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Texte. 1. Ludwig Thuille: Romantische Ouvertüre. An der Spitze Öer Partitur steht folgendes Gedicht: Träumt den Ritter eine Krone. Hüllt er sich in schwarzen Stahl, Schwingt er sich auf seine Mähre, Trabt er über Berg und Tal. Wo ihn lodet die blaue Blume Und wo Trutz ihm baut der Dorn Springt er klirrend aus dem Sattel, Stößt er schmetternd in sein Horn. Und die Blumen bricht er linde, Und die Dornen bricht er rauh. Fällt den stärksten seiner Feinde, Küßt die allerschönste Frau. Und noch heiß vom letzten Siege, Und vom Ritte noch bestaubt, Schmückt er mit dem gold’nen Reife Sein geweihtes Lockenhaupt. Fritz Neff_ 2) W. A. Mozart: Rezitativ unö Arie öer Anöromeöa „Ach meine Ahnung“. Rezitativ: Ach, meine Ahnung! Armer Betrogner! Mit dem Schwert dem gewalt’gen, das mich befreit, durchbohrtest du dein Herz. Warum du stolzer Held, ersehntest du den Tod? Rede, hab’ Erbarmen! Nicht Mitleid fühltest du mit deiner Gattin. Ein Tiger nährte dich. Perseus! Sag wer gebar dich? Hah, entfliehe, entsetzlicher Anblick! Arie: Hah, hinweg aus meinen Augen! Undankbar, gefühllos Herz! Du bist Schuld an meinen Leiden, füllst die Seele mir mit Schmerz! Flieh’, Verräter, flieh’, Verruchter! Meine Qual labt dir das Herz. Rezitativ: Wehe mir! O Gott, wo war ich? Und hier in seinem Blut© liegt der mir alles war. Mit diesem Schwerte, o Perseus, was begannst du? Mir gewann es das Leben, es gewann mir die Freiheit! Dein Tod raubt mir beides! Aus dem durchbohrten Busen entfloh mit seinem Blut, die herrlichste der Seelen. Ich bin verloren! Der Tag entweichet, Nacht deckt mein Auge; diesen grausamen Schmerzen erliegt mein Herz. Weile, verweile teurer Schatten! Vereinen will ich mich dir! O süße Hoffnung,, mit meinem Tode stirbt auch mein Gram! O fliehe, entweiche, Perseus, ich folge dir! Ca vatine: Komm’, süßer Tod, erlöse mich! Meiner Seele Wellen fluten dir liebend entgegen. In Lethe wird versinken die Welt mit ihren Schmerzen. Schatten, gleich dir, werde ich dir stets Begleiterin sein. Komm, süßer Tod .... Allegro: Du nur vereinst midi ihm allein! 3 a) Felix Weingartner: Du bist ein KinÖ! Du bist ein Kind und sollst es ewig bleiben; Das echte Weib bleibt ewig Kind, Ein reines Blatt, auf das die Götter schreiben, , Wie köstlich Mild’ und Einfalt sind.