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2 Zettage Mr WeitzerG Zeilung Dresden 94. Jahrgang Dienstag, am 22. Mai 1928 scheu Fabrik Hamburgs wurden 11 Menschen getötet rere Personen schweben in Lebensgefahr. Landtag: Stimmen Mandate 1924 srcarsüork Abgeordnete AW Sozialdemokraten >4 SM sgs- jevermanu, Dippold!»- gen, da ich u Berthold Tiere und r Frachten, irlichen Ge- »stallpreise. nd Diens- 124 265 etwa 450 Mel klege bends 8 Ahr id 20 725 36 658 35 550 ^70 752 65 246 6 045 ,7 330 7 473 110 466 2164 4 676 an keine wurden 5 453 3S2 3 263 S47 15S7 668 2 745 547 826 82S 2 22« 176 83» 217 345 61» 8» »27 204 24» 276 646 187 »33 234 «3» angen meM? am Freitag ach Uldein- ung abzug. (114) (1«»> (45) (81) (27) (44) (11) (11) (-) (-) (-) («) (-) (2) (-) Die württembergische Landtagswahl. Bei den Landtagswahlen in Württemberg sind insgesamt 1 119 959 gültige Stimmen abgegeben wor den. Die Mandate verteilen sich wie folgt: Sozial demokraten 22 (bisher 13), Deutschnationale 4 (8), Zentrum 17 (17), Deutsche Volkspartei 4 (3), Kom munisten 6 (10), Demokraten 8 (9), Bauern- und Weingärtnerbund 16 (17). Die Wirtschastspartei, die Nationalsozialisten und die Volksrechtspartei haben keine Mandate erringen können. Chronik des Tages. — Der neue Reichstag dürfte Mitte Juni zu seiner ersten Sitzung zusammentreten. — In Politischen Kreisen wird nach dem Ausfall dar Reichstagswahl mit der Bildung einer Regierung der Großen Koalition gerechnet. — Der Vorsitzende des sozialdemokratischen Ortsver eins in Glauchau, Paris, wurde erstochen. 136 82 4« 6» 21 56 21 6 — Bei einer Explosionskatastrophe in einer cheml- ... - — s; Eh- 51465 ! 45 709 i 6 405 ! Relchimart. t«. Ybchp«, 51, »1, bl »-36, 71 le» 51—58 S3, c) sie!.' : a) jüngere msttge voll. 13-38, 78, vollslehchlge lge 15—52, ») bell, und Coug. igste Kälber igere iv.'ast. liiere Malt- )ige Schale 6-57, 7>, oollNeilchigt ! Schweine m 120 b,s über Notiz. 48 Färsen, gl Tiere, sam. 30 Builcn, Ergebnis der Neichstagswahlen» Starke Erfolge der Sozialdemokraten. — Schwächung der bürgerlichen Mitte. — Erhebliche Einbußen der Deutschnationalen. Das vorläufige amtliche Resultat., Der Reichswahlleiter veröffentlicht das vorläufige amtliche Ergebnis der Reichstagswahl am Sonntag. Danach verteilen sich die Stimmen und Mandate aus die einzelnen Parteien wie folgt: Insgesamt wurden 36 5S2 442 Stimmen ab gegeben. Davon entfallen auf: Stimmen Mandate 1924 Neichswnhlvorschläge angeschlossen waren, 6071 Stimmen abgegeben. Die Gesamtzahl der ab gegebenen Stimmen beträgt also insgesamt 30 592 442, Oer reiben für 2 7 5 2 0 3 Sozialdemokratische Partei Deutschnationale Volksp. Deutsche Volkspartei Zentrum Demokraten Kommunisten Wirtschaftspartei Nationalsozialisten Deutsche Bauernpartei Bölk.-Nationaler Block Chr.-Nat. Bauern n. Landb. Deutsch-Hannoveraner Volksrcchtspartei Polen Zentrumsliste Niedersachsen alt- - jß- !» Der neue Reichstag. Wer gehofft hat, noch im Laufe der Wahlnacht ein einigermaßen zuverlässiges Bild von dem Wahl ausfall erhalten zu können, ist arg enttäuscht worden. Es hat lange gedauert, bis das Bureau des Reichs wahlleiters aus dem Wust der eingehenden Depeschen das vorläufige amtliche Wahlergebnis zusammenstel- len konnte. Das endgültige Wahlergebnis ist nicht vor Mittwoch zu erwarten, doch weichen beide im all gemeinen nur wenig von einander ab. Erschwert ' wurde die Sichtung der Einzelresultate durch die Fülle der Parteien, die diesmal um die Gunst des Wäh lers kämpften, ferner durch die Verbindung der Reichstagswahl mit Landtagswahlen im überwiegenden Teile des Reiches und schließlich auch durch die Tren nung der Abstimmenden nach den Geschlechtern. Be denkt man, daß diesmal mehrere Millionen über die Zahl von 1924 hinaus wahlberechtigt waren, muß die Verminderung der Zahl der ReichLtagsabgeordneten von 493 auf 489 als überraschend bezeichnet wer den! Die Verringerung der Reichstagsab- geordneten »beweist aber auch, daß wiederum be trächtliche Teile von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch gemacht haben! Im übrigen ist der Rückgang der Zahl der Abgeordneten auf das Konto der Splitterpar teien zu setzen, die zwar hie und da beträchtliche Stimmen auf sich vereinigten, jedoch damit noch immer nicht die Ziffer aufbringen konnten, die zur Erringung eines Mandats erforderlich war. Diese Stimmen sind also nutzlos verpufft. Die Sieger der Wahl sind die Sozialdemo kraten, die Kommunisten und die Wirt schaftspartei. Die Sozialdemokraten haben die Zahl ihrer Mandate um 21 auf 152 erhöhen können, Kommunisten haben 9 Mandate gewonnen, und die Wirtschaftspartei hat ihre Mandatszahl etwa ver doppeln können. Die übrigen Parteien haben sämt lich Einbußen zu verzeichnen, das gilt insbesondere von den Deutschnationalen, die von ihren 111 Man daten im alten Reichstag nur 73 wiederzugewinnen vermochten. Die politische Bedeutung der letzten Neichstagswahl ist außerordentlich groß. Durch den Wahlausfall ist die Mehrheit der bisheri gen Regierung von den Deutschnationalen bis zum Zentrum beseitigt worden. Das Reich..abinett wird sich deshalb zum Rücktritt entschließen und dem Reichspräsidenten unverzüglich die Demission unter breiten. Alsdann wird über die Neubildung der Reichsregierung verhandelt werden. Theoretisch ist eine Regierung sämtlicher bürgerlichen Parteien von den Dcutschnationalen bis zu den Demokraten mög lich, doch konimt eine derartige Mehrheitsbildung praktisch nicht in Betracht. Bleibt nur die Bildung einer Regierung der Großen Koalition, die sich aus Sozialdemokraten, Demokraten, Zentrum und Deutscher Volkspartei zusammensetzt. Damit würde die Sozialdemokratische Partei nach geraumer Zeit erstmals wieder in die Reichsrcgierung eintreten und für die deutsche Politik mitverantwortlich werden, wäh rend die Deutschnationalen in die Opposition gehen. Ueber die Zusammensetzung des neuen Kabinetts wird es noch eingehender Verhandlungen bedürfen. In so zialdemokratischen Kreisen erhebt man Anspruch auf das Kanzleramt. Als neuer Kanzler wird dec Name des jetzigen Preußischen Ministerpräsidenten Braun viel genannt. Vorerst handelt es sich hierbei natürlich um Kom binationen, wenn auch die Frage der Regierungs bildung in letzter Zeit zwischen führenden Männern der Parteien bereits öfter zur Sprache gebracht wor den ist. Von erheblicher Bedeutung für die Gruppie rung im neuen Reichstag ist noch das Verhalten ver kleineren Parteien, die insgesamt 28 Mandate er rungen haben. - Die stärkste Gruppe der kleinen Par teien ist die Christlich-Nationale Bauernpartei, die 13 Abgeordnete stellt, die zweitstärkste Gruppe, die Deutsche Bauernpartei, die 8 Mandate erhielt, steht acn Demokraten nahe. Da alle diese Gruppen keine Fraktionsstärke besitzen, dürften sie sich den ihnen nahestehenden Parteien anschließen und dadurch noch einige Aenderungen Hervorrufen. EPP von den Nationalsozialisten; Landbundhräsidenk Hepp von der Christlich-Nationalen Bauernpartei und die Führer der Wirtschaftspartei Drewitz und Pros. Dr. Bredt. Der sozialdemokratischen Fraktion gehören an der preußische Ministerpräsident Otto Braun, Hermann Müller, Wels, Scheidemann, Se vering, Robert Schmidt, Lipinski, Dr. David, Schöps- lin, Husemann, Dr. Breitscheid, Frau Juchatz. Bekannte Mitglieder der kommunistischen Fraktion sind der frühere Präsidentschaftskandidat Thälmann, die greise Klara Zetkin, ferner Remmels, Höllein, Stöcker, Neubauer, Pieck. In Preußen sind somit gewählt worden. Verschiebungen nach der einen oder änderen Seite sind natürlich auch hier noch möglich. Evangelische Volksgemeinschaft Deutsch-Soziale Partei (Richard Kunze) Reichspartei für Handwerk U. S. P. D. Jnflationsgeschädigte Haus- und Grundbesitzer 'Z tz. Nationale Minderheiten > Alte S. P. D. Unpolitische Liste der Kriegsopfer usw. Deutscher Reichsblock der Geschädigten Auswertungs- und Aufbaupartei Christlich-Soziale Recht- und Mieterschutzpartei Evangl. Volksdienst Für sonstige Kreiswahlvorschläge, die MH .AÄ!. Tachsstches Der Paketverkchr zu Pfingsten. Die Reichs post bittet, mit der Versendung der Pfingstpakete mög lichst frühzeitig zu beginnen, damit Anhäufungen in den letzten Tagen vor dem Fest vermieden werden, die Ver zögerungen zur Folge haben können. Es empfiehlt sich, die Pakete gut zu verpacken, die Aufschrift haltbar anzubringen und den Bestimmungsort, wenn er nicht allgemein bekannt ist, unter näherer Bezeichnung der Lage, besonders groß und kräftig niederzulchreiben. Ferner darf nicht unterlassen werden, auf dem Paket die vollständige Anschrift des Absenders anzugeben und in das Paket obenauf ein Doppel der Aufschrift zu legen. Ebenso sind Päckchen recht haltbar zu ver packen und zu verschnüren; etwaige Hohlräume sind mit Holzwolle usw. auszufttllen, damit die Sendun gen nicht eingedrückt werden können. Dresden. Am 2. und 3. Juni findet in Zöblitz im Erzgebirge die Hauptversammlung des Gaues Sachsen vom Berbande für Jugendherbergen und die Weihe der Jugendherberge Zöblitz statt. Lredden. Die Ziehung der Landwirtschaftlichen Wohlfahrtslotterie ist öffentlich und findet am 23. Mai von 2 Uhr nachmittags ab unter behördlicher Aufsich. in der Kampfbahnwirtschaft in Dresden, Güntzplatz 1, statt. Gesamtgewtnttsnmme 93 000 Mark. Höchstgewinn im günstigsten Falle. 20 000 Mark. Loie Die Wahlen in Preußen. Der neue Landtag. — Geringe Mehrheit für die bis herige Regierung. — Die Polen verlieren ihre letzten Mandate. Die Neuwahlen zum Preußischen Landtag haben aus der bisherigen Minderheitsregierung von Zen trum, Demokraten und Sozialdemokraten eine Mehr heitsregierung gemacht, doch ist die Mehrheit nur ge ring, sie beträgt 4 Mandate. Möglicherweise wird es im Zusammenhang mit der Neubildung der Reichs regierung auch zu Verhandlungen über eine Umbil dung der preußischen Regierung kommen, also zu einer Verbreiterung der Koalition. Im übrigen kommt den preußischen Wahlen noch insofern Bedeutung zu, als die Polen nunmehr auch ihre letzten beiden Man date verloren haben! Ein Beweis dafür, daß die ge ringfügige nationale Minderheit, die Deutschland be herbergt, immer mehr ihr Minderheits b e w u ß t s e i n verliert, weil die deutsche Minderheitenpolitik vorbild lich ist. Bedauerlicherweise kann das Gleiche von der Politik fremder Regierungen der deutschen Minder heit gegenüber nicht gesagt werden. Nach der vorläufigen amtlichen Zusammenstel lung des Landeswahlleiters ergeben sich folgende Stimm- und Mandatsziffern für den Preußischen Di« bayerische Kandidatur Dr. Stresemanns. — München, 22. Mai. Nach dem vorläufigen amtlichen Wahlergebnis für den Wahlkreis 25 (Nieder- bayern-OberpfalH find auf die Liste der Deutschen Volkspartei in diesem Wahlkreis nur 7654 Stimmen entfallen. Der Spitzenkandidat Reichsaußcnminister Dr. Stresemann ist somit in seinen bayerischen Wahl- kreisen nicht gewählt. Der Neichsaußenminister führte jedoch zugleich auch die Reichsliste der Deutschen Volks partei und wurde so gleichfalls gewählt. --o» i' i MW Nr. 118 »111438 152 1131» auf die zusammen 489 Mandate entfallen. ; In den für Demokraten abgegebenen 1 492 899 > Stimmen sind 23 823 für Kreiswahlvorschläge der i Volksrecht-Partei (Reichspartei für Volksrecht und i Aufwertung) enthalten. In den 770100 abgegebenen i Stimmen für die Christlich-Nationale Bauern- und ! Landvolk-Partei sind 194938 Stimmen für Kreis wahlvorschläge der Deutsch-Hannoverschen Partei ab gegeben, die damit 3 Mandate erhält. Die Feststellung des vorläufigen Wahlresultats ließ lange auf sich warten. Bestimmend dafür war der Umstand, daß im größten Teil des Reiches gleichzeitig mit der Reichstagswahl auch zum Landtag gewühlt wurde. Eine weitere Erschwerung erfuhr die Sich- ' tung der Stimmziffern dadurch, daß Männer und Frauen getrennt abstimmten. Einzelne Wahlleiter glaubten nun, die Abstimmungsergebnisse nach Ge schlechtern getrennt aufführen zu müssen, doch sollte : diese Aufgabe eigentlich den statistischen Aemtern ! überlassen bleiben. Wenn somit Klarheit über den Ausfall der Wahl nur schwer zu gewinnen war, trat die Tendenz der Abstimmung-von Anfang an deut lich in Erscheinung. Die Wahlen vom 20. Mai 1928 bedeuten einen ausgesprochenen Ruck nach links, der in der Hauptsache den Sozialdemo kraten und Kommunisten zugute kam. Von den bürgerlichen Parteien hat in der Hauptsache die Wirt schastspartei Ersolge zu verbuchen, die übrigen Par teien erlitten Einbußen. Das gilt besonders von den D ent s ch n a t i o n a len, die eine ganze Anzahl Man- date verloren haben. Die Namen -er Gewählten Bei der Neuwahl des Reichstags sind im großen und ganzen die sührenden Männer der einzelnen Par teien wiedergewühlt worden. Ein Teil der früheren Abgeordneten hat allerdings aus eine Wiederwahl verzichtet, so z. B. der greise Vizepräsident des Reichs tags Rießer, ferner General Ludendorff, Groß admiral Tirpitz und Graf Bernstorff. Nicht wieder in den Reichstag zurückkehren auch Frau Dr. Behm, Freiherr v. Richthofen und der frühere > Reichsminister Heinze, der kurz vor der Wahl an ! den Folgen eines Schlaganfalls starb. Von den Mitgliedern der Fraktionen des Reichs- ! tags seien folgende Persönlichkeiten genannt: Dcutschnationale Volkspartei: Gras v. Westarp, die Reichsminister Hergt, v. Keudell, Dr. Koch und Schiele, General v. Lettow-Vorbeck, Dr. ; Hugenberg, der württembergische Ministerpräsident Bazille, Dr. Mumm, v. Lindeiner-Wildau, Laverrenz, Schultz-Bromberg, Dr. v. Dryander, Dr. v. Freytagh- ! Loringhoven. Deutsche Volkspartei: ! Dr. Scholz, Gouverneur z. D. Schnee, Dr. Moldenhauer, ; Admiral Brüuninghaus, Dr. Leutheusser, die Reichs- ! Minister Dr. Stresemann und Dr. Curtius, ferner ' Dr. Runkel. ! Deutsche Demokratische Partei: Fran Dr. Bäumer, der Chefredakteur der „Voss. Ztg." ; Georg Bernhard, Dernburg, Erkelenz, Fischbeck, Haas, ! Hellpach, der frühere badische Staatspräsident Hum- ; mel, Koch-Weser, Dr. Külz, Lemmer, Frau Lüders, ! Reichsfinanzmiuister a. D. Dr. Reinhold, Schneider, > Tantzen. Zentrum: ; Reichskanzler Dr. Marx, die Reichsminister Dr. Brauns ! und Dr. Köhler: Dr. Bell, Jmbusch, Ersing, Giesberts, ! Ulitzka, Dr. Kaas, der Nestor der Zentrumsfraktion i s Herold, Dr. Stegerwald, Joos, Dr. Hermes, Esser, Prälat Dr. Schreiber, der Großindustrielle Dr. Klöck ner, Frau Driessen. Bayerische Volkspartei: Leicht, Dr. Emminger. > Erwähnung verdienen ferner: General Ritter von ! i Deütschnatiouale i 4 35» 586 73 (103) Zentrum 3 705 »4» 62 (6S) , Deutsche Volkspartei 2 66» 54» 44 (51) Kommunisten 3 232 875 54 (45) Demokraten 14S2 8SS 25 (32) ! Bayer. Volkspartei > »36 404 1« (1S) i Linke Kommnnisten - 8V »57 » (-) ! Wirtschastspartei 1881133 23 (17) ! Nationalsozialisten (Hitler) 8V6 746 12 (-) Deutsche Bauernpartei 48» 613 8 (-) , Völkisch-Nationale i s U 264 565 o (-) , Landdund H 1SS4S1 3 (8) ! Christl -Nat. Bauernpartei 77» 10» 13 (-) ! Bolksrecht-Partei 48« «78 2 - ' Sachs. Landvolk 127 633 2 (-) Die übrigen Stimmen zersplitterten und erbrach- ten kein Mandat. Sie verteilen sich wie solgt: