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E-IiarnorF irok^^ol^^c, os«c^n ^rtsrurMk^saorkkS» 1V. Fortsetzung.! In Hallendachs Fingern begann es zu kribbeln. Der Zorn ergriff ihn. Eine Wonne wäre es für ihn gewesen, wenn er jetzt dem frechen Burschen ein paar hinter die Ohren hätte geben können. Aber er sah, daß Karner ruhig blieb. „Was ich hier tue, Mann, das geht Sie nichts an. Wollen Sie sich fortscheren!" Das Publikum wurde aufmerksam. Der Betrunkene wieherte vor Lachen und sah höhnisch aus i den einen Kopf kleineren Karner herab. Dann faßte er nach ihm, suchte ihn an der Brust zu packen. „Wenn du nicht! Ich . . . zerquetsch dich! Mensch, du wärst der richtige, der dem langen Max Respekt einjagen könnte!" Er hatte aber Karner unterschätzt. Ein rascher Griff, ein Stoß, und der Betrunkene fiel zur Seite. Die Gäste schrien „Bravo!" Plötzlich blitzte ein Messer in der Luft. Mit einer Schnelligkeit, die man dem Betrunkenen nicht i zugetraut hatte, warf sich der „lange Max" auf Karner. ! Die in der Nähe Sitzenden schrien auf. Doch Hallendach rettete. Ein Ruck ... der Tisch flog um, und seine Eisenfaust fuhr dem langen Max an den Schädel. Und er traf richtig. Der Verbrecher taumelte, ließ das ' Messer fallen und brach zusammen. Der Krüppel aber schrie auf wie ein Wahnsinniger, eine Flut von Schimpfworten traf erneut Karner. Tumult im Lokal. Die Gäste waren aufgesprungen und traten zu Karner, der Hallendach bewegt die Hand drückte. Der Wirt drängte sich nach vorn, erfuhr den Tatbestand und blickte wütend auf den „langen Max". „Der Bursche! Der oafluchte Kerl! Wart, ich will dich lehren, meine Gäste anzufallen. Du Strauchritter du! Die Sipo soll dich inspunn', mein Junge." Aber Karner schüttelte den Kopf und sagte bestimmt: „Nicht die Polizei, Herr Wirt. Der Mann hat seinen Denk- s zettel wea. und ich will mit ihm reden/' Dem Wirt war es nur recht. Polizei im Loral lsl immer ' «-was Unangenehmes, das man vermeidet, wenn es irgend- : Ale geht. ! „Wie Sie man woll'n! Aber ick muß mir entschuldigen, . daß Sie sowat in mein' Lokal passiert is!" „Das ist nicht Ihre Schuld, Herr Wirt." s Die Gäste hatten sich wieder beruhigt und begaben sich . an ihre Tische zurück. - Der Bewußtlose lehnte auf einem Stuhl. Den irrsinnigen Krüppel drängte der Wirt kurzerhand aus dem Lokal. Er wehrte sich wie eine wütende Kalle. Als ihm aber Karner einen Hundertmarkschein reichte, ward er mit einem Male still und klotzte Karner an. „Mir! Mir!" lallte er. Als Karner nickte, lachte er mit einem Male wild auf. Es war das Lachen eines Idioten. Dann ließ er sich ruhig aus dem Lokal führen. Karner wartete ruhig auf das Erwachen des „langen Max". Das dauerte eine gute Weile. Hallendach hatte tüchtig zugeschlagen. Als der Verbrecher endlich die Augen aufschlug, sah er auf Karner, der ruhig auf seinem Stuhl saß und ihn durch dringend, ohne Haß oder Aerger im Antlitz, ansah. „Warum wollten Sie mich morden?" sagte Karner hart. Der lange Max wurde unruhig. „Ick . . wees man gar- nich'l Ick muß wolle zu ville getrunken haben." „Sie sind nicht betrunken, Mann. Belügen Sie mich nicht. Sie haben gegen lumpiges Geld den Auftrag über nommen, mich kalt zu machen. Wer hat Ihnen den Auftrag gegeben?" Der Verbrecher wurde immer unruhiger unter dem steten, ruhigen Blick Karners. Er begann vor Angst zu schwitzen. „Wollen Sie mir die Wahrheit sagen?" fragte Karner wieder. Er redete ruhig, gütig, wie man einem Kinde zuredet. „Ich . . . wees nich', wie das gekomm' is!" antwortete der Verbrecher mit gesenktem Kopfe. Karner Hub wieder an: „Lesen Sie die Zeitungen? Wissen Sie eigentlich, wer ich bin und was ich will? Nein, Sie wissen es nicht. In Ihrem dumpfen Dasein gibt es nur einen leuchtenden Punkt: Das Geld, das verfluchte Geld. Sie leben im Elend und wissen nicht, daß es meine Lebensaufgabe ist, dem deutschen Volke, vielleicht dem Volke überhaupt, zu helfen. Ich will die Heere der Arbeitslosen wieder der Produktion zuführen, will neue Arbeit bringen. Das will mein Werk. Und du verrätst deine Brüder! Wirst um feiles Geld zum Schuft! Hast wohl damit gerechnet, daß du, well du betrunken warst, wegen des Mordes nur ein paar Jahre eingesperrt wirst und dann als reicher Mann herumlaufen kannst! .Und Tausende und Abertausende deiner Brüder fluchen dir!" Der Verbrecher zitterte. Die ruhigen, beherrschten und doch so erbarmungslosen Worte trafen ihn wie Hammer schläge. Er wollte sprechen, weilerlügen. Aber er vermochte es nicht. , Karner sprach weiter: „Von wem halt du den Auftrage Wenn du es gestehst, dann laste ich dich laufen." Der „lange Max" saß zitternd da. Etwas Unbegreif liches gewann Macht über ihn. Er, der immer frech und brutal, ohne Skrupel durchs Leben geschritten war, kämpfte gegen den Willen eines anderen, der vielfach seinem Willen überlegen war. Er stöhnte auf in dem ohnmächtigen Kampfe, er wollte nicht, mühte sich, allen Trotz aufzubieten. Aber seine Kräfte verwirrten sich. Ein Gefühl der Erbärmlichkeit kam über i Karner wartete. Er fühlte, daß er Boden gewann, daß § er den Willen des anderen Zoll für Zoll niederrang. Auch ! ihn drohte die ungeheure Kräftekonzentration, die furcht- bare physische Anstrengung zu ermatten. Er atmete auf, als der lange Max mit angstbebender Stimme schrie: „Ich sag's! Ich sag's! . . . Der . . . Metzler- Kurt ... der ... der Metzler Kurt!" Hollenbach sprang blitzschnell zu, denn der Verbrecher brach wieder zusammen. Karner atmete schwer. Die furchtbare Kraftanstrengung hatte ihn erschüttert. Hallendachs Augen ruhten bewun dernd auf ihm. Das fast Unmögliche hatte er zustande gebracht. Er hatte dem Verbrecher sein Geheimnis ent rissen. „Wer ist der Metzler-Kurt?" fragte Karner, als der Verbrecher wieder zu sich gekommen war. Nach wenigen Minuten wußte er, daß es der Büfettier im „Pommerschen Keller" in der Grenadierstraße war. „Es ist gut!" sagte Karner dann. „Ich unternehme nichts gegen Sie! Gehen Sie!" ' Und wie ein geprügelter Hund schlich sich der „lange Max" hinaus. ' „Jetzt wird er seinen Komplicen benachrichtigen, Herr Karner," sagte Hallendach mit leichtem Vorwurf. , „Ich glaube es nicht!" - ' „Wollen wir nach dem Pommerschen Keller?" „Ja! Ich will versuchen, herauszubekommen, von wem . dieser Streich ausgeht." Karner zahlte an den alten Kellner, der ihn mit der ehr fürchtigen Geste behandelte und bediente, wie sie nur alte Leute haben, die alle Stationen der Eitelkeit und Ichsucht überwunden haben. Sie verließen den „Holderstrauch". * * Nach einer halben Stunde betrat Karner mit Hallenbach den „Pommerschen Keller". Es war ein schmutziges Kellerrestaurant mit leidlich gut bürgerlichem Anstrich, kein Film-Verbrecherkeller. Die Physiognomien, auf die Karner und Hallenbach stießen, waren alles andere als vertrauenserweckend. Sie nahmen Platz, ließen sich durch die wenig freund lichen Blicke der anderen Gäste nicht stören und bestellten ' zwei Glas Bier. > Dann stand Karner auf und trat zum Büfett. Er sah auf , den jungen Büfettier, der ein hübsches, aber widerliches Gesicht hatte, in dem alle Leidenschaften der Hölle lagen. * Der Metzler-Kurt blickte verwundert auf. „Ich bin Martin Karner!" hörte er eine ernste, »uhtze ! Stimme. „Ich möchte mit Ihnen ein paar Worte reden. ! Bitte kommen Sie sofort an meinen Tisch." ' Der Angeredete brach unter den Worten fast zusammen. ! Er bewegte die Lippen zum Sprechen, brachte aber nichts , beraus. (Fortsetzung ! Drucksachen aller Art/. C.Jehm W Nr. 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