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Sergej Prokofjew (1891—1953) Klassische Symphonie, op. 25 * Sergej Prokofjew, einer der führenden sowjetischen Komponisten, schrieb seine „Klassische Symphonie 4 * in den Jahren 1916—1917. Er stand damals unter fran zösischem Einfluß. In jenen Jahren war vielfach ein Streben nach Einfachheit und Durchsichtigkeit des Satzes spürbar. Diese Eigenschaften sind Merkmale der klassischen französischen Musik; man findet sie bei Rameau und Couperin. Diese alten französischen Meister sind neben den großen deutschen Klassikern Haydn und Mozart die Vorbilder für Prokofjcws „Klassische Symphonie“. Der Komponist übernimmt jedoch nicht einfach die Spielelemente jener Zeit, sondern schmilzt sie durch sein Temperament um. Ab und zu wird in dieser Musik deutlich, daß er doch ein Mensch unserer Tage ist — trotz allem Streben nach Klarheit und Schlichtheit ist die Musik nervös und spannungsgeladen. In der Form hält sich Prokofjew an das klassische Schema. Wägt man Form und Inhalt miteinander ab, so könnte man von einem Zwitter sprechen, hätte nicht Prokowjews Meisterschaft und Persönlichkeit diesen einzig dastehenden Versuch geadelt.