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— Redaktion, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. M 80 1882 Donnerstag, den 6. April in wlaffenen. Schweden. JiiserNonegclllhr«! die gespaltene Zr^" 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserat« LS Pfennige. k 4. Biehmarkt in Grünhain Dienstair, den >> April d. I .>4 <-> 'M»' V's Sächsische und örtliche 'AugeresMitzsitcn. Schneeberg, den 5. April 1882.^ Wildenfels. Wiederum sind eine Anzahl junger Leute durch die Conftcmation in das öffentliche Leben ein getreten und es tritt die Nothwendigkeit an einem jeden he ran, einen Beruf zu wählen, der ihn für späterhin die Ge- wißhcit bietet, daß sein Leben kein verfehltes gewesen ist. Allein dem hastigen Sorgen um diese wichtige Lebensfrage wie wir sie anderwärts finden, steht bei uns eine znm Theil gewisse Gleichgültigkeit und Sorglosigkeit gegenüber. Nur eine ganz geringe Zahl der neuconfirmirten männlichen Ju gend ist so glücklich einen Beruf gewählt zu haben; die meisten folgen der Macht der Gewohnheit und setzen sich ans Spulrad resp. auf die Weberbank, obgleich sie aus eig ner Erfahrung wissen, daß der Handwebstuhl nicht mehr in der Lage ist, den Handwebern dis bescheidenen Güter, die sie zu ihrer Leibes und Lebens Nahrung und Nothdurft ge brauchen, gewähren kann. Die weibliche Jugend huldigt demselben Principe und vertrauert ihre schönste Zeit hinter dem Spulrade, um späterhin, oftmals viel zu zeitig, ganz unfertig in dem ,ihr von Gott bestimmter Beruf einzutce- ten. Umsomehr ist es mit Freuden zu begrüßen, daß we nigstens für die weibliche Jugend Abhülfe geschaft werden soll. Herr Fabrikant Rösch aus Bockau beabsichtigt in uns rer Stadt die iGlacehandschuhfabrikation einzuführen und sind zu diesem Zwecke bereits eine bedeutende Anzahl größere und kleinere Maschinen in einem Klaffenraume der land spaltet sich bei dieser Gelegenheit in zwei Parteien"die Hellblauen und die Dunkelblauen; bei jener, der Partei Cambridges, schwören gewöhnlich die blonden Schönen, weil ihnen die hellblauen Abzeichen, Bänder und Schleifen, besser zu Gesichte stehen; die Göttin Fortuna aber hält stetig zu den Dunkelblauen, den Oxonians, die schon eine Reihe von Jahren zuerst am Ziele ankamen und auch heute die Palme davontrugen. Eine Menge von Parlamentsmitgliedern schaute der Fährt zu, froh, die Mühseligkeiten der Cloture und der irischen Frage zeitweilig vergessen zu können. -Lei der bringt sich letztere immer wieder auf gewaltsame Weise in Erinnerung; und wie sehr man sich auch dagegen sträu ben mag, es ist klar, daß das Werk des Landgesetzes in der eineil oder andern Art fortgesetzt und erweitert werden muß. Denn die Zustände auf der Insel arten in scham lose Anarchie aus. London, 4. April. Im Unterhaus erwiederte Glad stone auf eine Anfrage Gorst's betreffs der Assisenvorgänge in Irland, die Lage sei sehr ernst, es handle sich aber nicht um eine politische, sondern um eine soziale Revolution. Schon Wellington.sagte, gegenüber der Revolution, gegen den Zehn ten und den Pacht seien die Hülfsquellen der Regierung eines freien Landes unvermögend. Err(Gladstone) sei über zeugt, daß hinter den Agrarverbrechen höhere Einflüsse stän den. Die Mitglieder der Landliga möchten doch den klaren Beweis dafür liefern, daß ihre Gelder nicht solchen Zwecken gedient hätten. Die Wahl des Zeitpunktes zu weiteren Maß regeln müsse dem Ermessen der Regierung Vorbehalten bleiben. Northcote bezeichnet die Erklärungen Gladstone's als unbe friedigend und alarmirend und spricht sein Bedauern darüber aus, daß die Negierung nicht seine Politik acceptirte. Glad stone beantragte die Vertagung des Hauses bis znm 17. April. Helmine Prü meidermeister nna Hedwig, Inna Auguste verw. Steu- Bretschneider mz Walther, iaum, 7Mo- Landbriefträ- Säcker Fried- >skar Robert, Wagner. 4 I., Anna nel, 11 M., rrl Wilhelm Hand arbei- t 8 Tage, irl Hermann S. der un- ouise Eckel- ! Handarbei- Schneeberg, , den 3.. Ta Msgeschichte, Deutschland. Berlin, 3. April. Die Mittheilung, welche in de'^ letzten Tagen über die Stellung der Bundesregieruuge zum Tabakmonopol in die Oeffentlichkeit gelangt sind, be ruhen zunächst auf Vermnthungcn, erweisen sich jedoch als den Thatsachen nicht genau entsprechend. Auch bis heute lagen die Gutachten der Bundesstaaten noch nicht vollstän- oig vor; allem Anschein nach schwankt man noch über die Stellung Baierns. Nur wenn diese dem Monopol günstig ist, kann man immerhin auf rine wenn auch nur knappe Mehrheit im Bundesrathe rechnen. — In conservativen Kreisen wird daran fsstgehalten, daß eine Abänderung der kirchenpolitischen Beschlusse des Abgeordnetenhauses durch das Herrenhaus in keiner Weise zu besorgen sei; Fürst Bismarck habe bereits seine Zustimmung zu dem Compro- miß gegeben. Irgend welche Abänderung würde die Ver werfung des ganzen Gesetzes zur Folge haben, und es läge der Regierung daran, eine solche Eventualität zu vermeiden. Vor dem Wiederbeginn der Landtagsarbeiten wird sich das Staatsmiuisterium darüber schlüssig machen, was Voit den noch schwebenden Arbeiten erledigt werden soll. München, 4. April. Die Kammer erledigte heute den Knltusetat nach den Ausschußanträgen und vertagte sich bis zum 12. April. Schels bedauerte, daß für die Kunst nicht mehr so viel geschehe in Bayern, wie früher. Der Kultus- Minister erklärte, die Nachwelt werde darüber staunen, was unter dem König für das Kunstgewerbe geschehen sei. Der Antrag des Ausschusses 100,000 M. für den Bau des Gym nasiums in Würzburg zu bewilligen, wurde von der Rechten und Linken abgelehnt. Der Kultusminister gab eine unbe friedigende Erklärung auf die Anfrage ab, ob das Gymna sium ausschließlich ein katholisches werden solle. — Der Magistrat trat in einer stürmischen Debatte mit 20 gegen 7 Stimmen dem Antrag der Gemeindebeoollmächtigten auf Aufhebung der Simultanschulen sei. Oesterreich. Wien, 3. April, lieber die Ermordung des Gene rals Strelnikoff wird der „N. fr. Pr." aus Odessa, 31. März, geschrieben: Der Prokurator des Militärgerichtes in Kiew, Generalmajor Strelnikoff, saß um 5 Uhr Nachmittags auf einer der Bänke des Boulevards, und zwar in der Allee zunächst dem Meere. Er hatte das Gesicht der See zuge wendet. Da schlich sich, ohne daß die Passanten es bemerk ten, ein elegant gekleideter junger Mann von etwa 19 Jah ren von rückwärts an den General heran und feuerte aus einem Revolver einen Schuß gegen ihn ab. Die Kugel drang dem General in das Genick und kam bei dem einen Auge heraus. Nach wenigen Augenblicken war der General eine Leiche. Sofort nach dem Schüsse war eine Bewegung unter dem Publikum auf dein Boulevard, worauf der At tentäter, von vielen Personen verfolgt, über einen kleinen Abhang hinab zur sogenannten Primoskaja herablief. Hier, wo für die Frachtenbahn und für die Wagen eine Straße hart am Meere läuft, sah man einen Einspänner, auf des sen Bock ein ordentlich gekleideter Mann im Alter von etwa 28 Jahren saß. Sobald dieser den Attentäter und dessen Verfolger in seiner Nähe anlaugen sah, verließ ihn die bis her beobachtete Ruhe und Gleichgiltigkeit; er sprang vom Bocke herab und suchte zu Fuß das Weite zu gewinnen. Es stellte sich heraus, daß man es da mit seinem Mitschul digen des Attentäters zu thun habe. Während der Atten täter die ihn Verfolgenden durch mehrere Revolverschüsse abzuwehren suchte, zog sein Complice ein Stilet hervor und wehrte sich mit demselben gegen die «auf ihn eindringenden Personen. Beide Schuldigen wurden jedoch alsbald über wältigt und der Polizei übergeben. So viel bis jetzt erho ben wurde, sind die beiden jungen Leute zugleich mit dem General Strelnikoff aus Kiew nach Odessa gekommen. Sie logirten sich m dasselbe Hotel ein, wo der General Quar tier nahm, und folgten ihm seit acht Tagen auf Schritt und Tntt, nm euren günstigen Moment zu benützen, in welchem der General allein war. N »kland. Aus Petersburg, 1. April, erhält das , Berl Ta geblatt" über die Hinrichtung Suchanows folgenden teleara- »Wcken Bericht: „Gestern früh um 5 Uhr wurde Suchanow Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. wirthschaftlichen Vereinen wollen dieser Angelegenheit ihre Aufmerksamkeit schenken und, da nöthig, auf Ergreifung sachdienlicher Maaßregeln hinwirken. Schwarzenberg, den 1. April 1882. Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. von Wirsing. Bekanntmachung. Die Vertilgung der Feldmäuse betr. Nach den auch anderwärts gemachten Beobachtungen .treten die Feldmäuse Lesern Jahre wieder in großer Anzahl auf. Die Königliche Amtshauptmannschaft nimmt daher Veranlassung, den Landwirthen 'des Bezirkes zu empfehlen, sich das Vertilgen der, der Landwirthschaft so »achtheiligen Feldmäuse angelegen sein zu lassen und zugleich auf die in der Fabrik der Gebr. Hecker ,u Bernsbach hergestellten zweckmäßigen Fallen aufmerksam zu machen. Sollten Mäuse auf größeren Flächen auftreten, so erscheint es zweckmäßig, wenn eine Anzahl von Grundstücksbesitzern zum Zwecke der planmäßigen Vertilgung Verbände bilden, deren Vorsteher auf Kosten der Gemeinschaft die zu vereinbarenden Maaßregeln zur Ausführung bringen. Die Herren Gntsvorsteher und Gemeindevorstände, sowie die Vorsteher von land- s Bekanntmachung. Bei dem bevorstehenden Abbruch der hiesigen Pfarrscheune sollen die noch brauch baren Bestandtheile an das Meistgebot abgegeben werden und zwar am 11. d. M. vor mittags 11 Uhr an Ort und Stelle. Crandorf, am 4. Avril 1882.Der Ktrchenvorftand das. mirt. Von den gesummten Marinecquipagen war je ein Zug nebst einem Ofsicier erschienen. Das Gesammtkommando führte der Kontreadmiral Krusenstern. Suchanow wurde dis Trnppenfront entlang geführt, dann drei Schritt vor den errichteten schwarzen Schandpsahl gestellt. Der Marine lieutenant Sergejew verliest das Urtheil; das dauert 20 Minuten. Bei der Stelle, daß er, anstatt gehängt zu wer den, zu Pulver und Blei begnadigt sei, erbleicht und schwankt Suchanow. Der Geistliche tritt heran. Der Delinquent hört ihm andächtig zu, küßt das Kreuz und Evangelium und spricht dann einige Worte zu dem Geistlichen. Letzterer tritt zurück. Suchanow wird dicht an den Schandpsahl ge führt, erhält ein weißes Todtenhemd übergeworfen und wird mit den langen Aermeln an den Pfahl gebunden. Der De linquent blickt ruhig vor sich hin, bis ihm die Augen ver bunden; dann bittet er leise, die Binde, welche etwas her untergerutscht ist, höher zu befestigen. Es geschieht. Alles tritt zurück, dagegen treten zwölf Schutzen der erstell Flot tenequipage bis 15 Schritt von dem Verurtheilten vor und feuern. Der Tod Suchanow's erfolgte sofort; dis Aerzts konstatiren dies. Der Leichnam wird losgebunden und einer früheren Bitte des Erschossenen gemäß auf zwei Minuten in eine Grube neben dem Schandpsahl gelegt, dann aber wieder herausgenommen, in einen einfachen Fichtensarg ge bettet, nach dem Kirchhof gebracht und dort beerdigt. Petersburg, 4. April. Wie der „Regierungs-Anz." meldet, ist das Urtheil des Kriegsgerichts an den Mördern des Generals Strelnikoff gestern Morgen mittelst des Stranges vollzogen worden. Der authentische Name der Mörder ist noch unbekannt, da die bezüglichen früheren Angaben sich als alsch erwiesen haben. Stockholm, 29. März. Kaiser Wilhelms G.burts- tag erhielt hier seine Feier am königlichen Hofe und im Deutschen Vereine". Der Kronprinz gab in Anlaß dessel- ien eine Mittagsgesellschaft, an welcher der König und die Mitglieder der hiesigen kaiserlich deutschen Gesandtschaft, im Ganzen 23 Personen — in Rücksicht auf den Gesund heitszustand der Kronprinzessin hatte man sich auf diesen kleineren Kreis beschränkt — theilnahmen. Der König brachte in deutscher Sprache die Gesundheit des ihm be freundeten Fürsten aus, welchem die > Feier galt. Der „Deutsche Verein" hatte eine festliche Zusammenkunft im Hotel „Kung Karl". M waren dabei die Mitglieder des Vorstandes der hier seit dem 17. Jahrhnndert bestehenden deutschen Kirchengemeinde und der kaiserlich deutsche Gene ralkonsul Redlich gegenwärtig. Hr. Fr. Heiß brachte den Trinkspruch auf den Kaiser aus, und man benachrichtigte diesen durch ein abgesandtes Telegramm von dem Vorgänge. Die Gesellschaft bestand aus etwa 60 Mitgliedern. Enülanv. London, 1. April. Der April, der englische Wonne- lin einem geschloffenen Wagen von der Peter-Paul-Festung nach dem baltischen Bahnhof überführt. Die Eskorte bilde ten zehn Gendarmen unter Führung eines Officiers, sowie des Chefs der Gendarmerie, General Komarow. Suchanow war bekleidet mit einem alten Arrestantenmantel und Arre stantenmütze. Um 6 Uhr setzte sich der Extrazug nach Ora nienbaum in Bewegung, ein Waggon erster und einer zwei ter Klasse; in letzterem der Delinquent. Um 7 Uhr 10 Minuten ging es von dem Bahnhofe Oranienbanm dierekt an den Hafen, woselbst zwei Dampfbarkaffen bereit waren. Suchanow wurde in die Kajüte der einen geführt, er sprach auf dem ganzen Wege kein Wort. Um ;8 Uhr erfolgte die Ankunft bei der Brandwache in Kronstadt. In einem Wagen des dortigen Militairhospitals, umgeben von einem Kommondo der ersten Flottenequipage, ging es zur Richt stätte. Zuvor waren zu Suchanow zwei Gendarmen und ein Geistlicher im Trauerornat mit in den Wagen gestiegen. Um 8 Uhr 10 Minuten kam der traurige Zug am Exeku tionsorte, dem Platze zwischen dem Kronstädter und Zita- dellenthor, an. Auf dem Glacis und den Wällen standen ringsum viele Tausend Zuschauer, speziell waren Uniformen vorherrschend In dem Raum zwischen der Festungsmauer und dem Erdwall war von Truppen ein offenes Carr-, for- .-Assistent ld Frau, leeberg. April 1882. .hr verschied in, leichtem den Willen nuigstgelieb- ?chwiegerva- a. D. nn, en 78. Le- hiesigen Turnhalle aufgestellt, und soll dis Eröffnung der Fabrik gleich nach Ostern stattfinden. Erfreulicher Weise ha ben sich eine hübsche Anzahl Arbeiterinnen gemeldet, die sich besonders aus den vor- und diesjährigen Consirman- dinnen recrutiren. Besonderen Dank verdient der löbliche Schulvorstand von hier, da er dem Unternehmer die Räum lichkeiten auf ein halbes Jahr unentgeldlich zur Verfügung gestellt hat. Möge Gottes Segen auf dem Unternehmen ruhen, damit wenigstens nach einer Seite hin den armen Be wohnern unserer Stadt eine reichere Erwerbsquelle geöffnet werde. — Das walte Gott. — — Waldheim, 4. April. In unserm freundlichen Waldheim sind bereits Gäste eingezogen, Gäste freilich nicht tr. schleif st. Offerte . 2969. (8 appeln el. — angelockt von Lenz und Sonnenschein und des Zschopautha- monat, hat mit einem reizenden Frühlingstage begonnen les Pracht und Herrlichkeit, sondern gerufen und nunmehr und wer immer konnte, fuhr hinaus nach Putney, um dem auch beherbergt von den stillen Räumen der Hintergebäude nationalen Feste der Bovtwettfahrt der beiden Universitäten! des „Sächsischen Hofes" — die Korrcktionärinnen aus Cambridge und Oxford auf der Themse beizuwohnen. Eng-1 Grünhainichen. Den ganzen Winter hindurch haben die MGrWk.Hwlksfreund les Gehalts -2) ter. iche Geburt n wurden sch, hr schmack haushaltun gewässerter Pf., auch hechte ein brecht. ldstück Auerstrabe ldgrundstück. r verkauft. (2) Mlcr. ! im Gewin- stosser für menbau als in tüchtiger t. Zu erfr. ler, Magde- (1-2) H. such. er fürOfen- nd lohnende (1-3) mwerk eide. nnladet steustädkl. i können zu rechtlicher Bedingungen (1-6) ff rasch, ister. 16. Leipzig, eumufter' ; von den stolle 18 Pf. st bereit bet ,el brecht, ialer. reebcrg. Tischlermstr. gaffe.