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den 4 April »882 das dem Hausbesitzer Johann Gottlieb Landgraf in Beutha zugehörige Hausgrundstück Nr. 69 des Katasters, Nr. 74 des Grund- und Hyppothekenbuchs für Beutha, welches Grundstück am 30. Januar 1882 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 3510 Mark 1-3 gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Hartenstein, am 30. Januar 1882. Königliches Amtsgericht. Ihle. TasesKMichte. Deutschland Berlin. In parlamentarischen Kreisen will man, wie der „Nat.-Ztg." berichtet wird, wissen, daß in der Zu sammenkunft zwischen dem Kronprinzen und dem Fürsten Bismarck namentlich die russischen Verhältnisse den Gegen stand der Unterhaltung gebildet haben und Fürst Bismarck sich bezüglich der nächsten Zukunft mit einer gewissen Be ruhigung ausgesprochen habe. — Gegen das Tabakmonopol haben sich neuerdings erklärt die Handelskammern von Hannover und Bingen und eine große Wählerversammlung in Dresden (am Sonn tag den 26) in welcher der Neichstagsabgeordnete Munckel unter großem Beifall sprach. Der sächsische Minister des Innern und der Finanzen, von Nostitz Wallwitz und von Könneritz hatten in den letzten Tagen eingehende Bespre chungen, um die Erklärung festzustellen, welche Sachsen im Bundesrathe betreffs des Monopols abgeben wird. Es han delt sich darum, die ablehnende Haltung Sachsens ausführ lich durch Hervorhebung der schweren materiellen Nachtheile zu begründen, welche das Tabakmonopol gerade für das Königreich Sachsen herbeiführen würde. Zu demselben Re sultate sind auch die sächsischen Handelskammern in ihren Berathungen der Monopolfrage gekommen. Frmikr-ich. Paris, 29. März. Die Konkordatskommission lehnte die Trennung der Kirche vom Staate ab und beschloß Mittel und Wege'zu suchen, um auf gesetzlichem Wege die Verhältnisse zwischen Kirche und Staat zu reformiren. Der Kriegsminister bereitet die Organisation einer Spezialarmee für Afrika vor. Ruhland. In Petersburg wandelt wieder das nihilistische Ge spenst durch die Gassen. Man sieht die Polizei eine fieber hafte Thätigkeit entwickeln und fürchtet, daß die Nihilisten Vorbereitungen zu einem großen Schlage vor oder während der Krönung treffen. Zwischen Petersburg und Moskau soll irgendwo eine Mine vorhanden sein, aber man ver mochte sie trotz eifrigen Suchens bisher nicht zu finden. Erhöht wird diese stille Panique dadurch, daß in den letzt erschienenen Nummern der terroristischen Narodnaja Wolja wieder eine sehr herausfordernde Sprache geführt wurde. Vielleicht gelangen angesichts dieser Erscheinung die Chauvi nisten zu der Erkenntniß, daß es in Rußland Wichtigeres zu thun giebt, als die Nachbarstaaten zu beleidigen und mit Krieg zu bedrohen. England. London, 27. März. Zu den bereits vorhandenen Schwierigkeiten in Irland gesellen sich nun auch Militairexzesse in größerem Umfange. In Galway, wo das 84. und das 88. Regiment in Garnison liegen, haben zwischen diesen Regimen tern seit dem St. Patricksabend die Schlägereien nicht aufge hört. Am Donnerstag Abend mußten die Läden geschlossen werden. Pickels mit aufgepflanzteu Bajonetten säuberten die Straßen. Mehrere Mannschaften auf beiden Seiten trugen durch Hiebe mit Schnallgurtsn und Stöcken Kopf wunden davon. Gestern (Freitag) Abend mußte das Pub likum von den Straßen flüchten. Die 88rr, etwa 100 an der Zahl, griffen ein Picket des 84. Regiments unter dem Rufe „Es lebe Irland" an. Der Sergeant befahl seinen Mannschaften, sich ihrer Bajonnette zu bedienen und sie griffen sofort die 88rr an, welche nur Schnallgurte und Stöcke für ihre Vertheidigunz hatten. Die 8-Zer hielten den Bajonnettangriff furchtlos aus und es gelang ihnen, den Soldaten mehrere Bajonnette zu entreißen. Biete Sol daten auf beiden Seiten trugen Stichwunden davon. Die Civilistrn wurden von den Constablecn zurückgehalten, welche die Soldaten sich selbst überließen. Gegen 8 Uhr langten Verstärkungen an. Jeder Stadttheil war eine Szene des Aufruhrs und Blutvergießens. Hundert Mann vom 84. Regiment langten unter dem Kommando eines Lieutenants mit aufgepflanzteu Bajonnetten an und wurden von dem Pöbel, der, wenn ihn die Polizei nicht daran vsrhiadert hätte, Partei für die 88er genommen hätte, mit höhnischen Zurufen und Steinwürfs» empfangen. Ein Soldat des 88er Regiments erhielt eine Wunde in die Brust und wird sein Aufkommen bezweifelt. Andere Soldaten wurden an Armen und Beinen verwundet. Es werden jetzt seitens der Behörden Schritte gethan, um das Militair in den Kasernen zu konsigniren. Neueren Berichten zufolge ist die Ruhe in Galway wieder hergestellt, nachdem höherer An ordnung zufolge die Soldaten nach 7 llhr Abends die Ka sernen nicht mehr verlassen dürfen. Dublin, 28. März. Infolge der in einem Wirths- hause erfolgten Ermordung eines jungen Mannes fanden hier mehrere Verhaftungen statt. Der Mord wird einer ge heimen politischen Gesellschaft zur Last gelegt. In ' r Wohnung eines der Verhafteten wurden von der Polrz. viele Gewehre, Revolver, Bajonnette und Patronen aufge-! funden. Sächsische und örtliche -Wettert. sSchneeberg, den 30. März 1882. Neustädtel. Der Obstbauverein Schneeberg-Nen stä- dtel und Umgegend kann auch in diesem Jahre mitGenug- thuung auf seine Thätigkeit zurückblicken. Mit geringen Mit teln, die Mitglieder zahlen nur 1,60 M. Jahresbeiträge, hat der über 160 Personen starke Verein vieles ausgeführt; er veranstaltete zwei Vergnügungen, ein Sommer- und ein Stiftungsfest, und vertheilte im Anfänge dieses Monats je einen guten Obstbaum von je einer Mark Werth an seine Mitglieder. Um Unzuträglichkeiten vorzubeugen, geschah dies Mal die Vertheilung durch das Loos, und allgemein ist die Zufriedenheit unter den Betheiligten. Die Bäume stammen aus den Schulen des Herrn iFritzsche-Gleeßberg, Frtedrich- Clauß-Griesbach und Werner-Schneeberg. Möchten dem Obstbauverein sich die Sympathien aller Bewohner unserer Hegend znwenden, der in jeder Hinsicht ein nützlicher ist? Er will den Wohlstand der Bevölkerung durch den Ertrag des Obstbaues heben; zu erinnern ist dabei, daß der Erlös aus den Obstbaumpflanzungen an den königl. Straßen Sach sens allein die Summe von 92000 Mark beträgt im Jahre 1881. Die Obstbauvereine aber wollen auch das Vornr- theil zerstreuen, als ob im Gebirge und bei uns der einzige ertragsfähige Obstbaum der Vogelbeerbaum (Eberesche) sei. Das Gegentheil hiervon zeigte» die Ausstellungen in Schnee berg und die zu Schwarzenberg im vergangenen Jahre, veranstaltet von dem hiesigen Verein und letztere vom Be zirksobstbauverein. Ehre und Dank aber gebührt den Män nern, die in Liebe und Aufopferung dem Vereine ihre Kräfte widmen, namentlich dem bekannten Herrn, der statt Obstkerne wie Vater August die schönsten Aepfel verthsilt. Eibenstock. Mit dem 15. Juni d. Js. wird das Bürgermeisteramt hiesiger Stadt frei und wird demgemäß diese Stelle mit dem bisherigen Gehalt von 4000 Mark seitens des hiesigen Stadtraths in den nächsten Tagen neu ausgeschrieben werden. -f- Johanngeorgenstadt, 28. März. BorigenSonn- tag hielt Herr Oberpfarrer Steininger aus Lößnitz seinen schon früher in d. Bl. angekündigten Vortrag über „die dienende Liebe im Fürstenmantel" vor einem zahlreichen, gespannt lauschenden Publikum. In zweistündigem, völlig freien Vortrags führte er in ergreifenden Zügen erst einige Beispiele dienender Liebe, in seinem eignen Amtsleben er fahren, vor die Seele der Lauschenden, dabei hervorhebend, daß die dienende Liebe eigentlich stets im Fürstenmantel ein herschreite. Alsdann ging der verehrte Redner zur Zeich nung des lieblich-demüthigrn Bildes der Landgräfin Elisa beth von Thüringen über, indem er ihr kurzes, nur 24 jähriges, aber von dienender, werbender Liebe erfülltes, ge segnetes Leben in die Zeit des Frühlingsknospens, der Sonnenhitze und Gewitterstürme, des Früchtereifens und des Winterfrostes eiutheilte. Mehr als ein Auge sahen wir bei einzelnen, ergreifenden Schilderungen aus diesem edlen Leben sich mit Thränen füllen und gewiß in manchem Her zen ist die Frage aufgetaucht: Was habe ich denn bis jetzt meinem Herrn zu Liebe gethan? Voll und wohl verdient war daher der Dank, der dem theuren Vortragenden auf Aufforderung des Ortspfarrers von den Zuhörern durch Erheben von ihren Sitzen dargebracht wurde und auch des Letzteren Bitte, eine offene Hand zu zeigen, fiel nicht auf unfruchtbaren Boden, indem inclusive der nachträglich ein- gegangeusn Gaben 32 M. 30 Pf. freiwillig gesteuert wur den. Erhebend erklang der Gesang der gedruckten Lieder: Herz und Herz vereint zusammen rc. und: des Christen Schmuck und Ordensband rc. wobei wir des geschickten Ar rangements der betc. Melodieen für Blasquartett Seiten unsers musikalisch begabten, stets hilfsbereiten Cantors Schönrich und der freundlichen Mitwirkung unsrer lieben Kirchenblässr mit Anerkennung und herzlichem Danke ge denken müssen. Gebet des Octspfarcers und gemeinsam ge betetes Vaterunser beschloß die erhebende Versammlung, die noch besonders durch die Anwesenheit des Herrn Bezirks- schnlinspektor ' Müller aus Schwarzenberg geehrt wurde. Dem theuren Redner, der selbst in dienender Liebe in Wütsrstuem und Schneeschauecn den Weg zu uns nicht gescheut hatte, ein herzliches: Vergelt Dir's Gott! und seinen Äbschisdswotten am Schlüsse ein fröhliches und zu versichtliches: Auf Wiedersehn! — Am 27. März früh nach 6 Uhr zog durch O e l s- n i tz eine Abtheilung weibliche Gefangene, um über Adorf in die neu errichtete Strafanstalt für weibliche Jugendliche in Grünhain überzusiedeln. Es waren lauter junge Mäd chen vom 18. Jahr herab bis ins schulpflichtige Alter. Das „Oelsuitzer Amtsblatt" giebt zum Beweise, in welchem Maaße die Gefangenen zunehmen, folgend; Zahlen: Als im Jahre 1874 die Weiberanstalt Boigtsberg errichtet wurde, zogen 125 Köpfe ein; heute find es 261. Damals waren 14 Jugendliche darunter, heute find es 48. Stollberg, 29. März. Seit mehreren Jahren sind die beiden städtischen Vertretungen mit einer neuen Einrich tung der Schulgeldechöhung beschäftigt. Dec Aufwand für das Schulwesen wird zu zwei Dritteln im Weg« städtischer Anlagen, zu einem Drittel aber durch das Schulgeld aufge bracht, welches ebenfalls nach dem Einkommen erhoben wer den wird, wobei es keinen Unterschied macht, ob die Eltern ihre Kinder am Unterrichte der oberen, mittleren oder nie deren Abtheilung theilnehmru lassen. In Folge dieser Ein richtung sind die Klassen der oberen Abtheilung mit dem Ziele der mittleren Volksschule bei ungncennten Geschlech tern über das gesetzliche Maaß hinaus gefüllt. Diesem Ue belstande wollte dec Stadtrath mit festen Schulgeldsätzs» für jede Abtheilung steuern, dis Stadtverordneten aber wollten einen progressiven Tarif, welcher für die städtische Anlag-eneinheit 1 Pf fordert und im Ganzen wesentliche Ermäßigungen gegen dis bisherigen Sätze enthält, eiuführen. In der gestrigen vereinigten Sitzung des Stavtraths und der Stadtverordneten einigte man sich dahin, vom Beginn des Schuljahres den Pfeunigtacif einzufühcen init der Be schränkung, daß in der oberen Abtheilung mindestens 18 M., in der mittleren mindestens 10 M. und in der niede ren Abtheilung mindestens 2 M. 40 Pf. an jährlichem Schulgelde gezahlt werden müssen. — Gleichzeitig wurde der städtische Haushaltplan für das lausende Jahr geneh migt. Derselbe weist bei einem Gesammterforderniß von 81,250 M. einen Fehlbetrag von 43,019 M. auf, zu des sen Deckung eine städtische Anlage'von 24 Pf. auf di« Einheit gegen 28 Pf. im Vorjahr genügt, trotzdem, daß auch am Schulgelde durch den neuen Tarif weniger ein kommen wird. An Zuschüssen werden erfordert für das Lrmenwesen 14,084 M., für die Volksschule 21,321 M. und für die Realschule 4410 M., während der Staat für letztere einen Zuschuß von 12,000 M. bewilligt. Plauen, 28. März. Am Sonntag, den 26. März, Nachmittag fand auf Veranlassung mehrerer Maschinensticker in Plauen im „Sächs. Hof" zu Falkenstein eine Maschinen- sticker-Versammlung statt?—Aus' der TageSordnungltand die Gründung eines Maschinenstickervereins zu Falkenstein. Re ferent hierüber war Herr F. A. Renz-Plauen. Die Ver sammlung war von ca. 50 Personen besucht. Herr W. Roßner-Falkenstei» eröffnete ;4 Uhr die Versammlung. Zum Vorsitzenden wurde Letzterer und zum Schriftführer Herr G Schneider gewählt. Hierauf verschütt Herr F. A. Renz- Plauen zu einem einleitenden Vortrag „über das Wesen und die Organisation der vogtländischen Maschinensticker- Vereine" und forderte alsdann alle Anwesenden auf, mit Gründung eines Maschinensticker-Vereins in Falkenstein vor zugehen und die gerechten Bestrebungen zur Förderung und Hebung der Maschinenstickerei auch in Falkenstein zu pfle gen, auch stellte Redner die Gründung einer Jnvalidenkasse für alle sächsischen Maschinensticker in Aussicht. Herr Fischer- Falkenstein stellte die Frage, ob die Slickervereine etwas thun könnten wegen Beseitigung der übermäßig langen Ar beitszeit, welche von jugendlichen und auch älteren Arbei tern an der Stickmaschine hier und da verlangt werde, da eine übermäßige Anstrengung dem Arbeiter früher oder später zum Nachtheile gereichen müsse. Herr Neilz-Plauen erwiderte, daß in dieser Angelenheit das bestehende Reichs gesetz genügenden Schutz gewähre. (Der Vorsitzende verlas den betreffenden Paragraphen im Reichsgesetz.) Herr Hanold- Plauen sprach für Einführung der gesetzlichen Normal-Ar beitszeit und machte die Bemerkung, es möge jeder Sticker nur am Tage fleißig arbeiten und des Nachts ruhen; denn die Nachtarbeit führe zu keinem Vortheile, und ganz beson ders sei sie für die Fädelkinder von großem Nachtheil, in dem diese dadurch ihre Schularbeiten vernachlässigen müßten. Der Vorsitzende, Herr Roßner-Falkenstein, empfahl den An wesenden die sofortige Gründung eines Vereins und Wahl eines Vorstandes. Die Namenszeichnung ergab, daß sich alle Anwesenden zum Beitritt erklärten. Das Ergebniß der hierauf vorgenommenen Wahl war folgendes: W. Roßner, Bors.; G. Schneider, Stellv.; F. Meinelt, Schriftf.; F. Röhn, Stellv.; F. Lorenz, Kassirer; A. Riedel, H. Meinelt, L. Fischer, Th. Kießling, Beisitzer. Herr Hanold-Plauen sprach schließlich den Wunsch aus, daß sich auch die Mit glieder im neuen Vereine gegenseitig als College» betrachten möchten. Weiter betonte er, daß, wenn die angeregten Be strebungen zur Verwirklichung gelangen sollten, jeder ein zelne Sticker sich von Leidenschaften und Vorurtheilen frei machen müßte. Die zum Vorstande berufenen College» müßten mit sittlichem Ernst ausgerüstet sein, mit gestähltem Charakter und mit dem edlen Feuer der Begeisterung für die gemeine Sache eintreten. Herr Meinelt-Falkenstein sprach hierauf im Namen aller Anwesenden den scheidenden Plauen'- schen College» besten Dank für ihre aufopfernden Bemühun gen aus. Königstein, 28. März. Heute morgen durchlief das Gerücht unsere Stadt, daß durch den Hereinbruch einer Becke Pferde und Aage» erschlagen worden seien. Nach näher eingezogens» Erkundigungen bestätigte sich auch leider das Gerücht, jedoch mit dem Unterschiede, daß nicht nur die die Wage» sonder» auch dis Pferde von — Holz waren. Bei Herrn Buchbindermeister Tyomas war nämlich vergan gene Nacht die Decke seiner Spietwaare n-Niederlage hecein- gebrochsn und hatte sämmtlichen Vorrath unter ihren Trüm mern begraben. Hauptverhattdutrtge» ver A. Strafkammer des KZui zirchen LattLPerichts zu Hwitkarr, am 28. März 1882. Der Fabrikarbeiter Christian Eduard Sonntag aus Auerhammer bei Aue, welcher von dem Könizl. Schöffenge richte zu Schneeberg wegen ungebührlicher, Erregung ruhe- stöcsnden Lärms und groben Unfugs mit drei Tagen Haft bestraft worden, legte gegen das ihn verurtheilende Erkennt niß Berufung ein, dieselbe wurde jedoch in zweiter Instanz verworfen. Der Weber Friedrich Hermann Meyer aus Wildenfels wurde von dein Königl. Schöffengerichte daselbst wegen Beseitigung abgepfändeter Gegenstände rc. mit einer Woche Gefängniß belegt, erhob gegen das Urtbeil des Königl. Schöffengerichts Berufung und wurde dieselbe in zweiter Instanz verworfen. Der Handarbeiter Anton Cle mens Brüderlein aus Pöhla bei Schwarzenberg hatte am 11. D-zbr. v. I. den Gottesdienst in der Kirche zu Mar kersbach dadurch gestört, daß er während des Gesanges und der Predigt laut vor sich Yin gesprochen und gelangte der selbe deshalb zur Anzeige. Der Gerichtshof verurtheilte den Angeklagten wegen Störung des Gottesdienstes zu Ge- fäilgmßstrafe in der Dauer von vierzehn Tagen. Der Hotelbesitzer Friedrich Wilhelm Frisch in Schwarzenberg und Auguste Mathilde verehel. Feilenhauer Schneider da selbst wurden von dem Königl. Schöffengerichte daselbst wegen Beiseiteschaffuilg abgepfändeter Gegenstände und zwar Ersterer mit vier Tagen Gefängniß, Letztere mit zwei Tagen Gefängniß bestraft. Die Angeklagten legten gegen das schöffengerichtliche Uctheil Berufung ein, welche jedoch in zweiter Instanz verworfen wurde. F e uiLLet o u. Die achte Todsünve. Nomau von W. Höffer. (34. Fortsetzung.) „Geistig nie, Onkel Robert, wenigstens was mich be trifft, nie, so lang ich athme. Ueber Äeußsrliches gebieten die Verhältnisse, nicht wir." Die Uhr auf der Kommode schlug neun, das junge Mädchen schauerte leicht. „Die alten Klänge l" flüsterte sie, „weißt Du noch, wie oft ich Dich fragte, ob denn der Mann, der da das Rad schiebt, Vie Schläge hervorzaubern könne?" , . „Und wie oft Du zu mir in mein Zimmer huschtest, bis es drei schlug!"