Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 14.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192807148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19280714
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19280714
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-07
- Tag 1928-07-14
-
Monat
1928-07
-
Jahr
1928
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.07.1928
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Msenbahnqrkonferenz statt, an der sich Deutschland. Li tauen. Estland und Lettland beteiligen werden. Aus Stadt und Land !N 'S» * Der Bau der Radiostatton in Reval ist der sowjet- russischen Firma Elektrotrust übertragen worben, die all« übrigen Angebote um SO Proz. unterboten hat. Der Mond ist von der Erde 384 416 Kilometer end« fernt, eine Strecke also, die ein moderner D-Zug in etwa 6 Monaten durcheilen würde. Dieser Trabant ist viel kleiner als die Erde; den Durchmesser seiner Kugel hat man auf 3480 Kilometer errechnet; man könnte 49 Mond- in unsere Erdkugel hineinpacken. Mittelmeerbummel. An Bord der „Stuttgart". (Nachdruck verboten.) Ter bekanute Schriftsteller Hans Caspar von Zobeltth sendet uns von einer Mittelmeerreis« prächtige, in leuchtenden Farben hingelegle Reise, bilder. die wir in mehreren aufeinanderfolgenden Nummern veröffentliche». IV. Durch die Säulen des Herkules. An Bord der „Stuttgart". Wieder blaue See ringsum. Malaga liegt hin ter uns. Ein anstrengender Tag. Vier Stunden im Auto nach Granada, fünf Stunden, um die Wunder des Generalife und der Alhambra zu erfassen, vier Stunden, um zurückzusahren zum Meer, das Herz voll Sehnsucht nach den Schönheiten der Maurenkunst, nach den springenden Wassern zwischen dem Blumen gewirr in den Gärten, nach dem Säulenwalde des Löwenhofes. Das war ein Erleben. Geht hin und schaut, erfaßt diese Künste in Marmor und Stuck (ja wohl, Stuck, aber ausgHreßt zu Filigrangebilden) mit euren Seelen, trinkt die Sonne, die durch Bogen fenster und gewölbte Gänge euch umrauscht, in euch hinein! Dann werdet ihr immer krank bleiben nach Granada. Als ich hinaustrat, schrie es in mir: Mach kehrt, nur noch einmal kehrt, um noch einen ein zigen Blick hineinzuwerfen in den Myrtenhof oder hinaus aus den Fenstern des Gemaches der Isabella auf die schneebedeckten Höhen der Sierra Nevada! Aber es gab kein Zurück. Die Abschiedsstunde war da. Das Auto rollte wieder bergan, klomm 1400 Meter hoch, um die Berge zwischen Granada und Malaga zu überwinden. Bitterkalt war es auf der Höhe, man fror, trotzdem Kakteen von Mannshöhe die Wege säumten und über und über ihre dicken fetten Blätter mit gelben Blüten bedeckt hatten. Wie jämmerlich war da das Denken an die Blumentopfkakteen, die sich zwischen unseren Fenstern quälen. Spaniens Küste begleitet uns. Wir steuern dem Ausgange des Mittelmeeres zu, wir wollen hinein in den Atlantic. Und jetzt steilt sich am Horizont ein Felsen empor. Wir alle wissen, cs ist Gibraltar. Es ist nicht mehr Spanien. Dort, wo das Tor der alten Welt ist, dort sitzt Albion. Eine Feste hat sich England hier errichtet, wir lernten cs schon auf der Schule. Aber erst jetzt, wo ich mit eigenen Augen sehe, wie sich dieser Berg aus der Flut erhebt, erst jetzt be greife ich voll, was er bedeutet. Da liegt, gegenüber, Afrikas Küste, felsig, wie jene hier, hoch, wie jene hier, aber sie bietet eine breite Front, angreifbar, erklimmbar an vielen Stellen. Die ses Gibraltar aber ist ein einziges Riff, aufstcilend nach allen Seiten, ausschauend nach allen Setten, hineingestoßen in die Flut, vergleichbarer einer Faust, die sich auf einen Tisch legt, hart, befehlend, schrei end: „Gehorcht, oder ich schlage zu: fortstrecken könnt ihr mich nicht, dazu bin ich zu stark!" Ganz dicht gleitet unsere „Stuttgart" an den Koloß heran. Seine Ostseite trägt einen Verband, das Meer schlug ihm eine Wunde, fraß sich in seinen Leib hinein. Da ließ der Engländer eine Beton- flotte anfahren und füllte den Berg fast in seiner ganzen Höhe mit Eisenbeton aus. Wie man einen Zahn plombiert. Das gab eine schmutziggraue Rie senfläche, glatt und kahl, unverträglich mit der Schön heit des Meeres, unvereinbar mit der malerischen Zer rissenheit der Felslandschaft der Küste. Ein Schmter- fleck, Englands Visitenkarte an den Herkulessäulen. Mit dem Glase suche ich den Fels ab. Da ent decke ich die gepanzerten Türme, die die weittragenden Geschütze bergen, mit denen die Festung jedem den Eintritt ins Mittelmeer verbieten kann, der sich von Westen naht. Da entdecke ich die kleinen Oeffnungen, die, Fenstern gleich, Licht ins Berginnere lassen, das durchwühlt ist von Tunneln und Gängen, die alle Batterien miteinander verbinden, die zu unterirdi schen Kasernen führen und zu Munitionslagern, zu unendlich großen Vorratskellern, die auf Jahre hin aus Lebensmittel für Gibraltars Garnison bergen. Denn das weiß England: Wenn Spanien einmal nicht will, wenn eine Zufuhr vom Lande von Spa nien aus verhindert wird und gleichzeitig eine andere Macht von Afrikas Küste aus Englands Schiffen die Einfahrt in Gibraltars Hafen erschwert, dann muß der Fels ganz auf sich stehen. Und er kann es, ihn zertrümmern keine Kanone, er ist erdgewachsen und erdfest. Aber Nahrung spendet er nicht: sie ruht deshalb in ihm. Wir umsteuern die äußerste Nase, biegen tn die Bucht von Algeciras ein. Da liegt auf der Ostseitc des Felsens Englands Kricgshafen. Mächtige Molen strek- ken sich tn die offene See, schützen doppelt de» Jnncn- hasen, breiten sich wie schützende Multerarme um eine reichen. * Nach Meldungen aus New Mork wird bas a- zeng „Roma" des italienischen Fliegers Savelli, mit -am dieser einen Flug von New Mork nach Rom unternehmen will, polizeilich bewacht, da t^fürchtet wird, daß der Ver such gemacht werden könnte, oi« Maschine zu zerstören. * Mtt der Aufhebung des BtsumzwangeS seit dem 1. Jul: ist der Personenverkehr zwischen Deutschland und Lettland erheblich gestiegen. Im lettländischen Außenmini sterium Norden täglich gegen 100 Auslandspässe obge- sertigt. * Wie aus New short gemeldet wird, ist es zwischen »er Standard Oil Eo. und dem Ercole-Syndikat zu e- nev KPon gekommen; das Kapital wird auf 360 Milli Mark angegeben. Der Zweck der Fusion ist, eine trolle über den Petroleumumsatz in Venezuela zi «echs Opfer des Alkohols. Infolge Genusses von Holzspiritus sind im Laufe der letzten Tage nicht weniger als sechs Menschen in Oslo ums Leben ge kommen. Augenscheinlich handelt es sich um eine ver steckte Quelle, von der aus HolzsPiritttS in den Handel gebracht wird. Die unglücklichen Opfer sind so un vermutet gestorben, daß sie keine Mitteilung davon haben machen können, wo sie den giftigen Alkohol gekauft haben. Die Königs- und Laurahütte verurteilt. Seit Jahren geht zwischen der Vereinigten Königs- und Laurahütte und der polnische:: Finanzbehörde ein Streit um eine rückständige Umsatzsteuer in Höhe von >7 Millionen Zloty aus dem Jahre 1924. Dieser Streit ist jetzt durch eine Entscheidung des Obersten WerwaltungsgerichtShofeS in Warschau dahin ent schieden worden, daß die Bereimgte Königs- und Laurahütte die 7 Millionen Zloty Steuern nachzu- sahlcn hat. Der Nordpolslug ves „Gras Zeppelin". Wie aus Leningrad gemeldet wird, hat die russische Kom mission für die Erforschung der Arktis unter Teil nahme des deutschen Professors Gottwald im Zusam menhang mit dem künftigen Nordpolflug des L. Z. 127 verschiedene Stellen zum Bau des Ankermastes besich tigt. ES wurde beschlossen, den Ankermast im Dorf Antonowka unweit Leningrad zu errichten. Mnnirr^sElvston. 3m Hafen von Antwer pen riß di« Kette eines Hebelbaumes, mit Hilfe dessen Latrnnexkiste» auf ein Schiff verladen wurden. Einige Liften fielen in den Lagerraum des Schiffes und ex plodierten. Neun Arbeiter wurden schwer verletzt. Unruhen in Lodz. In Lodz ist es zu schweren Ausschreitungen streikender Textilarbeiter gekommen. Di« Streikenden zogen nach Ablehnung ihrer Forde rungen vor das Direkttonsgebäude einer großen Textil fabrik und eröffneten einen Steinhagel auf das Ge bäude. Sämtliche Fensterscheiben wurden zertrümmert. Ein großes Polizeiaufgebot wurde von der Menge mit Steinwürfen und Revolverschüssen empfangen. Erst nach heftigen Kämpfen konnten die Streikenden zurück- gedrängt werden. Die beiden Direktoren der Fabrik und zwei Polizeibeamte trugen schwere Verletzungen davon. Der »Aall" Löwenstein. Der Beauftragte des britischen Luftsahrtministeriums, Major Cooper, hat sich zu einer erneuten Untersuchung des Flugzeuges Löwensteins nach dem Flugplatz von Croydon be geben, um mit mehreren Sachverständigen die Möglich keit des Oeffnens der Eingangstür zu prüfen. Abs einer der Sachverständigen versuchte, die Tür zu öff nen, wurde er, nachdem ihm dies um etwa zehn Zenti meter gelang, von dem Druck des Windes, der die Tür zuschlug, in die Kabine zurückgeworsen. Major Cooper ließ sich dann mit Seilen festbinden, um seiner seits den Versuch zu machen. Es gelang ihm schließlich :mch langem Bemühen, die Tür gerade genügend zu öffnen, um auf die Stufen der kleinen Eingangstür zu Treten. Obwohl keine amtliche Erklärung über diese Versuche herausgegeben wurde, ist man der Ansicht, daß die Prüfungen erwiesen haben, daß es unmöglich ist, durch zufälliges Fallen gegen die Tür aus dem Flug zeug herauszufallen, da zum Oeffnen der Tür während des Fluges ein beträchtlicher Kraftaufwand nötig ist. Hitzewelle auch über Frankreich. Auch Frank reich wird augenblicklich von einer Hitzewelle heim- gesucht, deren Ende nach den Voraussagen der Wetter warten noch nicht abzusehen ist. In Paris stieg das Thermometer auf 32 Grad im Schatten. In Süd frankreich wurden sogar 35 Grad gemessen. Di« Trockenheit hat in verschiedenen Landesteilen der Land wirtschaft großen Schaden zugefügt. Der Doubs ist ausgetrocknet. Zahlreiche Jndustrieunternchmungen, die durch das Wasser.dieses Flusses gespeist wurden, mußten den Betrieb einschränken. An verschiedenen Orten macht sich auch Trinkwassermangel bemerkbar. Wolkenbrüche über Chile. Wie aus Buenos Aires gemeldet wird, herrscht entlang der chilenischen Küste starker Sturm. Zugleich wird das Innere des Landes von heftigen Wolkenbrüchen heimgesucht. AuZ verschiedenen Landesteilen kommen Meldungen über große Ueberschwemmungen, die schweren Schaden an richteten. Die Stadt Concepcion ist überflutet. In Antofagasta wurden die Hafenanlagen durch riesig« Sturzwellen schwer beschädigt. Nähere Einzelheiten über das Ausmaß der Ueberschwemmungen fehlen noch. Man befürchtet, daß zahlreiche Personen ums Leben gekommen sind. Wenn die Volksseele kocht. Nach Meldungen aus Rio de Janeiro mußte die Straßenbahn zwischen Nictheroy und Mo den Verkehr einstellen, da die in folge einer Fahrpreiserhöhung erbitterte Volksmenge die Wagen stürmte und das Verwaltungsgebäude mit Steinen bewarf. 18 Straßenbahnwagen, ein Kohlen depot und mehrere Gebäude wurden von der Menge niedergebrannt. Kleine Nachrichten. * Prinz Heinrich der Niederlande ist in HelsingforL eingetroffen. Er macht eine Autoreise durch Finnland. Die Rückreise soll über Riga und Reval erfolgen. * In der Tschechoslowakei erscheinen jetzt 4440 Zei tungen, darunter 3022 tschechische und slowakische, 110L deutsche, 157 magyarische, der Rest von 152 verteilt sich aus anderssprachige. Im Jahre 1027 erschienen 426^ Bettungen, so daß die Zunahme im ersten Halbjahr 192k .173 betrügt. ' Auf dem Schießplatz in Hajmasker in Ungarn explo diert« während einer Artillerie-Schießübung eine Granate. Dabet wurde der Generalmajor Csoegey getütet, ein Feld- j marfchalleutnant und ein Leerst sowie mehrere Offizier« I wurden verwundet. i ' In Luneo in Italien ist ein Kino eingestürzt. Dabei wurden 12 Personen verschüttet. Bisher konnte nur eine Leiche geborgen werden. Die italienische Köni- gtn beaab sich an die Unglücksstelle. Weitere Einzel- h-tten Ahlen noch. * Wte sich die „JaunaskaS StnaS" aus Köln Vs- ri<Weu läßt, wNen di« Ozeanflieaer Köhl und v. Hünefeld pfLÄMöK haben, auch «ach Riga zu kommen. * An Meval findet am Lö. Juli el« international« Die Mönchsrepublik auf dem Athos. Wer Athen besucht und sich einem der vielen Fremdenführer anvertraut, die sich um jeden ausländischen Besucher drängen, dem wird sicher nach der Besichtigung aller Sehenswürdigkeilen der Vorschlag gemacht werden, sich den „Heiligen Berg Athos" anzusehen. Der Liceronc weiß die Schönheiten dieser Halbinsel in beredten Worten zu schildern und den Eindruck zu erwecken, als ob es sich um einen kleinen Ausflug handle, wie um den Be such Potsdams von Berlin aus. In Wirklichkeit ist eine Aeise von zwei Tagen nölig, um das idyllische Fleckchen Erde zu er reichen, und infolge der Unbequemlichkeiten dieser Fahrt hat sich der Athos bisher in fast jungfräulicher Unberührtheit erhalten. Wer sich trotz der Schwierigkeiten zur Athosfahrt entschliesst, muß sich im Piräus auf einen kleinen, allen Bequemlichkeilen entbehrenden Dampfer einschiffen. Erst nach ochtundvierzig- stündiger Qual und nach einem kurzen Aufenthalt in Saloniki er- reicht er den winzigen Ort Daphni, den Hafen der „Mönchs- rcpublik des Athos". Der Genuß, der sich hier dem Reisenden bietet, ist sicher alle Mühen der Dampferfahrt wert. Unwahrscheinlich hoch, den klei nen Hafen fast erdrückend, steigt die Spitze der Halbinsel, der eigentliche Berg Athos mit seinen 1925 Metern Höhe in den blauen Himmel. Ein schmaler Steig windet sich am abgrundtiefen Felsufer entlang in das Innere des Landes. Dann nehmen hohe Wälder uralter Kastanienbäume den Wanderer auf. Nach vier stündigem, an reizvollen Landschaftsbildern reichem Rill auf dem landesüblichen Maultier erreicht man Karyai, die „Hauptstadt" der Mönchsrepublik. Eng aneinander gereiht kauern die schreiend bunt bemalten Häuser des kleinen Ortes am Bergabhang, überragt vom hohen Glockenturm der Klosterkirche. Die dreihundert Bewohner der Hauptstadt sind Mönche in schwarzen Kulten und mit der den griechischen Geistlichen eigentümlichen hohen, schildlosen Mütze, die einem kurzen Ofenrohr gleicht. Auch die wenigen Kaufladen in den winkeligen Straßen werden von Mönchen geführt: der Apotheker scheint der einzige „Zivilist" zu sein. Nirgends ist eine Frau zu sehen, und der Führer erklärt auf unsere Frage, daß kein weibliches Wesen den Boden der Mönchsrepublik betreten darf. Für den Aufenthalt der Fremden hat die Verwaltung der Republik ein besonderes Haus zur Verfügung gestellt. Die Be- quemlichkeiken moderner Luxushotels haben auf dem AthoS noch keinen Eingang gefunden, und auch das Essen, daS der Wirt- schafter — ebenfalls ein Mönch — dem Reisenden vorscht, nimmt auf westeuropäische Gaumen nicht die geringste Rücksicht. Ais Schlafzimmer stehen nur nüchterne, weiß gekalkte Räume zur Verfügung, in denen ein mehr als einfacher Divan das einzige Möbelstück darstcllt. Diebe gibt es auf dem Athos nicht, deshalb haben die Zimmerlüren auch keine Schlösser. Die Republik besteht heute noch wie vor sechshundert Jahren zur Zeit der Gründung der jüngsten Mönchssiedclung aus zwanzig Klöstern, von denen Russiko, Lawra und Watopeüiu mit sechs hundert Bewohnern die größten sind. In zwölf dieser Klöster bilden die Mönche eine Lebensgemeinschaft, in welcher dem ein zelnen Insassen nichls gehören darf und eine gemeinsame Bewirt- schaflung erfolgt. In den anderen acht Sicüelungen hat jeder Mönch für seinen eigenen Unterhalt zu sorgen und bei Eintritt in daS Kloster durch eine einmalige Gabe das Benuhungsrechk sür leine einfache Zelle zu erwerben. In der Umgebung dieser Klöster leben noch Hunderte von Einsiedlern, die sich in einer versteckten Bucht oder in einem lauschigen Talwinkcl unter alten Kastanien oder in natürlichen Grollen eine kleine Klause geschaffen haben. Meistens vererben sich diese Einsiedeleien von einem Anachorclcn zum anderen und sind seit einem Jahrtausend bewohnt. Ein kleines Gärtchen und etwas Fischfang sichern den Lebensunterhalt der Mönche. Einzelne, besonderes ältere Eremiten, werden auf Kosten der Republik in ihren Klausen mit Lebensmikkeln versorgt. Hier und da trifst man auch auf Waldlichtungen kleine Höse, die ebenfalls Allgemeingut sind und von drei Brüdern bewirtschaftet werden. Die Klöster sind zum großen Teil wahre Felsennester, die hoch über der blauen AegäiS oder über den Waldtälern hängen. Eine Generation ihrer Bewohner nach der anderen hat an den ursprünglichen Bau ein Anhängsel geflickt oder, deS beschränkten Raumes wegen, ein neues Stockwerk über die allen gebaut, so daß die Klöster wie mittelalterliche Zwingburgen mit hohen Berg- frieden anmuten. Andere wieder kauern unten am Meeresstrand in der stillen Bucht von Hagton Oros. Diese Stedelungen waren es, die ihre Schiff« nach den Inseln im ägäischen Meer sandten und dort Besitzungen erwarben, dle zum Wohlstand der Republik beitragen. Das ganze Gebiet der Republik umfaßt 314 Quadratkilo meter mit 5140 Einwohnern: der Nationalität nach sind von letz teren je drei Siebentel Russen und Griechen, der Rest Rumänen, Bulgaren und Georgier. Staatsrechtlich ist der Athos 1913 Griechenland einverleibt worden, das sich ober kaum um dle in neren Angelegenheiten der Halbinsel kümmert. Im allgemeinen stehen die Mönche des Athos auf einer nied rigen Bildungsstufe. Ihre Klosterbibliolheken bergen aber «inen wahren Schatz an allen Dokumenlen, Wiegendrucken und Büchern, die sich ausschließlich auf die Geschichte der Republik beziehen. So besitzt jedes Kloster seine lückenlose Chronik vom Tage seiner Gründung — vor vielleicht einem Jahrtausend — bis heule. Allein die Schenkungsurkunden und die Akten der später aus ihnen her- vorgegangenen Prozesse um den Klosterbesitz könnten «in« voll ständige Geschichte der letzten Jahrhunderte des byzantinischen Kaisertums ltesern. Tausend« derartiger Schätze harren noch d«r Entdeckung durch Wissenschaftler; bisher haben dl« Mönche hier- I ruWe Wasserfläche, auf der kein Stürm einem Schiffe , schaden kann. Jetzt ist der Hafen leer. Nur etn paar harmlose Torpedoboote liegen an den Kais, et« paar Handelsschiffe haben am Pier festgemacht. Albton- Flotte ist vor Malta. Aber schnell kann sie hierher hinüberwechseln und findet genug Platz für alle ihre Panzerleiber, sicher geschützt von den Kanone« im Fel- hoch über den Wassern, von Kanonen, die weiter schie ßen als alle Rohre, die auf modernen Schlachtschiffen eingebaut werden, von Kanonen, die der Fels vor Gegengeschossen schützt, vor Kanonen, die unabhängig von Weilen und Sturm fest richten können. Ein Pfahl im Fletsch der Mittelmeerländer ist dieses Gibraltar. Und Englands Kriegsflagge weht aus ihm. In den Ozean gleiten wir. Aber immer wieder wendet sich das Auge zurück und sucht den Fels. Fin det ihn noch nach vielen Seemeilen Wegs. Als letztes ragt er über den Horizont: England über dem Meeri Und da geben die Gedanken zurück. Bor etwas schützte er doch nicht. An ihm vorbei schlichen sich unter Wasser unsere U-Boote, fuhren trotz Minensperren, trotz Suchschtffen, die wasserbombenbewehrt aus sie warteten, trotz Fangnetzen hinein ins Mittelmeer, um England, um Frankreich, um Italien hier Abbruch zu tun. So mancher Tapfere fand hier zwischen den Säulen des Herkules seinen Tod, versank stumm und ruht nun aus in kühler Tiefe, gestorben fürs Vater land. Aber andere kamen hindurch und wurden Eng. lands Furcht, brachen Englands Stolz. Deutsches Hel dentum hat auch diesen Fels besiegt: Gibraltar. Hans Caspar v. Zobeltttz. (Weiterer Briek folgt.) von nicht dlgen in Es 1 ««schrieb, türc irg« nannten sonst ein worden. Lieblichki Wer voi schneidet, hinauf g< unter bei Inseln T di« gan- unkerbro« und be«: Westen Olymps Eln immer m publik w "Di Krct verschreit Landstän ditverein Gemeind um aus munale 1 xapiere stehen i« willen ft pothekcn zeit wuri Vermöge ergab siö obligatio! schäften, sicherten Bcwertu zeit hak den gest« tungssah Prozent geschlosst der im ' Börse g der Auf: Prozent, abgeschlo Wertung Teilungs thcken, > Gan Kun« der sti«c K01 Aus den tungsges- lich'qcw- Muß zr In < klärungs dar, die bängnisv schüft ei der sog. «cssenes bedenkt, entgegen fchluß. r anstallcn um eine schleunig weisen l keit bist vom Jul stimmnnc darlehcn cänzungc Gestützt tieAnsla rcgicrum gesehlich, nis hat Gcgensta Partei u in Forn Landtage entschlief bestritten des Auf: des Mit schlusses bigcr vö! Wei den Inb Maße u Anstelle: aufklärci hobcnen ihrer Gl Die mittlung ihre Pa kann ab steilen o zogen ro ¬ de» Bei berichte und Vor Die nächst In stellen, l Luftfeuch usw. als dienen, eines M liche Erd sungen u So < denen L, — von s ofrika, ( richte de nist« übe Lustschics Vov Uebermil «rmöglics erfolgt ß
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)