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Redactton, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 1882 Sonnabend, den 13. Mai .M 110 St. ^unghän.el, Bürgermeister. 11. Mai. Heute früh 4 Uhr hat eine Bochum bei Dank Theilnahme aisse unsres !fs welche menschmuck, zur letzten )en Trostes- en Tag ge- . Mai 1882. ;e, er übrigen onlrole m berechne, ttt er, Aue. Berlin, 11. Mai. Mittags 1 Uhr fand einevereinigte Sitzung beider Häuser des Landtags im Sitzungssaale des Abgeordnetenhauses statt. Der Vizepräsident des Staats ministeriums, Puttkamer, erklärte, er habe die Genehmigung des Königs nachgesucht, die gegenwärtige Landtagssession zu schließen. Wenn während dieser Legislaturperiode in vielen Zweigen der Staatsverwaltung auf den verschiedensten Ge bieten der Gesetzgebung durch das Zusammenwirken der Lan desvertretung mit der Staatsregierung große und wichtige Erfolge zum Besten des Landes erzielt worden, so sei dies doch in der laufenden Session nicht in dem Umfangs ge lungen, wie von der Staatsregierung erhofft gewesen. Das Staatsministerium halte fest an der Ueberzeu- gung, daß die Erledigung sammtlicher dem Landtage mit Allerhöchster Genehmigung vorgelegten Gesetzentwürfe zur Förderung des Landeswohles beigetragen haben würden. Nachdem jedoch insbesondere der Gesetzentwurf über die Ver wendung der aus der Reichssteuerreform an Preußen zu überweisenden Geldsummen nicht eine so eingehende Berathung gefunden, wie zur allseitigen Klarstellung der durch den Ge setzentwurf verfolgten Ziele von der Negierung habe gewünscht ' werden müssen, habe die Regierung von der ferneren Bera- ordnung tritt mit dem 1. April 1883 in kraft. Berlin, 10. Mai. Man schätzt die Stimmung für das Tabaksmoncvol im Reichstage auf 60 oder höchstens 70 Stimmen. Es wird jetzt wahrscheinlich, daß der Vor schlag, in der Commission nach Ablehnung des ersten sPara- graphen die ganze Berathung ab^ubrechen, durchdringen wird. Das Centrum wird, unserer Information zufolge, dafür stimmen. Der von anderer Seite beabsichtigte Vor schlag, wie im Volkswirthschaftsrath, erst nach eventueller Beschlußfassung über die übrigen Paragraphen in die Be rathung des tz 1 einzutreten, hat jedenfalls keine Aussicht auf Annahme. Die erste Berathung des Entwurfs dürfte noch den Rest der Woche für sich in Anspruch nehmen. Zum Worte sind noch gemeldet die Abgg. Barth, v. Stauffen- berg, Windthvist, Leuschner (Eisleben), Richter (Meißen), v. Vollmar (Soc.-Dem.), Zorn v. Bulach und Simonis (Elsaß) gegen die Vorlage. Auch die Bundesraths-Bevoll- mächtigten verschiedener Staaten werden voraussichtlich das Wort nehmen. Wanne stattgefunden. Die ganze,Nachthelegschaft ist gefähr det: bisher wurden 56 Todte herausgeschafft. — Der Marseille, 9. Mai. Ein Telegramm aus Tanger meldet, der englische Bevollmächtigte, welcher gegenwärtig bei dem Sultan in Marokko weilt, wurde, als er ein Stadt viertel passirte, von Mohren mit Steinen beworfen. Der Sultan soll bereits 600 Verdächtige haben verhaften lassen. Nnglauv. Dublin, 9. Mai. Die Regierung hat für die Ver haftung der Mörder Cavendishs und Burkes eine Belohnung von 10,000 'S. und für die Mittheilung solcher Thatsachen, die zur Verhaftung der Mörder führen können, eine Be lohnung von 1000 L. ausgesetzt. London, 9. Mai. Während dieTheilnahme und das Gefühl des Abscheues vor den Mördern tu England allge mein und auch in Irland ostensibel gezeigt wird, publicirt die Schwester des Agitators, Anna Parnell, heute einen Brief in der „Times", worin sie schreibt: „Mittwoch re- signirte Forster, Donnerstag wurde das Reich der Versöh nung begonnen, Freitag wurde jedoch in Ballina eine An zahl Kinder wie tolle Hunds niedergeschossen. Forster schlach tete Männer und Weiber, für Spencer blieb das Unter scheidungsmerkmal, Kinder hinzuschlachten." Im Weitern „Westfälischen Zeitung" zufolge wurden bis 10 Uhr Vor mittags 58 Todte und 40 Verwundete zu Tage gefördert. Oesterreich. Prag, 9. Mai. Aus Tetschen meldet die Bohemia: Die Arbeiter der Münzberg'schen Spinnereien in--Eula, Eleonorenhöhe und Elisenthal machten Strike, da ihnen die Verkürzung der Arbeitszeit und doppelte Entlohnung der Sonntagsarbeit gestern nicht bewilligt wurde. Heute wurde die Verkürzung der Arbeitszeit bewilligt, die anderen For derungen der Arbeiter wurden abgelehnt. Die Arbeiter der Bodenbacher und Eulauer Spinnereien nahmen hierauf die Arbeit wieder auf: die Arbeiter der anderen Etablissents sinke» noch. Frankreich. Paris, 11. Mai. In der Deputirtenkammer befragte Villeneuve die Negierung über Aegypten, namentlich die au genblickliche Lage und welche Politik bezüglich einer türkischen Intervention die maßgebende sein werde, v. Freycinet sicherte die Mittheilung der diplomatischen Schriftstücke in etwa 14 Tagen zu und bezeichnet die Lage als eine exceptionelle. Das ägyptische Ministerium revoltire gegen den Khedive. Frank reich sei bemüht, die Unabhängigkeit Aegyptens so aufrecht zu erhalten, wie sie sich ans dem von den Mächten anerkannten Firmaen ergebe. Frankreich werde keinem Schritts zustimmen, Insertlon-grriihrm - die gespaltene 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate LS Pfennige. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünham, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Bekanntmachung. Sonnabend, den 13. Mai 1882, Abends halb 9 Uhr öffentliche Sitzung des Stadtgsmeinderathes. Wildenfels, am 11. Mai 1882. ntschlafenen m Blumen- en. Bekanntmachung. Zur besseren und schnelleren Förderung der Erdarbeiten auf Accord V der Schwarzenberg-Johanngeorgenstädter Staatseisenbahn, auf der Strecke zwischen der. Julius Beyreuther'schen Bretmühle und dem Chausseehause in Johanngeorgenstadt, werden von jetzt an die Sprengungen nicht drei, sondern vier Mal täglich und zwar früh 8, Mit tags 12, Nachmittags 4 und Abends 7 Uhr stattfinden, so daß die an der Sprengstelle vorüberführende Schwarzenberg-Johanngeorgenstädter Chaussee und der Tract der alten Straße vier Mal des Tages auf kurze Zeit für den Verkehr gesperrt wird. Zur Vermeidung von Unglücksfällen wird Solches mit dem Hinzufügen zur öffent lichen Kenntniß gebracht, daß den unter dem 20. Octobec 1881 in Nr. 247 des Erzge- birgischen Bolksfreundes bekannt gegebenen Anordnungen auch für die Folge von dem auf gedachten Straßen verkehrenden Publikum allenthalben nachzugehsn ist. Königliche Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, am 11. Mai 1882. Frhr. von Wirsing. der Aegyptens Unabhängigkeit schmälern könne. Dieselbe werve Dank dem vollständigen Einvernehmen Frankreichs u. Englands behauptet, das Einvernehmen zwischen Frankreich und Eng land werde nicht gestört werden. Die Dinge könnten eine Wichtigkeit annehmen, die das europäische Gleichgewicht inte- ressire; es sei deshalb nothwendig, sich mit den Mächten über die Regelung der ägyptischen Frage zu verständigen. Die Mächte hätten die präponderirende Stellung Frankreichs und Englands in Aegypten anerkannt. Die Konsultirung der Mächte könne Frankreich daher nur größere Macht ge währen, um allen Eventualitäten entgegenzutreten. Es seien feste und sichere Schritte nöthig, mit denen man vor gehen müsse. Die Aktion der Regierung werde sich auf der Höhe ihrer Pflichten befinden und die Regierung nehme die Verantwortlichkeit vor dem Lande von vornherein auf sich. Villeneuve dankte Freycinet. Der Zwischenfall war hiermit erledigt. ist verboten.'— Die Verwendung der nut Arsenik darge- Bochum, 1^. stellten Farben zur Herstellung von Tapeten, imgleichen Der Explosion schlagender Wetter in der Zeche „Pluto" mit Arsenik dargestellten Kupferfarben und der solche Far ben enthaltenden Stoffe zur Herstellung von Bekleidungs gegenständen ist verboten. — Das gewerbsmäßige Verkaufen und Feilhalten von Nahrungs- und Genußmitteln, welche den Vorschriften der 88 1, 2 zuwider hergestellt, ausbe wahrt oder verpackt sind, sowie von Spielwaren, Tapeten und Bekleidungsgegenständen, welche den Vorschriften der tztz 3, 4 zuwider hergestellt find, ist verboten. — Die Ver- Bekanntmachung. Nach der gemachten Wahrnehmung befinden sich unter den Abgabepflichtigen Personen mehrere, welche, obschon sie öffentliche Abgaben rückständig gebliebrn und erfolg los gepfändet sind, doch in Tanz- und Schankhäusern sich umhertreiben und zu Tanz und Schwelgerei Mittel besitzen. Mit Bezugnahme hierauf bringen wir zur öffentlichen Kenntniß, daß wir be schlossen haben, solche Personen aus den Tanz- und Schankhäusern durch unsere Polizei- vrgane fortzuweisen, sowie, daß die Polizeimannschrft unter Aushändigung eines Verzeich nisses über solche Restanten auch mit entsprechender Anweisung versehen worden sind. Lößnitz, am 10. Mai 1882. Der Rath der Stadt Lößnitz. 0r. Krauße. Bekanntmachung. Es ist zur Anzeige gekommen, daß an den sogen. Polterabenden altes Geschirre rc. vor die Wohnung der Verlobten geworfen wird. Dieser grobe Unfug kann nicht geduldet werden Md haben wir die Poltzeimann- schaft mit entsprechender Anweisung versehen, machen aber noch auf die Strafbestimmung des Strafgesetzbuches 8 360 aufmerksam, wonach Derjenige, welch >r unzebührlichsr Weise ruhestörenden Lärm erregt oder groben Unfug treibt, mit Geldstrafe bis zu 150 Mark — Pf. oder mit Haft bestraft wird. Lößnitz, am 10. Mai 1882. Der Rath der Stadt Lößnitz. Nr. Krauße. thung der übrigen Vorlagen einen Erfolg sich nicht mehr versprechen können. Bei dieser Sachlage habe die Regierung geglaubt, den Schluß der Session nicht weiter hinausschieben zu sollen. „Demgemäß beehre mich, beiden Häusern des Landtags in Folge Auftrags des Königs folgende Allerhöchste Botschaft mitzutheilen." Die Mitglieder erhoben sich von den Sitzen. Minister v. Puttkamer verlas hierauf die Bot schaft des Königs vom 10. Mai, welche auf Grund Artikel 77 der Verfassung den Minister v. Puttkamer beauftragt, die gegenwärtige Sitzung beider Häuser des Landtags am 11. Mai im Namen des Königs zusschließen, und fuhr fort: „Im Namen Er. Majestät des Königs schließe ich hiermit die Session des Landtags. Der Herrenhauspräsident Herzog v. Natibor brachte ein Hoch auf den König aus, in welches die Anwesenden dreimal laut und begeistert einstimmte,l. TaAesMMHLe, Deutschland. Berlin, 10. Mai. Im deutschen Reichstag äußerte gestern der Abg. Braun in seiner Rede gegen die Zolltarif novelle: „Ich komme soviel im Ausland herum, glauben Sie mir, wir fangen an die komische Figur zu spielen mit un serer Zollpolitik. Man lacht uns überall aus." Es ist immer mißlich, bemerkt die „N. Pr. Ztg." mit feudalem Humor zu dieser Aeußerung, eins „komische Figur zu spielen" und „ausgclacht" zu werden; oberes wäre doch interessant zu erfahren, wo Herr Braun diese unangenehme Ent deckung gemacht hat. Als Herr Virchow im October vorigen Jahres von seinen Forschungen bei den Abchasen und Ka- rabulaken zurückkehrte, sagte er auch, „die ganze Welt sieht auf uns, welchen Einfluß es haben würde, wenn in Berlin der Fortschritt unterliegen sollte". Selbst „Nationen, von denen wir kaum reden", die fern „an der Grenze derCivi- lisation" wohnen, wundern sich über Das, was hier in Berlin vorgeht. Und wenn wir nicht irren, ist Herr Braun vor nicht zu langer Zeit in ähnlichen Gegenden des Orients, fern „an der Grenze der Civilisation", auf Studienreisen begriffen gewesen. Uebrigens glauben wir, daß man sich auch anderwärts im Auslands den Deutschen erst ansieht, ehe man ihn auslacht. So wenig Selbstgefühl hat der Deutsche heute nicht mehr, daß er sich im Auslande so ohne Weiteres auslachen ließe. Berlin. Von allen Seiten wird cs bestätigt, daß den Kaiser das glückliche Ereigniß der Geburt eines Urenkels mit der allerinnigsten Freude erfüllt hat, welcher derselbe bei jeder Veranlassung gegen Alle, die dem Monarchen zu nahen Gelegenheit finden, in der allerrührendsten Weise Ausdruck giebt. Wiederholentlich hat derselbe es als eine besondere Gnade Gottes gepriesen, daß ihn auch dies zu erleben noch beschieden gewesen sei. Einen recht deutlichen Beweis der frohen Stimmung, in welche ihn die erste Nach richt von der Geburt versetzt hat, giebt die Depesche, welche der glückliche Urgroßvater dem Vernehmen nach dem jugend lichen Vater als Antwort auf die Meldung von der G Hurt eines Prinzen zusandte, und in welcher er seine Freude in die kurzen, aber inhaltschweren Worte zufammenfaßte: „Hurrah, vier Könige!" Berlin. Gegen Giftfarben. Die unter dem 1. Mai erlassenen reichsgesetzlichen Bestimmungen über die Verwen dung, die Aufbewahrung und den Verkauf giftiger Farben lauten: Giftige Farbeu dürfen zur Herstellung von Nah rungs- und Genußmitteln, welche zum Verkaufe bestimmt sind, nicht verwendet werden. Giftige Farben im Sinne dieser Verordnung sind alle diejenigen Farbstoffe und Zu bereitungen, welche Antimouium (Spießglanz), Arsenik, Ba- ryum, ausgenommen Schwerspath (schwefelsauren Baryt), Blei, Chrom, ausgenommen reines Chromoxyd, Cadmium, Kupfer, Quecksilber, ausgenommen Zinnober, Zink, Zinn, Gnmmiguttä, Pikrinsäure enthalten. — Die Aufbewahrung und Verpackung von zum Verkaufe bestimmten Nahrungs- und Genußmitteln in Umhüllungen, welche mit giftiger Farbe (8 1 ausgenommen) gefärbt sind, sowie in Gefäßen, welche unter Verwendung giftiger Farbe (8 1) derart her- gestellt sind, daß ein Uebergang des Giftstoffes in den In halt des Gefäßes statlfinden kann, ist verboten. — Die Verwendung der im 8 1 bezeichneten giftigen Farben, mit Ausnahme von Zinkweiß und Chromgelb (chromsaures Blei) in Firnis oder Oelfarbe, zur Herstellung von SpiAwaren und Nach- und werde e um recht oll vaf. m sich ihre eider, hl. Mai 1882. pf entschlief und ruhig Großvater, mell. Ju» s nur aus mnden und leid bittend, fmann verwandten. Dresden u. 1882. ndet Sonn- MGrWb."Hiolksstemrd Merk usäge) b, sämmt- cl. schmie- rrad und äuft -f öach, Messer- vöhlitz- öeipzig. sind gegen > genügende der getheilt nhen. ufträge auf alien unter . und schn. »genommen, rubelt, 1 Treppe. fe und son- u bekannter D. O. Her findet gute (1-2) irzenberg. iming. Voller, r-Expedition 5). reeberg: el, klHeintze. Grünhain, eorgenstadt, aitz je einen Neflectanten wenden. Vogler tz. ietzsch tzen künst- rntie. Nr. 61. ndkäse r bis 22 OPfgP. mtschen- > frischen heberet fert das seid b. (7) 2