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2 Uhr iden Redactton, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 1882 Mittwoch, den 12. Juli M 159. Sonnabend, den 15. Juli d. I (1-2) Clauß. e U ML il r t cistian rch allen h unter >7 3nstrti»a«gebLhrnl die gespaltene Zc>^ II) Pfennige, die zweispaltige Zeil« amtlicher Inserat« LS Pfennig«. - e s n !t »- ft i- s n r r l- V s erg ung. mal hat er dann eine Heidenthal vollführt — freilich eine Heldenthat in russischem Stil. Im Februar 1881 war es, als er die Truppen des.Czaren gegen die Teke-Turkmanen u. Vormittags 9 Uhr kommen im hiesigen Königlichen Amtsgerichte verschiedene Silbersachen, darunter 2 Tafelaufsätze, 2 Aufsätze mit Vasen, 2 fünfarmige Leuchter, 1 Fruchtschale, 1 Fruchtkörb chen, 1 große Schale, 1 Kaffeebret, 1 Kaffeekanne, 1 Theekanne, 4 Dtzd. Messer, 4 Dtzd. Gabeln, 3z Dtzd. Speiselöffel, 2j Dtzd. Theelöffel, 2 Sparbüchsen, 4 alte Münzen u. s. w., sowie ferner 10 Stück Meininger Loose n 12 M. Nominalwerth und 1 Actie des Actienvereins des zoologischen Gartens zu Berlin über 300 M. lautend, gegen sofortige Baarzahlung zur öffentlichen Versteigerung. Schneeberg, am 8. Juli 1882. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts das. Kirsten. gen >n Vor- zegeben. tee. Mittwoch, den 12?Mi 1882, ' Nachmittags 4 Uhr. Die Tagesordnung wird durch Anschläge im Stadthause und RathSkeller bekannt gemacht. n, ise und 1—2 »ch, ' sowohl listig se riellem 1—3 ter 8.. M AmtWlatt für die königlichen nnd städtischen Behörden in Aue, Grünham, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und WildenM hier ein: (Was ein Häkchen werden will, krümmt sich bei Zeiten.) Der deutsche Erzieher wurde entlassen und Skobe- leff kam in die Girardaische Pension nach Paris. Girardais gewann einen kollossalen Einfluß auf den Knaben, dem er eine vortreffliche Erziehung ertheilte, haupt sächlich ihm die „Religion der Pflicht" einprägend. Gi rardais bekleidete Skobeleff später nach Rußland und trennte sich nicht mehr von ihm. Ehr besuchte ihn auch auf dem Kriegsschauplatz. Skobeleff absolvirte dann die Petersburger Universität bis die Unruhen im Jahre 1861 seinen Studien ein Ende machten, er trat als Junker in das Chevalier-Garderegi ment. Während des Polenaufstandes erbat er die Verse tzung zu den Grodno-Husaren, wo er sich dann durch be sondere Tapferkeit auszeichnete. Zur Nicolai-Generalstabs akademie kommandirt, verließ er dieselbe später mit dem Zeugnisse des zweiten Grades, sodaß er angeblich nur seinem späteren Bravourstück: Lie Durchschwimmung des Niemens zu Pferde bei einer Manöver-NekognoSciruna, welcher Ge neral Leehr beiwohne, die Berufung zum Generalstab zu verdanken hat. Im Jahre 1864 war Skobeleff auf dem dänischen Kriegsschauplatz. Im Jahre 1868 wurde er nach Turke stan geschickt und operirte dort unter General Abramow, im Jahre 1870 im Kaukasus. Im Jahre 1871 nach Pe tersburg berufen, ging er 1873 nach Chiwa. — Seine be kannte Necognoszirung von Ortokäi begründete seinen Ruhm. Weitere Waffenthaten folgten, er erhielt den goldenen Sä bel, den Georgsorden vierter und dritter Klasse, abermals den goldenen Säbel für Tapferkeit mit Brillanten, den Obersten-, den Generalsrang, die Zuzählung zur Suite Sr. Majestät rc. Im Jahre 1874 wohnte Skobeleff im Lager des Don Carlos den Kämpfen von Jstelia und Pedodimura bei. Darauf wurde er als Chef der Kavallerie ins Ferg- hanagebiet geschickt, wo er später als Militärgouverneur an allen Kämpfen in Kokand theilnahm. So weit die „Nowje , Wremja." Wir setzen hinzu: Jetzt kam der russisch türkische Krieg. ' In diesem erntete Skobeleff neue Lorbeeren. Allerdings > Schonung von Menschenleben und Menschenblut kannte er , nicht. Durch seinen Uebergang über den Balkan sowohl, . als durch die Erstürmung der großen verschanzten Position der Türken bei Plewna und durch eine Reihe anderer glück licher Wasfenlhaten erwarb er sich Verdienste, die ihm in Rußland um so höher angerechnet werden durften, als die übrigen russischen Generale im letzten Krieg fast durchweg i nur wenige Lorbeeren einzuheimsen vermochten. Noch em- Gras-Auction im WWtzer Kirchen- und Hospitalwald. Freitag, den LL d Mts. soll das in den Culturen des Güttes- und Grünewaldes anstehende Gras an Ort und Stelle versteigert werden. Zusammenkunft Vormittags 9 Uhr in den Hohenbrunnenwiesen. Lößnitz, am 8. Juli 1882. 1—2 Der Kirchenvorstand. und sofort zu besetzen ist 1 ständige Lehrerstelle an hiesiger Volksschule. Einkommen 1200 Mark, einschließlich 150 Mark Logisgeld. Dieses Einkommen steigt von 5" zu 5 Jahren vom vollendeten 25. Lebensjahre des Inhabers ab um 150 M. — Pf. bis 1800 M. — Pf. Bewerber wollen sich bis MM L August unter Beifügung von Zeugnissen melden. Penig, 8. Juli 1882. Tagesgeschichte. General Michael Skobeleff todt. Plötzlich und ganz unerwartet verstarb am 7. Juli im „Hotel Dussaux" in Moskau General Skobeleff. Die Nachricht von seinem Tode wirkte zunächst in Moskau und Petersburg aber auch überhaupt in Rußland gleich einem elektrischen Schlag und drängte Alles Andere in den Hin tergrund. Skobeleff todt! war für Alle, welche den schnei digen General noch einen Tag vor seinem Tode im schein bar besten Wohlsein gesehen hatten, ein unfaßbarer Ge danke. Namentlich aber auf die altrussische Partei wirkte diese Todesnachricht wahrhaft niederschmetternd, denn das Altrussenthum (der Panslavismus) hat in Skobeleff einen seiner begeistertsten Propheten und thatkräftigsten Vorkäm pfer verloren. Daher sein ungemeflener Deutschenhaß, dem er erst noch vor wenigen Monaten durch seine weinbegei sterten Brandreden gegen Deutschland in Petersburg und Paris glühenden Ausdruck gab. Skobeleff war aber auch einer der hervorragendsten Heerführer des russischen Kaiser reichs, und namentlich M letzten russisch-türkischen Feldzug hat er sich in ganz ungewöhnlicher Weise hervorgethan. Als Ursache seines plötzlichen Todes giebt der „Petersb. ' Herold" Folgendes an: Der General Skobeleff litt an i Benen-Erweiterung (varices) des rechten Beines. Dieselbe i erstreckte sich bis zur Leistengegend. Vor wenigen Tagen ! hatte der General einen starken Ritt unternommen (86 ' Werst das ist 11 z Meilen, mit seinem Kosakenregment). Hierdurch waren die Venen des rechten Beins stark mit > Blut gefüllt. Kurz vor vier Uhr Morgens am 7. Juü trat eine Zerreißung der Von» femoralis ein. Die Blutung des großen Risses war nicht gleich zu stillen. Schon nach ' wenigen Minuten wurde von der zerrissenen Vene Luft aufgesogen, welche in dem Blutsvstem zum Herzen gelangte, was stets einen augenblicklichen Tod zur Folge hat. Ueber den Gang des Lebens Skobeleffs berichtet die russische Zei tung „Nowow Wremja" Folgendes: Michael Skobeleff war am 17. Septbr^ 1843 nach andern im Jahre 1841, gebo ren worden. Sem erster Erzieher war ein Deutscher, wel cher den Knaben oft schlug. Zwischen ihnen war deshalb ständige Kundschaft. Sem Erzieher war ein Courmacher, und der Knabe Muerte deshalb die Thürklinke zu dem Zimmer der betreffenden Dame mit Stiefelwichse ein. Zwölf Jahre alt verliebte sich der Knabe selbst. Als ibn in Ge genwart des Mädchens sein Erzieher schlug »uck ibm der L i»« >n» «ab qm tstädtel. l ich ge- aus mit md Wiese h Wunsch )tfeld mit (2) zenbach. ll en Preisen ckau. lUs. lirthschafts- : von Far- hschaftsver- terkauf in (3) Bekanntmachung. In Folge Beschlusses der Königl. Amtshauptmannschaft Zwickau vom 15. Juni 1882 und mit Zustimmung des Stadtgemeinderathes wird hierdurch folgendes angeordnet: .Während der Dauer des vom 12. bis mit 17. Juli dieses Jahres hier stattsin- deyden Vogelschießens därf^ dem Festplatze errichteten Schankbuden der Schank an keinem Tage über die 12. Nachtstunde ausgedehnt werden. Es haben deshalb sämmtliche Gäste täglich Nachts 12 Uhr die Schankbuden zu verlassen und der Wirth hat von dieser Zeit an den Betrieb einzustellen und seine Schank räume bis zum nächsten Morgen 6 Uhr für den öffentlichen Verkehr geschloffen zu halten. Etwaige Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnungen werden mit den im 8 365 des N. St. G. Buchs angedrohten Strafen geahndet werden. Wildenfels, am 10. Juli 1882. Der Bürgermeister. Junghänel.! — . ' "i" ' ' ' "' - — --77— - 7-^—- L Hrzgek.WLsfreMö tl iiber Cran- mkapsel. d gebeten, bei Herrn r Schwar- (1-2) ' (1-2> -er rmpfarma- ceherei be- nd sichere ä. z. 923 Leipzig. Gras-Auction. Sonnabend, am 15. Juli 1882, Nachmittags 4 Uhr soll "die diesjährige GraS- nutzung des communlichcn Wiesengrundstücks unter vorherigen Bedingungen parzellenweise an Ort und Stelle versteigert werden. Grünhain, am 10. Juli 1882. Der Stadtrath das. Goldhahn. gegen die Teke-Tekinzen führte, freie Nomaden-Bölker, die sich gegen Rußland aufgelehnt hatten u. nun in Geok-Tepe ein be waffnetes Feldlager hergestellt hatten. Mit feiner Heeresmacht, an deren Spitze Skobeleff stand, warf sich Rußland auf die freien, kriegerischen Nomadenvölker des fernen Ostens, und nach heißem Kampfe ward das scharf vertheidlgte Geok-Tepe ein genommen. Ein Gemetzel ohne Gleichen entstand unter - Skobelesf's Oberbefehl: sdie Teke-Tekinzen und die Teke- - Turkmanen wurden mit Weibern und Kindern Und Grei- - sen zu Zehntausenden niedergeschlachtet — man weiß nicht, - wie viel Dutzend entkommen sind, um von der Geschichte seines hingemordeten Volksstammes zu berichten. Skobeleff flocht einen neuen, bluttriefenden Lorbeer üm seinen Gene ralshelm — nach abendländischem GeschRack sind sülche Heldenthaten, wie die vor Geok-Tepe Lwar schwerlich, über in Rußland ließ der Tag von Geok-Tepe von Neuem lene Popularität aufleben, die er sich an dem eisstrengen Win tertage des Schipkapaß erworben hatte. Skobeleff rühmte ich (ob's trifft, ist.ungewiß,) siebenzig Schlachten ünd Gefechte mitgemacht zu haben. Die Zeltgencssen Skobeleffs sprechen sich äußerst gün- tia und vortheilhaft über ihn aus. Sie behaupten, daß Skobeleff ein bedeutendes Maß militärischer Bildung und vor Üllem ein großes Sprachwissen besaß. Ec war des Engli- chen, Deutschen und Französischen fast accentlos mächtig, Zeigte eine große Belesenheit, eine rasche und weitgreifende Auffassungsgabe und war Soldat mit Leib und Seele. Eine außerordentliche persönliche Liebenswürdigkeit, die ungekün- h stelt sich Jedem gegenüber zeigte, machte den General Sko- ,, beleff zu einer der beliebtesten und von seinen Soldaten fast s vergötterten Persönlichkeit. Eine angenehme äußere Erschei- s nung unterstützte die gesellschaftlichen Erfolge des Generals, s Zwar nur mittelgroß, aber schön gebaut, mit einem präch- s- tigen Kopf von blondem Haupt- und Barthaar umrahmt, r dazu ein zarter fast mädchenhafter Teint und graublaue e große Augen — so war das bestechende Aeußere Skobeleffs. „Becherrand und Frauenlippen", dazu ein zügelloser Ehr geiz, der durch die letzten schlechten Erfahrungen, die er mit seinem politischen Auftreten erntete, die Gesundheit t- ernstlich untergraben half, sind wohl die Hauptgründe, -- welche den glänzenden russische» Heerführer eines so frühen und unrühmlichen „Strohtodes" sterben ließ. Skobeleff war von seiner Gemahlin, einer Gräfin Ga- !e garin, geschieden, die Ehe wa>- ein- kinderlose. Seine drei ganist. !lN nach allen md billige und hin- urrenz die lterzeichnete ilkau. MLE er, m ubere W -3) A t, W Ms.Folio 86 des Handelsregisters für Neustädtel, Aue und die Amtsdörfer ist heute verlautbart worden, daß die Firma C. H. Matthes in Oberschlema künftig C. H. Matthes und Sohn firmirt und Herr Lanis Matthes daselbst als Mitinhaber der Firma eingetreten ist. Schneeberg, am 8. Juli 1882. Königliches Amtsgericht. Bernhardi. — K. Sonnabend, den 15. Juli d. I., Vorm. 11 Uhr werden im hiesigen Königl. Amtsgericht 800 Ttück Cigarren und verschiedene Klei dungsstücke gegen sofortige Baarzahlung verst eigert. Schneeberg, am 10. Juli 1882. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. Kirsten.