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2KSiber bie t>orgefapfe 3tttetnuiig Sie ift überall gefährlich, in brr DKufiB aber gang befanbers. 233o man nichts greifen Bann, tao alles jerrimtf, flellen fief) aßgu Ieitf>t ZBorfe ein, bie als aorgefaßfe Meinungen bann bas Xerrain bel)crrfcf)en. Sie tnerben taeifer= getragen. Bleiben haften. Unb finb nicht mehr nuSguroffcn. Solcf>e oorgefaßte OTeinungen finb: 1. .Spans Pfißner ift ber Jtomponift bcs Peffimismus. ©al>cr feine „Sßmpafhie mit bem Xobe". 2. BeethoPen ift ein ©rübler. 2lls bie BnBamatiort ber beuffeften DJtufiB betaeift er, bafj es bas 233efen ber beutfrfjen DJBufiB ift, grüblerifcf) gu fein. 3. 2ltle romanifefje DIIufiB ift glatt, leichtblütig, pptimiffifcf). 4. Sie „©cotgica" Pan Jöerncr C£ g B finb baprifdfe BolBsmufiB. Oagu ift gu bemerBcn: 21b 1. vtri einem ber leßfen Riefte ber „3Iluf/B" (3}lap Reffes 23erlag, Berlin) rocift ßubtaig Schrott nad), baß .Spans Pfißner ein .Spuniorift ift, ben man einem 2BiI()elm Bufcf> an bie Seife ftellen Bann. „2Bo man einen einfamen, büfter=per= fdflpffenen 3Itann angutreffen ertparfefe, triff einem ein geiftreictj=gefeUiger, Iebf>aft= mitteilfamer Äünftler gegenüber, ben bie Xtafur mit ber ©abe eines hötftft fcf)lag= Bräftigen 233tßes bebaeftt fyat." Schratt geigt bas bann an allerhanb literarifcf)en 21ußcrungert bes UJTeifters im eingelnen auf. Öas Scßergo in c=3ItolI für Bleines Or- cfjefter tairb man groar nicht als ein Pan .Spumpr übcrglättgfes 2BerB begeichnen Bannen, bach geigt es Pfißner pan einer ungemein liebcnstaürbigcn Seife. ©s entftanb im ^aßre 1888, als pfißner Schüler bes .Spochfchm Äonferoatoriums in JranBfurf a. 3Ii. mar. ©S ftel)f — auch nat ft 2BaIfer 2lbenbrofl)S, bcs „authentifchen" PfißnersBto= graphen, OTeinung— nach gang unter bem ©ittfluß pon OTenbelsfaßn unb Schumann. IHamentlich Xrio mit feinem freunblichen G=Our unb bem pan ben Jläfcn im SfaBBata hingetupften Perminberfen SepfaBBarb beutet barauf hin. Sas 2öerf, bem als Opus 1 bann bie Biolonrellfonafe falgte, ift bem Berliner philhormonifchen Orcßefter getaibmef, boeß h at jtfß öiefeS — taieber nach 21benbrotf) — fef>r utibatiBbar gegeigt, inbem es feinem PafenBinb taenig aber faff gar Beine Beachtung gefcßenBf hat. 21b 2. 21uch Beefhaaen, ber ©rggrübler, ber große ©infame, hotte .Spumor. 2Iuch um ißn taar Sonnenfcßeitt. 21uch aus feiner DIIufiB fürafjlt uns EicßfeS an. .Beau höre nur einmal ben leßfen Saß feines BiolinBongerfeS, ber ft'rone aller Biolim Bangerte. @S ift ein „JBottbo", ein Sfüci, bas f/cß fagufagen „runb" um fieß felbft breht. 2öie ein Äaruffell mit bunten Bügeln unb leicßfen gluggeugen, mit phantaftifchen Pferbchen unb filbernen Scßtaänen. Unb taie hart pan 3eif gu 3eit immer taieber bas gleiche oorüberfchtnebf, fo Bomtnf aueß im 3Bonba in regelmäßiger golge bas gleiche, bas ßauptfhema taieber. 3n ben beiben attbertt Säßen pocf)f bas Beefl)OOenf<f)e Iperg ernfter, fingt bie BeefhoPetifche Seele in fterttenheller OTelobir. QSoranjeige SRifftaacß, ben 29. 2Ipril 1936, 20 Uhr, ©ctaerbchaus 2$eetfyot>eu: g*@infome