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Redaetion, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 1882 Donnerstag, den 11. Mai Frankreich. Während die gemäßigten Blätter dem über den Dubliner Mord Ausdruck aus. . 1882. scheinen einer Räuberbande zwischen Gorzda und Cajnica gemeldet. Die dorthin entsendete Abtheilung fand die ver stümmelte Leiche des Bezirkskanzelisten Baumann und die Leiche des Kadis von Cajnica. London, 8. Mai. Alle Parteien suchen angesichts des nationalen Unglücks die Regierung patriotisch zu unterstützen, daher die Conservativen ihren Antrag auf Erörterung der iri schen Frage vorläufig zurückziehen; doch geschieht dies unter der Voraussetzung, daß die Regierung bald ein neues Gesetz über bessern Schutz für Leben und Eigenthum in Irland vorlegen und von dem Systemwechsel zurücktreten werde. Die Times, Daily Telegraph und Standard sind einstimm.ig in ihrem verdammenden Urtheil über Gladstones Politik. Die Times sagt: „Gladstones Hoffnung, den Frieden in Irland in ge meinsamer Arbeit mit Parnell Herstellen zu können, hat vier England. London, 7. Mai, Abends. Ich hatte soeben eine Unterredung mit den Führern der irischen Partei bei Par nell. Dieselben erklärten Alle, durch die Ermordung wie vom Blitz getroffen worden zu sein, und sprachen einstim mig die Befürchtung aus, der Mörder habe nicht blos Ca vendish, sondern das irische Volk für wenigstens eine Gene ration getödtet. Alle Errungenschaften — und es waren deren viel mehr, als sie offen im Parlamente noch zu sagen hätten wagen dürfen — seien nun wieder verloren. Die Führer befürchten seitens des englischen Volkes eine furcht bare Reaction. Ueberdies werde die Ermordung der iri schen Sache in Amerika, Australien und überall schaden. Ich fragte, ob sie iraend welche Idee von den Motiven der OcsierretH. Wien, 9. Mai. Offiziell wird berichtet: Emil Dahlen meldet unter dem 8. d.: Auf wiederholte Nachrichten von einem neuerlichen Auftreten starker Banden der Aufständi schen in der Gegend von Umoljane und Rakitrica, 'auf der Rodossolje Planina, nordwestlich von Konjica, ferner im Crnarejekathale bei Jabuka auf der Grebak und Korsen Planina, bei Mokro und Jelec, wurde eine zeitweise Be setzung und Durchstreifung dieser Gegenden angeordnet. Hierdurch wurde konstatirt, daß dis Nachrichten über die Stärke der Banden sehr übertrieben waren. Die Bevölke rung scheint solche Gerüchte absichtlich zu verbreiten, um desto gewisser militärischen Schutz zu erhalten. Das Sta- tionskommando in Konjica meldet: Am 3. d. fand ein Zu sammenstoß eines Streifkommandos mit etwa 20 Insurgen ten bei Cuhovics statt. Die Insurgenten verloren 2 Todte. Der Anführer derselben, Magazinovic, wurde gefangen ge nommen. Bei Mokro stieß am 4. d. eine Patrouille auf 20 Bewaffnete, wobei ein Schwerverwundeter gefangen ge nommen wurde. Am 4. d. vertrieb ferner ein Streifkom mando bei Ocasje Dzendovaluka eine Bande von 50 Mann nach längerem Gefechte, wobei die Insurgenten 10 Todte und Verwundete verloren. Unterm 6. d. wurde das Er- zu errichten. In Gemäßheit tz 17 der Reichsgewerbeordnung vom 21. Juni 1869 wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, so weit sie nicht auf besonderen Privatrechts-Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Schwarzenberg, am 8. Mai 1882. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. von Wirsing. Elsr. InserÜon«gtbLhrm die gespaltene Z<^ 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate Lü Pfennige. tt 1 Causeuse nlit echte« desgl. in 6 Thlr., » schwer rte Bett- 16 Thlr., 2 Thlr., Hb. 2thür. mit Ery- 2 TN oe,'. vsrr 'ünah.- Patent, l fein aus- 5 Ti)lr.- c., Dtzd. e Quait- r-Bureaux, nd Bücher- -bilie», waaren i« er Arbeit, ch hemmtz, mber. mmte h rigerrrs >el, je nach eis meinen (18) Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Der Fleischer Herr Albert Neubert in Grünhain beabsichtigt, in dem unter Nr. 63 des Brandversicherungs-Catasters, Nr. 65 des Flur buchs für Grünhain gelegenen Grundstücke eine Schlächterei wird so.wct Bekanntmachung. Wegen der Dienstag und Mittwoch, den 16 und 17 dieses Mo - Nats stattfindenden Reinigung der Localitäten der unterzeichneten Königlichen Amtshaupt - Mannschaft können an diesen Tagen nur dringliche Sachen expedirt werden. Schwarzenberg, den 8. Mai 1882. Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. von Wirsing. - Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 7. Mai. Bei der Entbindung der Prinzessin Wilhelm waren der Kronprinz, die Kronprinzessin und Prinz Wilhelm zugegen. Letzterer brachte heute um 8 Uhr Früh dem Kaiser persönlich die freudige Meldung, nachdem bereits gestern Abends Telegramme den Kaiser, die Königin Victoria und die Kaiserin benachrichtigt hatten. Um 8 Uhr verkündeten in Glienicke und hier Unter den Linden je 101 Schüsse das Ereigniß. Der Kaiser nahm Vormittags in Berlin und Mittags in Potsdam Glückwünsche entgegen. Berlin, 9. Mai. Im Reichstag theilte Präsident v. Levetzow mit, daß unmittelbar vor Eröffnung der Sitzung das Präsidium vom Kaiser empfangen worden sei. Derselbe sei sichtlich erfreut gewesen über die Theilnahme des Reichs tags und habe das Präsidium ermächtigt, dem Hause den Allerhöchsten Dank auszusprechen. Potsdam, 8. Mai. Es sollen gestern 10,000 Berliner hier gewesen sein, so sehr hatte die Nachricht aus dem Mar morpalais auf die Gemüther gewirkt. Die Meisten mochten glauben, sie erführen hier mehr von der Frau Prinzessin Wilhelm und ihrem kleinen Sohn. Im Ganzen traf auch das zu, denn von Stunde zu Stunde wurde bekannt, wie es Beiden erginge, und es mußte Alles einen guten Fort gang nehmen, denn die vom Palais zur Stadt zurück kehrenden Mitglieder der kaiserlichen Familie waren in aus nehmend guter Stimmung, und besonders des Kaisers Ge sicht strahlte beim Verlassen des Palais voller Freude. In der Theilnahme der vielen Tausende, welche auf den Zu gängen zum Palais Spalier bildeten, lag viel Rührendes; man gewahrte, welche Fülle von Liebe das Volk mit dem Herrscherhause verknüpft, und mein Nachbar im Gedränge ließ den Wunsch laut werden, der Botschafter Fürst Hohen lohe möchte hier sein und das Alles mit ansehen, er würde ! gewiß nicht wieder von „Republikanern" reden, die unter uns wären. Das geringfügigste Moment interessirte Alle, so weit es nur irgend auf den jungen Prinzen, seine Eltern, seine Großeltern und Urgroßeltern Bezug hatte. Diese Scala war es wohl vor Allem, die zu Freude und Ernst und Nachdenken Anlaß gab. Der kleine Prinz wird nach siebzig Jahren, wenn wir 1952 schreiben, erzählen können: „An meiner Wiege stand der erste deutsche Kaiser, der 1797 geboren wurde!" Solche Reflexion vergegenwärtigt das Glück der Hohenzollern, deren Mannesstamm jetzt neu ge kräftigt worden ist. Man weiß ganz genau, daß der junge Prinz ein kräftiges gesundes Kind ist; der Kronprinz hat grade hierüber mit übergroßer Freude erzählt, und weiter hört man, daß die Aerzte nur nöthig haben, in den Neben zimmern der Prinzessin zu verweilen. Mit übergroßer mütterlicher Liebe läßt an ihre beiden Lieblinge die Frau Kronprinzessin Keinen heran; sie macht ihnen Alles, was sie nöthig haben, sie ersetzt in ihrer Umsicht und Unermüd lichkeit drei Aerzte. Die Taufe soll in spätestens drei Wochen stattfinden. — Nächstens sollen auch deutsche Marine-Officiere I nach der Türkei beurlaubt werden, um die Marine conform der Land-Armee nach deutschem Muster zu reorganisiren. That hätten. Sie erklärten, weder die That noch das Mo tiv zu begreifen; sie glauben jedoch, die Mörder wollten wahrscheinlich nur Bourke tödten, welcher sehr unpopulär war, und nur der Zufall, daß Cavendish mit ihm ging, war auch der Tod des Letzteren. Ich fragte weiter, ob denn die Land-Liga nicht die Mörder ausspüren könnte, und erhielt zur Antwort, wenn der Mord auf dem Lande stattgefunden, hätten sie gewiß die Mörder aufgefunden, denn sie (die Führer) seien blos in der Provinz mächtig, in Dublin besitze die Land-Liga wenig Einfluß; t selbst in dem wildesten Theile Irlands hätten sie die Mörder aufgespürt. Die irischen Führer beklagten bitter, daß die Polizei nicht Bourke stets bewacht habe, da sie wußte, derselbe sei unpo pulär. Parnell bemerkte überdies, noch niemals in der Ge schichte Irlands sei eine Ermordung durch das Messer vor- gekommen, was die ganze That noch unbegreiflicher mache. Die Parnelliten machen sich auf eine völlige Reaction, sowie auf ein gänzliches Aufgeben der erst seit wenigen Tagen eingeschlagenen Richtung gefaßt. — Die Spuren der Mör der sind noch nicht entdeckt. Die Regierung wird eine große Belohnung für deren Entdeckung aussetzen. Die Bürgerschaft bereitet ein Indignations-Meeting vor. Auch die Land-Liga- Mitglieder drückten telegraphisch ihr Entsetzen aus und sind der Meinung, daß die Mörder nur den Unter-Staatssekre tär Bourke tödten wollten. heilt Ul gründ- , Holsteint. Bekanntmachung. Auf Antrag der Erben des Hausbesitzers Wilhelm Friedrich Adolf Seidel in Hartenstein sollen die zu dem Nachlaß desselben gehörigen Haus-, Feld- und Wiesengrund stücke Fol. 235 183 und 324 des Grund- und Hypothekenbuchs für Hartenstein, welche auf zusammen 2,395 M. — - gerichtlich gewürdert worden sind, gleichzeitig mit dem aus Möbeln, Kleider, Wäsche und Betten bestehenden Mobiliarnachlaß am 16. Mai 1882 Vormittags 10 Uhr in dem Nachlaßhause öffentlich versteigert werden. Eine Beschreibung der zu versteigernden Grundstücke, sowie ein Verzeichnis der Mobilien ist dem am hiesigen Gerichtsbrett aushängenden Anschlag beigefüqt. Der Ver kauf der Mobilien erfolgt gegen Baarzahlung. Bezüglich der Grundstücke werden die Versteigerungsbedingungen im Termin bekannt gemacht. Hartenstein, am 4. Mai 1882. (1—2) Das Königl. Amtsgericht das. Ihle. 108. ' .... _ Bekanntmachung Bekanntmachung. Wegen vorzunehmender Reinigung der Rathsexpeditionslokalitäten bleiben die letzteren für den amtsgeschäftlichen Verkehr Freitag und Sonnabend, den 12. und 13. dss. Mts. geschlossen und werden an diesen beiden Tagen nur dringliche Sachen expedirt. Die staudesamtlichen Geschäfte werden au diesen beiden Tage« von Bormiitags 11 bis 12 Uhr erledigt. Johanngeorgenstadt, den 8. Mai 1882. Der Stadtrat h. Bochmann. Paris, 8. Mai. Gefühle der Entrüstung geben und die Erwartung unerbittlicher Strenge aussprechen, sind in radicalen Blättern Siegesgesänge zu lesen, in welchen der Mord als ein Erfolg der „demokratischen Freiheit" ge priesenwird. Die Mörder sind diesen Blättern „Vollstrecker", ja, sie geben der Hoffnung Raum, daß das Heer der Grundbesitzer durch die Taktik der Nihilisten decimirt werde, die einzige, welche Erfolg verspreche, denn die Fehde zwischen Iren und Briten sei unausgleichbar und die Iren legten lautes Zeug nis dafür ab, indem sie mit Mord auf die Zugeständnisse der Regierung antworteten, die heute oder morgen durch die Landliga besiegt werden würde, welche erprobte Männer und beträchtliche, durch die internationale Solidarität gelieferte Gelder zur Verfügung habe. Namentlich der „Jntransigeant" und der „Citoyen" zeichne» sich durch Heftigkeit der Sprache Tage gedauert. Wahrscheinlich begreift er jetzt Forsters Po litik, daß das Zwangsqesetz nicht eine Milderung, sondem eine Verschärfung benöthigte. Kaum je hat eine Regierung sich einer solchen Stimmung des Volkes gegenüber gesehen. Das jetzige Ministerium steht unter so schwerer Verantwort lichkeit, daß es verzweifelte Anstrengungen machen muß, gut zu machen, was es versäumt hat, wenn es am Ruder blei ben will." Der Standard macht Gladstone für alle Agrar verbrechen, die bis jetzt begangen worden, verantwortlich; er sieht in der Abdankung des Cabinets eine unumgängliche Nothwendigkeit, da seine neuesten politischen Experimente mit dem Morde zweier Beamten besiegelt worden seien. Am schärfsten spricht sich der Daily Telegraph aus; er betont, daß Irland selbst den „Vertrag von Kilmainham" verworfen habe, daß CavendishS Blut um Rache schrie und daß Glad stone jetzt die Aufgabe babe, die Einheit des Königreichs zu schützen. Daily News indessen bleibt trotz aller Verdammung der Mordthaten bei der Ansicht, daß die angefangene neue Gesetzgebung fortgesetzt werden müsse. Das Gladstonesche Blatt stimmt darin überein mit verschiedenen von Jrläudern abgehaltenen Volksversammlungen in London und Manchester, welche Resolutionen faßten, daß der Friede zwischen England und Irland nur durch eine irische Verwaltung, in welcher L Grzgeb. Aomssmmd lcUAiiisss nsäioini- ii-itätvn. N^.Itz6r.D .5703.) D n iübrl W Dank !N UNd Be- zu unserer lndschafilich n kamen, t, daß uns vergeßlicher ür dis uns :sauDchan. Mai loo^. Osdorf, ark Verzinsung »rovrston gegen gute Näheres in chneeberg. 106 des enthaltene :r, daß ich Hosen nur äugen bin, Begräbnisse l Gustav anzuhören. Heidel ist ch Schnb- nennt der s College», ruhig die h, wie ilt sm in die nrd seiner »ereils ein- nn Blatte