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SHuffrfjwmtg bet* 0cr^en ß« roar am 8. Segember 1813. 3n 2Bien fani> ein SeefhoPen=Äongerf ftaft, brr Äomponifl ^affe felbft bie Heifung. ßö roar ein 2Ibenb ber Senfafionen. 3m Orchejter, an ben Raufen, an ben Seifen ffnnbcn bie berühmteren STufiFer 2Bien«. 3 ur 2Iuf= fö^rung Fant Seefhooens muftFalifche« Äoloffalgcmälbe „Sie Schlacht bei Sifto» ria", eine 23er^erriirf)ung be« Siege«, ben ZDellmgfon am 21. jom über bie grangofen baoongefragen hatte, eine« Siege«, ber bie gange ZOelf in Segeifterung ocrfe|f hafte. Seetfropen hafte mit biefem ZÖcrF einen ungeheuren ßrfolg. Sa« jtongerf mufjfr breimai roieberholt werben unb befreite SeefI)OPen mit einem Schlag Pon allen ©elb= nöfen. 2lufierbettt rourbeeine bet räcf>f Keife ©elbfumnte ber3nPalibcnfürforge überroiefen. 3n biefer 21Fabemie Pom 8. ©egember Farn auch ®>e fiebente Sinfonie gur Uraufs führung. Spof>r, ber am ©eigenpulf fafj, ergählfe fpäter über ba« Hongerf: „0ie neuen Äompofi'tionen SeetfroPen« gefielen auperorbentiief), befonber« bie Sinfonie; ber rounberooile groeife Sah würbe da capo oeriangf, er machte auf mich einen tiefen, nachhaltigen ßitibrucf. ©ic 21u«fül)rung roar eine gang meijterhaffe, froh ber utiftchercn unb habet off lächerlichen ©ireFfion SeefhoPen«." 2luch bei ben 2BieberI)olungen be« Äongerfe« muffte ber Sah roieberhoif roerben. ©ie Sinfonie, in Ärieg«läuffen entfianben, mit einer Jtrieg«muft'F gufammen uraufgefühtf, rourbc Pon fRicfjarb 233agtter in genialer ßrfaffung ihre« 2Befen« als bie „2IpofI>eofe be« ©angeö" begeief)nef. ßr tat e« in jenen rounberPoDen Sähen, bie man eine Porbtlblidje, eben eine geniale „Äunflbctraehfung" nennen mörftte: „Seinen ©on= geftalfcn felbft jene ©icfjfigfeit, jene unmittelbar errennbare finnlich fichere gefiigFeit gu geben, roie er fte an ben ßrfd)cinunqen ber DTafttr gu fo befeligenbem ©rofte roahr genommen hafte, ba« roar bie liebeoolle Seele be« freubigen ©riebe«, ber un« bie über alle« herrliche A=©ur=Sinfonie crfd)uf. 2IUer Ungejtüm, alle« Sehnen unb ©oben be« «jergenö roirb hier gum roounigen Ubermufc ber greube, bie mit bacthanfifcf>er Slllmacht un« burch alle fKäume ber IJtafur, burch alle Ströme unb 3Iteere be« Heben« hinreifff. jauchgettb felbflberoufgt überall, wohin wir im XaFfe biefeö menfchlichen Sphärenfange« treten, ©iefe Sinfonie ift bie 21pofheofe be« ©ange« felbft: fi'e ift ber ©ang nach feinem höchften 2Befcn, bie feligfte ©af ber in ©önen gleichfam ibcalifch PerFörperfen Heibe« beroegung." Sa« ift ©ang im geiftigffen, in einem fchon rcligiöfett Sinne, fo roie ihn bie ©riechen Fannfen. Unb biefer ©ang ift wohl Pcreinbar mit ber 3bee be« Sitifontfchen, bie in bem löcrF Fciueöroeg« Pcrlcugnef roirb. DItan befrachte baraufhin nur einmal bie ßinleifung be« erften Sähe«, eine langfame ßinleifung, roie fte Sanbn fo pielett feiner Sinfonien Porau«gehen lief. SeefhoPen hat gerabe bie ßinleifung gur fiebenten Sinfonie mit befonberer Hiebe au«gearbeifef, hat f!e mit eitler ©ebanFettfülIe au«geftaf f cf, bie gu= nächft gar nicht mit bettt ©runbcharaFter be« ZBerFc« gu harmonieren ftf)einf. Sie hat mit bem garten Jpolgbläfcrniotip gu Segittn eher efroa« Sefmnlithe« an ("ich. 2Iber nur fpüren halb, bafj eö weniger ein 3nftchruhen ift at« pieimchr ein ntühfam gurücF gebrängte« ©efpanntfein (fo rote ber gefpannfe Sogen por Unruhe gittert), ba« fiel) immer roieber Perräf: tn ben nufroärtsfteiqenben Sechgehnfeln. in ben atemlofenRaufen. Sie leiten über gum eigentlichen erften (sah, ber nicht mit einem ©hema, fonbern mit einem 3?ht)fh mu « beginnt. 3n Pier ©aFfen roirb fogufagett ber „©ang an fidf" proFla mierf. ©ann erft fehf in ben flöten ba« Snupffhenin ein, im 'Piano, fpäter bringen e« bie Streicher im gortiffimo. ©iefe« feberttbe ©hema beherrfchf ben gangen Sah, aud> ba« groeife ©hema fleht in feinem Sann, c« ift im ©runbe nicht« UTeue«. 3luch bi’r ©urcf)fühtung roirb Pon bem 3?hnfhmtt« be« «paupffhemas, beherrfchf unb fo ift ber gange Sah ein eingiger Dtaufch Pon ©lücF unb greube. ©elcgenflid) hufhen Schaffen porbei. So im Uberleitungöfhema, fo in ber ffobn, wo gu ben lichten giquren ber Stoltnen unb bent OrgeIpunFf=E ber Släfer in ben tiefen Streichern ein brohenb fdfleichenber Basso ostinato ertönt. Um fo hinreifenber, um fo feuriger unb freubiger ift bann ber Qiuffthroung, bett berSah fthlic'fjlid) roieber mit bem Smiptrhpfhtuu« nimnif 1 .