Volltext Seite (XML)
Grzgeb.^Dolkssreunö ten Schur ¬ folgt.) Redactton, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. Mittwoch, den 21. Juni M 141. 1882 Preis vierteljährlich i Mark 80 Pfennige. Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sann« und Festtage. Insertionsgebühren die gespaltene Zeit* 10 Pfeunige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 25 Pfennige. r Kammer- naten seine mit solchem Abend be- n sein Herr mß Du alle seitdem Du zerr Graf." „Ach, Herr nmend, „so )tn!" Amtsblatt für die königlichen und Müschen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, NeuMtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. ler äffe unse- , Bremen, terlassenen. r, Director. in 5 Abthei- n von Berg: )on Conradi. Couplets, iesuche ladet »tzner n, Freun- tr die in- Nah und' ten Ruhe- l überaus luck, den 1882 mg auf dem er rberg. uni d. I. eint «nd den 3. d. M- Dachshund gekommen, er eine Steuer- ttet man, den- tion d. Bl. in icher l der Ziege- (1-2) hwarzenberg.. fe, 5 Wagen,. , Werkzeuge,, schlitten, so- 1—L »streifen sind rerloren gegan- finder wird ge- n Belohnung in Schneeberg abzn- wird gewarnt. oerkf. ist eine gün- i mit guter- ttar sofort zu r verpachten. Exped. d. Bl. I 2 von I. L. tritz bei Gera rannten Gyps -tueeateure fortioähcend- ;e-Gyps. 3 :ber welcher ren, sucht eine i zu pachten, später vlel- übernehmen. m bei Prager chholz. t-l-villsn >lr - Usndons, okst ro PH., « Srust Soa- fg., SW «m- luusmittsl. b! Bekanntmachung. Künftigen 33. und 24. Ium d. I. sollen die Expeditionslocalitäten des unterzeichneten Königlichen Amtsgerichtes gereinigt werden, was mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, daß an diesen Tagen nur dringliche Sache« angenommen nnd expedtrt werden. Schwarzenberg, den 19. Juni 1882. Königliches Amtsgericht. Hattaß. Nutzholz- und Reißig-Auction auf Lößnitzer Kirchen- u. Hospitalwald (Gottes- und Grünewald). Im Hotel zum Skathhaus zu LStznitz sollen Donnerstag den 22. Juni a e, von Vormittags 9 Uhr an, die in den Bezirken: Posamentirer, Pflanzgarten, Hirschberg und nieder» Zweibrückeln Abth. 1, 3, 13 und 16 lagernden Nutzhölzer, als: 777 Stück Nadelholz-Stämme von 10—22 cm. Mittenstärke, 10—17,. M. Länge, 4 - - - - 23—29 - - 10—17 - 991 - - Derbstangen - 10—12 - Unterstärke, 7—10 - - 764 - - - - 13—15 - - 7—16 - - und 300 - - Reisstangen - 4 - - 5 - - ferner: in der Ficker scheu Schaukwirthschaft zu Dreihanse»: Freitag, den 23 Juni a. e, von Vormittags 9 Uhr an, folgende Reißighölzer, als: 570 Rm. Nadelholz-Abraumreißig (Streureihig, Nr. 129—186) aufbereitet auf dem Schlage, am Hirschbergs, Abthlg. 3, 155 - - Schlagreißig (Nr. 249—267) aufber. am Posamentirer, Abthlg. 1, 225 - - - (Nr. 5—28) aufber. im vorderen Grünewald, Abthlg. 21, ° ... - > aufber. am Kuttenteich, 0,,„ Hundert birkenes Schlagreißig (Nr. 30) und ( Hirschberg, obere u. nie- 149,,° - Nadelholz- - (Nr. 2—108 u. 205—229): dere Zweibrückel, Abthl. 1 3, 13 und 16, gegen s ofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt gemacht werdenden Bedingungen versteigert werden. Nähere Auskunft ertheilt Herr Revierförster Clemm in Lößnitz. Lößnitz, am 14. Juni 1882. 1—2 1 Der Kirchenvorstand. Fichtenrinden-Auttion auf Bermsgrüner Forstrevier Donnerstag, den 29. Juni 1882, , nachmittags von 3 Uhr an (nach Beendigung der Holzauktion auf Breitenbrunner Revier) sollen im Pechsteinschen Gasthofe in Breitenbrunn ca. 350 Raummeter fichtene Nutzenden von den Brüchen in den Abtheilungen 12, 43, 47, 49, 50, 57 b. m. 60 des Bermsgrüner Forstreviers, unter den gewöhnlichen Bedingungen an den Meistbietenden verkauft werden. Königl. Forstrentamt Schwarzenberg und Königl. Forstrevrerverwaltung Bermsgrün zu Antonsthal, am 19. Juni 1882. Brückner. (1—2) Göhler. Gras-Auction. Die diesjährige Grasnutzung auf einem Theile der fiskalischen Kunstwiesen des Hundshübler Forstreviers soll Montag, den 3. Juli ds. Js., von Vormittags 9 Uhr an an Ort und Stelle parzellenweise um das Meistgebot gegen sofortige Bezahlung sowie unter den im Termine noch bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die Zusammenkunft erfolgt: An der sogenannten Marie zwischen Neidhardtsthal und der Auerbach-Schneeberger Königliche Oberforstmeisterei, Forstrentamt und Verwaltung der Kunstwiesen zu Eibenstock, am 16. Juni 1882. Kühn.Wettengel.Gläsel. Tagesgefchichte. Deutschland. Berlin, 17. Juni. Der Bundesrath beschloß gestern auf den Antrag Sachsens eine einjährige Verlängerung des kleinen Belagerungszustandes in Leipzig. Berlin, 19. Juni. Die deutsche Regierung nahm den Vorschlag der Westmächte eine Konferenz zum 22. Juni in Konstantinopel behufs Verhandlung der egyptischen Frage zusammen treten zu lassen, an. Eingegangene telegraphische Nachrichten lassen die Annahme auch seitens der Kabinete von Rom, Wien und Petersburg sicher voraussehen. Die Conferenz wird demnächst nach Maßgabe ihrer Resultate mit der Pforte in Verhandlung treten. In Egypten er klärte der Khedive gegenüber Derwisch, Arabi und den europäischen Vertretern, die Garantie für Erhaltung der Ordnung zu übernehmen. Kassel. Se. Maj. der Kaiser traf heute Morgen wohlbehalten hier ein und setzte nach dreiviertelstündigem Verweilen die Reise nach Ems fort. Ems, 18. Juni. Der Morgen des heutigen Tages ließ sich mehr versprechend an, als der Nachmittag halten wollte. Er war recht schwül und ein bedrohlicher hellgelbgrauer Him mel wölbte sich über unser festlich aufgeputztes Lahnthalbad, als der Kaiser mit gewohnter Pünktlichkeit um 2? Uhr hier eintraf. Die emser Einwohner und die bereits hohe Zahl der Curfremden harrten diesmal mit wirklicher Ungeduld der Ankunft des Kaisers entgegen. War doch dieselbe schon zweimal hinausgeschoben worden. Seit sechs Tagen waren bereits alle Vorkehrungen für den festlichen Empfang un seres Heldenkaisers getroffen, die prächtige Katserbrücke stattlichst mit Flaggenstangen, Eichenlaubgewinden, riesigen Blumenständern geschmückt, die Bahnhofsstraße mit Masten bestellt. Allein immer verzögerte sich die ersehnte Ankunft und die Laubgewinde begannen bereits ein wenig tnisterig zu werden. Indessen es war noch immer schmuck genug und die Tausende fröhlicher Menschen, die prächtig mit Fähnlein und Kornblumenkränzen geschmückte Schuljugend, welche den heranfahrenden Kaiser jubelnd begrüßte und mit unzähligen Rosen und Kornblumen fast bedeckte, verliehen dem Augen blicke eine wirklich innige rührende Herzlichkeit. Auf dem Bahnhofe selbst fand ein nur sehr kurzer Empfang der ober sten rheinischen und nassauischen Civil- und Militärbehörden statt. Außerdem hatten sich die hervorragendsten Fremden — unter Anderen Frau Professor Esmarch, bekanntlich eine Prinzessin von Schleswig Holstein — zur Begrüßung des Kaisers eingefunden. Trotz der mit der Reise doch unzer trennlich verbundenen Beschwerden, welche diesmal noch durch den Aufenthalt in Kassel am Krankenlager des Prinzen Karl so »vie durch die Besichtigung der Weilburger Militärschule nicht unbeträchtlich erhöbt worden, sah der greise Herr ver- solche Unterredung gewünscht und vom Grafen Heinrich verweigert worden ist. Ueberhaupt ist es außer Zweifel, daß Graf Heinrich das Fräulein seit dem 13. October 1881 weder gesehen noch gesprochen hat. Was Fräulein Renne- Ville zum Selbstmorde bestimmt hat, ist ganz unaufgeklärt. Es liegt jedoch die Vermuthung nahe, daß physische Leiden zu diesem Entschlusse wesentlich beigetragen haben. Hoch achtungsvoll ergebenst Dr. I. Winiwarter." Mit dieser Erklärung des Vertreters der gräflichen Familie Couden- Hove ist jedenfalls bestätigt, daß das ganze Verhalten des unglücklichen Fräulein Dalmont ein durchaus uneigennütziges gewesen ist. Ihr Brief an Dr. Berggruen giebt Zeugniß von Bildung und von einem edlen feinfühlenden Herzen. Als einziges Geschenk des Grafen Heinrich bewahrte Marie Dalmont einen werthvollen Holzfächer mit dem Namenszuge des Schenkers. Das Mädchen war als Operettensängerin ausgebildet und sah nach den Träumen ihrer Jugend, den Enttäuschungen des letzten Jahres mit ihren durchaus nob len Grundsätzen einer mehr als zweifelhaften Zukunft ent gegen. Heute umschließt das Grab alle diese Schmerze», und Mitleid wie Interesse fragen nach den Räthseln dieser Frauenseele, kaum nach einer Schuld Anderer. hältnißmäßig wohl aus. Der massenhaft auf fein Haupt I stattgefunden haben soll. Eben so unrichtig ist es, dag eme herabregnenden Blumenspenden konnte sich der Kaiser nur snl-ü-- „nN vnn, schwer erwehren. Der neben ihm sitzende Graf Lehndroff mußte seinen kaiserlichen Herrn mitunter buchstäblich decken. Unmittelbar dem kaiserlichen Wagen folgten die koblenzer Generale, der Oberpräsident der Rheinprovinz, sodann Graf Perponcher mit den Herren vom Militärcabinet, ferner vr. v. Lauer und endlich 0,-. Leuthold mit Herrn Hofrath Bork. Wenige Minuten nachdem der Kaiser seine Gemächer im oberen Curhausflügel bezogen hatte, erschien der hiesige Krie gerverein, um seinem obersten Kriegsherrn einen feierlichen Empfangsgruß darzubieten. Oesterreich Wien, 16. Juni. Gestern Mittag wurde in der Kanzlei der französischen Botschaft dem Vertreter des Frl. Dalmont, Herrn vr. Berggruen, der für ihn hinterlassene Brief aus gefolgt. Er trug ein großes schwarzes Siegel mit dem Abdrücke eines schöngeschnittenen Steines, einen gegen den Drachen mit gesenkter iLanze losstürmenden heiligen Georg vorstellend. Die Beerdigung der nun auch im Tode ver einten Mädchen Marie Dalmont und Alme Renneville hat auf dem Ortsfriedhofe zu Ottensheim stattgefunden. Der Schloßgärtner ist beauftragt worden, das Grab fortan mit Blumen zu schmücken. In den nächsten Tagen wird aus Veranlassung des Herr» Silas eine Seelenmesse für die Verstorbenen gelesen werden. Herr Di-. Winiwarter, der Vertreter der Familie Coudenhove, erklärt Folgendes: „Die verschiedenen Berichte, welche bis jetzt über den Doppel selbstmord zu Ottensheim veröffentlicht worden sind, scheinen mir einer Ergänzung und theilweisen Richtigstellung zu be dürfen. Herr Franz Graf Coudenhove (Vater) hat mir schon am 13. April 1882 die Absicht mitgetheilt, die Ansprüche, welche von Fräulein Marie Damain (Dalmont) gegen sei nen minderjährigen Sohn erhoben werden könnten, im Wege des gütlichen Ausgleiches zu ordnen und mich beauftragt, das Erforderliche in dieser Richtung vorzukehren. Nachdem derlei Ansprüche weder gerichtlich noch außergerichtlich erho ben worden waren, so mußte ich meine Thätigkeit zunächst darauf beschränken, daß ich mich mit dem Herrn Vertreter des Fräuleins ins Einvernehmen setzte. Daß dabei die Er füllung von Versprechen was immer für einer Art nicht in Frage kommen konnte, beweisen zur Genüge die hinterlas senen Schriften der Verstorbenen und insbesondere ihr letz ter Wille, welcher das Datum des 10. Juni 1882 trägt. Fräulein Damain hat den AuSgang der kaum begonnenen i Verhandlungen abzuwarten nicht für gut befunden, sondern i hat sich, wie gleichfalls aus hinterlassenen Schriften hervor- i geht nach Ottensheim mit der Absicht begeben, sich daselbst i auf' eine die Familie Coudenhove höchst peinlich berührende i Weise (wirklich?) selbst den Tod zu geben. Unrichtig ist : es daß der Selbstmord erst nach einer Unterredung geschehen 1 ist' die zwischen ihr und Grafen Heinrich in Ottensheim i Frankreich Paris, 17. Juni. Von neuem langen hier Klagen gegen den Khedive ein, der stündlich an Terrain verliere. Die Berichte stimmen darin überein, daß mit der Absetzung des gegenwärtigen Khedive die Situation jbedeutend erleichtert würde. Die letzten Ereignisse haben die Mächte enger an einandergeschloffen. Es scheint, daß die Ansicht vorherrscht, Arabi zu behalten. Wie hier verlautet, wird die Conferenz mit oder ohne Zustimmung der Türkei, mit oder ohne deren Theilnahme in Konstantinopel zusammentreten, um unnöthi- ger Zeitversäumniß bei dem Verkehre mit der Pforte vor zubeugen. Die Pforte erklärte zwar, an der Conferenz nicht theilzunehmen, aber die Beschlüsse der Conferenz in Betracht zu ziehen; es wurden die Verhandlungen erneuert, um sie zu weiteren Concessionen zu veranlassen. Freycinet theilte seinen Minister-Collegen eine Note des Marquis de Noailles mit, worin neuerdings der Sultau dringend aufgefordert wird, die Conferenz zu beschicken. Raghib Pascha hat die Mission zur Bildung eines neuen aegypuschen Ministeriums übernommen. Vielfach sieht man Mukhtar Pascha als Com- mandanten der türkischen Occupations-Truppe» an. Die Conferenz soll beschließen, die Türkei dürfe nur 10,000 Mann nach Egypten schicken. Während der ganzen Dauer der In tervention bleiben die Kriegsschiffe vor Alexandrien. Frank reich und England sollen sich das Recht, bei dein geringsten Auflaufe Truppen zu landen, Vorbehalten haben. Die In terpellationen wegen Egyptens dürften erst nach dem Erschei nen des Gelbbuches stattftnden.