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Erzgebirgischer Volksfreund : 18.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188204183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18820418
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18820418
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-04
- Tag 1882-04-18
-
Monat
1882-04
-
Jahr
1882
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 18.04.1882
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3o2 Krankenversicherungs-Gesetzentwurf ist bis jetzt Folgendes be kannt geworden. Nach den Bestimmungen des Gesetzentwur fes sollen alle Arbeiter von Bergwerken, Salinen, Steinbrü- chen und Gruben, Waffenfabriken, Hütteilwerken, Eisenbah nen und Binnen-Dampfschiffen, sowie auch sämmtliche Be triebsbeamte, die einen Lohn von unter 6z Mark täglich beziehen, gegen Krankheit versichert werden. Diese Versiche rung kann auch auf andere, besonders landwtrthschaftliche Arbeiter ausgedehnt werden. Die Gemeinde-Krankenkaffen bil den den Kern der Einrichtung. Vom vierten Tage nach Ein tritt der Krankheit ist die Unterstützung durch höchstens drei zehn Wochen zu leisten. Dieselbe soll in dem halben orts üblichen Taglohn und unentgeltlicher ärztlicher Behandlung und Arzenei, beziehungsweise in dem Zweidrittelbetrag des Tagelohnes bestehen. Die Versicherungsbeiträge die von der Gemeinde einzuheben sind, sollen 1' Percent des Tag lohnes, höchstens aber drei Pereent betragen. Dieselben bil den eine besondere Krankenkaffe, bei deren Unzulänglichkeit die Gemeindekaffe subsidiär einzutreten hat gegen spätere Rückzahlung durch die Krankenkaffe. Mehrere Gemeinde- Verstcherungskassen können auf Anordnung der Verwaltungs behörde zu Einem Verbände vereinigt werden oder an die Stelle der Gemeinden die Ortsarmenverbände treten. — Die Auswanderung nach Amerika nimmt immer großar tiger zu. So hat die Auswanderung über Hamburg im vo rigen Monat März die seltene Höhe von 14,598 Köpfen erreicht, während z. B. im Jahre 1880 im Monat März nur 4,676 Personen ausgewandert sind. Oesterreich-Ungar«. Zwar ist der Aufstand in Süddalmatien niedergeworfen, allein einzelne kleinere Trupps von Aufständischen treiben ihr Wesen immerzu noch. Zu deren wirksamer Bekämpfung und zur Behauptung der er zielten Erfolge und zur Sicherheit der friedlichen Einwohner fordert jetzt die Regierung leider! noch einen Kredit von 23,733,000 Gulden, worüber allgemeines Staunen und Verwundern herrscht. — Ministerpräsident Taaffe tritt ganz energisch gegen die, gegen die Juden gerichteten Angriffe auf. Er will Oesterreich, und das verdient alle Anerken nung, vor solchen Judenverfolgungs-Greueln bewahren, wie man sie vorges Jahr in Preußen erlebt hat, und wie sie jetzt in Rußland an der Tagesordnung sind. In Aegypten ist unter den Offizieren eine Ver schwörung gegen das Leben des Kriegsministers Arabi Bey entdeckt worden. Sechzehn Offiziere sollen deshalb verhaftet worden sein. Die Offiziere waren nämlich unzufrieden mit der langsamen Beförderung in höhere und besser dotirte Stellen. Aus Rußland brachte die verflossene Woche die hoch- erfreuliche Kunde, daß der wahrhaft deutschfreundliche und friedlich gesinnte Staatssekretär v. Giers zum Minister des Aeußern ernannt worden ist, nachdem der Kaiser Ale xander den ganz altersschwachen Reichskanzler Gortschakoff auf sein Ansuchen in Gnaden seines hohen Amtes entbun den hat. Diese Ernennung des Herrn v. Giers ist ein Er- eigniß von hoher politischer Bedeutung, da v. Giers in Rußland nur für Erhaltung des Friedens wirken wird. — Von eben so hoher politischer Bedeutung ist aber auch die Nachricht aus Rußland, daß der Minister des Innern, der seit Jahren so viel genannte Jgnatieff in den jüngsten Tagen beim Kaiser um seine Entlassung gebeten hat. Jg natieff galt von jeher für den Hauptführer der altrussischen Partei (der Panslavisten) und den eingefleischtesten Deut schenhasser. Einen Krieg gegen Deutschland anzubändeln war in den letzter» Monaten sein Hauptbestreben. Nm seine Entlassung hat er sicher blos aus gekränktem Stolz gebeten, weil er nicht Minister des Aeußern geworden ist. — Die Judenverfolgungen in Rußland werden immer allgemeiner. — Die Nihilisten sind unermüdlich in ihren Minirarbeiten. So sind in den jüngsten Tagen nicht weniger als elf Mi nen an der Eisenbahn zwischen Petersburg und Moskau entdeckt worden, dir alle deshalb angelegt waren, um dem Kaiser bei der Fahrt zur Krönung in Moskau in die Luft zu sprengen. Die Krönung des Kaisers ist nun deshalb abermals verschoben worden. In Frankreich fährt Gambetta fort, viel von sich reden zu machen. Er will durchaus wieder zu seinem so plötzlich verlornen Ministerposten gelangen und läßt in allen seinen Blättern die jetzige Kammer und das wackere Mini sterium Freycinet angreifen und verunglimpfen. Doch bis jetzt ist Alles umsonst. Seine vielen, vielen Gegner rühren sich auch und sagen ihm bittre Wahrheiten. Auch der be rüchtigte Laternenmann Henri Rochefort mischt sich mit ge wohnter Bosheit in den Streit, und meint bedauernd, es sei Schade, daß Gambetta — nichts gelernt habe, sonst könnte er wie früher der große Thiers Geschichte schreiben und brauchte nicht nach politischen Stellungen zu streben. — In der verflossenen Woche ist in Paris einer der blut- rothesten unter den Socialdemokraten und Kommunards, der Schuhmacher Triuquet, mit Tod abgegangen. Italien. Der König Karl I. von Würtemberg hat die Osterfeiertage in Rom verlebt und wurde auch vom Papst empfangen. Nun behaupten mehre Zeitungen König Karl sei bei dieser Gelegenheit zur katholischen Kirche übec- getreten. Dagegen erklärt aber jetzt das officielle päpst liche „Journal de Rom" in aller Form, daß dem König von Würtemberg die ihn» zugeschriebene Absicht zum Katho- licismus überzutreten durchaus fern liege. In Spanien ist in Barcelona und in der Provinz Catalonien die Ruhe wieder vollständig hergestellt. Deshalb ist auch der über die Provinz Catalonien verhängt gewesene Belagerungszustand wieder aufgehoben. In England haben gestern, den 17. April, die Sitzungen des Parlaments wieder begonnen, da erwartet man leidenschaftliche Debatten über die Zustände im Westen Irlands. Es heißt, daß noch einige Regimenter aus Eng land nach der grünen Insel geschafft werden sollen. Hierbei ist zu bemerken, daß englische Regimenter im Friedensstande nur zwischen 480 und 600 Mann zählen. Die Schwierig keit im Westen Irlands der Uebelthäter habhaft zu werden, liegt in der Natur des Landes. Die weitere Schwierigkeit ist, daß, wenn man die Mörder auch fängt, alle Zeugen falsch aussagen und die Geschworene», aus Furcht, selbst ermordet zu werden, sw freisprechen. Das sind allerdings hrhaft trostlose Zustände. — Der Hauptagitator Par- 9 gegen sein Ehrenwort auf acht Tage aus dem Ge- fängniß entlassen worden, um seine Schwester in Paris zu besuchen. Deutschland. Berlin, 15. April. Nach Petersburger Meldungen der Vossischen Zeitung wären achtzig Arbeiter an der Kcö- nungs-Kathedräle in Moskau als des Nihilismus verdächtig verhaftet worden. Aus diesem Grunde habe jauch der Me tropolit sich geweigert, die Auferstehung solenn zu celebri- ren. Im Ausstellungsgebäude sei ein Beamter verhaftet, als verdächtig, im Auftrage der Nihilisten auf Ankunft hoher Persönlichkeiten.vigilirt zu haben. Auch ein anderer gesell schaftlich hochstehender Mann sei verhaftet worden. Oesterreich. Wien, 15. April. In der österreichischen Delegation eröffnete heute Schmerling die Sitzung mit einer Rede, wo rin er konstatirt, daß die seinerzeit ausgesprochene Erwar tung der baldigen Pazifikation sich thatsächlich erfüllte. „Wir haben", fuhr er fort, „die Beruhigung, daß im gro ßen Ganzen der Aufruhr sein Ende erreichte. Wir danken dies der umsichtigen Führung der Befehlshaber und der ausnehmenden Tapferkeit der braven Truppen, die auch diesmal alle militärischen Tugenden auf das Glänzendste bestätigen. (Lebhafter Beifall.) Unter den aus allen Reichs theilen dahin degagirten Truppen herrschte die edelste Waf fenkameradschaft, auch die dalmatinischen Regimenter bethei ligten sich an der Aktion, und auch diese braven Soldaten bewiesen, daß sie dort keinen Bruder keanen, wo es sich um die Bekämpfung von Hochverräthern handelt. Nach der Pazifikation tritt an dis Negierung die Aufgabe heran, Vor- sorgung zu treffen, daß die Wiederholung ähnlicher Ereig nisse erspart bleibe. In diesen Gebietstheilen ist nur der Ernst in gewissem Grade und in einer gewissen Strenge an gezeigt, daher hat dort die Einführung der konstitutionellen Einrichtungen vorläufig kaum Platz greifen können. Ande rerseits gilt es, in diesen Gebieten gereckte Wünsche zu er füllen, deren Erfüllung die Aufgabe der Regierung ist, und so hoffe ich, daß es gelingen wird, in einiger Zeit geord nete Zustände einzuführen und den Moment vorzubereiten, wo diese Länder, wie dies zweifellos der Fall sein wird, in den Rahmen des 'Kaiserstaates eingefügt werden können." Redner äußert, die Delegation werde alle daraufgerichteteil Bestrebungen unterstützen. (Lebhafter Beifall.) Die gemel dete Regierungsvorlage wird dem Budgstausschuß zugewie sen. Der Budgetausschuß wies die Vorlage dem Referenten Ruß mit dem Ersuchen zu, über dieselbe baldmöglichst zu berichten. Cataro, 15. April. Mehrere mohamedanische Ban denführer in der Umgegend von Stolats und Duraskevits haben die Unterwerfung für sich und ihre Banden bereits erklärt; die Umgegend von Bilecs und Tebinje nahmen die flüchtigen Feldarbeiter wieder auf. — Nach einer Meldung der „Narodny Lisch" aus Zara brannten die Insurgenten die Gendarmeriekaserne zu Dabar Trtzina nieder. Im Be zirk Stolats überfielen sie das am Biesco gelegene Dorf Gojicoics im Bezirke Ljubinje. Frankreich Der letzte Kreuzzug gegen die Religion wird nun sogar bis auf die Frauen ausgedehnt. Die Gattin des neuen Civil- gouoernsurs von Algerien, Madame Tirman, hatte als Prä sidentin eines Wohlthätigkeitsvereins einen Brief unterzeichnet, durch welchen die Damen des Vereins zum Kirchenbesuch und Beichte eingeladsn wurden. Darüber entstand in der Kolonie so lebhafte Entrüstung, daß Herr Tirman schleunig gegen einen Mitarbeiter des „Voltaire" in Paris sich und seine Frau von jedem Verdacht der Frömmigkeit reinigte und bei seiner Rückkehr nach Algier eine strenge Untersuchung ver sprach. Wir können nicht sagen, daß solche Vorzüge uns über raschen. Sind wir doch von unsern Liberalen hinreichend darin unterwiesen, wie die Begriffe Toleranz und Humanität, die sie mit solchem Nachdruck für sich monopolisiren, wäh rend othodox nnd unduldsam in ihren Augen und ihren Reden als gleichbedeutend erscheint, in Wahrheit aufzufasseu seien: Duldung aller Ausschreitungen auf ihrer Seite, blinde Verfolgung der Gegner, selbst bei deren gese tzlichem'Vorgehen. Bei uns zum Glück stehen die Grundpfeiler des iStaats noch zu fest, als das jene mit all ihrem Rütteln tsie erschüttern könnten. Noch ist es keinem Beamten oder gar seiner Gattin vermehrt sich öffentlich zum Christenthum zu bekennen; oder wenn von maßgebender Stelle der christliche Charakter un seres Staats hervorgehobcn wird, so murr en und lärmen sie zwar eine Weile, aber sie ändern an dec Sache nichts. Rußland. Petersburg. Eine „Tagesblatt"-Depesche meldet, Graf Jgnatieff reichte zu Beginn der Woche seine Demis sion als Minister des Innern ein. Schnwaloff hätte Aus sicht, Jgnatieffs Nachfolger zu werden. Der langgesuchte Attentäter Deutsch ist ergriffen. Belgien. Lüttich, 13. April. Vorgestern Vormittag erschien zu Rochefort der Gerichtszollzieher Charles aus Ciney bei dem 29 Jahre alten Priuzen Camille Looz, um einen Wechsel von 100W. einzuziehen. Da der Gemahnte augenblicklich nicht bei Casse war, wurde ihm zugestanden, daß er Vie schuldige Summen nachmittags 6 Uhr in den Gasthof schicken solle, wo Charles sich aufhielt. Zur bezeichneten Stunde überreichte der Diener des Prinzen ein 1000-Francsbillett und verlangte die Aushändigung des Wechsels, die der Ge richtsvollzieher aber verweigerte, wenn nicht noch 5li-. Stempel- und Neisegebühren gezahlt würden. Als der Diener dies seinem Herren gemeldet hatte, gerieth dieser in Hellen Zoru, ergriff eine Flobertpistole, begab sich nach dem Gasthofe und stellte den Gerichtsvollzieher zur Rede. Es kam zu einem heftigen Wortwechsel, der damit schloß, daß der Prinz dem Beamten einen Schuß in die Brust feuerte. Der jähzornige Schütze wurde verhaftet und hieher gebracht, wo er sein Ur iheil zu erwarten hat. Charles befindet sich heute besser, obschon die Kugel noch nicht lerausgezogen ist. Brüssel. Der „Nord" meldet, aus Petersburg vom 14. April, die Nachricht der Ernennung Jgnatieffs zum Gesandten in Paris und die Ernennung Lobanoffs zum Minister des Innern, ist vollständig unbegründet. Ebenso falsch ist, daß Giers die russischen Vertreter im Auslande nach Petersburg berief, um angeblich sein neues politisches Programm zu entwickeln. England. Libau, 15. April. Der britische Dampfer „Vernon^ übersegelte heute Nacht den auf der Libauer Rhede ankern den Flensburger Dampfer „Diana", welcher sofort sank. Die Mannschaft wurde höchst mühsam gerettet; der „Ver non" wurde am Vordertheil bedeutend geschädigt. Sächsische und örtliche Angeleaenheiten. Schneeberg, den 17. April 1882. Neustädtel. In der Nacht des zweiten Osterfeier tages verunglückte auf dem Heimwege der 24jährige Berg arbeiter Löffler aus Lindenau dadurch, daß er in den Ab flußgraben der dortigen sogenannten „Hungermühle" fiel, einen Beinbruch erlitt und während der ganzen Nacht im Wasser liegen blieb. Erst am nächsten Morgen fand man den Verunglückten, der bald darauf seine Besinnung verlor und an den Folgen des Falles starb. Es ist hier das Ge rücht verbreitet, daß Löffler nicht aus eigenem Verschulden an diesem Orte verunglückt, sondern durch andere Personen dorthin gelockt worden sefi also ein Verbrechen vorliege. Hoffentlich erfährt man nähere Aufklärungen über diesen Vorfall. Aus dem Oelsnitzer Bezirk. Die kalten Nächte in der vergangenen Woche, einmal sogar — 7°k., haben unsere Saaten etwas zugespitzt und ein warmer Aprilregen wäre recht erwünscht. Von den Samenkartoffeln, welche manche Landwirthe in der Scheune aufgehoben hatten, sind viele zu Wasser gefroren; auch sind diejenigen auf dem Felde etwas gehascht worden, welche nicht tief genug in der Erde lagen. Selbst der Hafer, weicher schon recht hübsch keimte, ist nicht ganz ohne Schaden davongekommen. — Das Ungeziefer ist jedenfalls durch die Kälte bedeutend beein trächtigt worden. Einige warme Tage können alles wieder gut machen. — Die Handweberei erfreut sich jetzt des besten Ganges. Gorlnäherei findet man jetzt fast auf jedem Dorfe und selbst die kleineren Kinder werden mit herangezogen, damit sie einige Groschen mit verdienen helfen. Hoffentlich ist der Geschäftsgang von längerer Dauer. Planen, 14. April. Gestern Abend gegen §14 Uhr sind die Bewohner Plauens abermals durch Feuerlärm alarmirt worden. Es brannte in der Krausenstraße ein Herrn Maurermeister Krause gehöriger Bauschuppen. Die im Publikum entstandene Vermuthung, daß das Feuer an gelegt sei, hat sich bestätigt. Der Brandstifter wurde, nach dem der Schuppen bis auf den Grund niedergebrannt war, von einem Schutzmann in der Nähe der Polizeiwache aufge- grisfen und festgenommen. Er legte sofort ein Geständniß ab. Der Verbrecher war gestern früh aus dem hiesigen Ar menhause, in welchem er sich seit 14 Tagen befand, ent sprungen. Er heißt Karl Hermann Schubert, ist am 10. November 1857 in Plauen geboren und erst am 17. De- cember 1881 aus der Strafanstalt Zwickau nach Verbü ßung einer 2 j jährigen, ihm gleichfalls wegen Brandstiftung zuerkannten Gefängnißstrafe entlassen worden. Damals hatte er den Kramer'schen Bauschuppen am Albertsplatze hier in Brand gesetzt. Der Verbrecher ist eine längliche, hagere Ge- talt und hat eine wahre Galgen-Physiognomie. — Gestern ist ein Ädorfer Bürger wegen Verdachts, -en für Adorf so verhängnißvollen ersten diesjährigen Brand gestiftet zu haben, gefänglich eingezogen worden. Es Mte sich schon von Anfang an der Verdacht auf jenen Mann gelenkt und da dieser Verdacht gegenwärtig neue Nahrung erhalten hat, so ist auf Anordnung dec König!. Staatsanwaltschaft dessen Verhaftung vorzenommen worden. Dresden. Der sächsische Lehrerpensionsverein hatte Ende vorigen Jahres in einer hier abgehaltenen General versammlung seine Auflösung beschlossen. Vom k. Amtsge richt Dresden war jedoch dis Eintragung dieses Beschlusses abgelehut worden, weil in einzelnen Bezirken die emeritirten Genossenschaftsmitglieder zur Theilnahme an der Wahl der Delegirten zu der Generalversammlung am 28. Dezember 1881 nicht eingeladen und dadurch von der Wahl selbst ausgeschlossen worden sind. Der Vorstand des sächsischen Lchrerpensiousvereins hatte daher eine außerordentliche De- legirtenversammlung auf 'Mittwoch Vormittag nach dem Helwig'schen Etablissement hier einbsrufen. Auf der Tages ordnung standen: Berathung und Beschlußfassung über den Antrag des Vorstaudes und Ausschusses, die Auflösung des Vereins betreffend, sowie über Aenderung der auf die Auf lösung bezüglichen Statutenbestimmungen, eventuell Wahl einer Liquidationskommission, oder Wahl der Vororte für den Vorstand und Ausschuß; ferner Feststellung der an die Emeriti zu zahlenden Pensionsquote, bez. der von den Mit gliedern zu erhebenden Steuerrate, und endlich Bericht der Revisionskommission betreffs der Ausführung der in der Delegirtenversammlung am 28. Dezember 1881 gefaßten Beschlüsse. Die Versammlung war sehr zahlreich besucht, die Verhandlungen sanden jedoch unter Ausschluß der Oef- fentlichkeit statt. Wie jedoch verlautet, ist nach stundenlan gen lebhaften Debatten die Auflösung des Vereins mit ge ringer Majorität beschlossen worden. Feui! leto rl. Die achte Todsünde. Roman von W. Höffer. (42. Fortsetzung.) Er mußte den letzteren Befehl wiederholen, die Qua- drone stand sprachlos vor Schreck und Zorn, aber seine An ordnung wurde, zum stillen Vergnügen der Domestiken, noch am selben Tage ausgeführt, obgleich Mrs. Penryn einst weilen in Rio blieb, anstatt gehorsam auf die Farm hinaus zugehen. Erst mußte die ganze Stadt erfahren, welche kleinen Ereignisse in Bezug auf das deutsche Fräulein statt gefunden hatten. Ein Gerücht jagte das andere, man ließ sich melden, um über die sonderbare Geschichte näheres zu hören, aber kein Besuch wurde angenommen, niemand kam in das Haus, dessen Todesschweigen nur die Phantasten des Kranken unterbrachen. Wie in einem Gefängniß verlebten Raoul und Siegfriede an Leo's Bett die nächsten Tage, abge schlossen von der ganzen Welt, in beständiger Furcht, den letzten Augenblick kommen zu sehen. Das Bewußtsein war j nicht zurückge begann einem zu weichen. Leo kon Brief, er en und schüttelte Raoul! — ; fallen!" Der Fro „Leo!" sagte mich denn nic Die groß ruhelos, ohne mit dem sich verloren. Er »Daß ich und dahin nic lich finden," seine Finger z bald von mir kann nur dur „Seltsam Du? Ich soll. Der Fra des Freundes hervorbringen schmerzliches! „Ich kan wird es sein, gemacht, Du sitzen und sah hieltest Du fi ich als dop das andere d, alles wissen, c wenn ich Dir hingen, dann Der Fl „Ich möchte nahe ängstlich Schlafe! — ( schäft wie inu etwas ändern Er verga tauben Ohren sprach, dann c „Siehst schlimmes B meine Treue, einer andern, traurig für e ich weiß es je Bis Du kams Complimente nicht wahr? - Ding nahm l wir beide du; das niedere herab und r oder bin ich 1 fache, ich habt mal noch, ein liebes Herz, n Deine Hand c Du wüßtest, t Der Fra gegen die kalt wirren Pbant des Kranken ? Friedens gesp Das Fiel ruhelos auf d mals nähern nug, nm den fremden Lande sichern zu wol aber gerade d ein Mann, S Haupt et, — die Liebe, wel — damals ai „Mein H der Erde!" - das Recht daz alle Zeit. E< oder Blumen immer das tie Raoul hc als begehe er bende Mädche den Tod getr mit ihm spra Lippen seine Siegfried seinen Name, um Thräne s ihre Reue, il chen und sieg § Aber nu starre leere B Tag re Mühe, die toi selbst gefährli rer Gewandt! mehre Male erreicht. Siegfri Leidenden, da Laut erschallt „Währt der Arzt geso nung Raum das Ende." j Elegfri ^versteinert u
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