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gmeifeS Xßema, bas elfte, ein pompöfeS, prätßfigeS, fefttiifjeö Xßema beßerrfißt ißn gang. Sas ergibt für ben Äomponißen bie ©elegenßeif, feine Fontrapunftifcßen .ftüuffe fpielen gu (affen, bie ft miß ber Seränberung, ZSanblung, jBer=®feHung unb 23ermum= mung in geiftreidjer 2Beife gu pflegen. 21 mß bas leßfe Allegro roeicßf tiom gewohnten ©cßema ob. ljier treten gmar „orbnungSgemäß" erßeS unb gmeifeS %ma gegenüber, fie erfcßeinen aber ftßon nacß ben erßen Saften ber ©urcßfüßrung mieber, in einer 21rf „falfdßen" Uteprife, ber roieberum halb bie ecßfe, bie eigentliche 3teprife folgt. 21uf bicfe löeife entfielt ber (Sinbrud? eines 3?onboS. ftoppelf hier alfo OTogarf Sonaten* unb Dlonboforrn in überaus reigDolIer, „am 3tanbe ber ©infonie" möglttßer gorm gu* fammen, fo ifl ber erfle ©aß, wie Oorßin ermähnt, eigentlich eine ©gntßefe t>on Sonaten* unb Sariationenform. ©aS erfle Xßema beS ginaleS oerrät uns beuflitß bie (Sntfleßungsgeif. ©S flingt an bie berühmte 21rie beS Osmin ber „©ntfüßrung" an: „ha, toie roiU icß triumphieren." 2lucß bie Ptiffelfäße, bas „marßßartig baßinfcßlen* bernbe" (21berf) 21nbanfe, bas fräftige DKenueff finb ©erenabenmufif. Ddlan fief>f bie Plufifanten buriß bie ©ommernacßf fcßleicßen. 21uf bem Jliarft roirb ein Fleines Xängcßen probiert, llnb ber 92Ionb lacßf bagu . . . * Peter Xftßaifotoffp triff uns mit feiner ©ecßften ©infonie in h=3ItolI, ber patßetifißen, gemiß mit bem ferneren ßnfoniftßen IRüßgeug beS großen OnßeftcrS, in ber monumentalen Sierfäßigfeit feines großen ftönnens entgegen. 21ber aueß bei ißm flehen mir am Dfanbe ber ©infonie. Sei OTogart brängfc bie Onßrumcntalmußf gur ©infonie hin. Sei Xßßaifomffi) menbet fie fuß ftßon mieber Don ihr ab. Mißt baß ber langfame ©aß am @eßluß fleht, ift bas (Snfßßcibenbe. ©a fönnte es fidj ja um eine bloße Umftcllung hanbeln. Siefen leßfcn, leiberfülltcn ©aß, biefen •Huffcßrei f)at Xßßaifomffr) furg oor feinem Xobe geftßriebcu. 2Benigc lOocßcti nmß ber oon ihm felbft geleiteten Uraufführung (am 16. Offober 1893 in Petersburg), bie feinen großen (Srfolg hoffe, raffte ihn bie ßßolera ßinmeg. ZBicßfiger ift bie Zluflöfung beS ßnfoniftßen Stils in ben DItittelfäßen. ©er gmeite ©aß beginnt mit einem fängerißß bemegfen Xßema, bas für ein ©tßergo jeboeß gu getragen ifl. ©as Xrio (roenn man ben Sliffelfeil, beffen XI) erna aueß ' n ber Goba nodi einmal begiehungsooll oerroenbef mirb, fo begeitßnen barf) fpielt mieber ins Pafhefißßr hinüber, Fünbigf fcßon bie ftlage beS leßfen ©aßcS an. ©er briffe ©aß fcßließlitß, ber als eeßfes ©tßergo beginnt, roätßft fitß fafl gum bcßerrftßcnben ipauptfaß aus, mirb ein bonnernber ©iegeSmarfcß, ber fieß fißroer in bie ©ebanfcnmelt einer patßcfifcßen ©in* fonie einorbnen läßt. 3n Seefßooens „Pafßöfiquc" iß bas ©tßergo auSgelaffcn . . . 3mei ZBerfe am „3tanbe ber ©infonie". Unb bennoeß gmei Oollgeroitßfige ZBerfe. ©er ©tßöpferroille fpottet ber ©efeßmäßigfeit. (Sr gibt fitß felbft bas ©efeß. ZBir müffen bas ©efeßte eßrfürtßfig ßinguneßmen unb feinen ©inn gu begreifen oerfutßen. Dr. Karl Laux.