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c vollen- Redaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 162. Sonnabend, den 15. Juli 1882 967 f. erho g Jähn. sollen Heinke. 1—2 Böttcher. und 50 cm. »arcon- Ins«rUon»g«bahre» die gespalten« Z«^ IO Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserat« 2S Pfennig«. Holz, polird 35 mm. stark wurde Arabi von seinen Stammesgenoffen in der Armee als ein frommer und gelehrter Mann geschätzt, und sein Lebenswandel war auch in der That nach muselmännischen Begriffen vorwurfsfrei. Arabi heirathete um diese Zeit eine im Palaste erzo gene Tochter der Amme El Hami Paschas, des Sohnes von Abbas Pascha, und gelangte hierdurch zu einiger Wohl habenheit. Alle, welche mit ihm zu jener Epoche verkehrten, versichern, daß er nie von Vaterland oder Freiheit sprach, bei jeder Gelegenheit aber sich über die Türken und ihre Tyrannei beklagte. Er ließ es an Respekt den Türken ge genüber nicht fehlen, aber seinen Compatrioten gegenüber äußerte er unverhohlen seine Antipathien gegen die herrschende Race. Während des abyssinischen Feldzuges wußte er es einzurichten, daß er mit Transportangelegenheiten betraut wurde, und blieb in Massuah, um den Train zu leiten? Nach dem Feldzuge wurde er beim Transport der Zucker- vorräths der in Oberegypten gelegenen Fabriken des Khedivp verwendet. In Folge eines Streites mit dem Verwalter der Güter des Khedive kehrte er nach Kairo zurück, wo er wieder in die Armee eintrat, und zwar bekleidete er jetzt schon den Rang eines Oberstlieutenants. (Fortsetzung folgt.) folgende in den Abtheilungen „Wernsbach, Petermannshau, Stockweich, Rödersweich, Forst haus und auf Schettlers, Böttgers, Käsemodels und Schmiedels Grundstück" aufbereitete Hölzer, und zwar: 2 Raummeter harte und 3 Rmtr. weiche Scheite, 8 - - - 23 - - Rollen, Musurus Pascha überreichten Protestes gegen das Bombar dement schwerlich zu hoffen. Musurus hat die heutige große Abendgesellschaft auf der türkischen Botschaft abbe stellen lassen. Zu Malta war das Bombardement durch ein an das Telegraphenschiff Chiltern befestigtes Telephon deutlich vernehmbar. London, 12. Juli. Dem „Reuter'schen Bureau" wird aus dem Hafen von Alexandrien von heute Abend 9 Uhr gemeldet: Vor Eintritt der Dunkelheit nahmen 5 eng lische Schiffe außerhalb des neuen Hafens Aufstellung, wahr scheinlich un» morgen das Feuer auf die die Stadt beherr schenden Forts zu eröffnen, falls das Bombardement wieder ausgenommen wird. Die Parlamentärflagge weht noch im mer. Die Feuersbrünste in Alexandrien nehmen immer größeren Umfang an. Wie es heißt, ist die Stadt fast ganz verlaffen und den Arabern, den niedrigen Klaffen der Be völkerung und den Beduinen zur Plünderung prsisgegeben. Eine weitere Depesche von Abends 11 Uhr meldet: Das Feuer wurde von dem „Inflexible" uns „Temeraire" heute früh 9 Uhr 30 Min. gegen die Batterie jenseits des Forts Pharos wieder ausgenommen,' doh wuc^e das Jener bald wieder eingestellt, da die Aegypter die Parlamsntäcslagge aufzoge». Hierauf wurde der „Bittern" in den Hafen ent sandt, um die Ursache des Aufziehens der Parlamentärslagge n Höhe, irke 29„ Wellhdt. hartes und 103„ Wellhdt. weiches Reisig und die diesjährige Grasnutzung in den Kulturen Abth. 1, 2, 3, 4, 6 und 10 gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Nähere Auskunft ertheilt Herr Revierförster May in Streitwald. 1—2 Fürstlich Schönburgsche Forstverwaltung Streitwald. —- ----- - ' Oesterreich. Wien, 11. Juli. Das Bombardement Alexandriens ist heute begreiflicherweise der Hauptgegenstand der öffentlichen Diskussion. Während ein Theil der Blätter das Vorgehen Englands mehr oder minder entschieden mißbilligt, sprechen sich das „Fremdenblatt" und die „Wien. Allg..Zeitung" zu stimmend aus. England, heißt es im erstgenannten Blatte, — dies scheine die gegenwärtig von sämmtlichen Mächten getheilte Anschauung zu sein — sei in die Lage versetzt, nicht anders mehr handeln zu können, als es jetzt handeln zu müssen anzeigt. Das letztere Journal geht sogar weiter, in dem es sagt, daß England sich Ruhm erwerbe und der Welt einen Dienst leiste, wenn es in Egypten die Ordnung her stellt. Die „Neue Fr. Presse" zieht vornehmlich das nun mehrige Verhältniß Englands zu Frankreich in Erwägung uitd meint, daß der erste Schuß, der gegen die Forts von Alexandrien fällt, nicht blos die türkische Herrschaft in Afrika, sondern auch die Freundschaft Englands und Frankreichs treffen werde. Allgemein werden fulminante Proteste der, Pforte gegen das Vorgehen Englands vocausgesehen. Die „Deutsche Zeitung" verweist überdies darauf, daß der Sul tan, als der Kalif von fünfzig Millionen britischer Unter themen, England in Indien schwere Verlegenheiten bereiten könne. Ziemlich düster sieht das „N. Wr. Tageblatt" die Situation an. Der Orient, sagt es, sei ein ganz anderer geworden, als er früher gewesen, die Zustände hgben sich zu n. 17 Größen, it 100, 75, nur englische Schiffe betraf. Das Ziel des Bombardements sei nur die Sicherstellung der Flotte (?), zu welcher man die indirecte moralische Genehmigung Europas sich zu über reden gesucht habe. Die Standard beglückwünscht England, erstens weil das Bombardement die Auflösung des fran zösischen Bündnisses, zweitens die beschleunigte Lösung der egyptischen Frage herbeiführen werde (?). Dagegen be- -audelt die Times Frankreich sehr wohlwollend. Auf tür kische Mitwirkung ist nach dem bittern Tone des durch zu ersetzen begann. Arabi war unter den ersten eingebo renen Offizieren und avancirte sehr rasch. Eines Tages jedoch ließ ihm der Vicekönig in einem Anfall übler Laune Stockstreiche geben und entließ ihn mit halbem Solde aus der Armee. Arabi, der des Lesens und Schreibens kundig war, gab sich nun auf der religiösen Universität in Kairo, dem „Ezher", wissenschaftlichem Studium hin. Unter Wis senschaften versteht man in Kairo das Studium der Gram matik und Syntax der heiligen Bücher und ihrer Kom mentare, welche alle muselmännischen Gesetze umfassen. Arabi konnte alle diese Studien, welche an zwanzig Jahre fleißiger Arbeit erfordern, nicht beendigen; aber er erwarb sich ge nug an Kenntnissen, um unter seinen Waffengefährten in der Armee, deren Mehrzahl sehr unwissend ist, als ein ge lehrter zu erscheinen. Ismail Pascha nahm ihn wieder in den Armeeverband auf. Von diesem Zeitpunkte an TagesHefchichte« Zur Geschichte und Charakteristik Arabi Paschas. Von einem hervorragenden Egypter (Eingeborenen), welcher Arabi Paschas Laufbahn von deren Beginn an zu verfolgen in der Lage war, geht der „Pol. Korr." eine überaus lehrreiche und interessante Schilderung dieses für sein Vaterland so wichtig gewordenen Mannes und des Le benslaufes desselben zu. Ahmet Arabi ist der Sohn eines Fellah (egyptischen Ackerbauers) und in einem kleinen Dorf der im Osten von Unteregypten fast an der Grenze der Wüste gelegenen Pro vinz Charkieh geboren. Der Armee wurde er unter dem Regime Said Paschas eingereiht und mit den übrigen zum Militärdienst assentirten jungen Fellahs seines Konskrip tionsbezirks zusammen, die Hände an ein alle Rekruten zu sammenhaltendes Seil gebunden, seinem Regiment zugeführt. Arabi ist, was zunächst seine äußere Erscheinung be trifft, Än Mann von ansehnlicher Statur, der ungefähr 1,8 Meter mißt. Er hat den weichen, mattgelben Teint der Fellahs von Unteregypten, ein regelmäßig gebildetes Gesicht, einen etwas spitz geformten Kopf, eine hohe abgeflachte Stirn, welche durch die Kopfbedeckung etwas ausgeglichen wird, einen großen Mund, starke Lippen und ein viereckiges plattes Kinn. Viele wollen in den Zügen Arabis einen Ausdruck von Entschlossenheit und Festigkeit entdecken; gewiß ist, daß Hartnäckigkeit und Starre die Grundzüge seines Charakters sind. Er verfügt über ein jGedächtniß, welches in Europa als exceptionell gelten würde, bei seinen Stam mesgenossen jedoch durchaus nichts Ungewöhnliches vorstellt. Gegenwärtig zeigen die Züge Arabis einen Ausdruck, den er sich durch fortgesetztes Bemühen erworben hat. Er erscheint allezeit nachdenklich und in melancholischer Stim mung. Der Blick seiner ziemlich schönen schwarzen Augen, die von dichten Brauen überschattet werden, ist sehr sanft, aber keineswegs offen und frei. Er blickt dem von ihm Angesprochenen fast nie direkt und nie länger als einige Sekunden ins Angesicht, sondern wirft heimliche Blicke, die übrigens durchaus nichts Einschüchterndes oder Ungezähmtes an sich haben, sondern im Gegentheile durch die Passivität ihres Ausdruckes anziehend wirken. In der Rede geräth er nur selten in Eifer, er spricht, ohne sich zu beeilen und als ob er sich immer von der Last der Geschäfte und der Gedanken, die ihn einnehmen, ermüdet fühlte. Er hat einen aufrechten Gang, nur der Kopf ist etwas gebückt, seine Gangart ist in der Regel eine langsame und er hat immer eine Miene, als wäre er überzeugt, die Zeit werde auf ihn warten. Er lächelt wenig und lacht fast nie. Sein Ge sichtsausdruck verräth nie, was er denkt und fühlt; man studirt vergeblich seine Mienen, wenn man aus ihnen besse res Verständniß für seine Rede schöpfen will. Der Typus Arabis ist übrigens in Egypten und im Oriente überhaupt ziemlich häufig zu finden. Man kann ihn zu der Kategorie der „Glückseligen" zählen, für welche die orientalischen Phi losophen die persische Bezeichnung „bi renk" gebrauchen, mit welchen: Ausdrucke man das Farblose bezeichnet, dasje nige, das die Farbe nach Anlaß und Augenblick annimmt. Said Pascha, welcher Leute von großer Statur und wohlgebildeten Formen liebte, fand natürlich an Arabi Wohlgefallen. Er beförderte den jungen Rekruten sehr rasch und machte ihn bald zum Offizier. Said hatte weder für die Türken, noch für die Cirkassier Sympathien und zog beiden die Araber vor, deren sanfter und bildsamer Charak ter ihm zusagte. Said war auch der erste, der die auslän dischen Offiziere der egyptischen Armee durch Eingeborene Brennholz-Auction auf Streitwalder Revier In der Schankwirthschaft zu Streitwald Mittwoch, den iS Juli 1882, Vormittags von 9 Uhr an. Amtsblatt für die königlichen und Wüschen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildensels. Maden, :ung des Bekanntmachung. Der am 15. dieses Monats fällige Einkommensteuer-Zuschlag ist bis längstens ' den SI Juli 1882 bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung an unsere Stadtsteuereinnahme ab zuführen. Schneeberg, den 14. Juli 1882. Ungunsten Europas geändert, auch im Orient gehe man einer neuen Zeit entgegen. Auch das „Jll. Wr. Extrablatt" spricht sich pessimistisch aus und ruft aus: „Wer weiß, ob unter i den Trümmern Alexandriens nicht auch der Weltfriede mit begraben wirdl" England. London, 12. Juli. Man zählt amtlich 5 Todts und 28 Verwundete ; ehe das Bombardement begann, sandte das egyptische Ministerium eine Abordnung mit dem Ange bot die Kanonen zu demontiren; Seymour entgegnete, die Zeit zuin Unterhandeln sei vorüber und auf Verlangen ! gebe er dies schriftlich. Die englische Flotte hatte Sonne und Wind gegen sich; der Pulverdampf verhinderte den Ausblick und veranlaßte häufige Einstellung des Feuers. Die Kanonenboote nahmen an der Beschießung Theil; der Condor zeichnete sich durch Kühnheit aus. Die Egypter besaßen verschiedene gute Kanoniere; dieselben trafen den Jnvincible wiederholt, würden auch seine Panzerdecks durch bohrt haben, wenn sie mächtigere Geschosse gehabt hätten. Die Kanonen des Inflexible, des schönsten Schiffes der englischen Marine, wirkten weniger durchschlagend, als er wartet war. Der Palast des Khedivs, Ras-el-Tin, zwischen den Forts Ada und Pharos gelegen, brannte ab und ver mehrte die Rauchwolken. Da die Kanonen des Forts Mexe durch den Jnvincible nicht zum Schweigen zu bringen waren, wurden Freiwillige zur Landung ausgerufen und 12 aus gewählt, welche unter Lieutenant Bradsort, begleitet von Major Tulloch, ans Land schwammen und die Kanonen vernagelten. Ueber die Haltung der alexandrinischen Be völkerung ist so gut wie nichts bekannt. Allgemein gelobt wird hier natürlich die Bravour der englischen Marinesol daten und Kanoniere. Lessep's Protest gegen die Schließung "des Canals gilt hier für gegenstandlos, da die Schließung Bekanntmachung. Die Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts ist während der Dauer der Gerichtsferien, vom 15. Juli bis 15. September 1882, nur Vormittags von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Königliches Amtsgericht Hartenstein, am 13. Juli 1882 Ihle. - Stöcke, 6 Ctr. >0 M. erkauf jwarzenberg. Cölln, such ser sucht bei sse 134. M. Wochen- . Näheres eses Blattes lörner, i. S. ig- . , wird eine wger, weiße l n auf dem flaust, jedoch Wahl. mit Stuben kammer ist : vermiethen beziehen beb Schwarz, kirchgaffe. LGrWb.^Aolkssreim- n von heute Schneeberg. weine zu verkau- erfelder, fier. »neeverg. r Schuhma- i Bergarbet- der Caserns ektor Meyer Mdelsmann iplatz. Fr. Wiede- ngaffe. Jähn. Auf Folium 37 des Handelsregisters für das unterzeichnete Amtsgericht, den Consumverein zu Hartenstein betreffend, ist heute die Auflösung des Vereins und das Erlöschen der Firma verlautbart worden. Königliches Amtsgericht Hartenstein, am 12. Juli 1882. Ihle.