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ßrWb.'HolksMnd.V f Redaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. Freitag, den 21. April HL 91 4882 sollen am 17. April 1882. Brückner. orstand -1 K finden. e. Erscheint tSgltch, mit Ausnahme der So»». u»d Festtage. Preis vierteljährlich l Mark 82 Pfennige. IV Ä den war. Edward Smith hatte sein äußeres verändert, er K hatte sich den Bart abnehmsn lassen, gab sich aber unbefan gen zu erkennen, als Herr Kl. ihn an redete. Im Laufe des' Gesprächs waren Beide bis zur Jäger- und Friedrich stcaßew ecke gekommen, und hier verabschiedete sich Smith, indem ei seinen Begleiter bat, ihm noch eins Droschke zu bestellen, da er vor seiner Abreise am nächsten Morgen nach Petersbu erst heut Abend noch die W-reschagin-Änsstellung besuchet wolle. Herr Kl. bestellte sie Droschke, nahm sich aber sofor eine zweite und verfolgte ungesehen Smith, der bis zu Brandenburger Thor fuhr, dann ausstieg, nach dem Ho sich dem Sprachgewandten Herrn Kl. näher anschloß. Im Laufe des Verkehrs erzählte er denselben, daß er die Ab- V sicht habe, bei den Juwelieren Haller u. Rathenau. .Unter v den Linden, für 20,000 Pfd. St. Diamanten zu kaufen. Eines schönen Tages war indeß dieser Diamantenliebhaber verschwunden, ohne den großen Kauf vollzogen zu Habens während die Polizei Herrn Kleczewski vor sich lud und ihm ' die überraschende Mitthrilung machte, daß der fremde Herr,. mit dem er verkehrt hatte, zu der vergeblich verfolgten Bande gehörte, welche in Hatton Garden den großen Diebstahl seiner Zeit verübte. Gestern Abend um ; 10 Uhr ging Herr Kl. / in dem dunklen Mittelgang Unter den Linden spazieren, als - er plötzlich zu seiner Ueberraschung denselben Mann wieder ( traf, der ihm unter dem Namen Smith damals bekannt und , als Leiter der Diebesbande von der Polizei bezeichnet wor-^ Sonntag, den bertschen Saale^ nitglieder, sowie durch ergebenst Kunst, Löwen, hat an Reiz lglich dafür ist, en gefaßt, sich ; er so abrich- Verwalter des vom Himmel," er einstweilen m zu schätzen den Kellnern und die Gelegenheit zur Ausübung ihres Gewerbes wahrzu nehmen wissen. Der Wunsch, daß auch hier in ähnlicher Weise, wie dies bei der Bank von England der Fall ist, geschloffene Boxes, die nur einer einzelnen Person Zutritt verschaffen, j für dis Erledigung der Geschäfte längs des Zahltisches ein- . gerichtet werden, ist daher ein sehr allgemeiner. Die Kri- - minalpolizei war auf allen Bahnhöfen sehr thätig, um den Dieb, von dem man annahm, daß er sofort Berlin verlassen v werde, möglichst abzufangen. Es ist dies jedoch nicht ge- n. r Wochencom ini, den 23. hmittags: Un- mischen Markt, liefert ohne Belästigung große Summen an den Staatsschatz ab und bringt das Land in seinem Wohl stands vorwärts. Das System einer solchen indirekten Be steuerung hat Frankreich und England stack gemacht, und wenn Deutschland auch in manch' anderen Faktoren, an Lage, Klima, Fruchtbarkeit gegen jene theilweise zurücksteht, so möchte von Dein, welcher unsere Verhältnisse kennt, doch nicht bezweifelt werden können, daß wir in diesen nicht so tief herabgekommeu wären, wenn wir nicht, ohne Gegen seitigkeit zu genießen, der freien Einfuhr Thor und Angel geöffnet und Deutschland zum Sammelplatz aller Ablage rungen gemacht hätten, mit welchen unsere Nachbarn uns in der verschiedensten Weise bekannt gemacht haben. Und ist hierbei etwa die Lebsucht billiger geworden, sind unsere Semmeln heute nicht ebenso klein, als in den theuersten Jahren? Sind Fleisch, Eier rc. wohlfeiler? quoll non, der Zwischenhandel verdirbt Alles, welcher mit der Eclaub- niß, daß Jeder thun und lassen kann, was er will, nur der Unsolidität Vorschub leistet, auf ein vorzugsweise Acker bau treibendes Land aber besonders drückt. Vergegen wärtige man sich nur unsere Zustände auf dem Lande; überall wird man Unterhändler, das Verderben der Bauern, diese Weise alle Quellen der Ueberbürdungsklagen verstopft sein werden, dann werden wir unserer Jugend das hohe unschätzbare Gut erhalten und vermehrt haben: einen ge sunden Geist in einem gesunden Körper." Berlin. Einem Boten der Diskontogesellschaft, der gegen einen Cheque 300,000 M. bei der Reichsbank erhoben und dieselben in 15 Packeten ä 20,000M. ausgezahlt erhal ten hatte, wurde gestern während des Nachzählens eines dieser Packete von 20,000 M. vom Kaffentische gestohlen. Es macht dies um so mehr Aufsehen, da ein ähnlicher Dieb stahl im Lokale der Neichsbank während weniger Wochen nun bereits zum dritten Male vorgekommen ist. Es läßt dies den Schluß zu, daß Diebe voraussichtlich unter dec Maske von Kassenboten dort sich Einlaß zu verschaffen wissen dorf mit Hrn. Frl. H. Poller Sden e. T. — . — Hrn. W. pler in Groß- Leo in Berz- n Senftenberg eipzig. — Hr. llerswalde bei ch in Freiberg. verw. Lorenz gehenden Artikel 1 Mark am Zentner verdient worden und heute müsse 1 Mark Zoll bezahlt werden, kann man glauben, daß der Kaufmann auf das Geschäft deshalb verzichte? Ge wiß nicht, der auswärtige Kaufmann treibt das Geschäft fort, so lange er verdient, und sagt sich mit Recht, lieber verdiene ich docb wenig, als wie gar nichts. Selbst bei Getreide läßt sich dies anwenden. Wie sehr Schutzzölle aber auch zur Verwohlfeilerung beitragen können, das möchte unsere Nübenzuckersabrikation beweisen, die man An fangs frei ließ und, insolange sie nicht erstarkt war, über haupt wenig besteuerte. Zu der Zeit, iu welcher nur Rohrzucker benutzt wurde, kostete der Zentner 40 und mehr Gulden, heute nicht so viel Mark. Dabei hebt sich aber unsere Landwirthschaft, weil durch fortgesetzen Rübenbau gewöhnliches Ackerland, sozusagen in Gartenland umge wandelt, also ectragsfähiger gemacht wird; der Staat nimmt Millionen an Steuern ein, die er gar nicht ent behren könnte, und was die Hauptsache ist, das Geld bleibt im Lande. Und wenn man nur 10 Pfund Zucker auf den Kopf rechnet, fo werden von der deutschen Bevölkerung eben doch rund 430,000,090. Pfund Zucker verbraucht. Die Rübensteuer hat übrigens vom 1. April bis ultimo De zember 1881 sogar 64,584,257 Mack eingetragen, eine Summe, die sich wohl hören lassen, leicht erhoben werden und somit Niemandem wehe thun kann. Aehnlich könnte man bei manch' anderem Erzeugnisse, z. B. bei Tabak (ab gesehen vom Monopol) verfahren, dessen inländisches Pro dukt auch noch eine höhere Steuer zuläßt, wenn man gleich zeitig den ausländischen Tabak im Verhältnis; seiner besseren Qualität besteuert. Auf solche Weise pflegt man den hei- Für den Standesamtsbezirk Langenbach ist der Gemeindeälteste Herr Eibisch daselbst als stellvertretender Standesbeamter am heutige Tags eidlich in Pflicht genom men worden. Zwickau, am 11. Apnl 1882. Die Königliche AmtshaupLmcmnschaft. v. Bose. D. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Kann doch in Wahrheit keine Kuh mehr verkauft werden, ohne daß der bekannte Freund dabei ist. Wohl hat sich Referent erlaubt, seit Jahren überall ähnliche Worte zu äußern, wo sich ihm Gelegenheit dazu darbot, allein die Saat hat bis zur Stunde noch nicht die erhofften Früchte getragen, und eben darum glaubt derselbe, sich nicht enthalten zu dürfen, immer und immer wieder Das jenige zu wiederholen, was er für heilsam und ersprießlich hält. Verschaffe man der Bevölkerung ein gutes Fort kommen und sie wird dann auch wieder zufriedener werden. Humanität allein vermag dies aber freilich nicht herbeizu führen. Allzu human führt bekanntlich zur Inhumanität, zuin Pessimismus. Eilt geistreicher Schriftsteller, Huber, sagt hierüber: Heute biete der Ausbau der Nationalstaaten keine Befriedigung mehr, nur die Verheißung des Sozialis mus, welche ihr ein neues Ziel des Glückes in Aussicht stelle und ihre Leidenschaft entflamme, sei noch von Wirkung. Und darin liegt viel Wahrheit. Allein eben darill liegt auch die Aufforderung, Alles anszubieteu, die Lage der eigentlich arbeitenden Klaffe nach Möglichkeit zu verbessern, um ihr gerechten Grund zur Klage zu entziehen. Und dieses ist auf dem natürlichstell Wege zu erreichen, wenn man die vorhandenen Kräfte je nach ihrer Individu alität beschäftigt, was mit dec Ausbeute aller Industrie zweigs möglich ist. Pflege man also auch die Industrie; bei der stetigen Zunahme unserer Bevölkerung wird dies L<rKesKeWchLc, Deutschland. Berlin. Ihre Hoheit die Frau Fürstin von Jou- riewska-Dolgocuke, bekanntlich die Wittwe des Kaisers Ale xander 6. von Rußland, mit Ihren drei Kindern und ho hem Gefolge, Ihre Durchlaucht dis Fürstin MechsrSka, die Generalin Schubeko und der Oberst Dolinsky, sind heute früh von Petersburg kommend im Grand Hotel de Rome abgestiegen. Eine hiesige Lokalkorrespondenz weiß über die Ankunft der Fürstin Jouriewsla, welche sich auf dein Wege nach Italien befindet, Folgendes zu berichten: Bei dem Ein treffen der hohen Frau war außer unserem Berichterstatter und den, nach -D Vorschriften des Reisemarschalls in tiefes Schwarz gekleideten Hotelbediensteten Niemand auf dem Per ron anwesend, als der Zug in den Ostbahnhof einfuhr. Man hatte seitens der Bahninspeküon ein Zimmer (keines der Königszimmer jedoch) für die hohe Reisende reservirt, aber sie hatte die Benutzung desselben ablehnen lassen. In den Zug w^r ein Salonschlafwagen eingefügt, der dann auf das Mittelgeleise geschoben wurde, und dem die Fürstin, nebst ihrem Gefolge, erst nach 9 Uhr entstieg. Dann wurde sie über die Königsrampe in den Wagen geführt, in einen schweren schwarzen Seidenpelzmantel gehüllt, iu tiefste Trauer gekleidet: eine zarte, fast schmächtige aber schlanke Gestalt, deren Kopf äußerst interessant ist. Ihre drei Kinder hüpf ten mit großer Lebhaftigkeit iu den mit großeni Luxus aus- gestatleten Salons umher, welche das Hotel zum Empfang seiner Gäste bereitet batte. Die Fürstin wird während ih res Aufenthaltes in Berlin Niemand empfangen. Sie spricht wenig, selbst mit ihrer Umgebung, und beschäftigt sich fast ausschließlich mit ihren Kindern. Sie fährt nur in geschlos sener Equipage spazieren und besucht kein Theater. — Der bairische Reichsrath von Neuster, ein mit dem praktischen Leben wohl bekannter Regensburger Großhändler, äußert sich, wie wir aus dem „Schwäb. Merkur" ersehen, in seinem Budgetberichte über die Zölle folgendermaßen: Die in den jüngsten Legislaturperioden des Reichstages ein- geführteu Zölle haben ihre Wirkungen der Zeitkürze wegen noch nicht vollständig äußern können, und es lassen sich so mit weder in wirthschaftlicher, noch in finanzieller Beziehung endgültige Urtheils fällen. Allein so viel ist doch schon jetzt nicht zu bestreiten, daß sich unsere allgemeinen Ver hältnisse dadurch bereits etwas gebessert haben und in fort schreitender Besserung begriffen sind. Bei einigen Industrie zweigen tritt dies auch schon unverkennbar hervor und d. M. Tanz- nst einladet F. Mehlhorn. lungen. - Berlin, lieber die hier erfolgte Ergreifung der Lon- > donen Diamantendiebe gehen dem „B. Tgbl." folgende)' Details zu: Am 28. Februar dieses Jahres lernte der hie- sige Coiffeur, Kleczewski, in einem öffentlichen Cafö einen Herrn kennen, mit dem ec dann während neun Tagen öfters verkehrte, da derselbe, dec deutschen Sprache nicht mächtig, Montag, den 24. April d. I. von den heurigen Schlägen der Abteilungen 2, 19, 24, 59, 63 und 6 b r ea. 8V9 Raummeter Mchtenrinde unter den zcitherigsn, im Termine besonders noch bekannt zu machenden Bedingungen an den Meistbietenden verkauft werden. Beginn der Versteigerung nach Schluß der an diesem Tags im obigen Gasthofe stattfindenden Nutzholzanction vom Crandorfer Staatsforstrevier. Königliches Forstrentamt Schwarzenberg und Königliche Forsttevierverwaltung Breitenbrunn, Mchtenrmden-Versteigenmg auf Breitenbru nn er Staatsso r strevrer. Im Hentschel'sÄen Gasthofe zu Mtersgrün wird nur von Theoretikern geleugnet, nicht aber von den Betheiligten selbst, oder von Männern, die Alles besser wissen wollen und die, um die Worte Mirabean's zu ge brauchen, aus der erschreckenden Tyrannei der Mehrheit hervorgegangen, zu streiten gewohnt sind. Namentlich sind es die Eisenbranchen, welche bei ihrer früheren Schutzlosig keit ihrem vollständigem Niedergange entgegensahen, nun über doch wieder, und Dauer versprechend, lebensfähig werden dürften, wenn auch keine Aussicht besteht, die früheren günstigen Konjunkturen wieder zu erreichen, nach dem der Verbrauch an Eisen bei den nun größtentheils vollendeten Schienenwegen in Deutschland ein viel geringerer geworden ist. Wunden sind freilich überhaupt leichter ge schlagen als geheilt, und was verloren ist, wird schwer mehr eingebracht. Vor Allem ist aber die Produktion zu pflegen; denn wo keine Produktion, da ist kein Handel, und wenn und wo dieser vor jener bevorzugt werden will, da ist kein richtiges Verständniß, oder das Verlangen danach geht von da aus, wo selbst nicht viel prodnzirt, oder wo der fremde Handel dem heimischen vorgezogen wird und, wie bei den Seeplätzen, allerdings theilwsise vorgezogeu werden kann. Welche Wirkungen übrigens Schutzzölle Hervorrufen können, davon giebt Amerika ein eklatantes Beispiel, denn einzelne dortige Industriezweige sind bereits im Staude, mit England nicht nur auswärts zu konkurriren, sondern sogar selbst dahin zu verkaufen. Doch die Zeit dürfte nicht mehr allzufernc liegen, iu welcher mau zur allgemeinen Einsicht gelangt, daß mäßige Schutzzölle, und andere haben wir in Deutschland nicht, keineswegs vectheuern, sondern großenthsils vom Auslände getragen werden sich z. B. vor, es sei früher bei einem frei ein-1 Controle mgen berechne, Gärtner, Aue. ichneeberg. »err Seilermstr. Badergasse und Klinge in der ichseurings Er- ngaffe. ttwe Thaumül- künschnermeister er Zwickauerstr. stand, emn. i 2 Höhlig. täqlich^h^hVR^othw Nirgends kann aber die- mit größerem Erfolge geschehen, als in Mitteleuropa, weil die klimatischen Verhältnisse eine längrre Arbeitszeit als in den heißen Zonen zulassen und diese wird nicht so viele Attribute verlangen, als wie in der nördlichen." — Dis Uebsrbücdungsfrags an unseren höheren Lehr anstalten," meint das „Berliner Tageblatt", dürfte durch die veränderten Lehrpläne, welche das preußische Kultus ministerium für die höheren Lehranstalten zur Nachachtung au die betreffenden Direktoren versandt hat, im Zusammen hänge mit den Reskripten über die Beschränkung der häus lichen Aufgaben u. A. nahezu gelöst werden. Zu beseiti gen sei nur noch das Ungeschick vieler Lehrer. „Es muß den jungen Philologen, die sich dem Schulfach widmen wol len," sagt das Blatt zum Schluß, „schon auf der Hochschule Gelegenheit zum praktischen Unterrichten nur sachkundiger Leitung geboten werden, etwa durch Anlehnung von Mittel schulen an die philosophischen Fakultäten mach dem Muster, wie sich an jedes i Lehrerseminar zu diesem Zwecke eine Volksschule anlehnt. Die praktische Pädagogik muß ferner ein obligatorisches Prüfungsfach für alle Kandidaten, des höheren Schulamts im Staatsexamen werden. Wenn auf hwarzenberg. derg. öortheilschießen. sicher. s Ahorn U. nntag, den 23. Königs Albert :de Ottenstein. Frauen werden rstand. kalk I-S) e»au. Uung. gute Speise- Mauchzwiebelu> - » Viertel 1 M. f„ sowie fort sind zu haben 1—A Nr. 504. gust Georgi. Kartoffelfurchen i bei Fleischergaffe. l in Schneeberg chnung zu ver-