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gbenditunoe Mei'Iialtlinas-bejlsge (VMenk-öeikng (Nachdruck verbaten.) Das heißt, Ihnen die gute Weghälfte ersparen. Sollen sogar eine Schutzbrille für Ihre schönen Äugen kriegen. Kann mir ja denken, Sie werden sie mit ungeschwächter Kraft hernach gebrauchen wollen." Wie hätte er solcher Liebenswürdigkeit wieder stehen können Mü feurigem Dank bestieg nun auch er das Auto, und nur die Brille lehnte er jetzt mit unlogischer (Entrüstung ab, worüber Frau Leni spitz bübisch lachte. Bei ein^r Wegbiegung setzte ihn die junge, ver- ständnisv ll Frau ab mit dem scherzhaften Hinweis: „Drüben i - Tal vor den breiten Weinbergen liegt also das Pc ais Weyland. So muß man den mächtigen Bau schon nenncn. Darinnen gibt's zwei holde Prin- -eßle, die aber nit weiter verwunschen sind und sich oor emem mode neu, jungen Ritter nit fürchten werden. Also Glm auf, Herr Troubadour. Amüsieren Sie sich mit den jrnge i Brinzeßle besser als mit der alten einfachen T okt rsfrau. Er küßte ihr zerknirscht die Hand. „Gnädigste Frau, b n ic' sc tief in Ungnade gefallen? Darf ich mir nich sp er Ihre bessere Meinung gewinnen?" schmeichelte er reuevoll. „Nun, wer versteht, verzeiht," nickte sie heiter. Also herzlich willkommen, Herr Heinz, wenn immer Sie mal ins Doktorhaus finden. Mein Mann soll Ihnen dann sogar gratis die schwachen Augen kurieren. Was wollen Sie mehr?" Die sind wieder klar genug, um die entzückendste Frau bewundern zu können, die sie je geschaut," war seine feurige Gegenrede. Das Surren des forteilenden Autos übertönte ihre heitere Antwort. Nur Felix überschrie das Fauchen, als er mit Stentorstimme dem Bruder zurief: „Heinz, du wartest also drüben auf mich. Ich komme jeden falls nach." In bester Laune trat Heinz alsdann seinen Wander weg an. Mit der Durchweichung war's nichts« schlimm. Vielleicht beschritt man schon Weylandsches Gebiet. Der Eigentümer eines so prächtigen Wohnwesens, wie der Patrizierbau dort drüben zu sein schien, sorgte natür lich, daß man es auf soliden Wegen erreichte. Kräftig ausschreitend, verfolgte Heinz geraume Weile die aus gezeichnet chauffierte Landstraße, dann kam ein Kreuz weg, der ihn beirrte. Hatte er sich nun rechts oder links zu halten? Da« Weylandhaus wies nicht länger die Richtung, denn es war hinter einem Wald herbstgelber Laub- Akemgolä Roman von <L. Dressel. . (12. Fortsetzung) ellx stimmte denn auch dem wohlmeinen den Vorschläge erfreut zu. Ihm lag viel an einer Aussprache mit dem Freund, den er längere Zeit nicht ge sehen. Und da man ja noch len Besuch der Weylandschen Besitzung oorhatte, deren weit'- e Entfernung vc n Städt ¬ chen etwa eine Wegstunde !trug, so erschien M Frau Steinbachs Anerbieten ebenft angenehm als zu :ckmäßig. Anders Heinz. Der sah mr Zeitverlust i cd suchte einen Vorwand, sich von der °?ahrt zu drückl >. Er fieberte nun s -mlich nach Traute Leylc. d. Sie war doch Zweck :d Zie dieser Spritz lur, Tag indes schon weit oorgeschrtten. Mögl cherweise hielt der Doktor sie sc lange fest, daß dan > an den Hauptbesuch nicht mehr zu denken war. Ma.i konnte den Leuten doch nicht sie Strolche zur Nachtzeit ins Haus fallen. Felix mochte es h. lten, wie cr wollte, ihn aber ging entschieden Nellas Freundin mehr an, als des Bruders Freund. Er w. rigstens setzt nun ungesäumt den Weg zu ihr fort. Fand auch schnell t ne Ausrede. Seine Augen vertrügen das Autofahren schlecht, sagte er schlankweg und bat zugleich um nähere Weisung des Weges zum Weylandgut. Frau Leni lachte dem eleganten Großstädter in das hübsche verwegene Gesicht. „Sie flunkern ehrlich, das versteh' ich. Und ebenso weiß ich, junge Mädle ziehen stärker an, als ein alt Fraule." „O—oh, meine Gnädige, wollen Sie Komplimente hören?" „I bewahre, die sparen Sie sich, junger Herr. Da mit verwöhnt mich mein Alterle schon g,enug. Nehme Ihnen den Streik auch nit weiter übel." „Ist's gar nicht mal, gnädigste Frau. Bin ja ge eicht auf Frauendienst, und so ruft mich auch hier nur eine andere Pflicht. Habe nämlich dem Fräulein Weyland einen Auftrag meiner Cousine auszurichten, und die Zeit ist kurz." „Da muß ich ein Uebriges tun, Sie ritterlicher Knappe," lachte sie heiter. „Will Ihnen gar auf den Schub helfen. Unsere gänzlich durchweichten Wege sind nichts weniger denn bequemes Großstadtpflaster und möchten Ihren Chevraux übel bekommen," schaltete sie mit einem kleinen Spottblick auf seine elegante Be schuhuna ein. „Also, Sie werden dennoch auteln, und ich werbe so nett sein, Sie ein Stückle mitzunehmen.