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erscheint «glich, R Auenahm« der Senn« und Festtag«. Preil vierteljLhrlich i Mark SO Pfennig«. GrWb.^AoLssrmnd. Amtsblatt Jnserlionlgtbühien die gespaltene Zii^ Ist Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate Lb Pfennig«. fiir die königlichen und Müschen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Redaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. Sonnabend, den 17. Juni 138 1882 Freiwillige Versteigerung. Erbtheilungshalber sollen die zum Nachlasse des Fleischers und SchankwirtHS Wilhelm Poppe in Weißbach gehörigen Grundstücke, nämlich das Hausgrundstück Fol. 128 des Grundbuchs für Weißbach, mit dem dazu ge hörigen Garten, d., das Hausgrundstück Fol. 129 des nämlichen Grundbuches, mit den dazu gehörigen Flurstücken, o., das Feld- und Waldgrundstück Fol. 305 des Grundbuches für den genannten Ort — mit der anstehenden Ernte — am 22. Juni >882, Vormittags 11 Uhr im Erbehause meistbietend versteigert werden. Die Grundstücke mit den anstehenden Feldfrüchten sind auf 12173 M. — ge- würdert worden. Die Versteigerungsbedingungen werden im Termine bekannt gegeben werden, sind auch aus den Anschlägen am Gerichtsbrette und im Gasthofe zum Kretscham zu Weißbach zu ersehen. An die Versteigerung der Grundstücke wird sich für den Nachmittag des 22. Juni, und soweit nöthig, den folgenden Tag, eine Auction des vorhandenen Nachlaßmobiliars an Vieh, Schiff und Geschirr, insbesondere Schankwirthschaftsutensilien, anschließen. Wildenfels, am 30. Mai 1882. Königliches Amtsgericht daselbst. 1—2 Wähner. 1—2 Sß. Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte sollen den V. Juli 1882 die dem in Concurs verfallenen Korkfabrikanten Ludwig Reinhard Merkel in Raschau zugehörig gewesenen 2 Hausgrundstücke, nebst dazu gehörigen Gärten, Nr. 50 und 50 u des Katasters, Nr. 116», 116t» und 119 des Flurbuchs und Nr. 53 des Grund- und Hypothekenbuchs für Raschau, welche Grundstücke am 25. März 1882, ohne Berücksichtigung der Oblasten zusammen auf S,9W Mart gewürdert worden sind, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstesle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt aemacht wird. Schwarzenberg, am 31. März 1882. Königliches Amtsgericht. Sorge. Bekanntmachung. Mit Genehmigung des Königlichen Finanz-Ministeriums ist vom 1. Juli l. Jhs. an in Schneeberg eine Stelle für den Verkauf von Reichsstempelmarken errichtet und sol cher dem dasigen Unter-Steueramte übertragen worden, was Hoher Anordnung qemäs hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Zwickau, am 8. Juni 1882. Königliches Hauptsteueramt. Oertel. Bekanntmachung. Für die durch den am 30. Mai », o. niedergegangme« Wolkenbruch schwerge schädigten Einwohner der Orte Gelenau, Drehbach und Umgegend werden Gaben an hiesiger Stadtkaffeaftskle entgegen genomm«. Johanngeorgenstadt, den 15. Juni 1882. Der Stadtrat h. Bochmann. Gras-Auction. Die heurige GraSnutzung auf einem Theil der Kunstwiesen -es Hund-Hübler Staatsforstreviers soll Mittwoch, den 21. Juni a. c., von Vormittags 9 Uhr an an Ort und Stelle parzellenweise um das Meistgebot gegen sofortige Bezahlung sowie unter den im Termin sonst noch bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die Zusammenkunft erfolgt an der Brücke unterhalb, der Bauermühle bei Hundshübel. Königliche Oberforstmeisterei, Forstrentamt und Verwaltung der Kunstwiesen zu Eibenstock, am 7. Juni 1882. Kühn. Wettengel. Gläsel. Gras-Auction. Die diesjährige Grasnutzung auf einigen Theilen der zum Auersberge bez. Scsaer Forstrevier gehörigen Kunstwiesen soll Montag, den 19. Juni und r Dienstag, den 20. Juni ! ' - von je Vormittags 9 Uhr an und zwar: den 19. Juni auf den vormals Bretschneider-, Roßbach- und Colditz'schen, sowie den Zimmersacher-, den Gastwirth Unger'schen und den an der Schneeberger Straße gelegenen Reichel'schen Wiesen und den 20. Juni auf den Wiesen am Bräunelsbächel, der Mennelwiese, der Schießplatz wiese und der Götz- und Prügnerwiese, an Ort und Stelle parzellenweise gegen sofortige Bezahlung und unter den im Termine sonst noch bekannt zu machenden Bedingungen an die Meist bietenden versteigert werden. Die Zusammenkunft erfolgt: den 19. Juni früh 8; Uhr beim sogenannten Kunzschen Gute und den 20. Juni früh 8 Uhr beim sogenannten Nonnenhäuschen. Königliche Oberforstmeisterei, Forstrentamt und Verwaltung der Kunstwiesen zu Eibenstock, am 5. Juni 1882. Kühn. Wettengel. Gläsel. Tagesgeschichte Deutschlaud. Ablehnung des tz 1 die Vorlage zurückgezogen hat. Bundes- bevollmächtigter v. Mayr entgegnet, ohne Beschluß desBun- desrathes könne von der Zurücknahme einer einmal beschlos senen Vorlage nicht die Rede sein. Abg. v. Massow ver tritt den Standpunkt der Minorität in der Kommission, die auf der ganzen Durchberathung bestand. Es wird beschlos sen, die 88 2—25 verbunden zu diskutiren, worauf diese Paragraphen abaelehnt werden. Auch die übrigen Paragra phen werden nach kurzer Debatte abgelehnt, womit die Vor lage im Ganzen beseitigt wird. Hierauf folgte eine Diskus sion über die Resolutionen zur Monopolvorlage. Abg. Lin gens erklärt, daß er und seine Freunde nicht für seine ur sprüngliche Resolution, sondern nur noch für die Resolution Äindthorst stimmen würden. Abg. v. Bennigsen motivirt die von ihm eingebrachte Resolution im Interesse der Ta bakindustrie, die endlich wissen müsse, daß die große Mehr heit des Reichstages ihr Ruhe gönnen wolle. Die National liberalen könnten sich nicht entschließen, mit der Kommission die Regierung zur Sparsamkeit in dieser Weise zu ermah nen. Der einzige Etat, bei dem große Ersparnisse denkbar seien, sei der Militäretat, an dem zu rütteln der augen blickliche Horizont in Europa nicht geeignet sei, andererseits aber habe die lange und vielfach beunruhigte .Tabakindustrie Anspruch auf endliche Ruhe, und diese wolle die national liberale Resolution ihr gewähren. Redner vertheidigt den Landtag gegen die Borwürfe wegen Nichterlediaung desBer- weudungsgesetzes. Ein vor Jahren vorgelegtes BerwendungS- gesetz war so mangelhaft durchgearbeitet, daß die Negierung selbst nicht auf der Durchberathung bestand, so gering war die Möglichkeit der Einigung. In diesem Jahre ging der Entwurf so spät ein, daß, um von materiellen und inhalt lichen Schwierigkeiten zu schweigen, die Durchberathung schon wegen der Kollission zwischen dem Landtag und dem Reichs tag unmöglich war. Wichtiger als das Berwendungsge etz erstbeine augenblicklich die Reform der Klaffen- und Eln- Len^ Preußen, und auf dieser Basis möge man Berlin, 13. Juni. Die Entlastung Jgnatiews findet die verschiedensten Auslegungen. Die richtigste wird wohl sein, daß auch der Zar erkannt hat, wohin der unselige Mann Rußland führen mußte. Der financielle Rückgang deS Reiches hat dabei ohne Zweifel den entscheidenden An stoß gegeben. Man erzählte in Paris von Aeußerungen Rothschilds und anderer bedeutender Finanzmänner, daß angesichts der Wunden, welche die russische Verwaltung im Innern sowie die Judenverfolgungen dem Wohlstands des Staates schlugen, Rußland, wollte es eine Anleihe unter bringen, überall verschlossene Thüren finden würde. So wurde glaubwürdig erzählt, wobei dahingestellt bleiben kann, ob Rußland gerade jetzt eine Anleihe beabsichtige, etwa wegen der Weichselbefestigungen, oder nicht. Ungünstige Berichte über den Eindruck, welchen die russischen Vorgänge auf die auswärtigen Börsen machten, trafen gerade in Pe tersburg ein, als die von Jgnatiew durchgesetzte Verordnung erschien, die. zwar Plünderung auf Kosten der Juden ver bot, deren Erwerbthätigkeit jedoch in der bekannten Wesse beschränkte. Es fiel damals hier das Wort, man verbiete die Juden umzubringen, wolle sie aber aushungern. Zu gleich meldeten zahlreiche amtliche Zuschriften aus den russischen Provinzen von der steigenden Wuth der -when Volks-n assen, die sich gegen die Besitzenden zu wenden drohe. Tolstois Ernennung bezeichnet immerhin einen Stillstand auf dem bisherigen Wege, hoffentlich als Vorbote einer besseren Wendung. Berlin, 15. Juni. In der heutigen Sitzung des Reichstages wurde der Nachtragsetat bewilligt und sodann r A^ite Berathung der Tabakmonopolfrage bei tz 2 fort- gesetzt. Abg. Groß protestirt zunächst gegen die wettere Be lästigung der Tabakindustrie und rügt, daß man das Mo- uopol vorgelegt habe, ohne die volle Wirkung der im Jahre » erhöhten Tabaksteuer abzuwarten. Unter- tommenileuer m staatssekretär v. Mayr tritt für das korrekte Verhalten der unterbauen. Zwölf Jahre lang habenMehrhetten im ReichS Regierung dem Reichstag, wie der Tobakindustrie gegenüber I tag und Landtag mit dem Kanzler Großes geschaffen, wenn sie ein. Abg. v. Benda bedauert, daß die Regierung nicht nach jetztseit zweiJahren vielfachdieGefolgschaftversagen, dann möge der Kanzler erst seine Wege nochmals prüfen, ehe er deshalb ge gen die deutsche Nation diejenigen Vorwürfe erhebt, wie neulich. Um der Sache willen sind die Liberalen dem Kanzler ge folgt, um der Sache willen könnten sie die heutige Bahn desselben nicht betreten. Einige Jahr« Ruhe in der Gesetz gebung wäre ein Segen für die Regierung, für daS Parla ment, wie für das Volk. Möge sich immerhin der Fürst Bismarck in schlaflosen Nächten die Zukunft Deutschland- düster auSmalen, das deutsche Volk giebt die Zukunft nicht auf, sondem denkt sie noch auszubauen mit der ersprieß lichen Hülfe desselben Reichskanzlers, dessen Pläne es au genblicklich glaubt bekämpfen zu müssen. (Bravo!) Abg. Rickert erhält hierauf da- Wort und sagte: Der Reichs kanzler spottete darüber, daß der Abg. Bamberger namens der Nation gegen das Monopol zu sprechen behauptete. Jawohl, die Nation hat gestern das letzte wirthschastliche Ideal des Kanzlers mit 276 gegen nur 43 Stimmen, und »war hoffentlich auf immer zertrümmert. Redner wendet sich gegen die Konservativen und den Antrag Minnigerode: Was derselbe über die Erhöhung der Branntweinsteuer ent halte, sei denkbar und könne ebenso gut die Brennerei-, wie die Schanklizenzsteuer bedeuten, mit der geforderten höheren Börsensteuer aber werde man 300 Millionen Mark Mehr einnahmen nicht beschaffen, die Bismarck'S Zollreform brau che. Der Exekutor werde durch die Resolution Minnigerode nicht beseitigt. Die Konservativen, welche mit einem be stimmten Programm in Steuersachen noch nicht hervorge treten seien, hätten die Wehrsteuer, die Quittungssteuer und zum Theil das Tabakmonopol abgelehnt. .Was wollen sie eigentlich für Steuern, um die Entlastungsverheißungen er füllen zu können? Redner wirft der Bismarck'schen Wirth- schastSpolitik Unklarheit über die Endziele und selbst über die Mittel vor und führt aus, auch wenn der preußische Landtag das Verwendungsgesetz beschlossen hätte, würde den noch dadurch die Situation nicht geändert sein, das Tabak monopol würde doch nicht bewilligt. DaS Verwendungsgesetz sei doch schon durch die neulichen Reden des Fürsten Bis-