von 100 Mgrk wurden durch freiwillige Beiträge zusammengebracht, da man in sehr dankenswerther Weise die Kasse des Erzqe- birgSvereins nicht damit belasten, sondern dessen Mittel für airdere Anlagen und Verschönerungen aufsparen wollte. Die von dem Wiesenthaler Vereine geschaffene Anlage ist gewiß als eine originelle zu bezeichnen; wenn von Sachsens höchstem Berge, dem Fichtelberge, vom höchsten Dorfe, den Tellerhüusern, 919 in hoch, den „allerhöchsten Unterthemen" unseres Vaterlandes, den Bewohnern des Gasthauses zum „Fichtelberge" an der Wiesenthaler-Gottesgaber Straße die Rede ist, dann werden vielleicht auch die „höchsten Spring brunnen" Sachsens mit erwähnt werden. — Für die Be wohner der hiesigen Gegend dürfte von Interesse sein, daß im „Glück aus!" ein alter Freund Schneebergs und seiner Umgebung aus d?m Niederlande, warm für den Bau eines für N Jsidi L am So an, wl G § heute Höh» i eingela