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Weitzeritz-Jeitung Tageszeitung uns Anzeiger M DWoMswal-e, SchMe-eberg u.U Brzogtprei«: Für einen Monat S Reichsmark j „It Zntragen, einzeln« Nummern » Retcht- i Pfennige. Vemeind« - Derdandl - Girokonto r Rümmer t gernfprecher: Amt Dlppoldtt- 5 »ald« Nr. » Poftlcheckkont» Dresden 12 »48. AelSeste Zeitung -es Bezirk» Niese» Blatt enlhätt -ie amiliche» Bekaaulmachunge« Ker Amlshauplmannschasl, -es «mtsgeriqi» m»k -es Sladlrals zu Dippol-iswal-e Anzeigeuprel«: Die 48 Millimeter -reite Petitzeile 2« Relchtpfennige. Lingesandt un» Reklamen 89 Reichtpsenntge. Derantworstich« Aedakle«? Selir Sehne. - Druck und Verla«: Sari Seh« in LtvvolSl«oalde. 84. Jchrgang Freitag, am 3. Februar 1828 Nr. 29 Oeffeutl. Berirls-Antzschutz-Sitzung Donnerstag, am 9. Februar 1927, vormittags 10 Uhr im amtshauptmannschaftllchen Sihungssaale Auf Blatt 279 des hiesigen Handelsregisters, betr. die Firma gornksur lilppoldirmalde, Seseiisciistt mit bescki'äniitei' kattung in Dippoldiswalde, ist heute eingetragen worden, daß der Direktor Pickard Vracke in Bürenhecke als Geschäftsführer ausgeschieden und der Generaldirektor Oskar wieckert in Dresden zum Ge schäftsführer bestellt worden ist. 1 ä Reg. 12/28. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 2. Februar 1928. OertUcheS «nL Lächstsches — Tagesordnung zur 2. Sitzung des Bezirksausschusses der , Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, Donnerstag, den 9. Fe bruar 1928, vorm. 10 Uhr im amtstzauptmannschastlichen Sitzungs saale. Oeffentliche Sitzung: Mitteilungen. — Einrichtung wei terer Haltestellen der Aukobus-Schnellverbindung Dresden—Kips dorf—Zinnwald. — Kündigung des zwischen der Gemeinde Posseii- öorf und dem Verleger des „Boten vom Wilisch" wegen -eS Ab drucks der amtlichen Bekanntmachungen jener Gemeinde ge schlossenen Vertrags seitens der letzteren. — Abänderung der Ge schäftsordnung des Bezirkstags. — Sparkassenordnung der Ge meinde Rechenberg-Bienenmühl« (Neufassung). — Desgleichen der Stadt Bärenstein. — Aufnahme eines Hypothekendarlehns seitens der Gemeinde WendischcarSdorf bei der Verbandssparkasse Possen dorf zur Deckung der Baukosten -es Zweifamilienhauses der Ge meinde. — Gemeindelandverkauf in Paulsdorf zu Bauzwecken. — Antrag der Gemeinden Colmnitz und Pretzschendorf auf Sperrung des oberen Teils -er Dorfstrahe in Colmnitz und -es sich an- schließen-en unteren Teils der Dorfstrahe in Pretzschendorf bis zum Verbindungsweg mit der Staatsstraße bei Kilometer 9,12 der selben für den Kraftfahrzeugverkehr mit Ausnahme -er Kraft räder. — Nichtöffentliche Sitzung. — Der Mittelelbe-Dresden-Turngau hielt am vergange nen Sonntage in Dresden sowohl für das Männer- als auch für das Frauenturnen Borturnerstunden ab. Diese standen im Zeichen des deutschen Turnfestes Köln. Hier wurden die Festfreiübungen gelehrt und durch Nachturnen cingeprägt. Gesellschaftsübungen am Barren und Pferd folg ten und das folgerichtige Borturnen der Wettübungen sowie Geräteturnen schloß das Turnen. Die anschließende Haupt versammlung klärte nach den gegebenen Berichten und den ^Bahlen offene Fragen zum deutschen Turnfeste. Nun muß <S Ausgabe der Turnwarte sein, Kleinarbeit zu leisten, um als Gesamtheit bestehen zu können. Der Turnbezirk Dippol diswalde hielt am gestrigen Donnerstag unter Leitung seines Bezirksfrauenturnwartes R. Eidner in der Halle des ATV. eine Gruppenturnstunde sür daS Frauenturnen ab und legte dadurch erste Hand an zu dieser Kleinarbeit. — Die Sachsen- stabübungen Köln für Turnerinnen vertonte Turnbruder Kan tor Helbig, Reichstädt, die der Freiübungen Lockes, Han nover. — In der Zeit von Mitte August 1924 bis zum Oktober vergangenen Jahres veruntreute der jetzt 22 Jahre alte ehe malige Beamtenanwärter in der Gemeindeverwaltung zu Sörnewitz, Säring, nach und nach gegen 2300 M. Bon den jeweils erlangten Geldbeträgen machte er sich allerlei An schaffungen. Das Schöffengericht Meißen verurteilte Sü- ring wegen dieser Unehrlichkeiten zu 6 Monaten Gefäng nis. Durch Pfändung der angekausten Sachen und ander- werte Sicherheitsleistungen soll der Gemeinde Sörnewitz ein Schaden nicht erwachsen sein. — Beim Prüfungsausschuß der an den Landtag gerich teten Eingaben ist ein Gesuch von Paul Schnering und 10 Genossen in Lauenstein abgegeben worden, den Ausbau der Talstraße in Lauenstein betreffend. — Wie aus Reichenbach berichtet wird, fand am 30. Januar eine gemeinschaftliche Besprechung der Berlreker -er städtischen Kollegien von Reichenbach, Mylau, Netzschkau über die Frage der Verschmelzung der drei Gemeinden stakt. Die hohe wirtschaftliche Bedeutung dieser Frage wurde ein hellig anerkannt. Anderseits wurde aber auf die lokalen Schwierigkeiten hingewiesen, die dieser Frage zurzeit teil weise noch entgegenstehen. Aus diesem Grunde wurde be schlossen, die Frage weiter eingehend zu prüfen und zu be- i handeln. Malter. Fleißige Hände sind am Werke, um den Saal ' -es Tanzpalastes „zur Talsperre" festlich für die Masken- Red oute am morgigen Sonnabend zu schmücken. Ein «Fest im Palaste des Maharadscha von Ali Baba" soll es werden, an indische Gewässer werden sich die Teilnehmer verseht fühlen. Die fünf schönsten Masken werden prämiiert werden. Eeifersdorf. In seinem Stammlokale, Oppelts Restau- § rank, hielt der Männergesangverein .Eintracht" am Mittwoch seine Hauptversammlung ab. Bevor man in die Tagesordnung eintrat, wurde ein aktives Mitglied ausge nommen. Der reichhaltige Jahresbericht, vorgetragen vom 1. ' Borsihenden, Otto Baumgart, läßt noch einmal daS ganze Jahr im Geiste vorüberziehen. War es doch dem MGB. .Eintracht" vergönnt, im Jahre 1927 sein 50 jähriges Be stehen würdig zu feiern und auch zugleich auf eine 50 jährige Mitgliedschaft des ElbgausängerbundeS zurückblicken. Am Anfang des Jahres bestand der Verein aus 71 Mitgliedern, wovon im Laufe des Jahres 4 ausgeschieden und 4 hinzuge treten sind. Davon sind 27 aktiv und 44 passiv, einschl. 6 Ehrenmitgliedern. Insgesamt fanden 56 Zusammenkünfte statt, davon waren 45 Singübungsstunden, welche von 938 Sängern besucht wurden, was einer durchschnittlichen Be suchszahl pro Singestunde von 21 Sängern entspricht. Außer dem wurden noch 5 Ausschußsitzungen zur Borbereitung des 50 jährigen Jubiläums einberufen. Mit 16 Sängern nahm der Berein ain Radeberger Sängerfest teil, ebenso wurde den Einladungen der Brudervereine Oelsa zum Konzert und Stif tungsfest und Wendischcarsdorf zur Fahnenweihe Folge ge leistet. Einem Mitglied gab man das letzte Geleit. Weiter veranstaltete der Berein ein Stiftungsfest und einen öster reichisch-ungarischen Konzertabend. Zwei Gründer deSVer- eins wurden für ihre 50 jährige Treue zum deutschen Lied anläßlich des 50 jährigen Jubiläums durch Ueberreichung deS Ehrenbriefes des Deutschen Sängerbundes ausgezeichnet, drei SangeSbrüder zu Ehrenmitgliedern im Vereine ernannt unter gleichzeitiger Aushändigung der diesbezüglichen Ehren diplome. Der Berein selbst wurde vom Deutschen Sänger bund mit dessem Ehrenbrief und vom Elbgausängerbund mit der tragbaren goldenen Medaille geehrt. Am Schlüsse -eS Jahres wurde noch eine Weihnachtsfeier unter gleichzeitiger Beschenkung des Liedermeisters abgehalten. Mit den besten Wünschen auf das fernere Wohlergehen und Blühen des Bereins schloß der Borsitzende seinen Bericht. Der Kassen bericht auf daS Jahr 1927 weist einen Fehlbetrag nach. Die Kasse ist für richtig befunden worden und der Kassierer wird entlastet. Zn Kassenprüfern für das neue Jahr wurden die Sangesbrüder Karl Fischer und Erwin Mende gewählt. Zum 1. Borsitzenden wurde neugewählt Paul Taschenberger, zum 2. Gerhard Geißler und als 1. Schriftführer Willy Lieber, 1. Kassierer Richard Illgen: AuSschußmitglied Arthur Gäbel wurde wiedergewählt, ebenso als 2. Archivar Otto Grumbt. Dem Antrag, aller zwei Monate eine Wandersingestunde ab zuhalten, wird stattgegeben, ebenso vierteljährlich die Ver- sammlung abzuhalten. Auch soll ein Nachtrag der seit 1886 bestehenden Statuten ausgearbeitet und in Druck gegeben werden. Das Stiftungsfest wird auf Beschluß der Haupt versammlung auf den 17. März festgelegk. Bei frohem Lied und Becherklang pflegt man noch eine Stunde der Gemüt lichkeit. Schmiedeberg. Aufgeboten sind folgende drei Paare: Paul Bruno Göhler, Schmiedeberg, mit -er Haustochter Anna Frieda Hartmann in Sadisdorf: Otto Hellmut Renner, Ober frauendorf, mit dem Hausmädchen Helene Marianne Gülich in Schmiedeberg: Hofarbciter Herbert Alfred Häußler in Schmiedeberg mit der MirtschaftSgehilfin Elsa Alma Kreller, ebenfalls in Schmiedeberg. Kipsdorf. Die Schneelaufabteilungen deS Allgemeinen Turnvereins Dresden und des Dresdner Ruderklubs veran stalten am Sonntag im oberen Pöbeltale bei Kipsdorf ge meinsam ihre diesjährigen Wettläufe. Bannewitz. Die Dürgervereinigung hielt in Kirstens Re staurant ihre sehr gut besuchte Jahreshauptversammlung ab. Im verflossenen 5. Geschäftsjahr haben 8 Sitzungen mit 30 Beratungspunkten skattgefunden. Die Bereinigung hak sich weiter gut entwickelt, die Versammlungen sollen durch Vor träge und Lichtbildervorführungen belebt werden. Der Kassen bericht weist einen Bestand von 258,60 RM. aus. Da die Prüfung die einwandfreie Führung der Kasse ergeben hak, wird auf Antrag der Rechnungsprüfer dem Kassierer unter dem Ausdruck des Dankes Entlastung erteilt. Bei den Neu wahlen werden die Ausscheidenden, 1. Vorsitzender Gutsbe sitzer Paul Schumann, 2. Schriftführer Lehrer Schubert und 1. Kassierer Kaufmann Kurth einstimmig wiedergewählt. Hierauf geben die anwesenden Gemeindeverordneken ein gehenden Bericht über die letzte Gemeindeverordnetensitzung, dann wurden lokale Fragen besprochen. Dresden. Am Fischhofplatz kam eS am Mittwoch abend zwischen einer Anzahl betrunkener Zigeuner und Zivilisten zu einer wüsten Schlägerei, bei der einer der Zivilisten be wußtlos geschlagen wurde. Nach Mitternacht wiederholte sich der Tumult, wobei die Zigeuner Passanten auf der Annen straße und Am See mit Dolchen bedrohten. Nachdem das Ueberfallkommando eingesetzt war, gelang es, drei Zigeuner und eine Frau festzunehmen. Der Hauptbeteiligle entkam im Dunkel -er Nacht. I Dresden. Dem sächsischen Landtag ist ein sozialdemokra tischer Anttag zugegangen, der unter Hinweis auf die StaatS- gerichtshofenkscheidung über die Gültigkeit -er Wahlvor schriften in Hessen, Hamburg und Mecklenburg-Skrelitz Lie Regierung ersucht, dem Landtag unverzüglich einen Entwurf über die Aenderung der beanstandeten Bestimmungen deS sächsischen Wahlgesetzes vorzulegen. — In Großschönau i. Sa. ist, 51 Jahre alt, der Pri vatier Hermann Disrnhofer gestorben. Sein Name verbindet sich untrennbar mit der Farbenphotographie, einem Zweige der Lichtbildkunst, auf dem -er Verstorbene bahnbrechend ge wirkt hat. ES gelang ihm in 30 jähriger Arbeit drei wichtige Erfindungen zu machen, und zwar konstruierte er zuerst einen Apparat zur Herstellung von Farbenbildern, darnach erfand er ein Druckverfahren, daS die naturgetreue Wiedergabe der Farben ermöglichte und schließlich einen Projektionsapparat mit dem vermittels voll Filtern 180 bis 250 Farbenvaria tionen auSgenützk werden konnten. Ein Verfahren, das be sonders für die Textilindustrie großen Wert besitzt. Diese Patente wurden seinerzeit von Amerika um den Preis von 100 000 Dollar anzukaufen versucht, doch hat Diernhofer das Angebot abgeschlagen. Seine Erfindung wird von seinen Erben auSgebeutet. Wilsdruff. Die in eine Vereinigung zusammengeschlossenen Bürgermeister auS dem hiesigen Amtsgerichtsbezirke befaßten sich mit der Amtsgerichtsfrage und beschlossen ein stimmig, sür die Erhaltung des hiesigen Amtsgerichtes einzu- kreten. Bad Schandau. Zum Bürgermeister unserer Stadt wurde der Rechtsanwalt Rudolf Ritter aus Bernstadt bei Löbau einstimmig von den Bürgerlichen gewählt. Die Linke stimmte nicht mit ab. Leipzig. Vor dem Großen Schöffengericht Leipzig stand der Buchmacher Brucker, Lem ein schwerer Einbruchsdieb stahl zur Last gelegt wurde. Brucker soll nämlich anschließend an das Pressefest 1927 in dem Leipziger Zoo einen Einbruch verübt und dabei eine größere Geldsumme zu stehlen versucht zu haben. Ein Mittäter, der Schlosser Hartkopf aus Berlin, war schon abgeurteilt worden. Dieser Hartkopf hatte ange geben, der Brucker und ein gewisser Knöfler, der inzwischen in Köln erschossen worden ist, hätten ihm den Auftrag ge geben, einen Sauerstoffapparat zu kaufen und zwar den Appa rat, der bei Lem Einbruchsversuch in Leipzig verwendet wor den ist. Brucker aber konnte nachweisen, daß man ihn in der Nacht, in der er in Leipzig eingebrochen haben soll, in Berlin wegen Ueberschreitung der Polizeistunde festgenom men halte. Darauf mußte die Anklage fallen gelassen und Brucker freigesprochen werden. Allerdings ist er nicht in Freiheit gesetzt worden: denn er muh wegen sieben anderen Strafverfolgungen, die gegen ihn eingeleitet sind, noch in Haft behalten werden. Leipzig. Der Luftgymnastiker Stasch hatte im November 1927 Urlaub aus dem Gefängnis erhalten, wo er eine Strafe verbüßte. Er ging mit zwei Freunden in einen Pelzladen und stahl ein Bisamfutter. Beim Versuch, dieses Futter in einer Wirtschaft zu verkaufen, wurde Stasch von einem Kri minalbeamten überrascht und gestellt. Er wehrte sich erbittert und entsprang verwundet. Als er gerade bei einem Arzt sich befand, um sich verbinden zu lassen, wurde er festgenom men. Das große Schöffengericht Leipzig verurteilte ihn wegen Diebstahls und Widerstandes gegen die Staats, gewalt zu einem Jahre sieben Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrenrechlsverlust. Clemnih. Am Mittwoch mittag fand die Einweihung der auf dem Gelände des Chemnitzer Schlacht- und BiehhofS an der Frankenberger Straße errichteten FleischgroßverkaufS- hallc statt. Die Anlage soll den doppelten Zweck erfüllen, die nötigen Räume für den erst nach dem Kriege zu einem be sonderen Wirtschaftsfakkor erstandenen Fleischgrohhandel zu schaffen, und zum andern den durch Lie ungeheure Zunahme -er Einfuhr von zu kühlendem Fleisch nach Chemnitz immer empfindlicher gewordenen Mangel an geeigneten Kühl- und Gcfrierräumen im Bereiche der hiesigen Schlachthofsanlagen abzuhelfen. Der Bau bildet einen dreigeschossigen Eisenbe tonrahmenbau mit Eisenbetondecken und erfreut durch den wuchtigen architektonischen Aufbau. Die Verbindung mit den Schlachthäusern vermittelt eine Schwebebahn, mit dem Eisenbahnkörper ein zweigleisiger Reichsbahnanschluß. Zittau. Tödlich verbrüht hat sich daS dreijährige Töch terchen deS Landwirts Steinsberg aus Mertendorf. Wäh rend deS SchweineschlachtenS war ein großer Topf mit heißer Wurstbrühe mit einer Stürze bedeckt in die Stube auf den Fußböden gestellt worden. In einem unbewachten Augen blick siel daS Kino in den Topf und starb nach Einlieferung in das Krankenhaus an den erlittenen Verbrühungen.