Erläuterungen und Texte Sri* 1) Karl Maria von Weber: Ouvertüre zu „Euryanthe“ Ebenfalls ein musikalisches Heldengedicht, umstrahlt vom Zauber öer Romantik. Mit glänzendem Schwung setzt das Ganze ein. Ein feuriges Bläserthema in Es, eine innig zu Herzen gehende Kantilene der Violinen in B bilden die gegensätzlichen Grundlagen der auch ohne Bezugnahme auf die Oper verständlichen musikalischen Entwicklung des Hauptteils. Dann stockt jäh der Fluß der Gedanken. Ein von Geheimnissen durchschauertes Largo der achtfach geteilten Violinen läßt den Atem der Geisterwelt spüren. Düster und drohend steigt mit einem Baßmotiv ein Fugato zu herber Wucht empor. Doch im kritischen Augenblick bricht der sieghafte Glanz des Haupt teils erneut durch und führt das Tonstück unter triumphierendem Auf jauchzen der nunmehr in der Haupttonart stehenden Kantilene in leuchtender Klang pracht zu Ende. h. 2) Mozart: Rezitation unö Arie Genug, ich bin entschlossen, ja fest entschlossen! Da meinen harten Vater nicht Fleh'n noch Tränen rühren, so wähl' ich standhaft die Freistatt heil’ger Mauern, dort kann ich meine Hand treu dir bewahren! Verraten sollt’ ich dich? Um schnöden Reichtums willen von dir lassen! Der Liebe Schwur dir brechen? Nein! Ohne dich, Geliebter, lacht mir kein Glück auf Erden! Nur Gram und Reue würd’ ich mir selbst bereiten! Ja, Freund, mehr schaudert mich vor Meineid als vor dem offnen Grab. Du meine erste Liebe, sollst auch die letzte bleiben! Auf, laß uns dem Schicksal nicht länger widerstreben! Laß uns der Trennung voll Mut entgegen gehen! Und wär’s auf ewig, so sterb ich als die Deine! Laß, o Lieb’ uns standhaft scheiden, dir nur, dir gehört mein Herz, Nie kann dir dies Herz entsagen, eh’ erlieget es seinem Schmerz, Wie, du seufzest? Hinweg mit Klagen, Hoffnung nur läßt nicht verzagen. Hoffnung stärkt das matte Herz. Strenger Vater, wodurch hat Liebe, die vom Himmel stammt, dich zum Zorn entflammt? Edle Zeugen meiner Leiden, ach, müßt ihr nicht selber sagen: Solche Qualen zu ertragen, ward noch nie ein Herz verdammt. 4 a) Liszt: Wieder möcht’ ich Wieder möcht’ ich dir begegnen. Wieder schauen deinen Blick; Aber was auch mein Geschick, Deine liebe Seele will ich segnen. dir begegnen Leben möcht’ ich dir zu Füßen, Blumen streuen vor dich hin, Aber ob ich ferne bin, Deine liebe Seele will ich grüßen. Bleib’ ich ewig auch vertrieben, Meinem reinsten Glücke fern. Deine Seele ist mein Stern. Deine liebe Seele will ich lieben.