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gnsaÜ»u«gerLhr« die gespalten« Zs^ 1V Pfennig«, die zweispaltige Zeil« amtlich« Inserat« LS Pfennig«. LH LGrMb."AMssreMd Amtsblatt für die königlichen und Müschen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, . Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Redactton, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 169. 1882. Sonntag, den 23. Juli Bekanntmachung (1-2) Times" zufolge haben Ermordungen und Plünderungen in Frankreich. Paris, 20. Juli. Die Pforte tritt der Conferenz bei. Ihre Antwort auf die identischen Noten, welche vom 20. ds. datirt, lautet: Ich beeile mich, Ihnen nachstehend den Wortlaut der Antwort mitzutheilen, die ich auf Befehl Sr. Majestät des Sultans unterm 13. ds. an die nachge nannten Vertreter der Großmächte geschrieben habe: Der Unterzeichnete, Minister der auswärtigen Angelegenheiten Sr. Majestät des Sultans, hat die identische Note erhalten, den Ihre Excellenzen die Botschafter Oesterreichs, Frankreichs, Englands und Italiens sowie die Herren Geschäftsträger Deutschlands und Rußlands am 15. dS. an ihn gerichtet haben, um zu bitten, daß kaiserlich osmanische Truppen nach Aegypten geschickt werden möchten, weil die gegenwärtige Lage jenes Landes es dringend erheische. Wenn die osma nische Regierung bis zum heutigen Tage sich noch nicht aus eigener Entschließung entschieden hatte, Truppen nach jenen Orten zu schicken, so hatte sie, wie begreiflich, die Ueber- zeugung, daß die Maßregeln der Strenge vermieden werden könnten. Im Vertrauen auf die Fürsorge der Mächte für die Wiederherstellung der Ordnung und dieseSmal wieder mit Genugthuung Act nehmend von der Achtung, welche die Mächte feierlich zu wiederholten Malen für die unbestreitbaren und unbestrittenen SouveränetätSrechte Sr. Majestät des Sultans ihr Brod zu finden; so aber, kenntnißlos und unwissend, wie sie die Lehrzeit verlassen, bilden sie nichts als neue Massen an der Lawine des Proletariats." Berlin, 15. Juli. Bekanntlich schwebt seit Jahren nach Aegypten zu senden, der Konferenz mitzutheilen, dabei jedoch eine Modifikation der in der indentischen Note der Mächte enthaltenen JnterventionSbedingungen vorzuschlagen. England. London, 21. Juli. Den „Times" wird aus Alexandrien telegraphirt: Arabi Pascha erklärte in einer Proklamation an den Gouverneur der Provinzen den Krieg gegen die Engländer bis aufs Aeußerste zu führen und drohte Denjenigen, welche das Vaterland verriethen, indem sie den Engländern helfen Egypten. Alexandrien, 20. Juli. OSmar Lufti Pascha ist von Kairo hierher zurückgekehrt und berichtete dem Khedive, Arabi Pascha habe alle Paschas, Ulemas und andere Nota- billtäten zu einer Versammlung berufen, um die Frage zu I entscheiden, ob man im Hinblick auf die intimen Beziehungen j der Berliner Berem jung-r Kaufleute erstattet hat, und der anch den von den Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft erstatteten Bericht erwähnt: „Im Ganzen und Großen ist es, wie die „Germ." nicht ganz unzutreffend bemerkt, eine für Jeden augenfällige Thalsache, daß sowohl die wissenschaft liche Vorbildung wie die berufliche Ausbildung der Hand lungsgehilfen mehr als sehr viel zu wünschen übrig läßt. In sehr vielen Fällen wird zwischen den Schulkenntnissen zweier junger Männer, von denen der eine eine kaufmänni sche Lehrzeit, der andere die eines Handwerkers vollendet hat, ein wesentlicher Unterschied nicht zu bemerken sein. Der angehende Handwerker wird sich jedoch eine Menge tech nischer Kenntnisse angeeignet haben, die ihm zu einem an ständigen Lebensunterhalt verhelfen müssen; der junge Kaufmann dagegen, der sich nicht ungern für etwas „Besse res" als ein Handwerker zu halten geneigt ist, steht ohne solche thatsächliche Kenntnisse an der Schwelle des Lebens und besitzt vielfach wenig mehr, als eine Handfertigkeit, die ihm jeder einigermaßen intelligente, aber sonst nicht qebil- würden, strenge Bestrafung an. Derselben Depesche der zu beschaffen und daß solches geschehen, hier anzuzeigen. Hartenstein, am 20. Juli 1882. Die Ortspolizeibehörde Bombardement nichts geändert. LüHfifche und üeritHe Schneeberg, oea 23. Juli 1832. Zelle, den 21. Juli. Der Schneeberger Zweig-Verein der Gustav-Adolf-Stiftung, welcher im Jahre 1879 .durch London, 21. Juli. Eine Depesche des Lord Gran ville an Lord Dufferin vom 11. d. M. giebt einen histori schen Ueberblick über die Ereignisse in Aegypten seit den vorjährigen militärischen Unordnungen bis auf das Bom bardement in Alexandrien. Letzteres sei ein Schritt noth wendiger Bertheidigung gewesen und das britische Kabinet sei dem Cirkular vom 11. Februar stets treu geblieben. England habe kein Interesse an Aegypten, welches sich nicht mit dem Interesse Europas im Allgemeinen vertrüge; eS gebe kein Interesse, welches demjenigen des ägyptischen Volks entgegenstehe. England wünsche, daß die Schifffahrt im Suezkanal frei und feffellos bleibe und daß Aegypten gut, friedlich, frei und unter dem präponderirenven Einfluß ir gendwelcher einzelnen Macht regiert werde, daß ferner in ternationale Engagements respeklirt würden. Die Regie rung habe an dem Engagement mit Frankreich loyal fest gehalten, auch darauf gehalten, daß andere Mächte über jede Lage Aegyptens und die materiell sie berührenven Fra gen unterrichtet würden. An dieser Politik wrcve durch das Paris, 21. Juli. Frankreich und England senden je 15,000 Mann zum Schutze des Suezkanals. Beide Corps sind stets in gleicher Stärke zu hallen. Außerdem werden verschiedene Punkte dem Kanal entlang befestigt. Das französische Corps besteht aus Marinetruppen und Theilen des algerischen und tunesischen Corps. Den Ober befehl führt General Thomassin und, wenn es zum Kampfe mit der egyptischen Armee kommen sollte, General Gallifet. dete Arbeiter bald abgesehen haben wird. Daher ist denn auch nur zu wohl erklärlich, wenn dies mehr als mangel hafte Wissen der sogenannten jungen Kaufleute dieselben allzuleicht und in die Arme der Noth und des Elends treibt. Trotz dieser täglich für Jeden zu machenden Erfah rung streben dennoch der lieben Eitelkeit wegen Biele nach, dem „höheren" Berufe des Kaufmanns; daß es aber so vie-«w len leicht gemacht wird, die erstxn Schritte der kaufmänni- des Khedive zu den englischen militärischen Behörden dem schen Carriere zu beschreiten, rührt zum großen Theil auch Befehle, die Rüstungen einzustellen Nachkommen könne, die mit daher, daß viele Principale das Princip derMassenaus- Versammlung habe eine Kommission eingesetzt, welche die bildung von Kaufmannslehrlingen befolgen und statt eines Nichtigkeit der gegen den Khedive gerichteten Beschuldigungen Gehilfen, den sie honoriren müßten, eine Anzahl von Lehr- feststellen sollte. — Der Kanal, welcher Alexandrien mit lingen anstellen, die eine Zeit lang umsonst arbeiten müssen, Wasser versorgt, ist nicht abgegraben, der Zufluß des Wasser- und die sie laufen lassen, ohne für deren spätere Lebens- ist nur durch mehrere in der Nähe desselben vorgenommene schicksale irgend welcheVerantwortung zu übernehmen, sobald Erdarbeiten behindert. dieselben ausgelernt haben, d. h. sobald dieselben nach drei Türkei. oder vier Jahren freiwilliger und unbezahlter Arbeit den Konstantinopel, 21. Juli. Das „Bureau Reuter" doch sehr gerechtfertigten Anspruch auf Remuneration erhe- meldet, die Pforte hätte beschlossen, die Absicht, Truppen ben. Daß ihre Remuneration bis dahin nicht «einmal die ' " virtuelle einer entsprechenden Beschaffung der ihnen nöthi- gen kaufmännischen Kenntnisse gewesen ist, ist der traurige Schluß dieses eiroulus vitiosus; denn würden die jungen Leute solche erreicht haben, dann würde es ihnen — nicht weniger als einem tüchtigen Handwerksgeselle» — leicht sein, Tagesgeschichte. In Frankreich wankt das Ministerium einmal. Der Hauptcharakterzuz der französischen Nation ist ganz unstreitig das wetterwendische und unbeständige Wesen. Wie das Volk, so ganz natürlich auch die Volksvertretung. Darum verbraucht auch Frankreich so viel Minister. Wie oft saß ein Ministerium ganz fest und ein geringer Umstand hat hingereicht, um das Ministerium zum Fall zu bringen. Ein solcher Fall liegt in diesem Augenblick vor. Und gerade jetzt, wo für Frankreich bei der egyptischen Frage so viel auf dem Spiele steht, sollte die Kammer eifrig be müht sein, das Ministerium zu halten, und das um so mehr, weil sich die Kammer erst vor wenig Lagen mit großer Majorität für die umsichtige und bedächtige aus wärtige Politik des Ministers Freycinet ausgesprochen hat. Was kümmert aber so etwas die wetterwendische und queck silberne Volksvertretung in Paris? Gerade in den Tagen, in denen die auswärtige Politik Frankreichs eine so ruhige, bedächtige und umsichtige Leitung erfordert, wie sie der Ministerpräsident Freycinet zeither — und wie wir eben gehört, zur Zufriedenheit der Kammer — gezeigt hat, ver sucht dieselbe Kammer das Cabinet Freycinet zu stürzen. Und aus welchem Grunde? Weil in einer ganz unterge ordneten inneren Angelegenheit die Meinungen in der Kammer auseinander gehen. Die Sache ist aber die: Die bisherige .Mehrheit der Kammer für das Cabinet Freycinet setzte sich aus den Ra dikalen und den gemäßigten Republikanern zusammen, denen Gambettisten und Monarchisten gegenüberstehen. Die Ra dikalen, welche bisher Freycinet aus Haß gegen Gambetta unterstützten, verlangen für Paris als ihren Stütz- und Cen tralpunkt die Einrichtung einer Bürgermeisterei, deren je weiliger Inhaber von dem Gemeinderath gewählt wird. Die gemäßigten Republikaner, Gambettisten u. s. w. sind gegen eine derartige Einrichtung: sie wollen Beibehaltung der Präfektur für Paris, weil sie fürchtet, daß der sehr radikale Gemeinderath der französischen Hauptstadt einen ebensolchen Bürgermeister wählt, daß überhaupt bei Ein führung voller städtischer Selbstverwaltung in Paris die vorgeschrittenen Elemente angesichts des Wortes „Paris ist Frankreich" eine bedenkliche Erhöhung ihres Einflusses er fahren. Man weiß, daß Grevy jüngst seine Betheiligung an dem Feste zur Einweihung des Pariser Stadthauses von der Bedingung abhängig machte, daß in der Festrede, mit welcher er begrüßt werden sollte, nichts von Einführung einer Bürgermeisterei geredet werde. Den Radikalen ist dies stark in die Krone gefahren und sie verlangten am 19. Juli in der Kammer kurz und bündig Aufschluß darüber, ob das Cabinet ihren Wünschen bezüglich Umwandlung der Pariser Präfectur entsprechen wolle oder nicht. Minister Freycinet wäre gern einen Mittelweg gegangen. Er hätte am liebsten weder Ja noch Nein gesagt. Aber auch dis gemäßigten Republikaner wollten klare Antwort und die Patrioten von rechts und links hielten es für mißlicher, eine Ministerkrisis hervorzurufen, als noch länger die schon seit Jahren schwebende Frage in Schwebe zu lassen. Die vom Cabinet verlangte einfache Tagesordnung wurde mit 278 gegen 172 Stimmen abgelehnt. Dagegen wurde die vom Cabinet zurückgewiesene Tagesordnung, welche sich gegen Errichtung einer Pariser Ober-Bürgermeisterei aus- sprtcht, mit 278 gegen 176 Stimmen angenommen. Und was war die Folge dieser Abstimmung? Nach einem kurzen Ministerrath begab sich das ganze Ministerium zum Präsidenten Grevy und bat um seine Entlassung. Der Präsident stellte aber den Herren vor, wie höchst bedauerlich dieser ihr Beschluß wäre, besonders da das Votum der Kammer auf einem Mißverständniß zu beruhen scheine. Einige Minister bestanden jedoch auf ihrem Entschluß zu rückzutreten. Obwohl die Berathung beim Präsident Grevy über eine Stunde dauerte, so wurde doch nichts entschieden. Tags darauf (am 20. Juli) fand früh 9 Uhr eine ander- weite Berathung des Ministeriums statt und in Folge dieser Berathung wird nach dem letzten Telegramm ein „Ausgleich" für wahrscheinlich gehalten, so daß also das Ministerium für jetzt noch bleiben wird. Auf wie lange? Wer mag's wissen. Der „Seine-Präfect Floqurt hat aber seine Ent lassung eingereicht. Leutschtand. Berlin. Ueber das lawinenartige Anwachsen des laufmännischen Proletariat - spricht sich ein Bericht aus, den ein Civilprozeß des verstorbenen Grafen Harry Arnim, bezw. seiner Erben gegen den Fiscus wegen des Ersatzes von Aus-1 Kairo im 'Judenviertel, ebenso in Damiette, Tooks, Äenta gaben, welche Graf Arnim als Botschafter in Paris geleistet, und Calinb stattgefunden. der Fiscus aber nicht als gerechtfertigt anerkannte. Vor London, 21. Juli. Daily-NewS vernimmt, die briti- einiger Zeit haben die Arnimschen Erben diesen Prozeß bei sche Regierung sehe die Erklärung der Pforte, daß sie jetzt dem hiesigen Landgericht gewonnen, der Fiscus hat jedoch bereit sei, an der Konferenz theilzunehmen, als Ablehnung Berufung an das Kammergericht erhoben. der Einladung Truppen nach Egypten zu senden, an. Eng- Oesterretch. lischerseits werde deshalb unverzüglich ein Expeditionscorps Pest, 20. Juli. Der heute erschienene offizielle Saa- nach Egypten gesandt werden mit der Aufgabe, die Autori tenstandsbericht konstatirt auf's Neue, daß die Weizenernte tät des Khedive herzustellen und die internationalen Rechte eine vorzügliche ist und daß der Roggen eine gute Mittel- zu schützen. ernte ergiebt. ' " auf Aegypten bekundet haben, hat der Unterzeichnete die Ehre, auf Befehl seines erhabenen Herrn die Herren Ver treter der Großmächte in Kenntniß zn setzen, daß die kaiser liche Regierung elnwilligt, an der Conferenz theilzunehmen, welche gegenwärtig in Konstantinopel einzig für die ägyp tischen Angelegenheiten zur Prüfung und Feststellung der für die Wiederherstellung der regelmäßigen und normalen Zustände in Aegypten dringend erforderlichen Maßnahmen versammelt ist. Unterzeichneter ergreift diese Gelegenheit, um den Herren Vertretern der Großmächte die Versicherung seiner Hochachtung zu wiederholen. Said Pascha. Es werden deshalb die bezüglichen Hausbesitzer hiermit bei Vermeidung der in 8 ä2 derselben Feuerlöschordnung angedrohten Geld- ev. Haftstrafe veranlaßt, die fehlenden Geräthe bis längstens den 1. September d. I. Bekanntmachung? Auf Grund hoher Genehmigung wird der zweite Jahrmarkt in Grünhain nicht im Monat August, sondern am Montag nach dem ersten Advent jeden Jahres abgehalten. Grünhain, am 21. Juli 1882. Der Sladtrath das. Goldhahn. - Revision b» Feuerstätten hat theilweisen Mangel der nach 8 38 . Mger Feuerlöschordnung vom 8. April 1878 vorgeschriebenen Feuerlöschgeräthe ergeben.