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selbst Das Ministerium Freycinst scheint sich immer wird. «I ob Viehhandel in der Weise, daß Händler eine Anzahl der e ungl eine habe möfl eben nen Frä, mit w tr ! junge er ni lein einf Sie werd u l< 9 bin i Sie, ein ' h- T ver der ruh das Ge Br die frü ba^ Mi sür rotl tros sage nen Ges ja ich ver that nen wir ist ' dem Fl ter ar' ih! M de m ni er ve si< mid daß Sächftschc und örtliche Angelegen tzit en. Schneeberg, den 13. Februar 1882. Zur Hebung der vielfach aufgetauchten Zweifel, DentschlKnd. Berlin, 11. Februar. In der heutigen Sitzung der Kirchenkommission fragte Abg. Windthorst den Kultusminister, ob die Regierung durch Schlözer oder anderweit mit der Kurie über die materielle Revision der Maigesetze mit der ernsten Absicht des Abschlusses verhandelt habe, ferner ob das in der Vorlage Vorgeschlagene einen dauernden Charakter haben solle und ob die feste Absicht bestehe, in nächster Zeit eine Revision der Gesetze zu beantragen? Der Kultusmini ster von Goßler erklärte, Schlözer sei ermächtigt, mit der Kurie über die gegenwärtige Vorlage zu verhandeln, er werde bei einem günstigen Verlauf voraussichtlich auch die Vollmacht zu weiteren Besprechungen haben, die Re gierung stehe auf dem bei der ersten Lesung betonten Grundsatz, daß die formal einseitige Regelung der Grenze zwischen Staat und Kirche die materielle Verständigung mit der Kurie nicht ausschließe; ein Theil der Vorschläge der Vorlage, insbesondere ß 4, sei bereits jetzt dauernden Cha rakters, der andere Theil sei naturgeinäß diskretionär, wei ter zu gehen, als die Vorlage, sei die Regierung zur Zeit nicht in der Lage. Auf die Erwiderung des Abg. Windt horst, daß auf die grundsätzliche Revission sonach nicht zu rechnen sei, erklärte der Minister, die Möglichkeit einer or ganischen Revision an sich sei nicht absolut ausgeschlossen, zur Zeit sei aber die Vorlage das Aeußerste, worüber eine Verständigung denkbar sei. Abg. Brüel beantragte, den auf die Befolgung der Gesetze bezüglichen Theil des Eides der BisthumSverweser, sowie das Sperrgesetz abzuschaffen. Die Nationalkonservativen und die Freikonservativen erklärten gegen den Antrag, übrigens wurde beschlossen, eine zweite Jahre sehen, Magd ter w Verses gefall weisei t Sie i Sach> Arbe finde mehr zu befestigen. Am 6. Febr. hat die Deputirtenkammer dem Ministerpräsidenten Freyciuet mit großer Majorität e'n Vertrauensvotum gegeben. Wie lange das freilich bei die sem wetterwendischen Franzosen nachhält, wer mag das wis sen. — Gambetta, der immer noch in Nizza weilt, soll an Herzverfettung leiden. Ist diese Nachricht gegründet, so wird seine Nolle in Frankreich bald ausgespielt sein, denn diese Krankheit ist der Regel unheilbar. Aus Italien schreibt man, daß Garibaldi in Neapel unrettbar darnieder liegt. Wie oft aber wurde seit Jahren schon Garibaldi's naher Tod vorausgesagt und immer wie der hat er sich erholt. In England wurde am 7. Febr. das Parlament eröffnet. Die verlesene Thronrede klang außerordentlich friedlich. — In der ägyptischen Frage will England ein lenken und will nachgeben. Und daran wird es wohl thun. — Seit mehren Wochen schon lagern über England, na mentlich über London, so dichte und mächtige Nebel, wie seit lange nicht. Aus den Vereinigten Staaten wurde gemeldet: Das Gericht lehnte den Antrag auf Bewilligung eines neuen Prozeßverfahrens gegen Guiteau ab und verurtheilte den selben zum Tode. Die Hinrichtung soll am 30. Juni stati- finden. — Ueber die Kosten des Guiteau-Prozesses schreibt die „Washington Post": Die Geschworenen werden etwa 1400 Pfund (» 20 M.) erhalten, die Hotelkosten für die selben, sowie für die drei sie bewachenden Gerichtsbeamten betragen, zu 3,50 Pfund per Tag, etwa 3213 Pfund, an Zeugengebühren einschließlich der Meilengelder wurden 8078 Pfund bezahlt, die Druckkvsten werden auf 5000 Pfund ge schätzt, die sieben Hilfsmarschälle erhalten etwa 1300 Pfund, kleinere Ausgaben 1000, also etwa 20,000 Pfund ohne die Advokatengebühren. Für den Körper Guiteau's, das ist für seine Leiche nach erfolgter Hinrichtung, wurden seinem Ver- theidiger Mr. Scoville von einem Speculanten 1000 Dol lars geboten. Derselbe beabsichtigt, wie es scheint, die Lei che in eine Art von Mumie zu verwandeln und an ver schiedenen Orten zur Schau stellen. Guiteau selber erklärte, wohl mindestens 2000 Dollars Werth zu sein. Mr. Sco ville hat sich dafür entschieden, das erste Anerbieten anzu nehmen und mit dem Gelds einen Theil der Schulden Gui teau's zu bezahlen. Lesung in der Kommission stattfinden zu lassen, die Abstim mungen der ersten sollen nur eventuelle, nicht präjudizirende sein. Berlin, 10. Februar. Aus Gatschina wird der „Tribüne" geschrieben, daß in den leitenden russischen Krei sen der Panslavismus vollkommen die Oberhand habe und eine Action beschlossene Sache sei. Man warte nur auf den Moment, wo Oesterreich Montenegro besetzen müßte, um dann sofort die Maske abzuwerfen. Die Activnspartei rechne darauf, daß im Kriegsfälle gegen Oesterreich Frey cinet sofort durch Gambetta ersetzt wird und so Deutschland die Hände gebunden würden. Gambetta sei mit den Füh rern des Panslavismus bis in die Nähe des Thrones in täglicher Verbindung. Der Correspondent signalisirt auch slavische Agitationen im Banat und rumänische unter den Siebenbüger Sachsen. Hier vermuthet man als Verfasser dieses Briefes eine angesehene Persönlichkeit. Oesterreick. Wien, 11. Februar. Die „Pol. Korresp." meldet in "'nem Schreiben aus Mostar vom 6. d. M.: Hier einlau- lcude Berichte der Behörden konstatiren, daß der montene grinische Greuzkordon nunmehr begann, eine korrekte und wirksame Thätigkeit zu entfalten. Die von der montenegri nischen Regierung erlassene Instruktion für den Cordon re gelt die genaueste Kontrole der Grenzpassage, bestraft jede Konnivenz gegen die aufständischen Krivoszianer und Mon tenegriner, namentlich dis Freiwilligenzuzüge und die Zustel lung von Waffen, Munition und Lebensmitteln, sowie die Aufnahme Flüchtiger. — Ein montenegrinischer Komman dant, der die Weisungen verletzte, ist mit Geld und Ge- fängniß bestraft worden. Wien, 11. Februar. Offiziell wird unterm 10. d. M. berichtet: Eine Jägercompagnie stieß am 9. d. M. auf dem Wege nach Vratkovic auf 50 Insurgenten der Bande Kova- cevic und jagte dieselben über die Grenze. Der Verlust der Bande war 2 Todts, österreichischerseits 1 verwundet. — Aus Cattaro wird unterm 10. d. M. gemeldet: Die dauernde Besatzung und theilweise Befestigung von Lohnice, Greben und Ballac Orvhovac wurde angeordnet. Die gestrige Wegnahme dieser Orte von drei Bataillonen mit einer halben Gebirgsbatterie wurde bei Ueberwindung be deutender Terrainschwierigkeiten mit Energie und anerken- nenswerther Ausdauer durchgeführt. Die Kriegsschiffe unter stützten durch Geschützfetter wirksam den Aufstieg der Trup pen. Der Verlust beziffert sich ans 2 Todte, 2 Offiziere und 14 Mann wurden verwundet. Gestern wurden Bacoci und Repaj kampflos besetzt. Aus Serajewo wird unterm 10. d. M. gemeldet: Die aus Foca entsendeten Accognoszi- rungskolonnen, 2 Bataillone uud 2 Geschütze und 1 Batail lon und 2 Geschütze, stießen, erstere bei Susjesno, letztere bei Sojahanjs auf 200 Insurgenten und zersprengten die selben nach einenr halbstündigen Kamvfe. tyrank-rsiÄ. Paris, 9. Febr. Die Börse war bis 2^ Uhr infolge böswilliger Gerüchte über verschiedene Speculanten und Cre- ditanstalten matt. Das Mißtrauen nimmt zu. Die Wechsel agenten nehmen gar keine Aufträge auf Zeit mehr an, aus genommen auf Begleichung eingegangener Geschäfte. Die Angriffe der Baissiers waren besonders gegen die Creditan stalten gerichtet, die verbreiteten Gerüchte wurden jedoch als unbegründet erkannt und der Schluß der Börse wurde sichtbar besser. Geschäfte in der Coulisse werden noch immer nicht gemacht. Viele Kunden zahlen nicht und es ist zu befürchten, daß noch andere Häuser zu liquidiren sich ge- nöthigt sehen. Paris, 11. Februar. Der „Temps" schreibt, heute beschäftigte sich Europa virtuell mit der ägyptischen Frage, die einzig mögliche Lösung sei: eine Kollektivintervention Europas, welche jede Einmischung der Armee des Sultans ausschließe. Der „Temps" fügt hinzu, die ägyptischen Prätentionen der Türkei zu überlassen, wäre ein Verbrechen gegen die Civilisation. Paris, 10. Februar. Frc-ycinet hat die gemeinsame Action mit England bezüglich Egyptens thatsächlich aufgege- ben und ist wieder in das europäische Concsrt eingetreten. Mit den Signaturmächten des Berliner Vertrages ist eine Uebereinstimmung erzielt worden zu einer gemeinsamen Ac tion, und eine von Frankreich redigirte und von den Mäch ten acceptirte Collectivnote wird demnächst an den Khedive abgehen. Da auch England bereits seinen separaten Stand punkt verlassen hat, so mußte Frankreich auch seine speziel len Gesichtspunkte aufgeben, umsomehr, als ein friedliches Endresultat der europäischen Intervention voraussichtlich ist. Hier wird die Ides einer Conferenz oder eines Congres- ses der Mächte, jedoch nicht blos wegen der egyptischen An gelegenheiten, sondern auch für die Papst-Frage und alle anderen schwebenden Fragen von neuem lancirt. Fürst Bis marck soll der Urheber dieser Idee sein. 146 Viehstücke an bestimmte Orte außerhalb ihres Wohn- und gewerblichen Niederlassungsortes bringen, dort in Gasthöfen oder anderen geeigneten Räumlichkeiten einstellen und vor übergehend feilbieten, als Wanderlager im Sinne von 8 2 des Gesetzes vom 23. März 1880 zu beurtheilen sei, hat das Kgl. Ministerium des Innern in einer neuerlichen Ver ordnung befunden, daß der betreffende Geschäftsbetrieb als Wanderlager nicht anzusehen und daher der geordneten Ge meindebesteuerung der Wanderlager nicht zu unterstellen sei, denn wenn auch — wird von der Regierung ausgeführt— das zum Verkaufe gestellte Vieh als Handelswaare erschei ne, so könne dasselbe doch nach dem Sprachgebrauchs nicht als Waarenlager bezeichnet werden. Diese Auffassung weise auch in allen übrigen Bundesstaaten qetheilt, da dort der Viehhandel gleichfalls nicht alls Wanderlager betrachtet werde. A u e. Verflossenen Freitag beehrte der Herr Amts- hauptmaun Freiherr » Wirsing die hiesige Fachschule für Blecharbeiter mit seinem Besuche, besichtigte bei einem mehr stündigen Aufenthalt unter Führung des Directors dieser Anstalt die Räumlichkeiten und Samnflu ngen derselben auf das Eingehendste und nahm Kenntniß von den zur Zett getroffenen Einrichtungen und Anordnungen der Schule wie Werkstatt. Mit sichtlichem Interesse verfolgte der Herr Amtshauptmann die Ausübung einzelner zur Besuchszeit geübter Lehrfächer und informirte sich gleichfalls über die Leistungen der Schüler, indem er von denselben gefertigte Zeichnungen und angefertigte Blech- und Metalldrückarbei ten spezieller besichtigte. — Meerane. Im vergangenen Jahre sind durch hiesige Agenten 244 Personen, nämlich 96 Männer, 54 Ehefrauen und Wittwen und 94 Mädchen und Kinder, welchs sämmtlich hier wohnhaft waren, zur Auswanderung nach Amerika angemeldet worden. Da auch sonst noch Fa milien von hier verzogen sind, würde eine wesentliche Ver minderung der Bevölkerungsziffsr zu verzeichnen sein, wenn nicht der Abgang durch neuen Zuzug in kaum erwar teter Weise ausgeglichen wäre. Zeugniß dafür liefert die Anmeldung der Ostern schulpflichtig werdenden Kinder. Es sind bis jetzt 672 Kinder angemeldet, darunter gegen 70 auswärts geborene, die erst in den letzten Jahren mit ihren Eltern hierher gezogen sind. Da zu Ostern nur un gefähr 400 Kinder von den hiesigen Schulen abgehen, wird der Bestand um etwa 300 Schulkinder wachsen. Um die Kinder und die ärmere Bevölkerung zur Sparsamkeit zu ge wöhnen, hat man auch hier mit Errichtung von Spargel derkassen, in denen auch die kleinsten Beträge angenommen werden, und mit Ausgabe entsprechender Sparmarken einen guten Fortgang verheißenden Anfang gemacht. Das Unter nehmen, welches besondersauf Anregung des Bürgsrm'^stsr Beutler in's Leben getreten ist, wird seitens der Lehrerschaft auf das Bereitwilligste gefördert. — Bei der Landes-Lotterie beträgt dem Bericht der Deputation der 2. Kammer zufolge die Geiammtsumme des Ueberschusses 6,155,803 Mk. 85 Pf., das ist 75,803 Mk. 85 Pf. mehr als budgetirt. Im Reservefonds ist ein Baarbs- stand von 1,314,969 Mk. 81 Pf. verblieben. — Das Königliche Ministerium des Cultus und öffent lichen Unterrichtes macht soeben bekannt, daß es in der Lage sei, an Zugehörige seines Ressorts drei Unterstützun gen im Betrage bis zu je 100 Mark „zum Gebrauche einer Kur in Marienbad nach Befinden freie Wohnung daselbst auf die Kurzeit", zu gewähren. Bewerbungen desfalls sind längstens bis zum 15. März d. I. einzureicheu. Dresden. Das k. Ministerium des Innern hat auf den Vortrag der Brandversicherunqskommission genehmigt, daß für den diesjährigen ersten Heberermin — 1. April — ein Dritttheil der ordentlichen Brandkassenbeiträge bei der Abtheilung der Gebäudeversicherung erlassen wird. Diese Beiträge werden mithin nur in der Höhs von einem Pfennig von jeder Beitragseinheit erhoben werben. — Bei der Ab theilung der freiwilligen Versicherung findet eine Herabse tzung der Beiträge für diesen Termin nicht statt. Die im Thate der Zschopau und Flöha gelegenen Paro- chien werden seit Jahren durch methodistische Anhänger heim gesucht, welche mit zäher Beharrlichkeit unb mit ersichtlichem Erfolge ihr Wesen gegen die'Landeskirche treiben. So sind seit Michaelis l880 bis Ende 1881 mehr als 40 Austritte aus der Landeskirche bezw. Uebertritte zur bischöflichen Me- tbod'stengemeinschaft in der Ephorie Marienberg erfolgt. Die räumliche Ausdehnung der Parochien, die Höhe der Seelen zahl und theilweise auch die Arbeitsüberbürdung der Geist lichen erklären jene Erscheinung hinlänglich. Der methodistische Agitator beginnt sein Werk zumeist in einem entlegenen Dorfe. Hat er dort etliche Personen unter dem Vorwande, daß er den Pastor in der Seelsorge unterstützt, miteinschmeichelnden Redensarten umgarnt, so wird flugs ein „evangelisch-luthe rischer Missionsverein" gegründet. Formell wird in den Statuten bis Zugehörigkeit zur Landeskirche ausgedrückt, da mit die Vereinsmitglieder nicht kopfscheu werden. Danach wird Mißtrauen erweckc gegen die Einrichtungen, Lehre und Diener der Landeskirche. Allgemach wird oer Verein nach methodistischem Rezept reorganisirt; dis aufspringenden Quellen und Bächlein des Glaubens werden in das metho distische Bett hinübergsleitst. So entsteht unter der schützen den Decke bes Vereinsgesetzes hier und da ein örtlicher Herd methodistischer Agitation gegen die Landeskirche. Von dort aus ziehen sich immer weitere Schwingungen der Agi tation in die Gemeinde hinein. Hiernach darf es nicht Wunder nehmen, daß außer in den Ortschaften des Bezirks des ehemaligen Gerichtsamtes Werdau in weiteren 24 Ort schaften des Regierungsbezirks Zwickau sich Glieder der bischöf lichen Methodistengemeinde finden. Seit den letzten 4 Jahren sind jedoch jenen Ortschaften noch beizuzählen: Weißbach, Dittersdorf bei Chemnitz, Wilzschorf, Waldkirchen Börnichen, Borstendorf, Reinsberg. Auch in Zschopau sind erhebliche Anstrengungen ge macht worden, um einen sogenannten Missionsoerein zu grün den. Traktate aus dem bekannten Bremer Traktathaus werden von Mädchen in die Familien getragen und den Leuten förmlich ausgedrungen. Auch wurde mehrere Male bemerkt, daß junge Burschen den Kirchengängern methodistische Flug schriften in die Hand drückten. Ja, es ist vorgskommen, daß derartige Traktate an die Bäume der Landstraße gena gelt wurden. ungünstige Nachrichten kamen in der verflossenen' Woche aus Galizien. Dort soll die allrussische (panslavistische) Partei schamlos gegen Oesterreich wühlen. Andere Nachrichten be haupten wieder, die Sache sei schlechterdings nicht so schlimm, wie sie dargestellt werde. Wo liegt die Wahrheit? Und noch melden einige Zeitungen: In den Kreisen der russischen Of fiziere gelte ein Krieg gegen Oesterreich als unvermeidlich. Ihre Parole lautet: „Wir müssen vollenden, was wir 1877 begonnen haben!" Daß es nur nicht später heißt: „Ueber- muth thut selten aut." Aus Montenegro kommt auch eine für Oesterreich gar nicht erbauliche Nachricht. Sie lautet: Die Agitation gegen den Fürsten, weil er sich freundllich gegen Oesterreich verhält, rammt einen drohenden Charakter an. Man spricht offen von seiner Vertreibung und der aus Neapel zurück- gekehrte Vjemercic agitirt eifrig für die Erwählung Menotti Garibaldi's zum lebenslänglichen Präsidenten der West- Balkan-Föderation. Der als angeblicher Attentäter auf den Fürsten verhaftete Theodorvic wurde entlassen, ,da die Un tersuchung seine Angabe, daß er auf einen Steinadler schie ßen wollte, der auch thatsächlich zu Tode getroffen zu Boden gestürzt war, bestätigte. In Rutzland klingt immer noch der unverschämte Trinkspruch des Generals Skobeleff's nach. Auf der einen Seite wird Skobeleff wegen seiner . . . Unvorsichtigkeit ge tadelt, auf der andern Seite aber wird er wegen seiner . . . Wahrheitsliebe hoch gepriesen. Es wird versichert, die russische Negierung habe in Oesterreich offiziell um Entschul digung bitten lassen wegen Skobeleffs Trinkspruch und an Kaiser Wilhelm und Franz Joseph habe Alexander M. ei genhändige Briefe gerichtet, worin er sein Bedauern über Skobeleff's Rede ausspricht. — General Skobeleff weilt ge genwärtig in Paris. Er soll von dort aus seinen Abschied aus der russischen Armee genommen haben. Andre Nach richten behaupten, an dieser Nachricht sei kein wahres Wort. In WrankrciÄ beschäftigt immer nochder Geld- oder Bontoux-Krach einen großen Theil der Bevölkerung, nament lich aber den Theil der Börsenwelt. Die Verluste, die Ein zelne und auch ganze Korporationen bei diesem heillosen Börsenspiel erlitten haben, gehen in's Großartige, und es wird lange dauern, bis dieser Krach wieder ausgewetzt sein Feuilleton. Die achte Todsünde. Roman von W. H öffer. (6. Fortsetzung.) Um die Lippen des jungen Mädchens zuckte es. „Bitte Herr Wolfram," antwortete sie, „bemühen Sie sich nicht.. Ihnen, glaube ich, macht es keinen Unterschied, wsr den' Salat im Garten schnitt." Und nach dieser herben Abfertigung wollte sie das Messer wieder vom Boden aufraffen, aber er vertrat ihr den Weg. „Siegfriede," sagte er plötzlich, „weshalb hassest Du mich so offenbar ? Weshalb behandelst Du einen nahen Ver wandten mit dieser sonS-rbaren Kälte? Ich bin für Dich nicht Herr Wolfram, wEcu Dein Vetter Leo! Komm her, wir haben uns seit den vierzehn Tagen, die ich wieder im Elternhause verlebt, eigentlich noch kaum begrüßt. Gieb mir einen Kuß, Friede — Du bist doch imgrunde fast meine Schwester!" Er streckte die Hand aus, aber das junge Mädchen, trat hastig zurück. In den blauen Augen blitzte es auf,