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Nedaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. Freitag, den 27. Januar 22 188S Heu, Stroh: In der Schankwirthschaft zu Streitwald sollen Montag, den 6. Februar 1882 Vormittags von 9 Uhr an i. Heinr. r Richter, 4 5 6 7 lter sich und 1 rm Wege ezahlung Fleischer 1881. ustel- rbe un- eschiede- 1095 1465 725 620 9 b.) sthält 2 Zgeräth- tablisse- obenge- r Bade lls vor- Betrieb »eil eine gestellte , welche tablisse- >en und Re Ver- rns ab- in Au- f Fal er und neide- latz und stermin unter den im Amthause aushängendeu Bedingungen öffentlich versteigert werden. Diejenigen, welche auf diese Grundstücke zu bieten gesonnen sind, werden hier ¬ obigen Zahlen Miquels von der riesenhaften Zunahme der Verarmung sollten ein Sporn sein, daß man endlich die sozialen Fragen mit dem Ernst und der Energie behandelte, wie es der große Ernst unserer sozialen Zustände erfordert. Das Hin- und Herschieben der Dinge im Parlament von einer Session zur andern, muß ein Ende nehmen! Es ist höchste Zeit, daß nicht blos etwas, sondern daß auch das Rechte geschieht. Wir sind ganz für die Unfall- und Al- tersver sorgung der Arbeiter; aber wir würden es für den größten Fehler halten, wenn man dadurch auf Jahre hi naus versäumte, die Quelle des Uebels zu verstopfen. Wie derholt und dringend möchten wir der Negierung und dem Parlament immer wieder zurufen: man schaffe denHausir- handel, die Quelle des Wuchers und aller Volksausbeutung fort, man schaffe unserem Handwerkerstand wieder Luft durch die Umgestaltung der Gewerbefreiheit in eine wirk liche Freiheit für die Gewerbe statt für das Handelskapi tal, man verbiete das Differenzspiel an der Börse, über nehme die Staatsanleihen auf den Staat, statt sie an die großen Börsenjuden zu verhandeln, man übernehme die Neichsbank auf das Reich, um dem Reich den nöthigen Ein fluß auf die Blutcirkulation (Geld) des sozialen Volkskör pers zu sichern! — An diesen Punkten ist der Hebel anzu setzen und man höre endlich auf, immer nur die produktive Arbeit des Volkes — und sei es auch nur die Tabaksar beit — als Steuerquelle zu betrachten und an ihr herum zubohren. fasse man mit eiserner Hand den Hausirhandel^ den Wu- cher, den Actien- und Gewerbeschwindel an, entsage endlich dem liberalen Freiheitsgefasel, das nur wie Schlafpulver dem Volke das Bewußtsein raubt, wenn die Wucherer und Schwindler es ausbeuten und werfe endlich den verderbli chen liberalen Grundsatz vom „freien Spiel der Kräfte" — der nichts weiter bedeutet, als die Aufrichtung derschranken- 1vseu-Herrschaft-der.-Selbstsucht-.uud. .des -sozialen Faustrechts — wohin er gehört und setze den christlich-sozialen Grund satz, daß die Gerechtigkeit und das Wohl der Menschen der alles beherrschende Gesichtspunkt bleiben muß, an seineStelle, damit unser Mittelstand nicht ganz von der alles in sich ballenden Lawine des Kapitalismus vernichtet werde! Die allen Dingen ist, wenn über die Beschlüsse des dreiund dreißiger Ausschusses in der Kammer debattirt werden wird, im Voraus Gambetta's gewaltiges Nednertalent mit in Anschlag zu bringen. Und daß er das nach Möglichkeit zu verwerthen und benutzen wissen'wird, wer möchte daran zweifeln? > Aber sollte eine Aussöhnung zwischen Kammer und Gambetta auch nicht zu Stande kommen, sollte Gambetta wirklich nach so kurzer Zeit schon von seinem so heiß er sehnten Ministerpräsidentenposten zurücktreten müssen, so würden wir auch in Gambetta's Rücktritt nichts weniger als „den Anfang vom Ende" erblicken. Es wäre ja wahr lich schlimm um die Republik bestellt, wenn ihr Sein oder Nicht-Sein von Gambetta's Minister-Sein oder Nicht-Sein abhängig wäre. Gambetta selbst ist seit dem Bestehen der Republik zehn Jahre lang nicht Minister gewesen und die Republik hat nicht nur bestanden, sondern Frankreich hat sich auch wohl befunden. Weshalb sollte es denn von jetzt an mit einemmal in Frankreich nicht mehr gehen, wenn Gambetta nicht an der Spitze des Ministeriums steht? Höchst gespannt kann man aber darauf sein, ob Gam betta siegen oder fallen wird. 480 Raummeter weiche Stöcke, 0,5 Wellhdt. hartes und 31,7 Wellhdt. weiches Reisig gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Nähere Auskunft ertheilt Herr Revierförster May in Streitwald. 2 Fürstliche Forstverwaltung Streitwald. Holzauttion aus. Sttettwslder Revier. wberg. Möckel der Zwi- Schlosser se. er schmied rdergasse. Musikus h ren i. V. en seiner sammen- ärtner. damit ist noch keineswegs gesägt, daß das Gleiche auch im Plenum der Kammer der Fall sein wAde. Gambetta soll sich einem Pariser Berichterstatter zufolge in dieser Be ziehung wörtlich geäußert haben: „Wenn der Ausschuß seine Arbeit beendet hat und die Sache der Kammer vorliegt, so werden wir mit einander reden und man wird sehen, daß wir uns verständigen werden. In allen Fällen werde ich aneiuen Posten uicht^aufgeben, denu-das wüpde einem..Aus- geben meiner Sache ähnlich sehen und hieße im Voraus eine Niederlage eingestehen, an die ich nicht glaube." Gambetta, der an eine Niederlage nicht glaubende, kennt aber seine Pappenheimer und es ist darum, wie gesagt, noch nicht ausgeschlossen, daß die „Krisis" sich durch Nachgeben der Kammer, dem gegenüber der Premierminister wohl auch sich nachgiebig zeigen wird, in Wohlgefallen auflöst, denn vor 4 - 8 , :her, teschäfti- y ?berg. nann i, Allen > Theil- nk aus- k Herrn streichen h Herrn rastlosen >en der -fgefühl- ien Mit wandten ehrende isse und Gaben. Ren ein> Sie vor gnädig »r nebst »Erscheint lL-ltch, s mit AuSnadme der Sonn- und Festtage. preis viertkljäbliL t Mart so Pfennige. wn randun- «s zur litt N. a.o. Amtsblatt für die chmgMen und Müschen Mördm in Aue, Grünhatn, Hartenstein, I danngeoraenftadt, Löß itz. NiMädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Bekanntmachung. Im Monat December vorigen Jahres betrugen die Durchschnittspreise der Fourage- artikel für den Lieferungsverband der Amtshauptmannschaft Zwickau 7 M. 75 Pf. pro Centner Hafer, Oesterreich Brünn, 25. Januar. Die Polizei entdeckte im nahen Julienfeld geheime Znsammenkünfte sozialdemokratischer Ar beiterführer. Mehrere Personen, darunter der Redacteur des „Volksfreundes", Dundela, wurden verhaftet. Die ein» geleitete Untersuchung erstreckt sich auf die Bildung geheimer Verbindungen und Majestätsbeleidigung. Es wurden Haus suchungen vorgenommen. Frankreich. Paris, 24. Januar. Im heutigen Ministerrathe, der im Elysee unter Grevys Vorsitz -gehalten wurde, gab der Conseilspräsident den wesentlichen Inhalt der Rede, die er am Donnerstag in der Deputirtenkammer zu halten ge denkt, worauf der Ministerrath beschloß, „die vom Cabinet gemachte Revisionsvorlage aufrecht zu halten; bliebe das Cabinet mit seiner Vorlage in der Minderheit, so würden die Minister unverzüglich ihre Entlassung fordern, nachdem sie ihre Reformentwürfe auf den Tisch des Hauses gelegt hätten. Aber Gambetta zeigt sich sortwährend überzeugt, daß er als Sieger aus dem Kampfe hervorgehen werde. Mehrere republikanische Blätter, darunter Brissons Siecle, rathen zur Versöhnlichkeit und fordern Gambetta auf, die Listenabstimmung zum Opfer zu bringen. Auch mehrere Deputirten arbeiten nock auf eine Verständigung hin, aber wenn Gambetta nicht nachgibt, ist kaum noch auf eine» - 1 mit geladen, in dem anberaumten Termine Vormittags 9 Uhr zur^Abgabe ihrer Gebote an Gerichtsstelle allhier sich einzufinden. Königliches Amtsgericht Johanngeorgenstadt, den 19. Januar 1882. (1—2)Gaudlitz. TaKesgeMchte, Die fortschreit««de Verarmung. Der Oberbürgermeister Miquel zu Frankfurt a. M. sagte in einem Vortrage über das Armenwesen der deut schen Städte wörtlich: „In-Frankfurt bestand vor 1866 überhaupt keine öffent liche Armenlast und nur einzelne öffentliche Stiftungen wurden aus dem Aerar unterstützt. Zu Beweis, wie enorm die Kosten der Armenpflege bei uns gestiegen sind, diene folgendes: Jene öffentlichen Stiftungen bestehen auch heute noch, ihre Mittel sind kolossal gestiegen, und doch zahlte Frankfurt schon 1870 12,800 M. und zahlt jetzt für das Jahr 1880181 412,500 M. an die Polizeisektion. Unsere Armenlast ist weit größer, als die anderer Städte von ent sprechender Einwohnerzahl und ähnlichem Wohlstand. Von der Stadt, den öffentlichen Stiftungen und den zahlreichen kleineren Vereinen und Privaten Stiftungen werden für Zwecke der Armenpflege jährlich nicht weniger als zwei Mil lionen Mark verausgabt, d. h. 14 Mk. 30 Pf. pro Kopf der Bevölkerung. Davon zahlen allein die Stadt und die öffentlichen Stiftungen 1,223,000 Mark oder 8,70 pro Kopf der Bevölkerung. Trotz alledem und trotz einer aus gedehnten Privat-Wohlthätigkeit kann unsere Armenverwal- tunq doch noch nicht als befriedigend bezeichnet werden. Noch immer zeigte sich der Mangel der Organisation darin, daß der eine zu viel und der andere zu wenig erhält. Wohl hat auch der Staat in seiner Gesetzgebung manches gut zu machen; das alte Heimatsrecht hätte trotz Gewerbefreiheit und Freizügigkeit erhalten bleiben können, der Krieg, aller Gemeinden gegen alle hätte durch die Einführung des Un terstützungswohnsitzes nicht entfesselt zu werden brauchen!" Ja, ja, da liegt's! Aber wer hat diese schrankenlose Gewerbefreiheits- und Freizügigkeitsgesetze verlangt, und ge macht; wer hat sich noch bis vor kurzem ihrer gerühmt? Wer anders als die Partei, deren hervorragendes Mitglied Herr Miquel war: die liberale? Da haben wir einen schla genden Beweis, wie verderblich die liberale Aera auf den nationalen Wohlstand gewirkt hat. 1866 hatte Frankfurt noch keine öffentliche Armenlast, da die vorhandenen Stif tungen ausreichten, nun bestehen diese Stiftungen noch fort, ja ihre Mittel sind kolossal gestiegen — und doch hat Frankfurt jetzt noch 412,500 Mark Armenlast dazu, so daß Frankfurt jährlich 2 Mill. Mark für Armenpflege ausgiebt, ohne aber dem Bedürfniß zu genügen — und dabei ist Frankfurt die reichste Stadt Deutschlands. Das ist nun diese eine Stadt, in allen andern Städten und Dörfern des deutschen Reiches ist es ebenso oder ähnlich! Bedars es eines schlagenden Beweises für die kolossal fortschreitende Verarmung unseres deutschen Volkes, als diese enorme Vermehrung der Armenlast? Aber wo ist denn auch ein Mensch, der nicht aus den letzten 15 Jahren eine ganze Anzahl von Handwerkern, Bauern, Geschäftsleuten aus sei ner eigenen Umgebung zu nennen wüßte, welche durch die Hausirer, Wucherer oder den gewerbefreiheitlichen Unfug mit Magazinen und Wanderlagern, mit fertigen Handwer- kerwaaren oder durch die Aktiengründungen ruinirt und verarmt sind? Und trotzdem wollen so viele immer noch nicht die Quellen des Verderbens erkennen, stehen noch im mer da und stopfen hier und da ein Loch zu, während an anderen Stellen zehn neue aufbrechen an dem kranken sozi alen Körper! Armenpflege ist schön und gut, aber besser ist es, die Quellen der Armuty zu verstopfen. Deshalb folgende in den Abtheilungen Wernsbach, Petermannshau, Stockweich und Rödersweich aufbereitete Hölzer und zwar: 530 Stück weiche Stangen von 3 Centimeter Unterstärke, Zwickau, den 23. Januar 1882. Königliche Amtshauptmannschaft, von Bose. S. Fleisch- ich frisch eute an Mtterg. »fleisch Steeg. Versteigerung. Die zum Nachlasse des Rentier Carl Eduard Löwel in Johanngeorgenstadt ge hörigen Immobilien, als: 1) das Feld, Folium 558 des Grund- und Hypothokenbuchs, Nr. 246 Abthei- lung n des Flurbuchs von Johanngeorgenstadt, 1 Acker 127 Q.-Ruthen - 78 Ar. 77 Q.-Meter enthaltend, 2) das Feld Folium 794 des Grund- und Hypothekenbuchs und Nr. 671 Ab- theilung 6 des Flurbuchs von Johanngeorgenstadt, 182 Q.-Ruthen — 33 Ar. 57 Q.-Meter enthaltend, 3) das Feld mit Felsen, Folium 1149 des Grund- und Hypothekenbuchs und Nr. 62 Abtheilnng 3 des Flurbuchs von Johanngeorgenstadt, 3 Acker 46 Q.-Ruthen — 1 Hektar 74 Ar 51 Q.-Meter enthaltend, sollen Erbtheilungshalber die Meispattiqe seil« ' SH amtlicher Jnstmk 2S Wemüze Wirs Gambetta siegen oder fallen? so darf inan in diesen Tagen wohl fragen, wo Gambetta's ungestümes, unkluges und diktatorisches Vorgehen gegen die Kammern ein Zerwürfniß zwischen der Deputirtenkammer und seiner Person als erster Minister hervorgerufen hat, wie man es schroffer kaum denken kann. Die Monarchisten und Sozialdemokraten oder Rothen sehen es bereits als ausgemacht an, daß Gambetta mit seinem Cabinet fallen werde, ja fallen muß und freuen sich schon maßlos seines Sturzes; aber ein anderer Theil der Franzosen faßt den möglichen Sturz Gambetta's als ein Unglück für die Re publik auf und hofft deshalb immer noch fest, daß sich' Gambetta halten werde, indem man behauptet, daß das bittere Zerwürfniß zwischen Kammer und Gambetta durch aus nicht mit dein Rücktritt Gambetta's enden müsse. Welcher Theil, welche Seite wird wohl recht behalten? Allerdings hat im Dreiunddreißiger-Ausschuß der Mi nisterpräsident Gambetta eine großartige Niederlage erlitten, denn mit dreißig Stimmen wurde die von Gambetta so entschieden verlangte Abstimmung bei den Wahlen für die Deputirtenkammer durch Listen rundweg abgelehnt, jedoch