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chzend und weinend in * ^ öö: TanzlehrkursüH Ä'l5—Äöö? Tanzmüsik."' — 171 — die für das Militär vorgefchriebene Kokarde in den Landesfarben Weitz und Grün zu tragen. Sonach sind bis 1815 die sächsischen Landesfarben Schwarz und Gelb gewesen, seitdem sind sie Weitz und Grün. ' — Die Exulanten von Zinnwald im Zähre ^728. Endlich halte der westfälische Friede, abgeschlossen zu Münster unb Osnabrück im Jahre 1648, einen Hoffnungsstern über Lie blutgetränkten -eulschen Gauen aufgehen lasten, insofern damit dem 30 jährigen Glau benskampfe, der um Sein oder Nichtsein Les Protestantismus sich han delte, ein Ziel gesetzt und Len Bekennern der durch Luther und Zwingli gereinigten Ehristuslehre unbehinderte Glaubensfreiheit Mgesichert wor den war. Bald aber schien Lieser Hoffnungsstern wieder erlöschen zu wollen. Gramerfüllten Sinnes verlassen viele ihr deutsches Vaterland, um jenseit des Ozeans eine neue Heimat sich aufzusuchen. So verließen auch zu Anfänge deS vorvorigen Jahrhunderts Tausende deutscher Brü der den heimatlichen Herd, weil nach wie vor die Heitz ersehnte Glaubens und Gewissensfreiheit unter offenem oder geheimem Gewaltdrucke arger Inquisitoren zu leiden halte. Katholische Landesfürsten, die sich von Lem Truggewebe jesuitischer Spitzfindigkeiten hatten umgarnen lassen, oder Len Einflüsterungen ihrer unduldsamen Beichtväter daS Ohr liehen, begannen ihre protestantischen Untertanen bereits in manchem hintenanzusehen, betrachteten sie gleich sam als entartete Stiefkinder, ließen ihnen in Skraffällen ihre ganze Angnade fühlen und gaben es unverhohlen durch Mort und Tat zu er kennen, daß ihnen das Wohl oder Wehe derselben eine sehr gleichgültige Sache sei. Nicht lange, so erlaubten sich manche jener Herrscher sogar schreiende Ungerechtigkeiten in ihren Maßnahmen gegen ihre protestan tischen Untertanen, und die Klagen -erselben über Bedrückungen und Einschränkungen aller Art, deren sie sich preisgegeben sahen, verhallten fruchtlos, da die Beamteten ja nur infolge höherer Instruktion ihre sau bere Wirtschaft trieben, die Wetterfahne der Hoflust waren, und daher keiner zur Verantwortung gezogen wur-ej, falls ja einmal eine Beschwerde über despotische Willkür und hämischen Druck daS seltene Glück gehabt, bis hinein ins landesfürstliche Ohr zu ertönen. Ludwig XIV., König von Frankreich, ging durch Aufhebung des durch einen seiner Vorfahren, Len trefflichen K. Heinrich IV. zu Gunsten der Protestanten erlassenen Edicts von Nantes, 18. Oktober 1685, mit unrühmlichem Beispiele hierin voran, La eS der stolze Monarch für eine Verletzung der ihm gebührenden Ehrfurcht betrachtet«, dah 2 Millionen seiner Untertanen sich eS Herausnahmen, einen andern Glauben als -en seinigen zu bekennen; dienstfertige Kreaturen aber, namentlich der Jesuit und königlich« Beichtvater La Chaise, jene Gesinnung benutzten, um aus dem Verderben der Hugenotten (eben jener Protestanten) größtmögliche Vorteile für sich selbst zu ziehen. Zunächst schloß man die protestantischen Kirchen unL knechtete in Frankreich so scheußlich, wie man es früher