AN DIE ERTRÄUMTE Stetes Bild des Wunderbaren! Alles Licht, es zu bewahren, bist Du, Kraft, die auf dem klaren Glauben fußt. Bittres Wissen half Dich fügen. Aus des Mannes schwersten Siegen bist Du mir emporgestiegen, keusche Lust! Lebst mir nah in fernen Räumen. Wie die Tage Dich versäumen, bist Du mir allein in Träumen ganz bewußt. Bleib mir immer! Und verschwende meiner Liebe wahrste Brände immer wieder Haupt und Lende, Schoß und Brust. Stetes Bild des Wunderbaren! Alles Licht, es zu bewahren, bist Du, Kraft, die auf dem klaren Glauben fußt. SCHERZO Ein schöner Vogel fiel ein in den Baum. Leis schwankte der Zweig. Sie wußten sich kaum. Der Vogel strich ab, und wieder schwang der Zweig sich aus; zwei Herzschläge lang. Der schöne Vogel, wo flog er hin? Vielleicht zu Gott, gegen Anbeginn, Denn hier bei uns, was sollte er hier? Das Herz ist offen, doch zu die Tür. Er ist wohl längst (ob ihm noch bangt?) im großen Garten angelangt. Ihn trägt die Luft, ihn trägt der Wind — Wir, arm und reiche Menschenkind: Geht die Tür, schlürft ein Schuh: Gib Dich mir! Nimm mich, Du! Lischt ein Licht, sinkt ein Kleid, Liebe spricht: In Ewigkeit —• — VERKÜNDIGUN G Hoch im Blauen eine weiße Taube. Unterm Blütenstaube Mund zu Mund. Fürchte nichts! Empfange, glaube! Hoch im Blauen eine weiße Taube, tiefer ruft das Glück im Sommerlaube Stund um Stund. Sieh den Apfel, sieh die Traube! Wird das Herz dem großen Sturm zum Raube welk und wund? Fürchte nicht! Gebäre, glaube! Hoch im Blauen eine weiße Taube-