Aus der Heimat Halbmonats. Beilage zur „Weitzeritz.Zeitung" Das sächsische Wappen und die sächsischen Larben. Das Wappen -es alten Herzogtums Sachsen, wie es Wittekind ge führt haben soll, ist nach Angabe Ler Geschichtsschreiber ein schwarzes, springendes Rotz gewesen, welches nach Wittekinds Aebertritt zum Christentum in ein weißes verwandelt worben sein soll. Dieses Wappen führten die Herzöge von Sachsen bis zu Heinrich dem Löwen, und es ging, nach dessen Aechtung durch Kaiser Friedrich dem Rotbart, auf -le Erben seiner Allodialgüter, die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg über. Dagegen erhielt Herzog Bernhard von Askanien, als er von Kaiser Friedrich dem Rotbart mit dem Herzogtum Sachsen belehnt wurde, außer dem vorgedachten Mappen noch, aus sein Ansuchen, zur Unter scheidung von seinen Brüdern, das Wappen der ihm anererbten Graf schaft Ballenstädt, fünf schwarze Querbalken im goldenen Felde und außerdem noch über diese Streifen den — ausschließlich sächsischen ge nannten — grünen Rautenkranz dem alten Wappen hlnzugefügt. Mel ist über den Urspmng und die Bedeutung dieses Rautenkranzes ge stritten worden; dps Wahrscheinlichste ist, daß er die rautenförmige Her- zogÄrrone bedeuten soll. Als später das Herzogtum Sachsen aus das Haus der Markgrafen von Meißen überging, wurde dieses auch mit dem seitherigen Wappen -er sächsischen Herzöge belehnt; da aber nach und nach die Besitzungen in Niedersachsen, wegen welchen das Roß im Wappen geführt wurde, in andere Hände kamen, wurde auch das Roß aus dem Wappen weg- gelassen, und es blieb sonach als Wappen des nunmehrigen Herzogtums Sachsen nur das goldene Feld mit den fünf schwarzen Querbalken und Lem Rautenkranz. Dieses Wappen ist bis heute Las Wappen aller sächsischen Linien geblieben. Als 1423 die Kurwürde und das Reichsmarschallamt an das fach fische Herzogshaus kamen, erhielt dasselbe auch das darauf bezügliche Wappen, bestehend in einem quer geteilten, oben schwarzen, unten silber nen Schilde mit zwei in Form eines Andreaskreuzes übereinandergelegten Schwertern von roter Farbe, deren Spitzen nach oben gekehrt waren, über den ganzen Schild, wovon das eine die Kurwürde, das andere dar Erzmarschallamt andeuten soll. Dieses Wappen und das vorher geschilderte zusammen bildeten von nun an das eigentliche und Hauptwappen des Kurfürstentums Sachsen