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Die Italiener an »er Spitze- In der dritten Nacht des Leipziger Lechs, tagerennens glückte es der einheimischen Mann, schäft Nebe—Seifferth eine Berlustrunde aufzuholeu und zur Spitzengruppe vorzurücken. Auch im weiterer Verlauf der Nacht gab es mehrfach Rundengewinn- unl -Verluste. Die Nacht vom Sonntag zum Montag ver- lies ebenfalls sehr ereignisreich. Es gab zahlreich« Jagden, bei denen die sich klar überlegenen Italien« Girardengo —Negrini wieder allein die Füh- j rung mit einer Runde Vorsprung sicherten. Unter re- ' gulären Bedingungen erscheinen die beiden Fahret kaum schlagbar. Sechs Mannschaften lagen an zweitel Stelle mit einer Runde Rückstand, die übrigen zwei Runden zurück. Die ebenfalls stark enttäuschenden Bel. gier Persyn—Verscheiden gaben im Laufe der Nach! auf. - Handelsteil. — Berlin» den 9. Januar 1928. Am Devisenmarkt waren die ausländischen Zah lungsmittel abermals fester. Die Kauflust war auch heute ziemlich rege. Am Effektenmarkt war die Stimmung auch heute lest, bet nicht einheitlicher Notierung waren doch meist leichte Verbesserungen zu beobachten. Kaufaufträge waren heute mäßig. Die ersten Kurse konnten sich jedoch nicht be haupten, lediglich einige Spezialwerte konnten weiterhin an liehen. Am Rentenmarkt war die Geschäftstätigkeit für Neubesitzanlethe wieder sehr lebhaft, doch gab der Kur» nach. Die Pfandbrteflurse waren bet stillem Geschäft nur lering verändert. Der Satz für Prlvatdtskont wurde für »etde Sichten auf 6 Prozent ermäßigt. Am Produktenmarkt gaben sowohl die Roggen- pte auch die Weijenpreise etwas nach. Bet Mehl nur gje- ringe Umsatztätigkeit. Feinste Gerste und Mais zeigten »et knappem Angebot große Festigkeit. Hm übrigen blieb »te Marktlage gegenüber dem Vortage ohne besondere Veränderung. Devisenmarkt. ' Dollar: 4,201 (Geld), 4,209 (Brief), engl. Pfund: JO,46k 20,50k, holl. Gulden: 169,2ö 169,59, ital. Lira: 82,26 22,27, franz. Franken: 16,50 16,54, belg. Frankenr 88,585 58,685, schwer-. Franken: 80,94 81,10, dän. Krone: 112,4V 112,71, schwel». Krone: 112,S5 118,17, norw. itrone: 111,61 111,83, tschech. Kroner 12 447 12,467, vsterr. Schilling: 59,28 59,88, span. Peso: 72,55 72,69. Warenmarkt. MittagSbörs«. (Amtlich.) Getreide und Oelsaaten ver 1000 Kilo, sonst per 100 Kilo in Reichsmark ab Station: Weizen Märk. 285—288 (am 7. 1.: 287—240). Roggen Kärk. 287-240 (238—241). Sommergerste 220-266 (220 tt» 266). Wintergerste —(—,—). Hafer Märk. 201—212 (208-214). Mat» loko Berlin 220—222 (220-222). Weizenmehl 30,50—34 (80,75—34,25). Roggenmehl »1,25-38,75 (81,50—84,25). Weizenkleie 15 (15). Rog- »enkleie 1k (1k). Rap» 845-350 (345—350). Leinsaat (—,—). «iktoriaerbsen 51-57 (K1-57). Kleine Speiseerbsen 82—85 (82—35). Futtererbsen 21—22 (21 ' lt» 22). Peluschken LÜ-21 (20—21). Ackerbohnen 20-21 ' sLO—21). Wicken 21—24 (21—24). Lupinen blaue 14 tt» 14,75 (14-14,75), gelbe 15,70—16,10 (15,70-16,10). Serradella 21—25 (21—25). Rapskuchen 19,70-19,80 l (19,70-19,80). Leinkuchen 22,10—22,40 (22,10-22,40). ! trockenschnihel 12,20-12,40 (12,20—12,40). Sojaschrot »1,10-21,60 (21,10—21,60). Kartoffelflocken 23,80-24,20 >28,80—24,20). , Kartoffelpreise. Amtliche Kartoffelerzeugerpretse je Zentner waggon- irei ab märkischen Stationen (amtlich ermittelt durch die LandwtrtschaftSkammer für die Provinz Brandenburg und verlin): Weiße 3,40-3,80, Rote 3,60—4,00, Gelbe 4,10 »iS 4,50, Fabrikkartoffeln 14—15'/» Bf. Pro Stärkeprozent. Eierpreise. Bericht der Berliner amtlichen NotierungSkommission: - jfulandSeter: 1. große, vollfrische, gestempelte 22, 2. : »rische über K5 Gramm 18, 8. frische unter 55 Gramm (5—16, 4. aussortierte Schmutz- und kleine Eier —,— Pf.: ! UuSlandSeier: 1. extragroße —, 2. große 22—22»/». ! t. normale 14—16, 4. abweichende —, 5. kleine und > Schmutzeier 8V--10 Pf.; K ü h lh a uSe ter: 12—18, Chi- j zesen 11-15 Ps.; Kalkeier: 11 Pf. das Stück. - i kendenz: Fest. Schlachtvtehmarkt. i Essen (Ruhr), 9. Januar. Preise für 50 Kilo Lebend- ! »Wicht in Reichsmark: Rinder (265) 25- 65, Kälber (542) ' 15-110, Schafe (145) 48—52, Schweine (4762) 46-60. j - Marktverlauf: Lebhaft. ! Leipzig, 9. Januar. Preise für 50 Kg. Lebend- i gewicht in Reichsmark: Rinder (670) 23—63, Kälber : (272) 40- 73, Schafe (688) 35-62, Schweine (2417s i 46—57. — Marktverlauf: Rinder schlecht, sonst lang- ! sam. : Chemnitz, 9. Januar. Preise für 50 Kg. Lebend- ! gewicht in Reichsmark: Rinder (675) 25-60, Kälber (433) 55-80, Schafe (266) 40-55, Schweine (3181s 50—61. — Marktverkauf: Rinder und Schweine schlecht, Kälber und Schafe langsam. »«»eultafel für ven 11. Januar. 1825 * Der amerikanische Schriftsteller Bayard Taylor in Kennet Sauare (s- 1878) — 1841 Roß entdeckt festes land am Südpol — 1853 " Der Dichter Gustav Falke n Lübeck (s- 1916) — 1858 * Der dänische Romanist Christoph Nhrop in Kopenhagen — 1904 Ausbruch des Herero-Aufstandes — 1923 Besetzung des Ruhrgebietes mrch Frankreich und Belgien. Sonne: Aufgang 8,2, Untergang 4(16),13. Mond: Aufgang 9(21),7, Untergang 10,41. Lachfisches — Die Verhandlungen, die am Sonnabend in Riesa zur Beilegung des Konfliktes in der sächsischen Hüttenindu strie stattfanden, sind, wie die Sächsisch-Böhmische Korre spondenz erfährt, ergebnislos verlaufen. Die Vertreter -er Gewerkschaften lehnten vor allem die Uebernahme von Sonntagsschichten ab und bezeichneten sie als ungesetzlich. Der Vertreter des Reichsarbeitsministeriums wies nach, -atz diese Behauptung unzutreffend sei. Trotzdem blieben die i Gewerkschaftsvertreter bei ihrer Ansicht und lehnten auch , den Vorschlag ab, die Sonntagsschichten zunächst probeweise § auf vier Wochen durchzuführen. Sie ließen auch durch- I blicken, daß -I« Arbeiterschaft möglicherweise das Verfahren ! von Sonntagsschichten selbst dann ablehnen würde, wenn das Reichsarbeitsministerium den Schiedsspruch für verbindlich erkläre. Nunmehr wir- sich Las Reichsarbeltsmtnisterium über die Verbindlichkeitserklärung entschließen müssen. Kamenz. Mit dem 31. Dezember 1927 sind die Bürger meister Nikolaus Bobick in Panschwitz und Georg Wels in Auschkowih, die 29 bezw. 27 Jahre an -er Spitze ihrer Ge- meinLen gestanden haben, mit Rücksicht auf ihr Alter aus Lem Amte geschieden. Amtshauptmann Dr. Sievert über reichte ihnen Dankesurkunden. Die gleiche Urkunde erhielt Bürgermeister Ernst Kießling in Kleindittmannsdorf für seine 25 jährige Tätigkeit als Leiter seiner Gemeinde. Flöha. Am Sonnabend früh fuhr ein auf der Strecke Flöha—Pockau verkehrender (Äiterzug in mehrere vom Sturm auf die Gleise geworfene Bäume. Ein kurz darauf folgender Personenzug entging nur dadurch einem größeren Unglück. Welda. Auf -er Fahrt von Gera nach Plauen geriet am Sonntag infolge -er Glätte Las Auto des Tierarztes Dr. Barthol in den Straßengraben und stürzte 12 Meter hin unter. Der Arzt kam unter den Magen zu liegen un- wurde schwer verletzt. Der mitfahrende Forstmeister Deckert aus Weida erlitt einen Beckenbruch. Beide mußten in das Geraer Krankenhaus überführt werden. Mügeln (Bez. Leipzig). 3m benachbarten Schweta fand unter zahlreicher Beteiligung die Einholung der zwei neuen Glocken statt, die ein Gesamtgewicht von elf Zentnern haben, wovon die große Glocke sieben Zentner wiegt. Leipzig, 9. Januar. Als Opfer seiner Mettleidenschast stand heute der Buchhalter Max Stein aus Leipzig vor dem großen Schöffengericht und wurde wegen Unterschlagung und Urkün-ensälschung zu 2 3ahren Gefängnis un- 3 Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. Der Staatsanwalt hatte 2 3ahre Zuchthaus beantragt, un- nur der Umstand, -ah Stein noch nicht bestraft war, schützte ihn vor dem Zuchthaus. Er Hal in einem Zeitraum von wenigen Monaten im Geschäfts jahr 1926/27 der Firma, bei -er er einen Vertrauensposten innehatte, die Summe von M. 75 000 veruntreut. Das Gel- Hat er durch Rennwetten verloren. Meerane. Der BuchLruckereibesitzer un- Verleger -es «Meeraner Tageblatts" Gustav Lange, der etwa vor Jahres frist vom Landgericht Zwickau wegen verschiedener Delikte zu einer längeren Gefängnisstrafe verurteilt worben, aber der Aufforderung zum Strafantrilt bisher nicht nachgekom men war, ist jetzt verhaftet und dem hiesigen Amtsgericht zugeführt wor-en. Geyer. Die schweren Stürme in den letzten Tagen haben dem Wal-besiand -er hiesigen Gegend enormen Schaden zu gefügt. An -er Zwönitzer Straße wurden Fernsprechleitungen durch umstürzende Bäume an mehreren Stellen zerrissen. Zwickau. 3n Oberhaßlau bei Zwickau spielte -er 27 Jahre alte Paul Hergert in der Badewanne mit einem elek trischen Höhensonneapparat«, wobei er durch den elektrischen Strom den Tod erlitt. Die von einem sofort herbeigerufenen Arzt angestellten Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. , Zwickau. Auf dem Bahnhofsschachte -es Erzgebirgischen Steinkohlenaktienvereins wurde der Fördermann Stückig aus Planitz von einem Kohlenkarren so schwer angefahren, daß er einen Schädelbruch erlitt und bald darauf starb. ' Plauen. Am Sonntag brachte im Hause Am Stadtwald 4 ein hiesiger Geschäftsmann einem anderen Geschäftsmann, von dem er vor einiger Zeit ein Geschäft gekauft hatte, mit einem Messer erhebliche Verletzungen am Kopfe bei. Da sich der Käufer übervorteilt fühlte, war es wegen -er Be zahlung des Geschäftes zu Meinungsverschiedenheiten ge kommen. Der Verletzte muht« ins Krankenhaus geschafft werden. j Letzte Nachrichten. Führertagung veS Stahlhelms. — Kiel, 10. Januar. Hier fand eine Führer- . lagung des Landesverbandes Nordmark des Stahl- - Helms statt, die dem Thema „Stahlhelm und Landwirtschaft" galt. Es sprachen je ein Ver treter der deutschnationalen, der volkspartetlichen und der völkischen Retchstagssraktion. Die Sitzung wurd« etngeleitet durch die Begrüßung des Ehrenmitglieder Leutnant Günther, der 1871 die Reichsgründung in Versailles als Wache miterlebt hat. Im weiteren Ver lauf der Besprechungen, an denen auch Prinz Heinrtck tetlnahm, hielt Bundesführer Oberstleutnant a. D Düsterberg eine Ansprache, in der er u. a. aus- führte, der Stahlhelm hätte die monarchische Frag« zurückgestellt, weil es daraus ankomme, zunächst di« Massen zum nationalen Denken^urückzugewinnen. De, Stahlhelm sei aus Gedeih und Verderb mit der Land wirtschaft verbunden. Ein veutscher Dampfer auf »er Ostsee gesunken. — Lübeck, 10. Januar. Der Dampfer „St Gertrud' der Lübeck Linie A.-G. ist zwischen Arcono und Bornholm gekentert und gesunken. Die Mann schaft konnte gerettet werden. Einzelheiten über der Untergang fehlen noch. — Saßnitz, 10. Januar. Einer hier eingegan- : genen Drahtnachricht zufolge ist der Untergang des " Dampfers „St. Gertrud" auf eine Kesselexplosion zu rückzuführen. Das Schiff liegt in der Nähe der grünen Wracktonne bet Adlergrund in 22 Meter Tiefe uni gilt als völlig verloren. Die Besatzung hat sich aus das Feuerschiff Adlergrund in Sicherheit gebracht. We gen des Sturmes war es jedoch bisher nicht möglich, die Schiffbrüchigen von dort abzuholen. , FrievenShoffnunge« in Peking. ; — London, 10. Januar. Wie die Blätter auk Peking berichten, hat der Führer des Nordens, Mar» schall Tschangtsolin, erklärt, aller Wahrscheinlichketi nach werde bald wieder Frieden in China herrschen. Der Norden hätte mit dem Süden einen Waffen stillstand vereinbart und wolle diesen zu Friedensver handlungen benutzen. Dem steht jedoch eine Erklärung Tschangkaischeks gegenüber, in der die Fortsetzung des Kampfes gegen Peking angekündtgt wird. Nach einem endgültigen und erfolgreichen Abschluß dieser Aktion will sich Tschangtsolin ins Privatleben »urück»i«k»-,i Keine gefüllten Bomben in Dahlem gefunden. 10. Januar. Der Polizeipräsideni teilt mit: Ein Teil der Presse bringt die Nachricht, daß auf dem Villenarundstück in Dahlem, auf dem am Sonntag eine Explosion stattaefunden hat, zwei Flieger- bomben gesunden worden seien. In Wirklichkeit han delt es sich lediglich um zwei leere Hülsen. Die» ser Fund erklärt sich daraus, daß die Firma Wein gartner u. Stammer zur Kriegözeit in Betten Fli» aerbomben hergestellt hat. Dieser Betrieb IP im Jahr« 1918 eingestellt worden. Bei den aufgesunvenen Hüb sen handelt eS sich lediglich um Andenken an die Kriegs- zeit. Zum Explosionsunglück ln Dahlem. Berlin, 9. 1. Die zuständige Staatsanwaltschaft hat sich auf Grund der Ermittlungen, -ie fie bei dem neuen Ex plosionsunglück in Dahlem anstellte, dazu entschlossen, selbst einzugrelfen und entsandte gestern Staatsanwallschaftsrat Dr. Bürkle zum Schauplatz der Katastrophe. Morgen wird eine Kommission der Staatsanwaltschaft in Begleitung von Sachverständigen di« Unglücksstelle besichtigen. Als fest stehende Tatsache kann man schon jetzt nach den Umständen, unter denen die Katastrophe erfolgt ist, «in Ermittlungsver fahren gegen Generalkonsul Weingärtner bezeichnen, der sich wegen fahrlässiger Tötung und Vergehen gegen -as Spreng stoffgesetz zu verantworten haben wird. Die Vermutung, -atz in dem Laboratorium mit Trinitrotoluol gearbeitet worden ist, wird von sachverständiger Seite als durchaus nicht un wahrscheinlich bezeichnet. Letzteres ist ein sehr gefährlicher Sprengstoff, eine Salpekerverbindung, die bereits im Kriege verwandt wurde und letzten Endes in jeder Granate unb Mine zu finden war, aber auch in der chemisch-technischen Industrie als Ausgangsmaterial für bestimmte Arzneistoffe benutzt wir-. Fünf Opfer einer Eiusturzkalastrophe. Paris, 10. 1. Infolge der an-awern-en Regenfälle stürzte in Tlemcen in Algerien die Terrasse eines maurischen Bades ein, wobei zahlreiche badende maurisch« Frau«n verschüttet wurden. Fünf maurische Frauen wurden aus den Trüm mern geborgen, -och glaubt man, Laß bei den Aufräumungs arbeiten noch weitere Opfer zutage geför-ert werden. Ein Zivilprozeh im Falle Rosen. Breslau, 9. 1. Frau Neumann hat einen Erbschafts- Prozeß gegen -en Bruder -es ermordeten Professors Rosen, den Minister a. D. Rosen, angestrengt. Es werden Auf- wertungsansprüch« in Höhe von 20 000 M. verlangt. Heute stan- in dieser Sache vor dem Einzelrichter der 7. Zivil kammer Termin an. Es handelt« sich um «inen Vergleichs- Vorschlag bezw. um einen Einigungsversuch, -en -er Ver treter der Frau Neumann gemacht hatte. Diese Vergleichs versuche sind aber gescheitert', nachdem der Rechtsanwalt des Beklagten erklärt hat, daß der Beklagte sich auf keine Ver handlungen einlasse, bevor nicht das Strafverfahren beendet sei. Frau Neumann war persönlich zum Termin erschienen. Die Untersuchung -er Ursachen -er Londoner Flutkatastrophe London, 9. 1. Der Vorsitzende des Themse-Strom-Ge richts hat erklärt, -atz die Ursache der Ueberschwemmungs- katastrophe in Westminster in Sturzwellen zu sehen sei, -ie von der Nordsee hereinkamen. Er wisse nicht, was getan wer-en könne, um eine Wiederholung derartiger Vorkomm nisse zu vermeiden. Wie in maßgebenden Kreisen verlaotet, wir- -ie Negierung eine Untersuchungskommission einsetzen, die vor allem die Frage prüfen soll, ob die beteiligten Be hörden sich Fahrlässigkeiten haben zuschulden kommen lassen. In der Oeffentlichkeit wir- weiter mit Nachdruck betont, daß alles getan wer-en müsse, um einer neuen Hochwassergefahr vorzubeugen. 30 Oppositionsführer aus Moskau ausgewiesen. Kowno, 10. 1. Wie aus Moskau gemel-et wir-, hat die GPU. 30 Oppositionsführer ausgewiesen und in noch nicht bekanntgegebene Provinzstädt« geschickt. Zu den Aus gewiesenen gehören Trotzki, Rakowski, Kamenew, Sinow jew un- Radek. In -en Verbannungsorten sollen die Aus gewiesenen durch praktische Parteiarbeit wieder den Weg in das Parteiganze zurückfinden. In Moskau selbst hat die scharfe Maßnahme der GPU. in Sowjetkreisen wie in aus ländischen diplomatischen Kreisen große Erregung hervorge rufen, jedoch ist man davon überzeugt, daß die Maßnahme der GPU. nur darauf zurückzuführen ist, daß die Oppositions führer die nach dem Parteikongreß gegebenen Versprech ungen nicht eingel-alten haben. Mit der Verbannung will die GPU. der OpposikionSbewegung endgültig die Spitze ab brechen. Schweres Grubenunglück in Amerika. London, 9. 1. Wie aus Reuyork gemeldet wird, sind durch eine Explosion in einer Kohlengrube in Westfrankfort im Staate Illnois 100 Bergleute eingeschlossen worden. Vier Stunden nach der Explosion, die sich auf der Peabody-Grube ereignete, hatten die Rettungsmannschaften noch keinen Weg zu dem etwa 120 Meter tief gelegenen Schacht freilegen können. 25 Todesopfer einer Alkoholvergiftung. Madrid, 9. 1. Nach dem Genuß von Schnaps, -er aus Methylalkohol hergestellt war, erkrankten in Laroche 40 Per sonen unter schweren Vergiftungserscheinungen. 25 Er krankte sind bereits gestorben. Ein schwedischer Schiedsoertragenlwurf in Genf eingerücht. Genf, 9. 1. Die schwedische Regierung hat auf Grün der Aufforderung des Sicherheilsausschusses dem General sekretär des Völkerbundes einen Entwurf über einen inter nationalen SchiedS- und Vergleichspakt übermittelt, der als Basis für die weiteren Arbeiten des am 20. Februar zu- sammentrelenden Sicherheitsausfchusses dient. Der Entwurf ist aus dem Grundsatz des Locarnopaktes aufgebauk und steht die Regelung juristischer Streitfälle durch -en Haager Echieds- gerichtshos, die Regelung politischer Streitigkeiten durch ein besonderes Vergleichsverfahren vor einem Vergleichskomi- kee vor. Falls das Vergleichsverfahren ergebnislos ver läuft, soll nach dem Entwurf der Konflikt vor den Völker bundsrat gelangen. .